Bremstrommel lässt sich nicht abziehen

  • Moin,

    mein Trabi stand leider länger und nun sind die RBZ fest. Leider bekomme ich die Bremstrommeln nicht abgezogen, da sie wohl an den Bremsbelägen hängen (Rad dreht schwer). Ich habe bereits die neuen Radnaben, bei denen kein Abzieher notwendig ist. Die letzten Male konnte ich die Trommel mit montiertem Rad abziehen...hab schon alles versucht (ruckeln, Schläge mit Schonhammer auf Trommel und von innen gegen Felge, drehen + ziehen...). Gibts noch einen Trick, den ich nicht kenne? Oder kann man irgendwie einen Abzieher basteln?

  • Schau doch bitte, ob Du die Senkkopfschraube der Bremstrommel heraus bekommst.

    Wenn Du einen Schraubendreher mit durchgehender Klinge hast, gibst Du mit diesem als erstes einen kurzen Schlag auf die Schraube.

  • Hallo Joar,

    ich bin auch Halunke und so einen Abzieher, wie in der Kleinanzige, habe ich da und auch schon erfolgreich benutzt.

    Da lässt sich bestimmt etwas Nachbarschaftshilfe organisieren. ;)


    Christian

  • so einen Abzieher, wie in der Kleinanzige, habe ich da und auch schon erfolgreich benutzt.

    Hinten mag es gehen, da drückt es schlimmstenfalls nur den Achsstumpf in Richtung Stoßdämpferbock heraus. Aber an der Vorderachse wäre ich damit vorsichtig - man drückt mit diesem Abzieher auf den Achsstumpf, im Zweifel beschädigt man dabei das Achswellenrad im Differential, weil es die ganze Gelenkwelle nach innen drückt.

  • Vorsicht sein und vorher schauen und überlegen, was wo drauf drückt, ist immer angebracht.


    Die Gelenkwelle sollte allerdings einen großzügigen Längenausgleich haben, damit dort nichts passiert?

    Trotzdem natürlich kein idealer "Gegenpartner".



    VG

    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Hinten mag es gehen, da drückt es schlimmstenfalls nur den Achsstumpf in Richtung Stoßdämpferbock heraus. Aber an der Vorderachse wäre ich damit vorsichtig - man drückt mit diesem Abzieher auf den Achsstumpf, im Zweifel beschädigt man dabei das Achswellenrad im Differential, weil es die ganze Gelenkwelle nach innen drückt.

    Das hätte ich gerne mal etwas genauer erklärt.


    Die Einheit die getrennt werden muss ist ja achsstumpf (antrieb) und radnabe. Wenn ich nun zwischen den beiden Bauteilen Kraft aufbringe gibt ein Teil nach, aber wie soll man dabei den achsstumpf nach innen rausdrücken, solange die Lager intakt sind? Das macht in meinem kleinen Kopf keinen Sinn.


    Wenn diese Einheit sich trennt ist das leichter zu bewegende teil ja die radnabe. Und auf das Lager gibt man ja quasi keine Kraft beim abdrücken.

  • Wenn die Einheit Bremstrommel/Radnabe nicht heruntergeht, weil die Trommel mit den Bremsbacken verklemmt, festgerostet oder was auch immer ist, bewegt sich der Achsstumpf und damit die ganze Gelenkwelle und Trommel/Nabe gehen trotzdem nicht ab.
    Wenn man mit einem solchen Abzieher Druck auf den Achsstumpf ausübt, schiebt man die ganze Gelenkwelle in Richtung Getriebe und drückt ggf. den Deckel des Achswellenrades ins Differential. Die Trommel bewegt sich dabei möglicherweise überhaupt nicht und man erreicht nichts außer einem Schaden am Achswellenrad. Und die sind Mangelware, jedenfalls in der Tripodenausführung für die Gleichlaufgelenkwelle.

