Beiträge von Postkugel

    Nochmal;

    Deine Kraftstoffherstellung genötigt aber auch Energie, diese kommt bestimmt nicht einfach aus dem Nix.

    Etwa 10%. Dieser Wert ist in der Wirkungsgradrechnung bereits drin (bitte nochmal lesen).

    Lade Ich mein BEV an meiner eigenen PV Anlage, benötige Ich wieviel Strom aus Kohle? Um es ganz einfach zu sagen, keinen!

    Falsch: Würdest Du diesen PV-Strom Strom in das Verbundnetz einspeisen, könnte ein Kohlenkraftwerk seine Einspeiseleistung reduzieren. Der ökologische Nutzen der Einspeisung ist größer, der ökonomische für Dich freilich nicht. Ich sage ja, es geht nicht um die Umwelt.

    So und dann rechne mal bitte aus deiner Kohlerechnung raus, wie viele Gigawattstunden im Jahr durch PV-Anlagen in Elektrofahrzeuge geladen werden.

    Da gibt es nichts rauszurechnen, weil das eine mit dem anderen absolut nichts zu tun hat. Statt ein BEV mittels PV-Anlage zu Laden, ist eine Einspeisung dieser Energie in das Verbundnetz derzeit die ökologisch bessere Lösung.


    Solange noch irgendwo ein Kohlenkraftwerk dampft, ist es besser, zunächst einmal den konventionellen Elektroenergiebedarf durch regenerative Energie zu decken und somit die Kohle aus dem Netz zu drücken.

    Erst wenn das letzte fossilthermische Kraftwerk vom Netz geht und dann noch ein Produktionsüberschuss vorhanden ist, machte es unter Umweltaspekten Sinn, zusätzliche weitere Verbraucher an das Stromnetz zu führen. Aber es geht ja nicht um die Umwelt. Es geht darum, die Hamster noch etwas schneller in ihrem Rad rennen zu lassen.

    BEV's sind halt ein typisches Beispiel dafuer, wie die Gier nach dem schnellen Taler das Hirn frisst, Wuerde es wirklich um den (Popanz) CO2 gehen, wuerde man ganz andere, wesentlich laengere Hebel bewegen: Steuerliche Förderung wohnortnaher Beschäftigung sowohl regionaler Produkt. Verkehrsvermeidung ist das Zauberwort. Die ist wohlfeil. Aber daran besteht kein Interesse. Kann man nix dran verdienen.


    Und selbst wenn man glaubt (dafuer ist ja eigentlich die Kirche zustaendig) man koenne in Sachen Klima durch eine CO2-Reduktion im Verkehrssektor irgendwas bewegen, sind derzeit BEV's vollkommener Unfug. Einfach, weil diese deutlich hoehere CO2-Emmisionen als solche mit Verbrennungsmotor erzeugen. Auch wenn ich mich wiederhole: Fuer eine Betrachtung der Umweltbilanz ist ausschliesslich die sog. Marginalenergie ausschlaggebend. Mir ist klar, das solch Betrachtung eine geistige Zumutung fuer gelernte Tanzschullehrerstoechter darstellt...


    Die Frage lautet stets: Welche Energiequelle deckt den zusaetzlichen Energiebedarf? Bei den BEV's sind das derzeit nahezu ausschliesslich Kohlenkraftwerke (es gab im gesamten Jahr 2023 2x4 Std., wo das nicht der Fall war).


    Der Wirkungsgrad eines BEV liegt ab Umspannstation Kohlenkraftwerk bei ca. 69 Prozent. Das Kraftwerk selbst hat (sehr optimistischen) einen Wirkungsgrad von 40%. Macht 0,69*0,4 rd. 28% Systemwirkungsgrad.


    Ein Ottomotor hat einen Wirkungsgrad von rd. 35%. Die Bereitstellung von Ottokraftstoff etwa von 90%. Macht 0,35 * 0,9 = 31,5% Systemwirkungsgrad.


