Aus- und Einbau Blattfeder hinten ohne das große Spezialwerkzeug

  • Mit diesem Hebel sollte dann aber entsprechend Gewicht im Auto sein, sonst hebt man das damit nur hoch. (Oder das Auto gegen die Garagendecke abstützen)

  • Mmh. Mal sehen,wie wir es machen. Bin aber echt überrascht, das so schnell geantwortet wird. Der Trabi ist von meinem Sohn(16), den er mit meiner Hilfe restauriert . Ich restauriert zeitgleich ne große APE, da dauert es aber bei Fragen im passenden Forum schon mal etwas länger ;)

  • Die lange Wartezeit von früher muß schließlich durch umso schnelleres Antworten wieder gutgemacht werden :D

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Mit diesem Hebel sollte dann aber entsprechend Gewicht im Auto sein, sonst hebt man das damit nur hoch. (Oder das Auto gegen die Garagendecke abstützen)

    Der Hebel stützt sich auf der HA nach unten ab, nicht auf dem Fußboden. Mit normal beladen aufgebocktem Auto hatte ich da noch nie Probleme, dass das Fzg. 'abgehoben' hätte. ;)

  • Das mit dem Hebel hab ich schon verstanden und vom Fußboden hab ich nichts geschrieben. Wenn im Auto nichts weiter drin ist wird man es dann meiner Meinung nach schon mit anheben.

    Die Feder ist das was das Gewicht des Autos tragen soll und um die durchzubiegen bedarf es schon ein etwas höheres Gewicht als es sonst üblicherweise hat.

  • Wenn ich das richtig verstehe, stützt sich der Hebel an der oberen Federlage ab.

    Somit wirken die Kräfte in entgegengesetzte Richtungen. Warum soll sich da das Auto anheben?


    Die haben sich bestimmt Gedanken gemacht bei der Konstruktion... 😉

  • Also ich habe jetzt auch schon ernsthaft überlegt in der Werkstatt nachzufragen wie die das mit dem Austausch der hinteren Blattfeder bei meinem Trabi gemacht haben. Der Inhaber hat seinen privaten Federspanner dazu geholt, wie er mir vorab sagte. Aber das er da irgendwas ins Auto packen musste hat er nicht erwähnt. Man hat ja auch im Anschluß doch einiges noch besprochen, aber nicht sowas. Das hört sich für mich jetzt gerade sehr abenteuerlich an. Aber gut, kann ja sein, ich war nicht dabei.

  • So viel Theorie um eine Arbeit die in 2 Stunden locker erledigt ist 😗


    Obwohl ich über beide Werkzeuge verfüge, waren die vor einigen Wochen beim Wechsel nur von begrenztem Nutzen (das eine spannte die Feder nicht weit genug, mit dem anderen habe ich das Fahrzeug tatsächlich ausgehoben). Schlussendlich habe ich die Feder zunächst „drehbar“ an der Befestigung verschraubt, dann jeweils die Dreiecklenker nur außen! abgeschraubt, die Feder in Position geschwenkt, mit dem Wagenheber angelüpft und jeweils den Dreiecklenker darunter in Position gebracht und wieder festgeschraubt.


    Ungemein hilfreich ist es, etwas längere Schrauben für die Befestigung der Lenkerarme zu verwenden (Achtung Feingewinde, Festigkeitsklasse beachten!). Da baut sich das alles wesentlich leichter wieder zusammen.


    Alles in allem geht es auch ohne die Spezialwerkzeuge. Nett, wenn man sie hat aber keine Voraussetzung.


    PS: Wenn man die Gummipuffer an den Dreiecklenkern abschraubt, gewinnt man noch ein paar Angstzentimeter Höhe, die man die Feder weniger spannen muss. Nachdem die Dreicklenker wieder angeschraubt sind, kann man dann gefahrlos nochmal mit dem Wagenheber drunter und die Gummipuffer wieder montieren.

