Das Ofen-Schornsteinfeger-Heizung-Thema

  • Ist knochentrockenes Anzündholz so aus der Mode gekommen?

  • Wie kommst du darauf das in Brandenburg die Häuser nur halb so hoch sind.

    Junge, ich rede nicht von der Stadt Brandenburg an der Havel, sondern vom Land Brandenburg. Und auch nicht von DEINER Bude, sondern vom allgemeinen Baustil.
    Und da ist es ja nunmal so, daß in den Dörfern ganz erhebliche Teile der Wohnhäuser nur aus dem Erdgeschoß bestehen und danach gleich das Dach kommt.

    Ergebnis: Gesamthöhe bis Dachfirst um die 6m.


    Daß das nicht bei allen Häusern so ist, weiß ich auch. :augendreh: :hmm:

  • Ich wohne in einem typischen brandenburger Dorf und da sind größtenteils zweistöckige Häuser, teilweise auch dreistöckig.

  • Es ist wie so oft der heutigen Gesellschaft und ihrem Egoismus geschuldet das Dinge nicht richtig gemacht werden.


    Wenn alle einen Kamin haben, dann muss ich auch einen haben. Und wenn ich den habe, dann befeuere ich den so wie ich will und das vielleicht mal irgendwo gesehen hab.

    Hauptsache es brennt am Ende irgendwie. Ob das nun eine zeitlang qualmt, ob das Holz wirklich trocken ist oder wie man das auch am besten so macht, dass andere Menschen so wenig wie möglich belästigt werden, ist mir doch scheißegal.


    Wichtig ist doch nur, dass meine Bude angenehm warm ist, dass da ein kleines Feuerchen prasselt und knackt und ich mich puddelwohl fühle.

    Was zum Teufel kümmert mich das Elend der Mitmenschen.

    Die müssen ja auch nicht rausgehen wenn ich heize.


    Nur das ist es was heute für ein Großteil wichtig und lebensnotwendig ist...ich, ich, ich, ich, ich, ich.....und danach erstmal lange, lange garnichts.....

  • Dann machst du wohl was richtig 😄.

    Mit wenigen und dünnen Spänen geht das bestimmt auch von unten.


    Das Problem ist halt, dass die meisten das nicht so machen. Die legen eben den Brennraum voll mit Holz, wo kein Scheit weniger als 10cm dick ist

    1 anzünder mittig, dann paar kleinere stücken, und dann normale scheite obendrauf. So mache ich das schon immer, und habe zumindestens im Ofen wenig Probleme damit. Trockenes Holz und nicht unbedingt buche zum einheizen sollen da ungemein helfen. Den auch die Wahl des Holzes zum einheizen spielt eine große Rolle. Leicht entzündbares sorgt für weniger Rauch Belästigung, solange noch kein glutteppich vorhanden ist.


    Und die Glut zur Seite schieben beim nachlegen geht im normalen Ofen auch nur sehr begrenzt, noch dazu wo ich so an die 6 scheite nachlegen bis der brennraum 3/4 gefüllt ist. Und selbst da ist nach kürzester Zeit die Flamme wieder oben angekommen und es qualmt dementsprechend weniger.



    Was natürlich auch dazu kommt, der Ofen läuft bei mir für ca. 3h auf Vollgas, dann ist der Speicher voll, und ich habe einige Stunden den Ofen aus. Bei um die 0 Grad läuft er nur einmal am Tag.

    Wenn er natürlich den ganzen Tag auf sparflamme läuft (was in einem Kamin wohl der Fall wäre) hat man natürlich auch deutlich mehr qualm durch geringere Temperaturen bei der Verbrennung.

  • Es brennt alles... ausser Steine und Gipskarton, nur eine Frage der Temperatur... aber schon lustig das hier zum Rumzündeln eine Anleitung nötig ist ^^ ...

  • Wer sagt, dass Gipskarton nicht brennt! Wenn der Gips rausgekloppt ist?

  • Bei entsprechenden Temperaturen ist auf jeden Fall das Papier weg und der Gips wird wieder zu Pulver.

  • dann kann es vielleicht wiederverwendet werden, da gebrannt :D

  • Es brennt alles... ausser Steine und Gipskarton, nur eine Frage der Temperatur... aber schon lustig das hier zum Rumzündeln eine Anleitung nötig ist


    Dafür haben zu viele Gesellen und Lehrlinge nach einem "Vorfall in der Wand" Brandwache gehalten.....


    Aber tatsächlich weiß ich aus dem Bekanntenkreis mit Ofen, dass es dort reichlich Defizite hinsichtlich Chemie, Physik und Praxiserfahrung kommt.


    Woher soll es auch kommen?


    Grill ist nicht gleich Lagerfeuer ist nicht gleich Kachelofen ist nicht gleich Kamin.

  • Man darf bei all dem nicht vergessen, daß es seit den 90er Jahren eine ganze Generation betrifft, die hier im Osten nicht mehr mit täglichem Ofen-Heizen aufgewachsen ist.