    Man kann also derzeit beide Antriebe bezogen auf den Systemwirkungsgrad etwa gleichstellen. Ich schrieb vor Jahren mal, dass es mir nicht in den Kopf will, weshalb man das eine wenig effiziente System unbedingt durch ein anderes ineffizientes System ersetzen will. Und das fuer teuer Geld :schulterzuck:


    Es gibt aber einen ganz wesentlichen Unterschied: Kohle wird bei der Verbrennung nahezu 100% zu Kohlendioxid gewandelt. Bei der Verbrennung von Ottokraftstoffen ist rd. 28% des Verbrennungsproduktes Wasser (merke: wir oxidieren im Ottomotor ja nicht wie im Kohlenkraftwerk die (evtl.) reine Kohle sondern Kohlen*wasser*stoffe).


    Damit ist derzeit die CO2 Bilanz der BEV's schlechter als jene von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Sicherlich laesst sich das alles noch verbessern (auch Verbrennungsmotoren!). Aber es gibt augenblicklich einfach effektivere Hebel, wenn es denn wirklich um die Umwelt ginge. Geht es aber nicht. Es geht um die Hamsterhaltung von Lohnsklaven in Hamsterraedern und die damit verbundene Bereicherung einer selbsternannten "Elite".


    Und der von Tomsailor verlinkte Artikel besagt zwischen den Zeilen kurz und knapp: Die Elite befürchtet, dass die Hamster beginnen, den Betrug zu riechen.

    Echte Hardcoreuhren sind sog. Trinäruhren. Also im 3er Zahlensystem. Haben wir mal als Azubi-Projekt gemacht. Geht gut mit Zweifarben-LED'S. Aus = 0, Grün = 1, Rot = 2.


    Die Uhr hat sogar eine Sekundenanzeige - nur gab es bei uns niemanden, der die abzulesen vermochte...

    Ja, so ist das mit den Gefühlen. Ich bin davon überzeugt, dass unser menschengemachtes Problem zu komplex ist, um ausreichend Einsicht und daraus resultierender Handlungsbereitschaft bei einem ausreichend großen Anteil der Bevölkerung zu erreichen. Am Ende bleibt die Aussage, dass die Anderen eine höhere Schuld trifft und man selbst als Individuum eigentlich nur einen zu geringeren Einfluss hat. Einen weiteren Anteil tragen Populisten, die aus verschiedenen Gründen Meinungen schüren, die die Realität in ein verzerrtes Bild rücken.

    Bei genauer Betrachtung ist die gelebte Gleichgültigkeit beinahe grenzenlos. Gegen Gesetze wird lauthals wegen "grüne Diktatur" demonstriert.

    Trotzdem gibt es Menschen, die versuchen einen Anteil zu leisten und am Ende als Spinner angesehen werden. Zum Beispiel, weil sie mit dem Lastenfahrrad oder dem Hackenporsche zum Einkaufen fahren/gehen.

    Jaja, die bösen Populisten, Lobyisten, Schwurbler, Putinversteher, Prepper, usw, usw. Eine ganz, ganz schlimme Verschwörung, dieses Gesocks.


    Auf dem Bauernhof meiner Grosseltern habe ich recht schnell gelernt, dass es nichts bringt, wenn man im Schweinestall die Fenster putzt, obwohl die Schweine eigentlich gemistet werden müssen. Das hat nichts mit Ignoranz zu tun. Im Gegenteil. Realitätssinn an Stelle von nutzlosem Aktionismus. Klar hätten die damals auf der Titanic die Schöpfeimer genutzt...der Kahn wäre dann bestimmt 30 Sekunden später abgesoffen.


