Was macht ihr denn gerade?

  • Heute Abend hatten wir erst Panik gehabt, jetzt Freude. Was war passiert? Bei Amazon zwei verschiedenen Karaokegeräte bestellt, unsere Tochter wünscht sich eine zu Weihnachten, zwei waren in der engeren Wahl. Für das bessere und auch teurere Gerät haben wir uns entschieden, das andere, auch nicht so billig, sollte zurückgehen. Doch beim Retourenauftrag kam immer der Hinweis Rücksendung nicht möglich, egal was man als Grund anklickte. Meine Frau schon fast geheult. Die Ware wurde zwar von Amazon versandt, Verkäufer jedoch ein anderer Händler aus GB. Bei Amazon angerufen, Daten abgeglichen bla bla bla, was dann halt so folgt, schließlich kam die Antwort der Artikel wird aus diversen Gründen nicht zurückgenommen, kommt eh nicht erneut in den Verkauf, wir sollen das Teil selbst vernichten oder einfach behalten, Betrag wird dem Konto meiner Frau gutgeschrieben. Eine Bestätigung haben wir jetzt auch noch mal erhalten.

    Trotzdem bleibt die Frage, ob diese Praktik nicht schon pervers ist. Gehört habe ich ja schon öfter davon, mein Schwager macht das sogar gezielt und hochprofessionell seit Jahren erfolgreich. Ist jetzt das erste Mal das es auch uns getroffen hat.

    Die Lütten bekommt trotzdem ihr besseres Gerät, den ,,Müll" bekommt eine Arbeitskollegin meiner Frau. Zum Vernichten ist es dann doch eindeutig zu schade. Die Ware ist schließlich neu und funktioniert.

    Abartig. Oder?

  • Abartig ist es mit dem Vernichten ungebrauchter Artikel, soll aber angeblich wohl weniger geworden sein hierzulande. Selber hatte ich das mal mit einer Autoabdeckplane, die in keinster Weise der Beschreibung entsprach. Die wollten sie auch nicht zurückhaben, liegt hier immer noch unbenutzt rum.

  • Ich bin von vielen Amazonbestellern umgeben und bisher hat sich noch niemand wirklich beschwert, wenn er etwas kostenlos ohne Rücksendung behalten konnte. :schulterzuck:

    Da kam eher Freude auf, ja, auch wenn man das am Ende garnicht gebrauchen kann. Zumindest für einen Augenblick arbeitet das Belohnungszentrum auf Hochtouren und die Dopaminausschüttung steigt rapide an. Und man kann es die nächsten Tage jedem in Gesprächen erzählen und damit prahlen. ^^


    Gerade bei Produkten bis zum Kaufpreis von etwa 50€ (bei Sachen bis 25€ fast immer), wird es dem Kunden überlassen, das Produkt bei Nichtgefallen, Defekt, Abweichungen von der Beschreibung usw., selber zu verwerten (egal wie). Zurückhaben will das keiner, besonders auch dann nicht wenn der Händler im Ausland sitzt.


    Auch Teilerstattungen/Rabatte lassen sich nach dem Kauf noch rausholen.

    Wenn z.B. ein elektrisches Gerät nicht wie gewünscht funktioniert, weil z.B. die zum koppeln benötigte App kein Update mehr hat und im PlayStore als nicht verfügbar für das eigene Gerät (mit der aktuellsten Software) angezeigt wird.


    Gab es letzte Woche nochmal nachträglich 20% bei mir für eine Unterbauradio (für die umgebaute Werkstatt) mit DAB und Alexa. (Rückgabe wurde auch angeboten)

    Die passende kompatible App fand sich aber vor der Entscheidung Rabatt oder Rücksendung in dem portugisischem Appstore Aptoide.

    Und weils damit läuft, hab ichs behalten und 15€ zurückbekommen.

  • Trotzdem bleibt die Frage, ob diese Praktik nicht schon pervers ist.

    Ja, ist sie.


    Aber mit Verlaub...ich finde es nicht weniger pervers, mit voller Absicht zwei Geräte zu bestellen, wenn man schon vorher weiß, daß eins garantiert zurückgeht.


    Auf sowas käme ich einfach nicht.

    Da mache ich mir doch vor der Bestellung Gedanken, vergleiche technische Daten usw. und bestelle dann EIN Gerät.


    Ich verstehe dieses Konsumentenverhalten einfach nicht. Tut mir leid. Und daß manche geradezu systematisch so vorgehen, ist schlicht kleinkriminell...

  • Die Alternative (in Rostock wäre das auch möglich) in den MediaMarkt zu gehen und sich dort beraten zu lassen und auch zu kaufen. Man mag es nicht glauben, aber wir haben unseren Fernseher auch da gekauft 8|


    Bei Klamotten bestelle ich auch meist verschiedene Größen & Farben und schicke was nicht passt oder gefällt wieder zurück.

    Jetzt wo ich tot bin ist alles soviel leichter,
    ihr müsst alle aufstehen und ich schlaf einfach weiter.


    Nicht lange raten, recherchieren! Original-Trabant.de

  • Wobei Stippvisiten in allerlei Bekleidungsläden immer wieder zeigen: bestimmte Größen gibts nur bei Berufsbekleidung auf Lager. Da bleibt nur der online-Einkauf.

  • Wir haben unseren Fernseher auch bei Media Markt gekauft. Wir wusten was wir wollten, und brauchten keine Beratung. Nachdem wir den Verkäufer auf deutlich günstigeren Preis im Netz hingewiesen haben, überprüfte er das, und gab uns diesen Preis auch!!!

