Handbremse zieht einseitig

  • Es bestimmt sogar möglich, auch mit 4 ungeschlitzten Trommeln zu fahren. Der Trabant hat ja keine Hochleistungsbremse 😅.

    Aber darum geht's ja gar nicht.


    Wenn aber an der HA eine geschlitzte und eine ungeschlitzte verbaut ist, würde ich schauen, ob an der VA nicht auch so ein Paar dran ist...


    Wenn ich mich nicht irre, war der Serienstand vorne geschlitzt, hinten nicht.


    Beim Genossen sind hinten verschiedene Trommeln verbaut, wobei die ungeschlitzte (zumindest sieht es auf dem Bild für mich so aus) stärker verschlissen wirkt.


    Wenn er nicht zufällig mehrere rumliegen hat ist es wahrscheinlich, dass die beim Zusammenbau vertauscht wurden.

  • Nein, mehrere habe ich nicht. Ich werd mir die Bremstrommeln mal anschauen, das ist ja jetzt auch kein nennenswerter Mehraufwand mehr.


    Auf der anderen Seite: Kann das überhaupt der Grund für mein Problem sein? Das sollte doch durch die Nachsteller automatisch ausgeglichen werden, wenn ich mich nicht irre.

  • Unterschiedliche Trommel Durchmesser bewirken auch unterschiedliche Bremskräfte.

    Ich Messe vorher die Trommeln immer, das sie wenigstens Achsweise exakt gleich sind.

  • Achsweise sollten schon gleiche Durchmesser verbaut sein, bzw gleich dicke Backen. selbst wenn du eine Seite neue und eine Seite Regenerierte RBZ verbaust, merkst du auf den Prüfstand einen Unterschied.

  • Soo, es geht weiter...

    Heute habe ich die Bremstrommeln ausgemessen:
    VoLi: 201 mm (geschlitzt)

    VoRe: 200 mm (ungeschlitzt!)

    HiLi: 201 mm (geschlitzt)

    HiRe: 200 mm (ungeschlitzt)

    Somit scheint offensichtlich, daß entweder ich vor zwei Jahren oder noch davor der Vorbesitzer des Trabant die Bremstrommeln aus Versehen durcheinander bekommen hat. Ich habe dann gleich die Bremstrommeln Vorne Rechts und Hinten Links getauscht, jetzt stimmt es achsweise wieder, und vorne sind geschlitzte, hinten ungeschlitzte Bremstrommeln.


    Dann habe ich die Druckstege gemessen, der Drucksteg hinten rechts war länger als hinten links, diesen habe ich dann etwas nachbearbeitet und nun sind sie gleich von der Länge.


    Insgesamt ist das Verhalten der Handbremse nun viel besser geworden als zuvor. Jedoch zieht Hinten Rechts immer noch mehr an als Hinten Links. Und mir sind zwei Dinge aufgefallen: Das Handbremsseil hinten links scheint tatsächlich fest zu sein. Es läßt sich auch nicht richtig abschmieren, das Fett kommt am vorderen Ende heraus statt an dem Ende in der Bremse.

    Der zweite Punkt ist ein Unterschied an den Enden des Handbremsseils: Hinten rechts ragt die Sprungfeder am Ende des Seils aus der Hülle heraus, Hinten links sitzt die Sprungfeder auf dem Ende der Hülle auf. (Sieht man evtl. auf den Bildern oben). Ist das normal? Es wundert mich, scheint aber so zu stimmen.

    Ich habe gerade keine Idee, wie ich das Handbremsseil wieder gängiger bekomme...

  • Ich würde die Seile komplettausbauen, dann kannst du es definitiv beurteilen.

    Die getauschtenBremstrommeln müssen sich mit den Belägen wieder einarbeiten, dass kann vorübergehend auch zu unterschiedlichen Verzögerungswerten führen....

  • Zum Ausbauen habe ich bisher nichts gefunden, ich weiß gar nicht, wie das gehen soll :D Das Seil ist ja in zwei am Unterboden angebrachten Führungen eingehängt... :/ Sonst hätte ich es ja längst herausgenommen.


    Oder soll ich erstmal eine Runde fahren und dann nochmal anschauen, wie sich die Bremsen danach verhalten?

  • Die Seile sind an den Enden nur "eingesteckt" Alternativ die Bremsbacken komplett abnemen und die Verbindung der Bremsseile am Unterboden trennen. Dann lässt sich die Leichtgängigkeit der Bremsseile zuverlässig prüfen. Dabei natürlich die Bremmseile vonn der Bremsenseite nach aussen ziehen und nicht von innen gegen die Feder.