    Da fällt mir ein, ich muss der Tage mal 'nen Edding mit in den Wald nehmen. Dort hat die Grüne Jugend eine Kahlfläche von ca. 35x10 Metern (immerhin :lach: ) mit Unterstützung (naja, der hat wohl das meiste gemacht) eines lokalen "Holzhackers" eingezäunt. Gepflanzt haben die freilich nichts. Dafür ein Schild angebracht, dass sich hier die Grüne Jugend um den Wald von morgen kümmere :hmm: . Allerdings hat denen zuvor keiner gesagt, dass es 2 Arten von Markierungsspay gibt. Die haben natürlich dass temporäre benutz :grinsi: . Auf jeden Fall muss ich da jetzt auf das nackte Schild mal endlich was drauf schreiben: "Geschützte Brombeerhecke!", denn genau die wuchern jetzt erwartungsgemäß in der Umfriedung.


    Beispiel Lastenfahrrad: Macht nur Sinn, wenn ein solches *anstelle* eines Autos angeschafft wird. Wenn ich sowieso mit dem Auto unterwegs von/zur Arbeit bin und der Einkaufsladen auf dem Weg liegt, macht so ein Teil absolut keinen Sinn, weder wirtschaftlich noch ökologisch oder zeitlich. Denn auch dieses benötigt für die Herstellung Ressourcen und wird zum Kunden transportiert. Auch die Akkus der Teile nebst Ladegerät haben nicht das ewige Leben, so sagt man, und Kohlenstrom benötigen diese obendrein, weil - im Gegensatz zur 93jährigen Oma aus meiner früheren Nachbarschaft - kaum jemand auf den Hilfsmotor verzichten mag. Ich fahre auch gelegentlich mit dem Fahrrad zum Einkauf. Aber nicht mit so einem Hipster-Teil sondern mit meinem akkufreien Tourenrad zum Selbertreten. Der Einkauf kommt dann in die Packtaschen, die schon vor einem Jahrzehnt in Russland meine Einkäufe fassten. Aber die 'ollen Dinger sind nicht hipp, damit kann man weder angeben oder sich selbst überhöhen.

    Im Prinzip kann man mit allem löten, was wärmer als 235 Grad ist. Der Rest ist nur eine Frage von Geschick und Komfort. Und natürlich der benötigten thermischen Leistung, also welche Querschnitte man löten möchte.


    Die Barthellötkolben aus der DDR (die mit dem Holzgriff) sind absolute Unterliga. Die haben wir schon in der DDR im beruflichen Einsatz nicht mehr verwendet. Wenn Du mit dem löten konntest, tut es jeder billige Chinese. Ich habe in meiner Elektrikertasche noch einen Delta-Lötkolben aus der DDR (die mit dem Plastegriff). Für die gibt es auch Ersatzheizpatronen. Die Dinger sind aber trotzdem nur Kreisklasse, weil man die Temperatur an der Lötspitze nur mittels Herein/herausschrieben selbiger steuern kann. Die Spitzen verschleißen viel zu schnell!


    Ich selbst bin ein Fan vom Weller Magnastat. Die gibt es auch für Netzbetrieb, also ohne Lötstation. Gibt es in verschiedenen Leistungsklassen. Für Dich ist vermutlich der W61 passend. Derist preislich noch im Rahmen sowie verglichen mit einem DDR Barthel-Lötkolben ein qualitativer Qantensprung und bei Dir sollte der 120 Jahre halten, wenn der Barthel schon 60 gehalten hat. Bei normaler Haus- und Hofanwendung sind die Spitzen praktisch verschleißfest.


    Wenn Dir die 100 Euro für den Magnastat zu viel sind, dann kaufe irgend etwas günstiges in der 40-80 Watt Klasse.

    Am Ende wirkt THC wie Alkohol, macht nur nicht so schnell körperlich abhängig wie Alkohol.

    Die sog. "körperliche Abhängigkeit" ist nicht so sehr von Bedeutung. Eine Entgiftung ist in einer recht überschaubaren Anzahl von Wochen erledigt.


