Trabant 601 DeLuxe von 1970/1971 angeboten bekommen, eure Meinung ist Gefragt,

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine 601 DeLuxe von entweder 1970(laut papieren) oder 1971(Laut Typenschild) angeboten bekommen und wollte mal eure meinung zu dem Auto hören.

    Tüv hatte er bis 1998, seit dem Stand er wohl in einer nicht ganz trockenen Scheune, was man im Leider Ansieht ;( .

    Dinge die wir schon als Durchgerostet entdeckt haben sind: Kofferaumboden an mehreren Stelle, Rechte B-Säule an der kante wo die Pappe drüber hängt, 3 Stoßstangenecken und hinten Links die ecke der Karosserie.

    (Sichtbare)Dinge die Rost haben aber noch nicht Durch sind: Bodenblech, Dachkante, Scheibenrahmen Heckscheibe, sowie Fast alle Fahrwerksteile.

    Alle Teile die auf den Bildern Fehlen sollen dabei sein, mit ausnahme des Motors.

    Angeboten wurde er für einen Mittleren 3-Stelligen Betrag.

    Unter den Schonbezügen sind die (Originalen?)Sitzbezüge ziemlich gut erhalten.

    Und kann es sein das der wagen obwohl 1970 gebaut, ein 1971er Typenschild hat? Fahrgestelnummer: 13863xx


    Viele Grüße Richard



    pf31.pappenforum.de/wcf/attachment/106704/

  • Bei Zulassung unmittelbar gg. Ende '70 ist das durchaus möglich. hat man schon öfter gehört. Wenn die Sachsenringer 'den Sack zu' hatten und den Plan erfüllt, wurde offenbar schon einiges fürs neue Planjahr vorproduziert (nach der Planerfüllung war vor der Planerfüllung ;)).

    Ansonsten sieht das klar nach einem Fall für eine Komplettrestaurierung aus, da ist 'untenrum'/ an der Trägergruppe sicherlich auch allerhand im Argen.

    Bei dem, zweifellos nötigen, Ersatz für die runden Chromstoßstangen kannst Du Dich Dich schonmal auf gepfefferte Preise einstellen...

    Die Türverkleidungen wurden schonmal bezogen, die Beule an der Fahrersitzflächennaht weißt auf eine evtl. aus der Facon geratene Selfafeder hin, da gesteht dann nachher auch Handlungsbedarf.


    P.S.: Genau so einer in eben dieser Farbkombi war der erste Fam.-601er, noch als 70er allerdings. Der hatte allerdings eine schwarz-dunlelgraue Innenausstattung mit weißen Sprenkeln, die wirklich ausgesprochen edel aussah (und ultraselten zu sein scheint).

    Das war eines der oft mystifizierten Genex-Autos (indirekt zu uns gelangt/vom eigentl. Beschenkten weiterveräußert) und dieses Interieur KÖNNTE durchaus mal ein Sondermerkmal dargestellt haben.

  • Ja, das Geschäftsjahr bei Sachsenring endete im Oktober oder November, hab ich auch irgendwo gelesen (Lisse?). Wenn mein 77er 7 Tage früher zugelassen worden wäre, hätte er auch eine EZ 76 mit 77er Typschild.


    Ansonsten wie schon fahrgast schrieb, das wird eien aufwändige und teure Komplettsanierung. Mir persönlich wäre es das wert. Wenn der bis 98 gefahren ist deutet das auf ein sehr fürsorgliches Erstleben hin. Vor allem auch weil relativ wenig modernisiert wurde.


    Schon allein die Selfasitze finde ich schick. Auch wenn sie nicht den Sitzkomfort bieten, mal eben schnell die Aktentasche hinten rein stellen geht damit schneller als bei einem 4Türer ;)

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

  • ...601 DeLuxe von ... 1970... angeboten...eure meinung zu dem Auto hören.

    ... Fall für eine Komplettrestaurierung aus, ... allerhand im Argen.

    ... gepfefferte Preise einstellen...

    Wenn Du zu einem von Dir restaurierten 1970'er Trabant eine innige Beziehung aufbauen möchtest und Dich persönlich in der Lage siehst und die Zeit opfern kannst, die Arbeiten auszuführen oder genügend Freunde hast, mit denen Du das einigermaßen fachgerecht ausführen kannst, ist das durchaus zu schaffen. Die Alternative lautet: Richtig Held in die Hand nehmen und hoffen, dass die Kosten vierstellig bleiben.
    Aber der Kaufpreis sollte, meiner Meinung nach, auf jeden Fall im symbolischen Bereich bleiben.

  • Das neue Geschäftsjahr beginnt immer am 01. Oktober. Das ist auch heute noch so. Man bekommt ab Oktober die Modelle des Folgejahres zu kaufen.

    Daher steht auch gern in Verkaufsanzeigen: Baujahr 2005 Modell 2006.....


