Mein Trabant Projekt

  • Hi!
    Ich bin 14 jahre alt und da ich mich viel theoretisch mit Autos beschäftige, hab ich mir einen trabi auf kleinanzeigen für 450€ gekauft.
    Ich habe mit 2 freunden den Motor auseinandergenommen, geschliffen, lackiert und wieder zusammengesetzt und noch viel mehr. Leider hat er, wie man auf den Bildern sehen kann, relativ viel rost im unterboden und kofferraum. (Rahmen und fahrgestell / Geweih ist ok)
    Wir haben mal ne Batterie angeschlossen nach alldem: Blinker geht nur hinten rechts, aber licht / hupe geht. startversuch lief besser als erwartet, anlasser hat gedreht und er hat ein paar mal fehlgezündet und wir haben herausgefunden, das der benzinhahn tropft und die benzinleitung riesige Lecks hat.

    Hat jemand eine Idee oder ein paar tipps, was wir beim 2. Startversuch anders machen könnten, was vlt funktionieren würde? (neue Benzinleitung und Benzinhahn reperaturset ist bestellt)
    Auch würde ich gern wissen: ist das problem mit dem rost lösbar? oder ist das zu viel?
    LG

    Fotos zum mitverfolgen:
    https://photos.google.com/shar…6RFBILUZQOU8tdHdKX3o4YjdB

  • Hallo Lyzer

    Herzlich willkommen. :)

    Hier wirst du bestimmt viele Tipps erhalten und auf Erfahrungen Anderer zurückgreifen können.


    Bevor es jedoch mit Schreiben losgeht würde mich interessieren, was für ein Ziel du mit diesem Trabant verfolgst.

    - Aufbereiten, damit du ihn mit 18 fahren kannst?

    - Bastelobjekt

    - Zeitvertrieb ohne genauere Absichten?

    - (...)?


    Dann können wir dir konkreter weiteehelfen.


    lg Matthias

  • Hi!
    größtenteils als schönes hobby, ein bisschen spass haben und etwas mehr über autos in der praxis lernen.
    natürlich wär es schon echt geil, mit 18 nen tüv trabbi zu haben.. wär dann schon irgendwo ein ziel.
    Der wagen selbst ist ein 601 L (deluxe) baujahr 67, hatte 87 einen karrosserie / motortausch etc. Innenraum wurde auch irgendwann mal getauscht. das letzte mal tüv hatte er 2003, seitdem stand er in einem innenhof.
    wie gesagt, ziel ist spass haben aber tüv zu kriegen wäre schon echt toll.

  • Und wie groß sind Hof und Wiese wo ihr damit Spaß haben könnt?


    Meine erste Einschätzung zu in vier Jahre ein HU bestehen ist, daß es mehr Karosserie-(schweiß)arbeiten als Schraubereien sein werden.


    Dein Alter braucht das Problem nicht sein. Der Inhaber von dieser Werkstatt und der Organisator dieses Treffens haben beide auch schon mit 14 damit angefangen.

  • Man sieht deinem Trabant die lange Standzeit im Freien an. Witterungseinflüsse haben ihre Spuren hinterlassen.


    Man kann grob gesagt zwei Teilbereiche unterscheiden, nämlich mechanik und Karosserie.


    Karosserie

    Durch die Standzeit im Feien werden sich massive Rostschäden ergeben haben, nicht nur auf dem Wagenboden, sondern auch in den durch die Duroplastteile verdeckten Stellen. Der einzige Weg, das in den Griff zu bekommen ist, sämtliche Duroplastteile (inkl. Dach) zu demontieren, die Rohkarosserie sandzustrahlen und mit neuem Lackaufbau zu versehen. Weggerostete Teile werden neu eingeschweisst. Nur so kannst du deinen Trabant erhalten.


    Mechanik

    Die Mechanik hat es nach so langer Standzeit unter freiem Himmel auch hinter sich. Der komplette Kurbeltrieb des Motors wird einer Generalüberholung bedürfen. Dasselbe gilt für Bremsanlage, Vergaser, Radantrieb und Zündanlage (sofern noch Unterbrecher verbaut sind). Konkret läuft das darauf hinaus, den Motorraum einmal leer zu räumen, sämtliche Teile zu überholen und wieder einzubauen. Ansonsten wird das nichts Gescheites und du wirst frustriert sein.


    Damit du TÜV erhältst müssen beide Bereiche instandgesetzt werden. Die nächsten Jahre hättest du die nötige Zeit dafür.

    Im Bereich mit den Restaurierungsberichten findest du den Faden von "Wünsch" über die Instansetzung seiner gletscherblauen 89er Limo. Der sei dir als Bettlektüre herzlich empfohlen.


    Liebe Grüsse

  • Eine Frage an die Experten, die sich mir beim Betrachten der verlinkten Bilder stellt: In welchen Fällen gab es E-Karossen mit aufgepunkteter Fahrgestellnr.? Ich kenne nur die direkt in die Stirnwand eingeschlagene Variante.

