Die DDR oder die ehemalige DDR?

  • ... ohne Worte, die eigentliche Qualifizierung spielt keine Rolle.

    Ich denke mal, eine entsprechende Qualifikation wird wie überall laut Stellenangebot vorausgesetzt sein. Und das man u.a. Ostdeutsche ermutigt sich zu bewerben finde ich nicht schlimm, ganz im Gegenteil. Schön das man da was erkannt hat.

    Trotzdem hoffe ich das der geeignetste Bewerber die jeweilige Stelle bekommt und nicht weil er einer Randgruppe (damit sind jetzt nicht Ostdeutsche gemeint) angehört oder Beziehungen hat.

  • Und das man u.a. Ostdeutsche ermutigt sich zu bewerben finde ich nicht schlimm, ganz im Gegenteil. Schön das man da was erkannt hat.


    Meinst du das im Ernst?

  • Ich erkenne da nichts Schlimmes oder Diskriminienierendes dran.


    Vielleicht hätte man sich anderes ausdrücken können, aber ich glaube man muss darum nicht so viel Lärm machen, nur weil man versucht einen gewissen Teil der Bevölkerung zu ermutigten sich auf Posten im Bereich der höheren Politik zu bewerben. Es wurde schließlich oft und lange genug gemeckert, daß in bestimmten Positionen zu viele West-und zu wenig Ostdeutsche sind. Manchmal muss man vielleicht jemanden direkter ansprechen. Letztlich dürfen sich ja trotzdem alle bewerben.

    Manchmal glaube ich, egal wie man es macht, irgendjemand fühlt sich trotzdem immer auf dem Schlips getreten.

  • Ich kenne Leute, die wegen ihres Geschlechts seit 20 Jahren keine Anstellung in ihrem Beruf bekommen und sich seither mehr oder weniger erfindungsreich durchkämpfen.


    Hört auf, diese seit gut 25 Jahren exzessiv praktizierte Form der Diskriminierung als Normalität zu empfinden.


    Es ist definitiv NICHT normal, auch nur irgendeine Gruppe gesondert zu ermutigen, sich irgendwo zu bewerben.

    Wer bevorzugt, grenzt schon aus.

  • Leute, nicht aufregen. Es geht vermutlich um Rentner. Sooo viele Ostdeutsche duerfte es ja auch nicht mehr geben. Ich kann ja mal meine Schwiegermutter fragen, ob die sich dort bewerben will. Die kommt aus Ostdeutschland. Nur, ob die mit ihren fast 90 Jahren noch Lust drauf hat?


    Oder aber, die Bayern sind gemeint :/ München liegt ja schliesslich östlicher als bspw. Erfurt :lach:

  • Ich habe mir eben einige Stellenangebote des Bundeskanzleramtes angeguckt. Da fiel mit auf, das Bewerbungen von qualifizierten Frauen bevorzugt behandelt werden. Ist somit das Gleiche.

    Trotzdem wird immer wieder auf die Gleichberechtigung hingewiesen.

    Man hat sich einer Quote verschrieben und die will und muss man nun einhalten.

    Ist im Koalitionsvertrag auch so festgelegt, also müssen sie sich dran halten.

  • Und wenn mal ein pfiffiger Kerl daher kommt und dagegen vorgeht und sich auf das AGG beruft, wird man sich auch im Bundeskanzleramt Gedanken machen müssen.


    Denn auch das ist diskreminierung. Deluxe hats ja bereits klar benannt;-).

  • Wann ist man denn Ostdeutscher?

    Jetzt wo ich tot bin ist alles soviel leichter,
    ihr müsst alle aufstehen und ich schlaf einfach weiter.


    Nicht lange raten, recherchieren! Original-Trabant.de

  • Das ist eine gute Frage im Jahr 2024.

    Ich fühle mich als Deutscher, Punkt.



