Artgerechte Haltung von Wenigfahrern - oder schimmelt es bereits

  • Irgendwo war das vor Jahren bereits ein Thema, ich finde es bloss nicht mehr.

    Ich habe in meinem pastellgrünen hin und wieder am Lenkrad und Armaturenbrett eine Art Schimmel, das sind kleine Flecken, die sich auch einfach wegwischen lassen.

    Heute auch wieder, ich hatte länger (einige Wochen) nicht mehr unter die Baumwollabdeckung gekuckt, unter der das Fahrzeug mit offener Seitenscheibe verweilt. Der 1.1 und der 58er haben das nicht. Stehen auch genauso im selben Raum, genauso abgedeckt. In einer Kiste in selbiger Garage liegt ein Lenkrad, welches auch diesen Schleier hat. Was zum Teufel ist das. Das Zeug legt sich ausschließlich auf schwarzen Teilen ab. Das Brett und Lenkrad, wie viele andere Teile aus Plaste reibe ich hin und wieder mit Silikonöl ein, darauf kann doch eigentlich nichts schimmeln?

    Im Tor habe ich vor Wochen extra einen Lüfter montiert, der 3h tgl. per Schaltuhr für Frischluft sorgt. Die Bude ist definitv trocken.

    Was geht hier vonstatten?

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Das Substrat für solchen Bewuchs ist im Regelfall der Handschweiß. Bei länger nicht genutzten Fahrzeugen kommt sowas vor - und dem Schimmel ist auch relativ egal, wieviel frische Luft da vorbeiweht. Die Sporen sind in der Luft enthalten, setzen sich fest und das Wachstum beginnt.


    Ich kenne das aber vorrangig von den etwas grobporigeren PUR-Lenkrädern, auf denen es vermutlich besser haftet. Auf den dünnen schwarzen Lenkrädern kenne ich es weniger bis gar nicht und bei den weißen/grauen sieht man es einfach nicht.


    Spannend ist die Frage, warum auch auf den Armaturentafeln - die schwitzt man ja eigentlich nicht voll...

  • Es ist der Staub, auf dem es wächst und gedeiht. Wir sondern jede Menge Hautschuppen ab, die sich als Staub absetzen.

    Das Zeug lässt sich mit Wasser und Haushaltsreiniger gut entfernen. Die Armaturenbrett-Pappe meines Kombi sah ähnlich aus.

  • Hattest du nicht mal erzählt das du da auch Schuhcreme verwendest zum aufhübschen solcher Flächen, da sind auch organische Sachen drin die schimmeln können.

  • Richtig, damit habe ich die vergraute Pappe aufgehübscht, nachdem der "Schimmelbelag" entfernt war. Das Lenkrad sah auch ähnlich aus.
    Der Trabant hatte vorher gut zwölf Jahre unberührt in einer Garage gestanden.
    Bis jetzt sieht es gut aus, der Trabant ist aber erst seit einem Jahr wieder am Tageslicht.

  • Ich habe den Wintef über immer einen Luftentfeuchter drin und unter def Plane die Ausstellfenster offen. Solchen Bewuchs wische ich mit dem Glasreiniger aus der Discoutecke von Rewe ab, der enthaltene Alkohol tötet Sporen ganz gut ab. Danach entsprechend Obermaterial Kunststoff- oder Lederpflege.

  • Ich habe den Wintef über immer einen Luftentfeuchter drin

    Je nach dem wie die Innentemperatur mit der Außentemperatur mitgeht, ist der Luftentfeuchter im Sommer viel wichtiger als im Winter.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • Entfeuchter macht bei mir keinen Sinn, es ist trocken und es gibt eigentlich keine Temperaturschwankungen, im Winter geht es nicht unter 15, im Sommer nicht über 20 Grad (grosse Kellergarage, Beton Boden, 80cm Mauerwerk). Eigentlich sollte ein Auto da für die Ewigkeit aufgehoben sein... An den Handschweiss mag ich nicht glauben, sonst wäre das nicht über das gesamte A Brett verteilt. Ich reinige ja auch regelmäßig. Und warum ausschließlich auf schwarzen Flächen?