    Das eigentliche Problem besteht jedoch die sog. "psychische Abhängigkeit", die schlussendlich auch nur eine etwas anders gelagerte, körperliche ist. Diese loszuwerden, dauert mitunter Jahre. Ohne passende Reha, einen guten Plan sowie die Loslösung vom "Milieu" sind die Erfolgsaussichten leider nur marginal.

    Ich lasse Dir Deinen Pessimismus gern. Aber Du bleibst uns stets schuldig, welche Konsequenzen Du für Dein ganz persönliches Handeln ziehst.

    Handeln? Ich muss es hinnehmen. Wie all die anderen Dinge, die ich nicht ändern kann :schulterzuck:

    Das bedeutet freilich nicht, die Hände in den Schoss zu legen (wie geschrieben, vorletzte Woche 61 Bäume). Aber ich lasse mich auch nicht von irgendwelcher Hysterie anstecken. Was zu tun ist, wird nach bestem Wissen und mit den vorhandenen Möglichkeiten getan. Die Welt kann, will und werde ich nicht retten.


    @hjs

    Naja, Auswandern ist es auch nicht. Aber man kann sich selbst auch ein Stück weit aus dem Hamsterrad befreien. In die Geldbörse, die man nicht besitzt, kann auch niemand hineinlangen. Ich fahre meinen Trabi auch deshalb im Alltag, weil ich an dem Auto fast alles selbst erledigen kann. Und das wenige, wo ich (selten) mal fremde Hilfe benötige, wird von Menschen gemacht, die ihr Geld ehrlich verdienen. Aber mein allerliebstes Verkehrsmittel bleibt mein Fahrrad!

    Hier mal etwas Lesestoff vom wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages, den ich persönlich für recht seriös halte.


    https://www.bundestag.de/resource/blob/964612/9f601568762c4ad897d5697bda87f74c/WD-8-014-20-pdf-data.pdf


    und hier noch eine recht alte Studie, die allein schon deshalb als "unverdächtig" einzustufen ist ^^ und in der die Problemlage recht umfassend entsprechend dem damaligen Erkenntnisstand beschrieben wird.


    https://dserver.bundestag.de/btd/11/080/1108030.pdf


    Leider wird derzeit das Thema Klimaveränderung meist sehr verkürzt auf die CO2-Emmisionen und vielleicht noch die Kühe/Schweine reduziert. Das Problem ist jedoch deutlich komplexer. Auch Bodenversiegelungen und Waldzerstörung (jaja, ich liebe unseren Käferpark im Harz) leisten einen gewichtigen Beitrag. Leider ist die Problemlage noch komplexer, als weiland beim Loch im Rumpf der Titanic.


    Die schlechte Nachricht: Niemand wird es aufhalten können. Das was wir jetzt als "Klimabewegung" sehen, ist nichts anderes als eine beginnende Prügelei um die verbleibenden Sektflaschen.

    Die gute Nachricht: Die Evolution geht weiter.

    Und was nützt der ganze Alarmismus? Alle wollen zurück zur Natur, nur keiner zu Fuss. Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Verschon unsere Häuser, zünd andere an!


    Meine Meinung: Die Titanic geht unter. Ob ich vor dem Untergang noch eine Flasche Sekt trinke oder nicht, hat darauf keinen Einfluss mehr. Globale Probleme lassen sich nicht mittels lokaler Marginalien lösen. Wenn ich mir so anschaue, was Greta und Ihre Jünger abseits vom Geschrei an Substanz bieten, wird das Eis sehr, sehr dünn. Würde es nicht hauptsächlich um Ablasshandel gehen, gäbe es statt Panikmache technischen und gesellschaftlichen Fortschritt. Aber wir verschrotten lieber funktionierende Kernkraftwerke und lassen statt derer Kohlekraftwerke laufen, um mit dem dort bereitgestellten Kohlestrom (demnächst chinesische) Elektroautos anzutreiben. Ob ich mich da jetzt statt von Bockwurst von (ägyptischen) Frühkartoffeln ernähre, ist vollkommen egal.