    Hier eine Erklärung (die ich jetzt nicht weiter bewerten möchte) bzgl der Ausschreibung und Ostdeutsche, gefunden auf Handelsblatt:


    Regierung will Ostdeutsche fördern

    Was nach einem nebensächlichen Streit über eine Stellenausschreibung klingt, hat einen ernsten politischen Hintergrund: SPD, Grüne und FDP haben sich ein Ziel gesetzt: Sie wollen „die Repräsentation Ostdeutscher in Führungspositionen und Entscheidungsgremien in allen Bereichen“ fördern. So steht es im Koalitionsvertrag. Auch wollen die Ampelkoalitionäre bei der Frage der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land „insbesondere die Erfahrungen der Ostdeutschen“ nutzen.

  • Ich fühle mich noch ganz klar als Ostdeutscher, auch wenn ich seit 2000 ein paar Kilometer jenseits der Grenze lebe. Die Sozialisierung der Jugend steckt nach wie vor ihn mir und ich lebe auch noch ein wenig so, wie meine Eltern. Ich war zwar erst 13 beim Mauerfall 89, aber die Folgejahre waren ja nun auch nicht gleich total verwestlicht. Ganz vom Hobby abgesehen....

    Heute ist es so, dass ich im Westen tatsächlich einen - aus meinem Empfinden - recht hohen Stand habe. Das kam nicht von selbst, dazu habe ich viel Aufklärungsarbeit leisten müssen. Ich will damit beileibe nichts spalten, aber einiges muss man beim Aufbau West schon machen, das Fernsehen kann so was ja nicht.....

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Zitat

    Wann ist man denn Ostdeutscher?

    Wenn man eine ostpreußische Großmutter und einen oberschlesischen Großvater hat, gern Tilsiter ißt und sonntags zwei Trakehnerstuten anspannt, um nach der Kirche einen Ausflug in die masurischen Seen zu machen... 😃

  • Ich fühle mich diskriminiert, da die Bewerbung alter, weißer Männer nicht ausdrücklich gewünscht wird ! ;)

    Wenn in einer Stellenbeschreibung die Bewerbung bestimmter Menschengruppen gewünscht wird, dann spottet es jeglicher Beschreibung.

    Das bringt eine Bevorzugung bestimmter Menschengruppen zum Ausdruck und widerspricht jeglicher Gleichstellung.


    Will man Im Öffentlichen Dienst aufsteigen, wird man nicht mehr befördert,

    sondern man muß sich auf eine höhere Stelle bewerben, die intern oder extern ausgeschrieben wird.

    Auf eine interne Stelle kann sich jeder innerhalb der Behörde bewerben.

    Auf eine externe Stelle, jeder im Land der meint, die wäre was für ihn.

    Es kann vorkommen, das Stellen genau für jemanden zugeschnitten werden, der etwas aufsteigen soll, was aber keine Garantie dafür ist.

    Da wird die garantierte Hoffnung manchmal enttäuscht.


    Würde der Westen den Osten als gleichberechtigt ansehen, hätte man in den über dreißig Jahren den Osten/die Ossis gleichberechtigt behandelt.

    Mehr als durch solche Zusätze kann man die Diskriminierung nicht zum Ausdruck bringen.

    Der Westen propagiert immer so schön die Vielfalt, die die Gesellschaft stark machen soll,

    nur seltsam, daß die ostdeutsche Vielfalt da nicht gern gesehen ist und besser nicht als Bestandteil der Vielfalt gewünscht wird.


    Wenn ich mich recht erinnere, waren wir im Osten gegenüber allem neuen und anderen aufgeschlossen.

    Das wurde wohl mal derb enttäuscht.


    „insbesondere die Erfahrungen der Ostdeutschen“ nutzen.

    dazu war über dreißig Jahre Zeit.


    „die Repräsentation Ostdeutscher in Führungspositionen und Entscheidungsgremien in allen Bereichen“ fördern.

    Das funktioniert doch nicht. Das generiert sich immer aus Gleichgesinnten die sich umeinander scharen.

    Es gibt gar kein Interesse ostdeutsche da reinzulassen.

    Mit ihren anderen Ansichten und ihrer anderen Sozialisation passen die nicht und bringen nur Unruhe.