  • Grandpa Das ist so wie du dir das denkst, aber wenn die Bremsbeläge hängen, weil z.B. die Trommel so eingelaufen ist das sie eine Kante haben, dann hebt sich das auf, da sich das dann so verkeilen kann, dass der Abzieher wie ein Ausdrücker auf den Stumpf wirkt und diesen nach innen aus den Lagern drückt.


    Und vorn ist die Gefahr gering, aber vorhanden. Warum, weil man ja in der Regel das Rad ab hat und die Achse entlastet ist. Das heißt sie hängt sowieso schon fast maximal schräg im Vorderachswellenrad.

    Wenn nun auch da die Beläge hängen und man auf die Welle Druck ausübt, kann man die Welle so im Becher verkanten, dass der Rand ausbrechen kann, oder wenn man auf Grund des dann irgendwann zu kurzen Gewindes des Abziehers noch eine Nuss o.ä. unterlegt, drückt man die Welle soweit rein, das man hinten den Deckel im Becher abdrückt.


    Alles schon gesehen......


    Wenn sich die Backen verkantet haben, dann hilft kein Abzieher.

    Dann kommt es drauf an ob die Backen weiter verwendet werden soll oder sie sowie neu kommen.

    Wenn sie sowieso neu sollen, wirds einfacher, dann kann man mit etwas das schmiert nachhelfen, also WD40, Sprühöl oder dergleichen. Das kann man auf die bereits von der Achse gelöste Nabe/Trommel hinten in den Spalt reinsprühen.


    Und dann muss man halt so lange wackeln und versuchen mit einem oder zwei Schraubenziehern zu hebeln, bis man die Backen an der Kante vorbei hat.

    Gerade hinten können sich durch die nicht vorhandenen Niederhalter die Backen auch ohne Kante beim abziehen verkeilen. Dann hilft auch nur vor und zurück, dabei versuchen zu drehen und eben bestenfalls noch ein Schmiermittel.

    Ein Abzieher bringt da in der Regeln garnichts, außer eben die Gefahr den Achsstumpf raus zu schieben.

    Die Trommel ist dann aber immer noch nicht ab, selbst wenn der Stumpf schon fast weg ist. Die Verkeilung muss gelößt werden.


    Es kann dabei auch helfen die Entlüfterschraube zu öffnen (Schlauch aufstecken damit die Bremsflü. nicht auf die Achse tropft) und dann versuchen mit dem Schraubenzieher so dazwischen zu hebeln, dass man die Backe etwas in den RBZ zurückdrücken kann. Das geht aber nur, wenn alles schon so verkeilt ist, dass die Backen vom Nachsteller runter sind.

  • Er will ja nicht Achsstumpf und Nabe trennen...

    Er bekommt die Bremstrommel nicht über die Backen, weil die wohl schon zu stark eingelaufen sind.


    Und bei dem von Jim Panse verlinkten Abzieher drückt die Spindel vom Abzieher gegen die Welle...

    Rutscht die Trommel nicht über die Backen, geht die ganze Kraft über die Spindel auf den Achsstumpf bzw. die Antriebswelle.


    Vorne könnte man die zur Not noch ausfädeln, aber wo will man dann gegendrücken?


    Tim war schneller mit schreiben...

    Der hat bestimmt vorgefertigte Satzbausteine 😅

    Hallo Joar,

    ich bin auch Halunke

    Ah ja... 🤔, na ich hoffe doch mal nicht...🙄.

    Einmal editiert, zuletzt von jan_28 ()

  • Erstmal vielen Dank für die Antworten!

    Hallo Joar,

    ich bin auch Halunke und so einen Abzieher, wie in der Kleinanzige, habe ich da und auch schon erfolgreich benutzt.