    Ein Anfang könnte bspw. mal im Steuerrecht gemacht werden. Denkbar ist eine degressive Kilometerpauschale. Oder reduzierte Mehrwertsteuersätze für regionale Produkte bzw. einen degressiven Vorsteuerabzug. Kommt da irgend etwas substanzielles vom Gretl und Ihren Schwestern? Nö!


    Jeder Holzhacker hier oben tut mehr für das Klima als diese Kreischtruppen. Ich habe vorletzte Woche 61 Bäume gepflanzt. Hoffentlich wachsen die alle an. Und mir zum Feierabend die wohlverdiente Wurst rustikal über einem Holzfeuer gebraten.

    Mach erst einmal Radialreifen drauf. Das ist m.E. schon ein deutlicher Unterschied. Zumal, wenn die Diagonalreifen noch Original sind?!


    Aber egal was man umbaut, es bleibt ein Kleinwagen. Sein geringe Gewicht und das fehlende ABS sind bei Gefahrenbremsungen stets ein gewisses Risiko, zumal dann, wenn die Bremsen nicht komplett gleichmäßig arbeiten.


    Was meine Frau am Trabi vor allem stört, ist das Herumgefummel mit dem Choke. Deshalb übernimmt sie den Kübel nur im warmgelaufenen Zustand oder unter Protest 😅 Der bleibt dennoch wie er ist!

    Deluxe: Wenn ich das mal konsequent weiter denke, dann wird es ja nun auch Zeit, die Stv(z)o abzuschaffen. Wie lange gibt es die? Und es hat immer noch schlimme Verkehrsunfälle. Bringt also alles nichts. Nur Gängelei freier Bürger 🤔


    Die „Istmiregalhaltung“ besteht meist bis zu dem Punkt, an dem die Leute mal selbst betroffen sind. Wenn man dann hilflos zuschauen muss, wie ein lieb gewonnener Mensch physisch und psychisch kaputt geht, dreht sich dann auch oft die Meinung oder die Leute verzweifeln selbst und betäuben ihren Schmerz. Und bei Jugendlichen zu hoffen, man könne mit „Erziehung“ und „Aufklärung“ viel erreichen, ist einfach nur naiv. Denn a) ist Vernunft kaum ein Produkt der Erziehung und b) spielen bei Jugendlichen Peer´s. ab einem bestimmten Punkt die entscheidende Rolle. Was Lehrer/Eltern erzählen, ist dann nur noch von untergeordneter Bedeutung.

    Es geht nicht um Weltenrettung sondern um den Schutz der Menschenwürde.


    Ja, man kann auch konsequent sein und alles frei geben. Am besten die Rezeptpflicht für sämtliche Medikamente aufheben. Jeder schluckt/raucht/spritzt, was beliebt. Ich hoffe, jeder weis, wie Betablocker & Co. korrekt dosiert werden? Viel hilft viel, gelle? Ich habe glaube mal damit jemanden in den Himmel geschickt. Mir wurde damals eine Verantwortung zugeschanzt, der ich unmöglich gerecht werden konnte. Hatte Glück, dass es niemanden interessierte. Bei dem Opa hat keiner gefragt. Der war schon alt. Stellen Sie keine Fragen, gehen Sie weiter. Hier gibt es nichts zu sehen. Die eigenen Vorwürfe bleiben. Und mein gespaltenes Verhältnis zur Medizin.


    Für DXM gibt es wenigstens einen Rechner. Und das Zeug kann man frei in feinster Qualität in der Apotheke kaufen. Gut? Nö!


    Ich darf heute in eingelagerte Bienenwaben keine Essigsäure nach Altvätersitte gegen die Wachsmotten einsetzen. Weil es gegen die Wachsmotten derzeit kein zugelassenes Biozid gibt. Aber Cannabis darf man konsumieren.


    Verhältnismäßigkeit war gestern.

    Das Problem mit der Aufklärung: Junkies wissen selbst schon alles über Drogen. Alles! Da kam selbst meine Schwiegermutter als Apothekerin ins Staunen...