  • Ja, beim Media Markt geht das mitunter, bei solchen Geräten erkundige Ich mich auch vorher, ob diese im Markt verfügbar sind, weil sind auch 50 Km eine Strecke. Bei Amazon habe Ich auch schon Elektrogeräte bestellt, die dann doch meine Erwartungen nicht erfüllt haben, bis jetzt musste Ich immer zurücksenden, bei anderen Artikeln gab es dann doch schon mal eine Gutschrift. Ansonsten bin Ich ein sehr selten Zurückschicker.

  • Weder das eine noch das andere Gerät vertreibt der Mediamarkt, wir bzw. unsere Tochter hatten da schon spezielle Wünsche, also blieb nur die Doppelbestellung. Mit dem Bestellen habe ich es bekanntlich eh nicht so. Also sehe ich daran jetzt nichts Verwerfliches. Und wie schrieb doch neulich erst jemand von Euch? Das Paketauto fährt so oder so seine Runde und kommt. ;) Zuvor gab ich den Hinweis das ich überwiegend lieber zu niedergelassen Händlern fahre. Diese Praxis wurde auch als wenig ökologisch bzw. sinnvoll angesehen. Ja also was denn nun?

  • Der Verlust ist für den Webshops. Und gerade die haben den physischen Läden kaputt konkurriert, weil es für Letzteren unmöglich ist soviel verschiedenes auf Lager zu haben.

    Wenn ich mal was Anderes herbei raffen darf: Die größten Webshops zahlen de facto keine Steuern. Sie bezahlen auch ihr Personal, daß in Windeln durch die Warenhäuser eilt, weil sie keine Zeit zum Pullern bekommen, sehr schlecht, während der höchste Chef sich Privatraumflüge leistet.

    Wer ist da kriminell?

  • Das Pferd und die Eisenbahn haben beide in den letzten 150 Jahren massiv an Wichtigkeit verloren.


    Insofern wird die physische Präsenz von Verkaufsläden sicherlich bestehen bleiben - aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in dem Umfang wie bisher

  • Ich bestelle nur wo es notwendig ist online und bevorzuge ein Geschaft um mir alles vorab in Ruhe anzusehen. Dieses hin und her geschicke finde ich nicht zielführend. Außer bei Geschenken an Freunde die in anderen Regionen wohnen.


    Schlussendlich hat aber def Versandhandel die Kunden zu lange in diese Richtung erzogen. Das perverse Fazit ist oftmals Vernichtung der Retoure.

  • Zahle ich Parkgebühren oder Versandkosten? Im letztem Falle erspare ich mich das zeitraubende Gedränge in den (oft verregnete*) Stadtgassen und weiß ich, daß ich überhaupt etwas kaufe.

    Und obwohl es kein Absicht war, habe ich entdeckt, daß daheim eine viertel oder halbe Stunde in den bestellten Kleider herum latschen ein besseres Urteil ermöglicht, als nur kurz an und ausziehen im Laden.


    *Wobei die Regenschirme der geschrumpfte vorige Generationen meine Augen gefährden.

  • Der stationäre Handel bietet bspw. gerade bei Waschmaschinen oder Fernsehern Modelle an, die Bezeichnungen tragen, die die Hersteller

    wohl nur für den stationären Handel fertigen.

    Das soll wohl der Kundschaft den Preisvergleich erschweren oder gar unmöglich machen.

  • Der stationäre Handel bietet bspw. gerade bei Waschmaschinen oder Fernsehern Modelle an, die Bezeichnungen tragen, die die Hersteller

    wohl nur für den stationären Handel fertigen.

    Das soll wohl der Kundschaft den Preisvergleich erschweren oder gar unmöglich machen.

    Der Handel lässt zum Teil exklusiv zu bestimmten Ausstattungsmerkmalen fertigen und nimmt garantierte Mengen ab, daher auch oft andere Verkaufspreise.

  • Der stationäre Handel bietet bspw. gerade bei Waschmaschinen oder Fernsehern Modelle an, die Bezeichnungen tragen, die die Hersteller

    wohl nur für den stationären Handel fertigen.

    Das soll wohl der Kundschaft den Preisvergleich erschweren oder gar unmöglich machen.

    Das war schon immer so.

    Saturn und Mediamarkt sind ein gutes Beispiel dafür.

    Baugleiche Geräte vom selben Hersteller, Modellnummer gleich bis auf die vorletzte Stelle. Allerdings bei Saturn hinten ein A, bei Mediamarkt ein F.


    Das baut allerdings nicht der Hersteller von sich aus so, das wünscht der Kunde. Und das sind in dem Falle nicht wir.


    Sinn und Zweck des ganzen - Werbung.

    Man wirbt ja mit Aussagen wie "wenn sie den gleichen Artikel wo anders günstiger sehen..." usw.

    Aber es ist ja nie der gleiche Artikel... also gibt's auch keinen Rabatt.

    Einmal editiert, zuletzt von jan_28 ()

  • Als ich vor 11 Jahren den Fernseher kaufte, war ich am selben Tag in den Mediamärkten in Dresden und Chemnitz. Weil es direkt am Weg lag.


    In Dresden hätten sie das Gerät nur noch als Ausstellungsstück gehabt, es gab keine mehr im Lager.

    In Chemnitz war das Gerät vorrätig, kostete aber 300€ mehr. Auf den Dresdner Preis hingewiesen, rief man dort an und ich bekam den TV für den günstigeren Preis.