WHIMS und Vorspurfragen

  • Hallöchen :winker:


    Wieso macht das WHIMS bei Vorspurproblemen eigentlich einen Unterschied zwischen Diagonal- und Radialreifen? Wenn Radialreifen an der Außenkante stärker verschleißen ist laut WHIMS die Vorspur zu groß (erscheint logisch) und wenn das Gleiche bei Diagonalis auftritt, soll die Vorspur angeblich zu klein sein.
    Verhalten sich denn die beiden Reifenarten tatsächlich konträr?


    Bin gespannt auf eure Erfahrungen
    Viele Grüße

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Dazu kann ich leider nichts sagen, aber ich möchte eine Frage dranhängen wenn ich darf. :)


    Warum gibt es einen Unterschied in der Vorspur bei blatt- und schraubengefederter Hinterachse?

  • Du darfst ;) Aber auch nur, weil du eben genau so viele Beiträge hattest wie ich :D

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  • Aber wieso sollten sich die Reifen dann bei Abweichung von der individuell optimalen Vorspur konträr verhalten?

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  • Wenn Radialreifen an der Außenkante stärker verschleißen ist laut WHIMS die Vorspur zu groß (erscheint logisch) und wenn das Gleiche bei Diagonalis auftritt, soll die Vorspur angeblich zu klein sein.


    An letzterer Aussage kann ich mich so nicht erinnern ... und erscheint mir falsch.


    Der Grund warum Diagonalreifen am Pappwagen mehr Vorspur brauchen als die Stahlgürtelpneus; ein Erklärungsversuch:
    Sobald ein Rad von der Senkrechten zur Fahrbahn abweicht, also 'gestürzt' wird, ensteht ein Abrollkegel und das Rad hat das Verlangen diesem zu folgen; bei einem positivem Sturz rollt das linke Rad nach links, das Rechte nach rechts. Um dieses zu kompensieren, gibt man dem Rädern / der Achse eine Vorspur.
    Der 'labilere' und nachgiebigere Diagonalreifen braucht dadurch etwas mehr Vorspur als der Radialreifen mit seinem vergleichsweise steifem Stahlgürtel.


    Waum die Jungs / Mädels von Sachsenring noch hinsichtlich Blatt- und Schraubenfeder-Hinterachse unterschiedliche Vorgaben zur Vorspur der VA geben - k. A.


    LG

    -> --> 26 Jahre <-- <--

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  • Warum gibt es einen Unterschied in der Vorspur bei blatt- und schraubengefederter Hinterachse?


    Warum soll denn die Frage ausgerechnet beantwortet werden, wenn du die stellst? Das All ... ähem Vielwissende Forum hat darauf noch nicht geantwortet.

  • Wenn ich dir mit meiner Zusatzfrage auf den Sack gehe, dann tut mir das ausgesprochen leid. :(
    Was machen wir, soll ich zukünftig die Finger still halten oder kannst du damit leben dass ich auch hier bin?

  • @Duesentrieb
    Könnte demnach also tatsächlich ein Fehler im WHIMS sein, was?

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  • Das glaube ich nicht. Erklären kann ich das Phänomen nicht, hatte es aber auch schon. @Hegautrabi: Keine Ahnung, was Herrn B. stört. Interessant wäre es trotzdem. Man müßte mal in den Begleitveröffentlichungen zur Einführung des Mischfahrwerks schauen.

  • Das heißt du hattest es schon mal, daß Diagonalis an der Außenkante sich stärker abnutzten und durch mehr Vorspur war das behoben?

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  • Ich hatte es, daß die Radialen außen und die Diagonalen innen bei derselben Spureinstellung stärker verschlissen sind. Und da habe ich mich an das WHIMS erinnert und die Vorspur verringert.

  • Und dadurch haben sich beide gleich bzw. gleicher abgenutzt?

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  • Könnte demnach also tatsächlich ein Fehler im WHIMS sein, was?


    Also ich hab mir mal bei der WHIMS-online-Version von 1990 die passende Textstelle (11.2) herausgesucht. (Meine etwas ältere Papier-Version ist verliehen und noch nicht zurückgebracht worden.)


    Puh...
    Da glaube ich, da hat sich der Autor etwas verhaspelt.
    Bei "Art der Störung" steht:
    "Ungleichmäßiger Reifenverschleiß, Außenkantenverschleiß an beiden Reifen"
    Die "Mögliche Ursache":
    "Vorderräder/Vorspur zu klein bei Diagonalreifen Vorderräder/Vorspur zu groß bei Radialreifen. ..."
    (Analog bei entgengesetzt lautender Störung.)