    Fahren würde ich erst, wenn die Bremsseile gesichert ausgeschlossen werden können.

  • Die Bremsseile gammeln vorne in den Widerlager(böcken) am Unterboden gerne fest - ggf. mit Rostlöser einjauchen/einige Zeit einwirken lassen und dann die Hülse mit der Wapu-Zange sachte lösen/etwas hin und herdrehen, bist Du sie herausbekommst. Im ausgebauten Zustand kann man die am Besten prüfen und ggf. auch versuchen, sie wieder gangbar zu machen.

  • Man kann die Bremseile auch eingebaut prüfen, vorteilhaft zu zweit.

    Seilenden frei machen, Schraubendreher in´s Auge und abwechselnd vor und zurück im möglichem Arbeitsbereich ziehen/bewegen. Dann kann sich das alte und neue Fett was verteilen.

    Sollte dann immer noch Schwergängigkeit merkbar sein, ist die Seele höchstwarscheinlich gesplisst, Einzeldrähte hängen in der Hülle fest. Muss in dem Fall natürlich ausgewechselt werden.

    Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt!


    Artur Schopenhauer

  • Ich danke euch für eure Tipps! Ich habe eben geschafft, das Handbremsseil auszubauen - war deutlich unaufwendiger, als ich gedacht hatte - und sofort den Übeltäter gefunden!

    Das Handbremsseil der linken Seite ist regelrecht ausgefranst 8| kein Wunder, daß die Handbremse dort nicht richtig angezogen hat.

    Ersatz bestelle ich jetzt gleich.

    https://www.trabantwelt.de/Tra…-Trabant-601-1-1::37.html Bei mir war das längere auf der linken Seite, hier steht, es sei für die rechte Seite. Bis auf die Länge sind die aber ja gleich?


    PS: Habe jetzt doch lieber Original-IFA-Ware bestellt, nicht von TW.

  • Es ist vollkommen egal wie rum die Seile kommen. Es muss halt ein kurzes und ein langes. Auf welcher Seite dann die Trennstelle kommt spielt keine Rolle.

  • Der Einheitlichkeit wegen wurde aber damals immer das kurze links eingebaut. Es gab schließlich auch komplette Achsen zu kaufen und dann wäre es schon dumm das man dann die erst wieder auseinander nehmen muss, nur weil das falsche Seil dran ist.

  • Damals gabs auch noch eine DDR. Was spielt das heute für einen selber für eine Rolle....garkeine.

    Netter Hinweis, aber vollkommen irrelevant.

  • Es ist vollkommen egal wie rum die Seile kommen. Es muss halt ein kurzes und ein langes. Auf welcher Seite dann die Trennstelle kommt spielt keine Rolle.

    Bei mir pappt an der Trennstelle ein kleines Kissen am Bodenblech.

    Damit es dort nicht klappert. Ich hab immer gedacht, das wäre original so.

  • Glaube bei mir sind auch Kissen am Bodenblech, solche Rollen auf jeden Fall nicht.

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

  • Nee, original war da aufs Seil solche Flachgummistreifen zusammen gerollt drauf gefädelt damit es nicht am Boden klappert.

    Das stimmt so nicht, denn das gilt nur für ältere Baujahre. Neuere haben ein Stück Schaumstoff an der Trennstelle.

    Ich hab immer gedacht, das wäre original so.

    Da hast du richtig gedacht, so war es origlnal ab Werk (bei deinem Baujahr wo du das gesehen hast).


    Die Frage war für den Reparaturfall. Wenn (bei dem neueren) am Unterboden noch der Schaumstoff da ist, kann/sollte man die Trennstelle wieder da hin machen wo der Schaumstoff ist.

    Wenn der nach den Jahrzehnten weg ist, dann spielt es keine Rolle wo die Trennstelle ist.


    Ich habe beim Alttagsauto den Flachgummi der eigentlich wie in der alten Version um das Seil gewickelt ist, auf beiden Seiten flach auf den Boden geklebt. Ganz einfach mit Sanders Fett angepappt. Denn nicht nur die Trennstelle, auch das Seil ohne Trennstelle schwingt gerne mal gegen den Unterboden.

    Das habe ich damit dauerhaft verhindert.



    Warum? Weil genau diese Flachgummis um die Seile gewickelt waren. Wie so viele Originalgummis waren die nach einem Jahr gerissen.