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

    3 Mal editiert, zuletzt von Atomino. () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Atomino. mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • DDR oder ehemalige DDR, ehemalig Ostdeutschland oder doch neue Bundesländer, und- und- und.


    Irgendwie ist doch diese Diskussion aus der Zeit gefallen und es klingt für mich immer wieder der Unterton mit, daß man sich als Ex-DDRler für irgendwas erklären, entschuldigen oder sonstwie beweisen muss.


    Ich habe dazu eine ganz klare Meinung:


    Ich bin in der DDR aufgewachsen und verdammt stolz darauf!

    Ich bin sehr froh, im hervorragenden Schulsystem der DDR meine umfangreiche Allgemeinbildung bekommen zu haben. Wenn ich mir den Käse der bundesdeutschen (West-)Lehrpläne der letzten mind. 25Jahre anschaue, könnte ich kotzen. Das ist eine Zumutung, dies den vergangenen Schülergenerationen als „gutes Wissen“ anzudrehen.


    Ich habe auch mehrere Seiten im Berufsleben kennengelernt und kann sagen, daß man als „ex-DDRler“ größtenteils Vorteile im Vergleich zu seinen „Westkollegen“ hat. Dies vor allen Dingen aus der Sicht, daß wir „Ossis“ doch interlektuell, vom Fachwissen und vom menschlichen Umgang her den meisten „Westkollegen“ überlegen sind. Ich spreche, wie gesagt, aus eigener Erfahrung.


    Und gerade, wenn ich die politische Entwicklung der letzten Jahre anschauen, dann sollte jeder „Ossi“ verdammt noch mal stolz darauf sein, daß man sich hier nicht jeden Bären aufbinden lässt.

    Die sprichwörtlichen Eier zu zeigen kenne ich gerade in der momentanen Situation nur von den Bewohnern der sog. „neuen Bundesländer“.

    Und darauf sollte jeder verdammt stolz sein!


    Zusammenfassend könnte man sagen:


    Wir wissen noch, was zum echten Leben gehört.

    Wir können mit vielfältigen Situationen deutlich flexibler umgehen.

    Wir haben gutes! Wissen.

    Wir haben gutes Essen und eine gute Einstellung dazu.

    Und wir haben eine Historie und Identität.

    Wir haben allen Grund, mit erhobenen Haupt, geschwollener Brust und unendlichen Stolz durchs Leben zu gehen.


    Das, und nur Das zählt!

  • Ich hatte gestern bei der Polizei eine Onlinanzeige fertig gemacht. Es wurde nach dem Geburtsland gefragt. Ratet mal welches Land nicht dabei war.

    Ich habe es jetzt aber auch nicht überdramatisch gesehen.

  • Ich bin in der DDR aufgewachsen und verdammt stolz darauf!


    Herkunft ist normalerweise keine Quelle des Stolzes, sondern eine Frage des Zufalls.


    Eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten können Quelle von Stolz sein....

  • wabuspezi - hattest Du diesen Blick so schon vor 30 Jahren ?

    Tomsailor - Geburtsort bleibt gleich: Karl-Marx-Stadt, Stalinstadt - galt sogar in der DDR noch.

    Meine Mutti und meine Tante sind in Schlesien geboren.

    Wollte man ihnen nach der Wende auf dem Amt Polen eintragen.

    Die Begeisterung kann man sich vorstellen. :hau:

    "Nein, meine Söhne geb ich euch nicht !"

  • wabuspezi - hattest Du diesen Blick so schon vor 30 Jahren ?

    Ehrlichgesagt nein.

    Aber mit der Zeit reift man auch und hat dadurch einen weiteren Blick, als das früher der Fall war.

    Und heute muss ich eben ganz klar sagen:

    Ich bin stolz auf meine Wurzeln und alles, was uns damals mitgegeben wurde.

    Davon zehre ich bis heute und ich möchte nichts davon missen.

  • Schon komisch irgendwie, Staaten werden geteilt, vereint oder umbenannt. Genauso wie Ortschaften, Bezirke, Plätze, Straßennahmen, Schulen etc. Alles war, ist und wird im Wandel sein.