  • Hallo Lyzer,


    herzlich Willkommen an Board.


    Ich habe mir die Bilder einmal angesehen und ziehe erstmal meinen Hut vor deinem Vorhaben und da Du Tips wolltest, bist Du auch richtig in diesem Wissenspool.


    Mein erster Hinweis wäre dir die entsprechenden Bücher zu organisieren, da hilft der Suchbegriff Trabant Buch in der großen Suchmaschinen umgehend weiter und es gibt hier viele Technikthemen deren Studium sehr lehrreich sein können.


    Ob es Sinn macht den Motor mit weiteren Startversuchen zu quälen, findest Du ebenfalls in einen sehr interessanten Thema hier.


    In jedem Fall wartet dort viel Arbeit auf dich, die über das lackieren des Kühlluftgehäuses weit hinaus gehen .


    Du kannst an diesem Trabant auf jeden Fall viel lernen, ein Versuch ist es wert.

  • Willkommen im Forum. Das Projekt ist anspruchsvoll, denn die Karosserie ist in schlechtem Zustand - da muß man sich gar nichts vormachen.


    Die Sache steht und fällt mit dem Blech. Was bisher gemacht wurde, war absolut gut gemeint, aber nur der Anfang.


    Hier steht die vollständige Zerlegung bis zur letzten Schraube auf dem Programm - anders ist dieses Fahrzeug nicht rettbar.


    Hier im Forum gibt es eine Menge Leute, die wissen wie sowas geht und mit Tips jederzeit helfen können. Die Umsetzung wird mit Aufwand verbunden sein und auch eine Summe Geld kosten, die (wenn man viel selber macht) zwischen 5.000 und 10.000€ liegen wird - mindestens. Je mehr Dienstleisteranteil, umso teurer wird es und je nach persönlichen Voraussetzungen kann das auch bis jenseits der 15.000€ gehen.


    Den Motor zu starten war keine optimale Idee - es kann sein, daß dadurch Teile der Kurbelwelle und des Kurbelgehäuses so beschädigt wurden, daß sie nicht mehr regenerierungsfähig sind. Das weiß man dann nach Zerlegung des Motors. Lange gestandene Motoren sollte man niemals starten. Nie.


    Wie genau lautet die Fahrgestellnummer überm Tank? Beginnt die mit einem E? Ich glaube es eher nicht, das hier ist augenscheinlich eine normale Serienkarosserie, die der 67er auf welchem Weg auch immer bekommen hat. Aber es ist keine offizielle Werks-Ersatzkarosserie. Und übrigens auch kein 601S de luxe, sondern ein relativ gut ausgestatteter 601S (Sonderwunsch) mit Elektropaket und Finishpaket. Ein de luxe ist es definitiv nicht. Die Chromstoßstangen können dennoch ab Werk dran gewesen sein oder wurden nachgerüstet.

    Ist das Typenschild noch vorhanden? Es befand sich ursprünglich in Fahrtrichtung rechts neben dem Tank an der Stirnwand (wenn man vorm Motorraum steht also links vom Tank).


    Ich rate hier dazu, sich sachkompetente Hilfe auf den Hof zu holen und vorerst keine weitere Kosmetik zu betreiben. Ein aufgehübschter Krümmer ist schön anzusehen, kann aber die richtige Instandsetzung des Motors beispielsweise nicht ersetzen.

    Das kann ein feines Projekt werden und innerhalb der nächsten Jahre zu einem richtig schönen Auto - aber vorher gibt es viel Schweiß und wahrscheinlich auch ein paar Tränen, denn die Karosserie muß umfangreich geklempnert werden. Die hat es hinter sich, das sieht man bereits auf diesen Fotos, obwohl nichts weiter zerlegt wurde.


    Nur nicht mutlos werden - hier muß man sich durchbeißen, dann kann sich das Ergebnis auch sehen lassen und man hat lange Jahre Freude daran. Frohes Schaffen! :) :top: :top:

  • Alle Achtung - da hast du was vor dir...

    Ich hätte ja gesagt 450 € oben drauf, wenn ich den Trabi nehme...🙄


    Da wartet ganz, ganz, ganz viel Arbeit auf dich.


    Das Bild von hinteren Fußraum - ist das alles Rost? Oder ist da altes Laub mit bei?

    Auch die Spritzwand sieht am Übergang zum Bodenblech nicht sonderlich gut aus.

    Da ist der Kofferraum schon besser.


    Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass bei diesem Erscheinungsbild Schweller und Geweih in Ordnung sein sollen 🤔

    Schau da mal mit 'ner Endoskopkamera rein.

    Äußerlich mit 'nem Schraubendreher klopfen bringt auch hin und wieder Löcher zum Vorschein.


    Auch die Dreieckslenker sehen äußerlich oft gut aus und sind dennoch völlig durch gegammelt.


    Zur Frage mit dem Rost, ob das beherrschbar ist...

