Aus- und Einbau Blattfeder hinten ohne das große Spezialwerkzeug

  • Hallo! Als Neuling hier im Forum hab ich auch mal ne Frage. Bekommt man die Blattfeder an der Hinterachse beim 601 auch ohne den großen Spanner unfallfrei aus- und eingebaut? Hab da z. B. auch mal nen Hebel gesehen,weiß aber nicht ,ob der funktioniert.

    Hab leider die Suche im Forum nicht gefunden, das war bestimmt schon mal ein Thema. Vielleicht gibt mir ja ein Moderator einen Tip für die richtige Stelle ;)

  • Ich habs mit einem Wagenheber hinbekommen. Dazu alle Verbindungen lösen (Bremsleitung, Bremsseile und Stoßdämpfer). Dann Wagenheber unter den Dreieckslenker der jeweiligen Seite, und Dreieckslenker losschrauben (Schrauben vorher am besten schon lösen). Anschließend Wagenheber absenken und Feder so entspannen. Einbau in umgekehrter Reihenfolge, dazu aber den Kofferraum beschweren, sonst hebst du den ganzen Trabi an.

  • Meinen Federspanner habe ich leider auf nimmer Wiedersehen verborgt und letztens habe ich mir einfach mit Schraubzwingen und einem Kantholz beholfen.

  • So mit Schraubzwingen ist natürlich auch große Vorsicht geboten das da nichts wegrutscht.

  • Und zwar dermaßen großer Vorsicht, daß ich davon abraten wurde.

    Die Kraft in den Schrauben- und Blattfedern kann man eigentlich nicht unterschätzen.


    Man sollte schon zwei Schritte im Voraus denken: Was wenn dies oder das raus rutscht oder auf anderer Art schief geht?

  • Da kann man sich aber genau so heftig die Finger einklemmen mit irgendwelchen Gewichten im Auto und von unten mit hochdrücken der Feder.

  • Nicht nur die Finger. Oben genanter Kombi war etwas zu provisorisch aufgebockt, und da hab ich die beide Kippböcke von der Mansfeld an den Schwellern gehängt.

    Als der Stapel Holz anfing zu rollen, mit meinem Kumpel unterm Wagen, hat sich das als guter Einfall bewiesen...

  • Das ist weder ein bequemes Arbeiten noch irgendwie sicher. Da ist meine Variante deutlich besser.

    Beim nächsten mal habe ich dann aber wieder einen Federspanner. Aber auch mit diesem besteht immer ein gewisses Risiko.

  • Solch ein Federspanner ist doch ganz schnell gebaut.

    Stabiles schmales U Profil, eine Gewindestange und eine Langmutter.....

    15 Minuten Arbeit, minimaler Preis, aber auf alle Fälle sicherer!!!

  • Na ja, 15 Minuten Arbeit wage ich zu bezweifeln, aber ja ist wirklich nicht das große Problem selbst zu bauen, werde ich auch demnächst machen.

    Mein alter Federspanner war da schon etwas anspruchsvoller, mit einer gelagerten Buchse und Kurbel an der Gewindestange.

  • Klar, Vorsicht ist bei Federn immer angebracht, v.a. damit nicht irgendwas abrutscht und sich plötzlich entspannt, aber grundsätzlich kann man die Blattfeder schon gut bewältigen.


    Schönes Rechteckprofil; Laschen dran schweißen, durch die man gern noch Sicherungsstifte stecken kann, damit sich die Feder auch im Ernstfall nicht ungefragt verdünnisieren kann; Gewindestange, Langmutter wie schon gesagt. Axiallager gibts auch billig und die reduzieren die Reibung wirklich ungemein.


    Die Achillesferse ist die Gewindestange und der Anschluß zum Herzbolzen, aber auch da darf man sich nicht verrückt machen lassen.

    Das ist M10. Selbst, wenn ich die Streckgrenze von Baumarktgelumpe von 320N/mm² nehme und den Kerndurchmesser von 8,16mm, bin ich bei um die 1,6 Tonnen, also dicke ausreichend für unsere Bedürfnisse.

    Und wenn man sich für dieses Zweck dann hochwertige Normteile "leistet" in 8.8 oder 10.9, dann kommt da nochmal Faktor 2 drauf.


    Und wenn das Gewinde vom Herzbolzen nachgibt... tja das ist das Restrisiko, vergleichbar mit der Hebel oder Wagenhebermethode. Da darf man die Körperteile eben nicht in der Schußlinie haben.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • . Da darf man die Körperteile eben nicht in der Schußlinie haben.

    So siehts aus. Immer ganz vorsichtig und vom Körper weg.

    Die gespannte Feder habe ich dann auch immer wie so ein Bombenentschärfer ganz sachte in die Ecke gestellt bis sie wieder rein kam.

  • Na ja, 15 Minuten Arbeit wage ich zu bezweifeln, aber ja ist wirklich nicht das große Problem selbst zu bauen, werde ich auch demnächst machen.

    Link ist ziemlich schwer zu finden.

    Für die gelegentliche Nutzung ist das Teil vollkommen ausreichend.

  • Ich arbeite ggf. nach wie vor mit dem orig. Spannhebel, der ist und bleibt mir sympathischer, als mit der voll vorgespannten Feder rumzuhantieren.

    Seitdem ich mal eine (vom Stift fahrlässig ausgebaute) Feder quer durch die Werkstatt und aus dem Tor fliegen sah (wo zum großen Glück nichts und niemand im Wege stand), ist mein Respekt vor der diesen Teilen innewohnenden Kraft und der damit einhergehenden Gefahr deutlich größer geworden.