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Das wurde doch schon gesagt, weil du es auf hellen Flächen nicht siehst.

    Schimmel braucht drei Dinge - Feuchtigkeit, Wärme und organisches Material.

  • Eben nicht. Weder feucht, noch warm noch organisches Material. Und auch auf hellen Flächen ist da nichts. Und warum nur auf einem Auto, wo doch 3 nebeneinander stehen?

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Am Lenkrad könnten es vielleicht auch diese Ausblutungen sein. Die machen am Anfang auch solche weißen Flecken.

  • Und warum nur auf einem Auto

    Wenn es eine Form von Schimmel ist, wovon ich jetzt mal ausgehe, dann nützt es wenig nur den sichtbaren Bereich zu reinigen. Der gesamte Innemraum muss bei Schimmelbefall eine "Intensivreinigung" und Desinfektion bekommen, weil die Sporen dann (unsichtbar) überall im Innenraum sind. Wenn du den sichtbaren Teil entfernt hast, verbreitet sich der unsichbare Teil erneut bis er sichtbar gewachsen ist.


    Und wenn du mit einem Lüfter Luft rein transportierst, dann schiebst du unweigerlich Luftfeuchtigkeit rein. Besonders jetzt um diese Jahreszeit. Stell mal ein billiges Hygrometer auf und vergleiche die Luftfeuchtigkeit nach dem "frische Luft" reinblasen.


    Ich würde da für so trockene Luft wie möglich sorgen. Das bedeutet, heizen auf min. 20° und Luft raus befördern....nicht rein.

  • Als wir meinen Kombi geborgen haben, stand der auch etliche Jahre unberührt in einer Garage. Auch bei dem war Schimmel vorhanden, auffälligerweise an all den schwarzen Teilen, die früher regelmäßig angefasst wurden: PUR-Lenkrad, Türinnenöffner, Armlehnen, Radioköpfe...

    1x gereinigt (mit medizin. Alkohol) kam das allerdings nie wieder. :/

  • Entfeuchter macht bei mir keinen Sinn, es ist trocken und es gibt eigentlich keine Temperaturschwankungen, im Winter geht es nicht unter 15, im Sommer nicht über 20 Grad (grosse Kellergarage, Beton Boden, 80cm Mauerwerk).

    Genau das ist der Punkt! Im Sommer hast du drin nicht über 20°C aber draußen locker mal über 30°C. In so einer Situation ist Lüften das schlechteste, was man tun kann. Stichwort: absolute und relative Luftfeuchtigkeit, Taupunkt... So lange es drinnen kälter ist als draußen, hilft nur ein Lufttrockner, es sei denn draußen ist die relative Luftfeuchtigkeit geringer als in der Wüste..


    Ich habe mir mal ein Excel-Sheet angelegt, quasi ein Nomogramm bzgl. Temperaturdifferenz, relative und absolute Luftfeuchtigkeit, aus dem man direkt eine Lüftungsempfehlung ablesen kann. Bei Bedarf kann ich das gerne raussuchen.


    Gruß Steffen


    PS: Hat mir keine Ruhe gelassen: Anbei ein Beispiel zu den Temperatur- und Feuchigkeits- Verhältnissen in meiner Tiefgarage in München, welches bei den Lüftungsaffinen Nachbarn Erstaunen auslöste. Mit Physik hat man hierzulande sowieso das eine oder andere Problem ;)

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl () aus folgendem Grund: Anhang Hinzugefügt

  • Mit Physik an sich überhaupt keins, das Problem ist eher das (häufig fehlende) Verständnis derer, die davon betroffen sind.


    Man wohnt ein Haus im Winter trocken, nicht im Sommer....

  • Der Taupunkt ist die massgebliche Grösse beim Lüften. Ist er draussen höher als drin: auf keinen Fall lüften, sonst bringt man Feuchtigkeit rein. Umgekehrt schon.


    Habe mir ein kleines Steuerungsprogramm mit alten netzwerktauglichen Temp.-/Feuchtesensoren für meine Garage gebaut. Das lässt tagsüber zwischen 7 und 21 Uhr stündlich für 15 Minuten einen Lüfter laufen, falls die Bedingungen gegeben sind.