    Richtigerweise müsste es hier heißen, dass für die Vorderräder die Vorspur zu groß ist.
    Dabei die jeweilige Reifenbauart mit einzubeziehen macht m. E. wenig Sinn. Der Vorspur-Fehler betrifft ja die zu der Zeit verwendeten Reifen an denen der ungleichmäßige Reifenverschleiß auftritt.


    Wenn man die Vorspur für Diagonalreifen hat und auf Radialreifen wechselt, dann neigt dieser dazu sich an den Außenkanten stärker abzufahren.
    Umgekehrt verhält es sich, wenn die Vorspur für Radialreifen eingestellt ist und dann Diagonalreifen gefahren werden. Hier neigen diese dazu an den Innenkanten stärker zu verschleißen.


    LG

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  • @Hegautrabi: Keine Ahnung, was Herrn B. stört.


    Nix. Ich wollte nur auf das Phänomen der unbeantworteten Frage hinweisen.


    Bisher gab es in keinem der Foren eine schlüssige Erklärung, warum die sich Normal- und Mischfahrwerk in der Einstellung der Vorspur unterscheiden sollen. Des eine Einstellbereich geht bis +2 und des anderen von +2 bis 0. Womit man beide schon gleich einstellen könnte. Vielleicht wirklich nur ein Druckfehler.


    PS: Interessant. Einer fühlt sich angepisst und 4 weiteren gefällt das.

  • Ja, weil deine Antwort auch eher pissig rüberkam und der @Hegautrabi da recht locker reagiert hat. Woher soll man denn wissen was in irgendwelchen Foren und Threads schon alles diskutiert wurde? Und hier hat die Frage gerade eigentlich auch gut reingepasst....

    Matt ist das neue Hochglanz
    Zwei Zylinder, zwei Takte und ein Mikuni: da geht was! :thumbup:

  • 9 Jahre später scheint es da wohl noch immer keine richtige Antwort zu geben...


    Ich hab' mir jetzt nochmal den Bericht aus der KFT 4/88 durch gelesen, wo die Schraubenfeder-Hinterachse vorgestellt wurde.


    Da steht, dass bedingt durch die Fahrwerksgeometrie Spur- und Sturzänderungen sowie Änderungen der Rad-Anstellwinkel beim Einfedern schon früher (also bei Blattfeder) auftraten, diese aber wohl durch die stets vorhandene Eigenreibung der Blattfeder zumindest kaschiert wurden.


    Die Schraubenfeder spricht deutlich sensibler an, eine Eigenreibung findet nicht statt und das Fahrwerk reagiert somit direkter.


    Vielleicht liegt hier der Grund für die geringere Vorspur von 0-2 mm bei Radialreifen und Schraubenfeder... 🤔.


    Ich habe anfangs nur eine Grobeinstellung mittels Richtschnur durchgeführt um die Lenkradstellung mittig zu bekommen.


    Die Spurmessung ergab jetzt 3 mm - das lasse ich so und werde ja merken was passiert.

  • Ich weiche mittlerweile von den Werksvorgaben ab und stelle auf 0 bei Radialreifen. Bislang laufen sich die Vorderräder gleichmäßig ab. Beim 1.1 ohnehin.

    Diagonal stelle ich auch erstmal auf 0 und verlängere pro Spurstange eine viertel Umdrehung. Grund: meine Erfahrung ist, dass sich bei allen Autos von mir bei Werkseinstellung immer die Außenkanten leicht abfahren. Ich weiß bis heute nicht, warum so eine extreme Vorspur vom Werk vorgegeben wurde. Langfristiges Setzen der Feder, andere Fahrbahnuntergründe etc.

    Sowas wie 5mm bei Diagonal ist über längere Strecken Quark. Nach 10.000km sind die Reifen definitiv außen 3mm weniger, als innen.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Es gab reichlich Untersuchungen dazu und Vorgaben. 5-7mm bezieht sich auf Diagonal unbelastet. Belastet sollen es 0-2mm sein.

    Insofern machst du genau was das Werk sagt, denn ich gehe davon aus du prüfst belastet.

    Und die Vorgabe für Radial ist identisch mit Diagonal.

    Eine Veränderung bei Neuwagen würde nur in den ersten 1000km festgestellt. Danach hatte das Federnsetzen keinen Einfluss mehr auf sie Spurwerte. Bis dahin waren ca. 2mm möglich.

    Daher war auch die Vorgabe bei der 1000er Garantieinspektion zu prüfen und zu korrigieren, sowie bei der 5000er wieder zu prüfen und ggf. nochmal nachzustellen.


    Ich mache auch immer alles auf 0 und bisher fahren sich alle meine Reifen relativ gleichmäßig ab