Der Haustierthread

Tut mir sehr leid.

Mir auch , aber ein wirklich langes Leben (von oder jenseits der 20) ist nunmal nicht allzuvielen Fellnasen vergönnt.

Unser älterer, allabendlich gerne zur Begrüßung den Trabi von innen inspizierender, Herr dürfte sich inzw. auch schon allmählich dieser Marke nähern...

Wohl wahr und dann Versuche ich mich an der langen gemeinsamen Zeit zu erfreuen. Mein Kater ist jetzt 17 und hat nächste Woche wieder TüV/Au. Ich bange jedes mal dass das große Blutbild keine bösen Überraschungen ergibt. Er bekommt jetzt schon seit 5 Jahren ein Schmerzmittel für das Hüftgelenk und ein Mittel für die Schilddrüse. Ich hoffe die Nieren bleiben noch eine Weile verschont und vorallem kein Krebs. Aber wir befassen uns schon immer mal mit dem Thema Tag X.

Die hier logierende Katzen-Madam ist kürzlich gerade nochmal so von der Schippe gesprungen. Die muß sich geprügelt haben - jedenfalls wuchs innerhalb von Stunden ein Abszess, sie nahm innerhalb von 2-3 Tagen massiv Gewicht ab und dann hat der Tierarzt ca. 1000g Eiter aus der Wunde gedrückt. Kleine Not-OP, sozusagen.

Und dann kam, was Katzen einfach besser können als wir. Innerhalb von zwei Tagen war sie wieder ganz die alte. Nach weniger als 24 Stunden kletterte sie schon wieder auf menschlichen Körpern herum, um Leckerlis zu erhaschen, nach zwei Tagen wurde normal gefressen und jetzt, zwei Wochen nach der OP, ist sie wieder behende, frech und beim Fressen blitzschnell wie immer.

Glück gehabt...

Meine allererste Katze ist damals von einem streunenden Köter böse zugerichtet worden, vor dem sie ihre beiden Kinder (leider erfolglos ) verteidigen wollte. U.a. hatte ihr das Mistvieh ein großes Stück aus der Hinterkeule gerissen, was sich auch fürchterlich (und - als sie schließlich heimgekrochen kam - schon stinkend) entzündet hat. Der örtliche TA hat abgewunken und die finale Spritze empfohlen. Also habe ich einen guten damaligen Trabant-Kunden um Hilfe gebeten, der "nur" Tierarzthelfer und in der Tierzucht tätig war. Der hat eine Ferndiagnose gestellt und gemeint "Solange sie noch was trinkt, kriegen wir sie wieder hin".

Ergo gab es ne große (kleingemörsert zu verabreichende) Tablette, Tropfen und vor allem eine Antibiotikasalbe für die große Wunde, die wahre Wunder wirkte. Man konnte regelrecht zugucken, wie es abgeheilt ist.

Ne gute Woche später war sie schon wieder weitestgehend fit und hat danach noch über 10 Jahre gelebt, allerhand (jeweils "bestellt" an den Mann gebrachten Nachwuchs gehabt und erst mit über 20 Jahren die Augen für immer zugemacht (sie hat damit übrigens tatsächlich gewartet, bis ich - wie damals üblich - zur Mittagspause nach Hause kam. Das mag Zufall gewesen sein, berührt mich aber heute noch, dass sie scheinbar erst nochmal von mir angesprochen und gestreichelt werden wollte ).

Mensch fahrgast erzähl mir doch nicht sowas, mir stehen schon wieder die Tränen

in den Augen.

Schöne Geschichte und sie hat noch über 10 Jahre ein glückliches Leben gehabt.

Gott sei dank hat meine Minna noch ihr ganzes Katzenleben vor sich, sie ist gerade

4 Jahre alt.

Ein wirklich schönes Wuscheltier hast Du da...

Wenn sich unser Altkater dereinst mal in die ewigen Mäusejagdgründe davonmacht, haben wir immer noch "den Kleinen" (der inzw. längst größer und auch dicker ist als der alte Herr). Runde 10 Jahre ist der mittlerweile aber auch schon wieder...

Aufs Stichwort...sowas hat unseren Kater einfach nicht interessiert. Aber Fräulein Miezekatze schon...

Frech wie nix...

Solange sie nicht wie kleine Kinder am Blinkerhebel umherbiegen und wahllos irgendwelche Knöpfe drücken....

Da muss ich gerade überlegen, was mich mehr stören würde.

Wenn meine Kinder im Trabi waren, muss ich jedenfalls erst mal den Blinkerhebel auf Vollständigkeit und alle Schalter kontrollieren.

Wenn ich Drecktapser auf dem Armaturenbrett, Katzenhaare oder gezogene Fäden im Gestühl finden würde, wäre das für mich wahrscheinlich schlimmer zu ertragen.

Was natürlich nicht heißen soll, dass jede Katze so etwas zwangsläufig hinterlässt.

Schönen Samstag!

VG

Benjamin

Zitat von fahrgast

... vor allem eine Antibiotikasalbe für die große Wunde, die wahre Wunder wirkte. Man konnte regelrecht zugucken, wie es abgeheilt ist.

Weißt Du noch welche das war ?

Für sowas nimmt man immer eine Breitspektrumantibiose, wie Amoxicillin z.b.

Gepaart mit Entzündungshemmer, PVP Jod zb.

Zitat von Atomino.

Weißt Du noch welche das war ?

Leider nicht, nach über 3 Jahrzehnten.

Ich vermute aber stark, dass es das damalige Präparat so heute wohl eher nicht mehr geben wird.

Wir hatten jetzt auch so eine Salbe, mußten die Wunde eine Woche lang offenhalten, täglich zweimal wieder vorhandenen Eiter entfernen und salben, in der Wunde und drum herum.

Das fand sie gar nicht lustig. Einer hielt immer die Katze fest und der andere salbte. Aber es hat hervorragend und schnell geholfen. Dazu Tabletten und nach einer Woche war sie wieder die alte.

Und wenn einem der geliebte Stubentiger es dann auch nicht übel nimmt, ist das umso besser. Aber irgendwie bekommen die meisten Samtpfoten es tatsächlich hin, den Zusammenhang zwischen dem kurzen Ärgernis und der Heilung herzustellen.

Außerdem sind sie unterm Strich eben doch bestechlich...

Meine Katze war damals derart geschwächt, dass es keinerlei Gegenwehr gab. Aber es ging dann unglaublich fix wieder bergauf, wie gesagt. Dem erwähnten, inzw. leider längst verstorbenen, TA-Helfer (der so manchen studierten Tierarzt wohl locker in den Sack gesteckt hätte), bin ich bis heute noch sehr dankbar für seine damalige Hilfe (die es obendrein auch noch für lau gab - für treue Dienste an seinem Dienst-Trabant, wie er damals meinte ).