  • Bei dem Federspanner mit Gewindestange ist der Gegendruckpunkt der Herzbolzen . Da ist es egal was mit dem Auto ist. Die Feder wird gegen sich selbst gespannt.

    Bei dem einfachen Hebel ist das Auto der Gegenhalt und auch nur jeweils eine Seite der Feder.

  • Das kann ich auch unterschreiben. Genau so habe ich es zu DDR Zeiten auch immer gemacht. Nachdem ich mir dann den hier beschriebenen Spanner aus 80er U-Profil mit Kugellagern an den Enden gebaut hatte, brauchte ich ihne genau einmal, dann kam die Wende!
    Mein jetziger hat Schraubenfedern.

  • Ich hatte mir damals in einer Trabant Vertragswerkstatt folgende Methode zum Federeinbau abgeschaut.

    Die Schlosser haben die Feder mit den Federbriden lose angeschraubt und danach die

    Feder mit einem Montierhebel, angesetzt zwischen Hinterachse und Feder, auf die

    Federauflage gehebelt.

    Durch die lockere Verschraubung ist es praktisch unmöglich dass sich die Feder selbständig macht .

    Diese Methode habe ich mehrmals selbst ohne Probleme praktiziert.

  • Wenn einem am Bodenblech und an den Achsen der Lack egal ist kann man das so machen, ansonsten bei einem anständig hergerichtetem Auto eher nicht so die schönste Lösung.

  • Mag zutreffend sein.

    Damals in der DDR wurden die Unterböden, Achsen und Federn mtl. mit Graphitlösung behandelt. Somit war Korrosion in dem Bereich kein Thema.


    Bei der überschaubaren jährlichen Fahrleistung meiner Trabanten dürfte, im Gegensatz zu früher, ein Federbruch zur Ausnahme werden.

    In der DDR bei täglichem Einsatz und schlechten Straßen jedoch an der Tagesordnung.

  • Ich hatte mir damals ... folgende ... abgeschaut.

    So wurde das wohl fast überall gemacht, wo auf Leistung gearbeitet wurde.

    Ich bin allerdings der Meinung, dass ein großer Teil der Tricks der "alten Hasen", nur noch etwas für Geschichten am Lagerfeuer taugen.

  • Damals in der DDR wurden die Unterböden, Achsen und Federn mtl. mit Graphitlösung behandelt. Somit war Korrosion in dem Bereich kein Thema.

    Genau, deswegen gibts auch sowenig diesbezüglich zu tun.... 👍


    Lifehack: Graphitlösung mische ich gern mit Elaskon, um es auf die neuwertigen grünen Simmerringe zu schmieren, mit denen ich dann meine Feuerschale entzünde ....

  • So wurde das wohl fast überall gemacht, wo auf Leistung gearbeitet wurde.

    Korrekt - man arbeitete i.d.R. auf Leistung und somit war Zeit auch damals schon Geld. Allerdings wurde zumeist noch ein 2. (kürzerer) Hebel verwendet, um die Feder besser an den Federauflagen vorbei zu bekommen (wenn man sie nicht eh zwecks Erneuerung ausgebaut hatte).

    Der Unterboden bekam dabei normalerweise gar nichts ab, der HA-Lack schon eher. Aber dort wurde tatsächlich viel eingesprüht und HA-Körper wurden auch noch nicht mit Gold aufgewogen. ;)

    Heute - wo letzteres bekanntlich der Fall und Zeit beim Schrauben zu Hause eher ein sekundärer Faktor und möglichst materialschonendes Arbeiten der primäre ist, mache ich das auch nicht mehr so und würde diese relativ brachiale Methode auch keinesfalls noch empfehlen.

  • Ist das Heft so schmuddelig, weil man immer wieder mit Ölfinger nachlesen wollte was man nicht glauben konnte?

    Oder hat man die Rekordzeiten der Schrauberwettbewerbe beim ITT als Richtzeiten genommen?