    Alle Typenschilder beim Trabant ab Oktober waren in den Jahren bis Anfang der 80ziger vordatiert. Die ist das ganz normal das ein im Oktober gebauter 1970er ein 1971er Typenschild hat.

    Zur Bestimmung wann er wirklich gebaut wurde ist die Fahrgestellnummer entscheident.

    Daran kann man ihn zuordnen.


    Und ob du ihn kaufst und aufbaust liegt ganz allein an dir und deinen Möglichkeiten. Da kann hier nur von 100 Leuten 100 Meinungen kommen, von lass es sein bis.... ach der geht schnell ist ja fast wie neu......


    Deine Entscheidung.....

  • Aber der Kaufpreis sollte, meiner Meinung nach, auf jeden Fall im symbolischen Bereich bleiben.

    Dieser Meinung schließe ich mich an.

    Vor etwa zwei Jahren hatte ich einen Trabi im ähnlich schlechten Zustand weggegeben. Da war auch der Motor noch drin.


    MfG

    hjs



    ps. Mir ist hier in jemandens Text ein fehlerhaftes Partizip 1 aufgefallen. Das müsste mal geübt werden.

  • Ja, im Deutschen Rechtschreib- und Grammatikforum vielleicht... ;)

    Ich musste glatt erstmal nachgoogeln, was Partizip 1 und 2 überhaupt waren und was sie unterscheidet (runde 40 Jahre nach dem letzten Schulbesuch ist doch schon so manches von der Festplatte gerutscht... :tocktock: )

  • Das neue Geschäftsjahr beginnt immer am 01. Oktober. Das ist auch heute noch so. Man bekommt ab Oktober die Modelle des Folgejahres zu kaufen.

    Daher steht auch gern in Verkaufsanzeigen: Baujahr 2005 Modell 2006.....

    Das kann ich bestätigen! Mein Passat ist im November 2012 gebaut worden und hat eine Erstzulassung vom 30.11.2012 in den Papieren oder im System von VW wird er als Modelljahr 2013 aufgeführt.

  • Dass es (u.a.) bei VW diesen Automatismus des 'vorzeitigen' Modelljahrwechsels gibt, ist ja lange bekannt. Dass es bei Sachsenring (und AWE?) generell auch so gewesen sein soll, war mir neu... :/

  • Das Geschäftsjahr eines Unternehmens ist nicht zwingend identisch mit dem Modelljahr eines Produkts. Das Geschäftsjahr der Volkswagen AG endet meines Wissens nach, wie bei den meisten Unternehmen, am 31. Dezember.

    In der DDR war der "Plansilvester" ein Ausdruck der Erfüllung der gesteckten Ziele. Also etwas zum anfassen, wo es sonst nur etwas auf den Papieren der Schlipsträger existiert.

  • Da hast du für den BWL Bereich vollkommen Recht. Das hat dann wieder was mit Begriffsbestimmung und Definition zu tun.


    Das Geschäftsjahr im Sinne der Abrechnung bzw. Gewinn/Verlustrechnung geht natürlich immer vom 1.1.-31.12.


    Das war früher deutlich verwaschener. Bei einem sich nicht ändernden Modell 601 wäre es sicher etwas kühn gewesen jedes Jahr vom neuen Modelljahr zu sprechen. ;)

    Daher war hier eher der Begriff "Fahrzeuge des Geschäftsjahres" üblich.

  • Ich finde solche Praktiken total dämlich, sowohl früher als auch heute. Es gibt einen Kalender und der endet am 31.12. Daran können sich auch die Autobauer halten.

  • Bei den Sachen mit dem Geschäftsjahr werden sich die Genossen in Ost und West ggf. was dabei gedacht haben....

  • Bei uns war auch das GJ am 31.10. zu Ende.

  • Plansilvester war etwas anderes.

    Das war der Tag, an dem der Plan fürs Jahr erfüllt war. Wenn das vorm 31.12. bereits der Fall war, nannte man das Plansilvester.

    So meinte ich das ja auch.

    Die Produktion nach dem Plansilvester wurde dann dem folgenden Jahr zugerechnet.

    Dadurch entstand ein gewisser Vorlauf für das neue Planjahr.

  • In Anbetracht der lauernden vier Feinde des Sozialismus ein sich immer wieder verzehrender Vorsprung....

  • Ich finde solche Praktiken total dämlich, sowohl früher als auch heute. Es gibt einen Kalender und der endet am 31.12.

    Wenn du eine eigene Firma hast, ist es dir freigestellt, deinen Jahresabschluss genau zum 31.12. 23:59:59 zu machen. Alle anderen Unternehmen scheinen es zu bevorzugen, es genau so zu tun, wie es seit Jahrhunderten im Rahmen der Gesetzgebung üblich ist.

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Fridl ()

  • Ich habe eine eigene Firma und wenn du z.b.als Jahresabschluss meine Steuererklärung meinst, die mache ich auch nicht zum 31.12. Aber was hat dies mit den Datumsverwirrungen auf dem Typenschild zu tun.