    Da lässt sich bestimmt etwas Nachbarschaftshilfe organisieren. ;)


    Christian

    Das wäre super, ich schreib dir mal ne private Nachricht! Mit dem Abzieher hatte ich mir schon gedacht, dass das vorne nicht gut ist den auf die Welle zu setzen...wäre aber super, wenn ich zumindest hinten unter Erhalt der Bremsbeläge die Trommel abbekomme. Die Räder lassen sich alle drehen, wenn auch schleifend - so schlimm kann es doch eigentlich nicht sein...

    Schau doch bitte, ob Du die Senkkopfschraube der Bremstrommel heraus bekommst.

    Wenn Du einen Schraubendreher mit durchgehender Klinge hast, gibst Du mit diesem als erstes einen kurzen Schlag auf die Schraube.

    Die Schrauben hab ich schon raus, allerdings konnte ich ich mir auch mit Zeichnungen und WHIMS nicht genau erklären, was die für eine Funktion haben? Könnt ihr mich da evtl. aufklären? Soweit ich sehe, sind die einfach nur in die Trommel geschraubt (Worein auch sonst, dreht sich ja :D)?


    Grüße, Johannes

  • Die kleine Schraube ist nur eine Montagehilfe.

    Die Bremstrommel sitzt nur auf einem sehr schmalen Bund. Wenn Du es schaffst, die Trommel mit ein paar sanften Schlägen von diesem Bund herunter zu bekommen, ist es leichter, sie ganz zu entfernen, als wenn die Radnabe den gesamten Weg gezogen werden muss.

    Es bleibt aber bei den Maßnahmen, die Tim oben beschrieben hat: wackeln, drehen...

  • Wenn Ich schon nicht weiß, das die Senkkopfschraube die Trommel auf der Nabe fixiert, sollte Ich wohl möglich die Finger lieber ganz von der Bremse lassen. Sorry wenn Ich das jetzt hier so schreibe, aber in letzter Zeit häufen sich hier die Fragen, wo sich einen die Nackenhaare aufstellen, mit wie wenig Wissen mansch einer an Sicherheitsrelevanten Fahrzeugteilen schraubt.

  • Die Räder lassen sich alle drehen, wenn auch schleifend - so schlimm kann es doch eigentlich nicht sein...

    Gerade dann wenns schon schleift, hast du beste Chancen das es sich beim abziehen schön verkeilt. Das Schleifen bewirkt ja erst, dass die Backen sich an der Bremsfläche "aufstellen" und verkeilen.

    Soweit ich sehe, sind die einfach nur in die Trommel geschraubt

    Trommel und Nabe sind zwei Teile. Die Schraube dient bei neuen/sauberen Teilen nur dafür, dass die Trommel vor Montage des Rad nicht abrutscht.

  • Tim war schneller mit schreiben...

    Der hat bestimmt vorgefertigte Satzbausteine 😅

    Nein hat er nicht :D , aber tatsächlich könnte man vieles heute mit copy/paste machen.

    Nach über 20 Jahren Forum, ist die Themenanzahl mit immer wiederkehrenden Fragen so hoch, dass ich garnicht wirklich mehr erwarte das da noch jemand sucht, geschweige denn auch die richtige Antwort findet.

    Das ist heute eher Zufall, nach dem 3. Thema in den Suchergebnissen das Passende gefunden zu haben.

  • Man kann zur Not auch noch die Radbremszylinder abschrauben dann kommen die mit vor und die Backen rutschen aus den Gegenhaltern. Geht natürlich nur hinten.

  • Alles klar, danke für die Aufklärung! Ich war davon ausgegangen, die Nabe und die Trommel seien durch Pressung o.Ä. fest verbunden worden.


    Ich hatte hier gefragt, weil ich zum Thema Abzieher bei nicht-konischem Stumpf noch nichts im Forum gefunden hatte. Im Übrigen ist mir schon klar, wie die Trommel abgehen sollte - da sie es aber nicht tut, sind für mich immer Tipps von erfahrenen Schraubern wertvoll. Insoweit vielen Dank an alle die hier konstruktiv geantwortet haben...