Trabant 601 will nicht mehr anspringen

  • Die meisten Fehler und Ursachen wirst du nie erleben, da bin ich mir sicher. ;)

    Du bist doch kein Vogelstrauß der den Kopf gleich in den Sand stecken muss. Kaufe dir am besten auch,,Ich fahre einen Trabant", das liest sich auch etwas einfacher, ist aber kein reiner Ersatz für das blaue Buch. Man sollte beide Bücher haben.

    Werd ich nicht mehr, weil der Trabi wegkommt. Weitere Bücher helfen mir nicht. Ich kann keinen Vergaser ausbauen oder Düsen mit Besenhaaren freimachen. Ich kann das Auto lediglich fahren und waschen. Auf Dauer reicht das aber nicht, weil gefühlt nach jeder Fahrt eine neue Störung auftritt. Das geht ja schon seit 3 Jahren so und du kannst dir nicht vorstellen, wieviel Geld die ganzen werkstattbesuche seitdem verschlungen haben. Ihr habt es gut und könnt alles selbst. Ich beneide euch wirklich.

  • Was bist du denn beruflich? Mitunter finden sich Symbiosen mit anderen die dir helfen und du denen mit deinen Fähigkeiten hilfst.

  • Was? Ich kann so einiges nicht. Entweden fehlt mir das nötige Werkzeug und der Platz für alles, oder ich kann es wirklich nicht und an einige Sachen gehe schon aus Prinzip nicht ran, wie Bremsen. Ich glaube du hast wohl nicht die richtige Werkstatt in der Hinterhand.

    Es sagt doch keiner das man alles können muss.

    Vielleicht kann dir noch jemand eine bessere Werkstatt empfehlen. Mir wurde meine jetzige hier im Forum auch empfohlen und ich bin voll zufrieden.

  • Ich bin Zugfahrer bei der Berliner U-Bahn. Das bedeutet nicht, daß man unheimlich viel technisches Fachwissen oder Talent zum Schrauben haben muss. Wenn an dem Zug eine Störung auftritt, kann man es per Funk an die entsprechend ausgebildeten Personen weitergeben und die sagen dann, was zu tun ist. Ich bin sozusagen reiner Bediener und im Störungsfall Befehlsempfänger. Im schlimmsten Fall wird der Zug vom nächsten Zug weggeschoben. Das geht nur leider nicht mit dem Trabi 😅

  • Ich kann keinen Vergaser ausbauen oder Düsen mit Besenhaaren freimachen.

    Ja, aber das konnten die meisten hier irgendwann mal auch (noch!!!) nicht. Ich kenne nur gute Schrauber, die selber auch mal angefangen haben.


    Das ist doch kein Grund, den Trabant wegzugeben. Was meinst Du, wie das bei den meisten hier mal angefangen hat...
    Die einen kamen vom Moped, die anderen fingen mit 18 an Trabant zu fahren und saßen dann mit den Büchern da. Internet gab es noch nicht. Da mußte man eben mal probieren...auch mal Fehler machen und daraus lernen.


    Oder man gibt ihn mal jemandem in die Hände, der wirklich weiß was er tut und zusätzlich noch Liebe zum Trabant mitbringt. Solche Leute gibt es, nur findet man die kaum in offiziellen KFZ-Werkstätten.

    Die Generation Baugruppentausch, die sich Mechatroniker nennt, ist (von Ausnahmen mit privatem Interesse an alten Autos abgesehen) völlig fehl am Platze, wenn es darum geht, solch einen Oldtimer in den Griff zu bekommen.

  • DerTrabifanAus1984

    Wie weit ist für dich denn Fehrbellin entfernt? Da gib es einen IFA-Service. Die verkaufen diverse Teile und ich glaube die reparieren auch Fahrzeuge. Genaueres kann ich dir im Moment auch nicht sagen, ich hatte da kürzlich nur mal Teile bestellt und sehr schnell geliefert bekommen. Im Paket war eine Visitenkarte, wenn ich die noch finde, kann ich dir gerne mal die Telefonnummer geben.

    Auf jeden Fall arbeiten die auch noch mit vielen originalen Teilen von früher.