    Die damals ausgesprochen lästige Pflicht hat uns, die das noch mit der Muttermilch aufgesogen haben, an dem Punkt natürlich mit dem Vorteil ausgestattet, daß wir wissen wie man Feuer macht und Öfen bedient. Wenigstens die Grundlagen sind doch bei den meisten noch da.


    Übrigens gibt es sehr schöne Küchenherde - darunter durchaus auch welche, die ich mir sofort ins Wohnzimmer stellen würde. Es sagt ja niemand, daß man dort täglich üppige Menüs zubereiten muß oder den Gulasch anbrät.

  • Vermutlich hat ein Großteil der damals den Neubau bewohnenden Spätgeborenen höchstens mal fasziniert zugesehen, wenn die Oma morgens voller Freude mit Zeitung, Schuhcreme und Briketts drei große Kachelöfen beschickt hat, damit es dann tagsüber manierlich bullert, damit sich Opa abends dagegen stellen kann.


    Häufig werden Fähigkeiten und Kenntnisse unterstellt, die so gar nicht da sind.

    Und unter Umständen auch gar nicht vorhanden waren.


    Die Handvoll Leute, die ich kannte, die früher im Altbau "wohnen mussten", waren häufig die, die sich an Etagenklo und Ofen erfreuen durften.


    Wohntechnische Bronzezeit sozusagen.

  • Man glaubt garnicht was in Neubauten Ende der 80ziger Jahre damals noch auf Grund der Mangelwirtschaft eingebaut wurde. ;)


    Ein 1988er Neubau, technisch ein Plattenbau, äußeres Erscheinungsbild aber gänzlich anders. Glatter Putz, nur 3 Etagen, oberste mit Dachschrägen mit eingelassenen Balkons (Zimmer dafür entsprechend kleiner). Alles sehr modern gemacht.

    Aber....3 ZKB mit 3 Kachelöfen, Küche mit Gas-Gamat Wandheizer, Gas-Durchlauferhitzer und Bad mit E-Strahler.


    Die Öfen sind da heute noch drin...und in Betrieb.

  • Schuhcreme haben wir nie genutzt. Außer für Schuhe.

    Und Kachelofen hatte nur die Oma.


    Wir hatten eine 6-Zimmerwohnung mit 155qm, 3,40m hoch die Buden.


    Und in jedem Zimmer einen kleinen Dauerbrandofen. Die Kachelöfen wurden 1984 beim Wohnungsausbau entfernt, damals wollte sowas keiner sanieren. 100 Zentner Briketts pro Saison...

    Mir muß insofern keiner was erzählen.


    Aber Bad und WC waren bei uns nicht nur getrennt, sondern auch innerhalb der Wohnung. Für Baujahr 1908 Recht komfortabel...

  • damit sich Opa abends dagegen stellen kann.


    Kann ich bestätigen. Unser Opa hat auch immer den Ofen ,,festgehalten". 😄

    Der war zuerst gar nicht glücklich über den angekündigten Ofenverlust zugunsten einer Heizung unter den Fenstern. Opas Platz war nunmal am Ofen. ^^

  • Schuhcreme haben wir nie genutzt. Außer für Schuhe.

    Und Kachelofen hatte nur die Oma.


    Wir hatten eine 6-Zimmerwohnung mit 155qm, 3,40m hoch die Buden.

    Großbürgerliche Wohnverhältnisse also, sozusagen... :zwinkerer:

    Hatten wir aber auch - die Sommervilla eines Berliner 'Großkopferten', nach dem Krieg irgendwann zur Dienstwohnung für eine 6-köpfige Familie umfunktioniert. Auch gut 3,60m hohe Decken, zugige Jalousiekästen (ein Fest bei Ostwind), unten immerhin Doppelfenster, oben aber nur einfache, 1/3 des Hauses Treppenhaus... (früher ging 'Repräsentation'/Angeben glasklar vor Wohnwert). All das ursprünglich mit 5 Kachelöfen, einer "Kochmaschine" und mit einem Badeofen beheizt (letzterer sporadisch, i.d.R. nur 1x, max. 2x die Wo, auf'n Topf ging's ansonsten im Kalten - war damals aber normal).

    Irgendwann in den 70ern wurden 4 der 5 Kachelöfen durch eine Ofennlage mit Warmluft ersetzt - vom Flur aus beheizt. Das war zwar ein erheblicher Fortschritt, wirklich warm wurden damit aber auch nur 2 der 4 angeschlossenen Zimmer - das Kinderzimmer war nicht darunter...

    Angeheizt wurde früher mit Zeitung (das große ND war besonders ergiebig und taugte eigenlich auch am Besten nur dazu :zwinkerer: ) und mit Kien, also kleingehacktem harzigen Kiefernholz, ersatzweise mit Kohleanzünder (nur der weiße taugte wirklich was). Und es wurde grundsätzlich von unten angeheizt - dass das von oben besser/rauchärmer funktioniert, scheint mir wohl eher eine Nachwendeerkenntnis zu sein. Selber habe ich von dieser "neuen" Taktik jedenfalls erst vor ein paar Jahren im TV mal was erfahren, wäre hier zu Ostzeiten wohl wirklich kaum jemandem eingefallen... :/

  • rauchärmer ja- besser definitiv nicht.