    Nur: Sie begreifen nichts.


    Und nochmal was zum Thema Aufklärung: Es ist leider ein Irrglaube, man könne Menschen, welche (noch) Schwierigkeiten darin besitzen, ein verantwortungsvolles, selbstbestimmtes Leben zu führen, mittels "Aufklärung" schützen. Denn das ist ja gerade der Vorwurf an diesen etwas naiven Präventionsgedanken, dass man Menschen damit eine Verantwortung zuschiebt, der sie selbst (noch) nicht gerecht werden können (klingt fast schon wie Kant ^^ )

    Und diese Menschen muss man mittels Verbot vor Cannabis schützen?

    Ja.


    Ich werde nie das Bild vergessen, es muss so um '91 herum gewesen sein, wie ich die Wirkung von diesem Rattengift das erste mal live miterleben durfte. Ein Mensch, der vor wenige Stunden noch ein ganz normaler Mensch war, suhlte sich in menschlicher Scheisse. Solche mit Klopapier zwischendrin. Wo bleibt da die Menschenwürde?


    Art. 1 GG

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen, ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."


    Und was Verbote betrifft: Man hat hierzulande bspw. kein Problem damit, die Kopplung von handgeführten Holzverarbeitungsmaschinen an eine (halb)stationäre Maschine zu verbieten. Weil das irgendwie vielleicht mal gefährlich werden könnte (Konjunktiv!). Aber es ist völlig ok, dem Konsum von Substanzen tatenlos zuzusehen, welche Menschen ihrer Würde berauben und in Zombies verwandeln. Ich verstehe es nicht.

    Der Schutzauftrag kommt m.E. dann zum Greifen, wenn ein Mensch nicht in der Lage ist, seinen Lebensunterhalt aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Also primär im Bereich der SGB VIII und XII.

    Lapidar. 18 auf einen Streich hatten wir schon.....

    <X


    Da ist dann die Frage, welche Substanz dann mit welcher kombiniert wie wirkt?


    Ich finde den schwedischen Ansatz bei Alkohol und Zigaretten recht gut: Nicht Verbot sondern Beschränkung. Also man bekommt Alkohol und Zigaretten, aber nicht an jeder Strassenecke sondern nur mit beschränkten Öffnungszeiten in rel. seltenen Monopolgeschäften. Da musste unser Paddelfreund dann tatsächlich mal 14 Tage ohne Zigaretten auskommen, der Arme.


    Freilich hält der schwedische Weg die Säufer nicht vom Saufen und die Raucher nicht vom Rauchen ab. Aber ich vermute, dass die geringere Verfügbarkeit der Substanzen auch die Zahl der potentiellen Kunden mindert. Beim Cannabis ist es hier leider inzwischen so, dass das Zeug faktisch überall verfügbar ist. Ich wüsste selbst in unserem Kaff, wie ich illegal an so etwas herankommen könnte. Aber die Polizei stellt lieber Blitzer auf. Ist ja auch einfacher, jemanden wg. 6 km/h Geschwindigkeitsübertretung auf der Autobahn (106 statt 100) zu belangen als ernsthaft Drogendealern nachzustellen.


    Von mir aus können die alles erlauben, es ist mir vollkommen egal. Ich bin erwachsen und kann selber entscheiden womit und wieviel ich mich zudröhne.

    Das gilt für Dich. Aber leider nicht für alle Menschen. Wir haben im Grundgesetz stehen, die Bundesrepublik sei ein Sozialstaat. Und damit hat der Staat auch einen Schutzauftrag für die Schwachen der Gesellschaft erhalten.

    Richtig "lustig" ist es, wenn bei einem Multidrogentest 9 von 10 Teststreifen positiv anschlagen. Nur Kokain negativ =O


    O-Ton des Betreffenden: "Koks ist mir zu teuer, kann ich mir nicht leisten". Armer Mensch....