  • Versunkene Kosten, das was du da reingesteckt hast wirst du wahrscheinlich nicht mehr rausbekommen. Deswegen empfehle ich Geduld und auf jeden Fall erstmal die Kontaktsuche in der Umgebung. Vielleicht gibt es einen Trabantclub oder ähnliches in der Nähe zu dem du könntest. Wenn dir jemand mal direkt am Fahrzeug die einfachen Kniffe zeigt, die so anfallen im täglichen Betrieb wäre das super. Auch dein momentanes Problem ist dann sicherlich gelöst.

  • DerTrabifanAus1984

    Wie weit ist für dich denn Fehrbellin entfernt? Da gib es einen IFA-Service. Die verkaufen diverse Teile und ich glaube die reparieren auch Fahrzeuge. Genaueres kann ich dir im Moment auch nicht sagen, ich hatte da kürzlich nur mal Teile bestellt und sehr schnell geliefert bekommen. Im Paket war eine Visitenkarte, wenn ich die noch finde, kann ich dir gerne mal die Telefonnummer geben.

    Auf jeden Fall arbeiten die auch noch mit vielen originalen Teilen von früher.

    Fehrbellin ist recht günstig. Ich bin einigermaßen regelmäßig zwischen Berlin und der Müritz unterwegs und fahre auf der A24 an Fehrbellin vorbei.

  • Wenn du für dich die Erkenntnis gewonnen hast, das die Idee des Trabanthobbys zwar ein Traum war, der nun aber ausgträumt ist und du entschieden hast die Sache zu beenden, dann machst du alles richtig.


    Es macht keinen Sinn, das Ganze auf Gedeih und Verderb weiter zu betreiben. Am Ende gibt zwei Varianten, durchziehen oder sein lassen.

    Durchziehen bedeutet offenbar mehr als du leisten kannst/willst, beenden macht/schafft Raum für andere Projekte die dir vielleicht besser liegen.


    Bei einem solchen Auto sollte man in die Materie eintauchen können, oder einem das Geld aus der Tasche quellen.

    Wenn keins von beiden vorhanden ist, oder mittelfristig aufgebaut werden kann, dann zieh einen Schlussstrich und das Leben geht weiter. :)

  • Man muss fairerweise sagen, manche Leute sind einfach absolut nicht befähigt zum Schrauben, sondern haben ihre Talente woanders. Und damit ist der Trabant eben kein idealer "Gefährte".


    Wenn ich da an meine beiden Brüder denke.

    Der jüngere, Koch, ist regelmäßig mit dem Moped liegen geblieben, weil er schon das mit dem Choke oder Benzinhahn nicht kapieren konnte.

    Der Ältere, Informatiker, kann bei einer Bratpfanne nicht oben und unten unterscheiden, auch wenn man es ihm 10x erklärt. :schulterzuck:


    Die beiden würden nicht im Entferntesten darauf kommen, sich für irgend einen Oldtimer zu interessieren.



    VG

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Also der Trabi ist nun wirklich nicht kompliziert aufgebaut. Die üblichen Fehler bekommt man schon selbst repariert. Aber klar man muss Lust aufs Schrauben haben. Ich hab damals auch sehr sehr wenig Ahnung gehabt, als ich angefangen habe. Der Trabi war ein Buch mit sieben Siegeln, aber wenn man wirklich Lust auf das Auto hat, dann wird es.

  • Ich hatte auch hier jemanden, der ist seinen Trabant seit 88 gefahren, er konnte nur Fahren und Tanken, eventuell noch die Luft kontrollieren, damit hörte es aber auch auf. Denjenigen habe Ich es auch mehrfach erklären wollen, wie man dies und jenes macht, keine Chance.

  • Ja, der hatte keine Lust zum Schrauben, aber heutzutage geht es nicht, wenn man nichts selbst machen will. Werkstätten sind einfach viel zu teuer.

  • Ja, der hatte keine Lust zum Schrauben

    Nein, er konnte nicht Schrauben, er konnte nicht mal eine Glühlampe zu Hause wechseln, er war Steuerfachwirt und hatte mit Handwerklichkeit absolut nix am Hut, auf Grund seines Berufes hat er auch seinen 1988 neu bekommenen Trabant bis zu seinen Ableben vor 2 Jahren gefahren.

