Aufbocken des Fahrzeuges über einen längeren Zeitraum

  • Hallo,

    ich wollte gern einmal eure Meinung zum Thema Hochlagern des Fahrzeuges über den Winter wissen.

    Ist davon abzuraten, das Fahrzeug so weit aufzubocken, dass es komplett ausgefedert ist, und die Räder quasi in der Luft hängen?

    Ist das in irgendeiner Form ungünstig für Blattfeder oder Stoßdämpfer oder gegebenenfalls für die Karosse? Danke.

  • Ungünstig ist es für die Fahrwerksbuchsen. Du kannst in Nähe der Radnaben aufbocken, so dass das Fahrzeug kaum ausfedert. Den Federn macht das nichts aus, gespannt zu bleiben, setzen tun die sich nur, wenn sie arbeiten. 3Bar auf die Reifen über den Winter und einfach stehen lassen reicht dicke aus.

  • Die Fahrwerksbuchsen werden in ihrer 0-Lage im fahrfertigen auf den Rädern stehenden Fahrzeug angezogen sodas sie spannungsfrei sind. Beim fahren federt das Fahrzeug ein und aus und die Buchsen bewegen sich nur minimal von ihrer spannungsfreien 0-Lage hin und her.


    Bockst du das Fahrzeug auf und die Räder federn komplett aus verdrehen sich die Buchsen maximal in eine Richtung und sind voll verspannt. Für eine kurze Zeit eines Räderwechsels oder einer Bremsenreparatur ist das kein Problem da das Gummi elastisch genug ist. Für einen längeren Zeitraum kann es dann aber passieren das sich der Gummi in der Buchse von der Metallbuchse löst und die Buchsen dann unbrauchbar werden.


    Deshalb wie Fahrfusshebel schon schrieb nur die Reifen entlasten gegen Standplatten. Dafür gibt es auch spezielle Reifenmatten die zusätzlich den Gummi vom Boden isolieren.

  • Einfach wie Fahrfusshebel schon schrieb, mehr Luft in die Reifen und einfach hinstellen, da passiert garnix und schont das Fahrwerk.

  • Opa stellte den Trabi, was dieses Thema angeht, auch nur mit ordentlich aufgepumpten Reifen ab, ab und zu wurde nachgepumpt, das ging 19 Jahre lang gut so. Ist vielleicht ein Extremfall, ein paar Wintermonate dürften aber somit erst recht kein Problem sein.

    Die hintere Blattfeder habe ich zwar wechseln lassen, aber das nur, weil die mir allgemein wie als nie gepflegt vorkam, wurde wahrscheinlich aus Bequemlichkeitsgründen immer ausgelassen.

    Nimmst am besten aber trotzdem sämtliche Abschmierarbeiten vor, auch wenn du nicht fährst, vergiss die Blattfedern nicht, sie werden es dir danken.

  • Ich habe einige Fahrzeuge bei mir in der Scheune nur auf Felgen stehen weil mich das immer genervt hat wenn man die mal hin oder her schieben will immer einen Platten haben. Nur auf den Felgen lassen die sich auch ganz leicht schieben.

  • Ich stelle meinen seid 16 Jahren einfach nur ab, und hole ihn raus wenn es soweit ist.


    Ohne standplatten... Die Reifen sollten natürlich Luft halten.


    Und der steht zwischendurch auch mal nen paar Monate ohne bewegt zu werden.


    Will sagen, rein für die Überwinterung reicht Luftdruck kontrollieren und trocken wegstellen. Batterie eventuell abklemmen, und Vergaser leer machen schaden nicht.

  • So halte ich das auch. Der Luftdruck wird bei der Kontrolle höchstens um 0.5 bar erhöht, um den winterlichen Kälteschwund auszugleichen. 3 bar wären mir dafür entschieden zu viel.

    Batt. klemme ich nur im Kombi ab, weil dessen (Zweit-)Radio auch 'aus' etwas Strom ziehen würde.


    Standplatten hatte ich bislang auch noch nie. :)

  • Soweit ich weiß ist bei den meisten Pkw Reifen 4bar maximaler Druck angegeben .Da sind 3bar vollkommen unproblematisch.

  • Aber halt auch relativ überflüssig.


    Als beispiel:

    Hatte gerade ein westauto für knapp 3 Jahre eingelagert, in dieser Zeit ist er ungefähr 3 mal bewegt worden. Auf genau diesen Rädern fährt er jetzt, ohne Anzeichen von standplatten.

    Und der Luftdruck war der ganz normale den das Fahrzeug eben braucht.

  • Einen Standplatten bekommt man nur, wenn der Luftdruck (warum auch immer) absinkt und es so zu einer dauerhaften Verformung des Reifen wegen zu niedrigem Drucks kommt.


    Wenn man also sicherstellen kann, das der Druck eine gewisse Grenze innerhalb einer Zeit x nicht für einen längeren Zeitraum unterschreitet, kann garnichts passieren.


    Daher erhöhen ja viele den Druck über Normal (also z.B. auf 3 Bar), um ein ständiges Kontrollieren und die Unterschreitung die zur Verformung führt zu vermeiden.


    Die Reifensorte, die Ventile und der Felgenzustand bestimmen hierbei ob und wie lange sich der Druck hält. Ein relativ neuer Reifen auf einer sauberen Felge hält den Druck länger als eine alter Reifen auf einer rauhen/ankorrodierten Felge.


    Und ja, die Flanken sind heute deutlich weicher, was einem Ruf nach Komfort geschuldet ist.

    Daher nehme ich dann auch bei den Anhängern die (ich habe 2 davon) z.B. einen 165/70R13 haben, einen sogenannten Transporterreifen (Kennzeichnung "C") mit verstärkten Flanken, der dann ein "Wabbeln" vermeidet.

    Ganz besonders beim Wohnwagen war das verstärkt zu spüren, das die normalen Reifen mit Wabbelflanke denn Wowa schwanken lassen. Mit den C-Reifen war das weg.

  • Da ist er wieder, der gemeine Einzelfall....


    Spätestens dann, wenn der pöse pöse Schlauch im Reifen wohnt, ist nach einem Jahr nix mehr los auf dem Manometer....


    Und wenn ein Fahrzeug bei mir mit Schlauchreifen eingewintert wird, dann kommen da mind. 0,5 mehr rauf, wohlwissend, dass es vor der nächsten Abfahrt noch Kontrolle braucht.


    Insofern gilt: lieber zu viel als zu wenig, passenderweise bedarfsgerecht.

    Hinten vielleicht noch etwas aus der Feder heben, damit diese sich im Winter auch mal ein bisschen erholen kann.