    Natürlich. Man kann vieles tauschen, einiges muss vielleicht neu angefertigt werden. Aber es soll Leute geben, die haben aus noch mehr Rost was schönes gemacht.


    Die Frage ist aber eher - was kannst du selber? Welche technischen Möglichkeiten hast du? Wieviel Geld hast du übrig für das Projekt?

    Zeit hast du genug - du bist noch jung 😉

  • Ich möchte es mal ganz kurz und knapp machen.

    Das ist keine gute Basis für einen Anfänger mit wahrscheinlich relativ begrenztem Budget, was ich natürlich nicht kenne.


    Um den fahrfertig zu machen mag ein etwas kleineres Budget reichen, aber um damit länger/dauerhaft Spaß zu haben wird das Budget recht groß sein.


    Das bodenblech sieht von vorne bis hinten jetzt nicht mehr so gut aus.

  • Könnte man das Bodenblech, wenn es zu dünn geworden ist,

    eigentlich mit Glasfaser- oder Kohlefasermatten ggf. verstärken ?

  • Dazu sollte es genau so rostfrei sein, wie zum lackieren. Rost ist nun mal keine haltbare Basis.

    Wenn du mit 'nem Sandstrahler rangehst, wird wohl nicht mehr viel übrig bleiben.


    Karossen aus den End-80er glänzen nicht sonderlich mit Blechdicke. 0,7 mm waren es mWn zum Schluss 🥴

    Einmal editiert, zuletzt von jan_28 ()

  • 450€ ist ganz schön teuer für Eisenoxid.

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Atomino. war die Frage jetzt wirklich ernst gemeint? Wie soll das Knäckebrotdamit verstärkt oder gar eine kraftschlüssige Verbindungeingehen. Wenn Du dir mal einen GFK Replika egal welcher Marke ansiehst wirst Du sehen, dass das GFK oder im Rennsport Karbon, um einenRohrrahmen aufgebaut ist. Alles andere ist nur mittlerweileteurer Baumarktpfusch.


    Ich denke die Man kann an der Karosse lernen wo welche schraube sitzt und wie was zusammen gehört oder es liegt einiges an Geld bereit.

  • Auf das rostige Blech zu kleben, war nicht meine Überlegung.

    Ich dachte mir das verbliebene Lochblech als Grundlage zu nehmen,

    um eine größere Schweißerei zu umgehen.

    Was mir nicht gefällt, daß solche Überlegungen immer als idiotisch dargestellt werden,

    und wenn ihr schon meint das so sehen zu müssen,

    wäre es gut zu erklären, warum das so ist.

    Eure Häuser baut ihr doch auch wie ihr wollt.

  • Beginnt die mit einem E? Ich glaube es eher nicht, das hier ist augenscheinlich eine normale Serienkarosserie, die der 67er auf welchem Weg auch immer bekommen hat.

    Ja sie beginnt mit einem E. Und es wirs schon eine E-Karosse sein, denn wer käme auf die Idee Einkreis-HBZ und Schaniergelenkwellen einzubauen.

    Das wurde vom alten Auto übernommen. Dazu gabs den neuen Motor mit Sparvergaser und Elektronikzündung.

    Mein erster Trabant war fast genauso 74/E90.


    Wenn es mit HU irgendwann auf die Straße gehen soll, müssen die sogenannten TOP-Voraussetzungen erfüllt werden.

    -Technisch

    -Organisatorisch

    -Personel


    Das heißt man braucht Werkzeug und Material, die Zeit um daran zu arbeiten und die Leute die es drauf haben bzw. einen unterstützen bis man es selber drauf hat.


    Wild drauf los basteln, macht sicher Spaß, wird aber kaum das Fahrzeug längerfristig fit machen geschweige den HU-tauglich.


    Plan erstellen, Geld sparen, schlau machen......

  • Atomino.


    Das Blech vorab zu saubern setzt man vorraus, also auch bei dir. Meine Gegenfrage war im Bezug auf eine kraftschlüssige Verbindung doch da. Um hier nicht ins Offtopic zu kommen nur ein Ansatz. Besitzen Blech und GFK bzw. Carbon die gleiche Wärmeausdehnung und Verwindungssteifigkeit? Von den Heutigen Preisen der jeweiligen Rohstoffe ganz zu schweigen. Und nein, dumm bist Du bestimmt nicht.

  • Tim, ich erkenne auf keinem der Bilder die FIN, sondern nur ein rostiges Blech, auf dem sonstwas stehen könnte.


    Daß dies eine Ersatzkarosse für den 67er war, habe ich nie bezweifelt. Aber ob es eine Werks-Ersatzkarosse ist, deren FIN mit E beginnt, kann ich anhand der Fotos nicht feststellen.

    Und selbst wenn, wäre die Frage, warum die E-FIN dann nicht direkt in die Stehwand eingeschlagen ist, wie das üblich war.


    ich habe hier den Verdacht, daß es eine Werkstatt-"E"-Karosse ist.