  • Nachdem hier nun sowohl Zu- als auch Widerspruch zum Thema gekommen ist möcht ich auch mal noch meine Sichtweise an den Threadersteller richten.


    DerTrabifanAus1984


    Ich kann dich irgendwo verstehen. Der Trabant war dein Traumauto und er wird langsam aber sicher zum Alptraum, weil immer irgend ne neue Scheiße auftaucht. Also Weg damit, raus, den Tiefgaragenstellplatz geräumt, Ruhe! Ich prophezeihe dir aber mal, es dauert ne kleine Weile und dann fängt es in dir an zu nagen, "ach, eigetlich war der Trabi ja geil..., hätt ich nur..." usw.


    Ich muss dahingehend aber Deluxe und Tomsailor absolut Recht geben, wir hier kochen alle nur mit Wasser. Das zwar auf verschiedenen Stufen, aber im Endeffekt ist hier niemand als perfekter Schrauber aus seiner Mutter geschlüpft.


    Persönlich geb ich auch einiges in fremde Hände, anderes versuche ich im Rahmen meiner Möglichkeiten aber erstmal selbst. Wenn das dann nicht klappt dann finde ich immer irgendwo Hilfe. Sei es im Forum, telefonisch oder persönlich.


    Und klar läuft das oft nicht auf Anhieb gleich rund. Erkenntnis von vor ein Paar Tagen zum Beispiel: Einen zerlegten und wieder zusammengesetzen Benzinhahn prüft man am Besten mit einem ausgebauten Tank auf Dichtheit, nicht direkt im Fahrzeug :doh:

    Ich greif mal noch ein Beispiel aus einem völlig anderen Bereich, nämlich meinem Berufsleben. Als Azubi 3. Lehrjahr hat mir mein Meister die Fahrberechtigung für betriebliche KFZ erteilt. VW Transporter T4/T5. Ich hatte bei meinem Lehrfacharbeiter, der dann öfters nur als Beifahrer in seinem Stammauto saß hatte ich schnell den Beinamen "Bruchpilot" weg und musste mir Sprüche drücken lassen wie "so wie du fährst muss man ja die Augen zu machenm sonst wird einem schlecht" (den durch sein tatsächliches eindösen erbrachten Vertrauensbeweis hab ich erst viel später kapiert) . Besonders Rückwärts fahren war eine meiner großen Schwächen. Besagter Lehrfacharbeiter hat sich dann meiner angenommen und dann haben wir geübt. Schmale Straßen ohne Wendemöglichkeit, vorwärts 50-100m rein und rückwärts wieder raus.

    Das ist jetzt 14 Jahre her. Heute mach ich mit unseren Jungfacharbeitern die Einweisungsfahrten auf den LKWs im Fuhrpark.


    Was ich sagen will: Es ist nicht unmöglich in Anfangs unfassbar schwer bis unmöglich erscheinende Aufgaben reinzuwachsen. Und das gilt unabhängig vom Alter.


    Mein persönlicher Rat: Gib hier in die Mitgliedersuche mal deinen Wohnort ein und dann schreib ein paar Leute, die in den letzten 3 Monaten mal online waren per PN an ob Sie dir bei deinem Problem vielleicht helfen können und wollen. Muss ja auch nicht umsonst sein.

    Was schlimmeres als ein freundliches "Nein" gibt es glaub ich kaum zu erwarten, aber mit Glück entsteht so eine neue Freundschaft.


    Wenn man aber von vornherein mit einer "ich kann nicht"-Einstellung ran geht wirds natürlich alles, nur nicht einfacher.



    Ein Mensch in seinem ersten Zorn

    Wirft leicht die Flinte in das Korn

    Und wenn ihm dann der Zorn verfliegt,

    Die Flinte wo im Korne liegt.

    Der Mensch bedarf dann mancher Finte,

    Zu kriegen eine neue Flinte.


    Eugen Roth




    MfG


    Matze


    Stets dienstbereit, zu Ihrem Wohl, ist immer der Minol-Pirol!

  • HP 350 mit Flachplane hinterm Barkas ist das Wurst - Käse - Szenario schlechthin.....