Ebend, es kommt nämlich auch sehr darauf an wer hinter dem Lenkrad sitzt. Schuld ist nicht immer nur das Material.

Als ich 95 an meinen 600er den ersten Satz Reifen drangeschraubt hatte, waren die schätzungsweise mal gerade 6 Jahre alt, was man bei DDR Reifen immer noch als neu betrachten könnte. Eine so gravierende Verschlechterung des Fahrverhalten mit den Reifen die ich jetzt drauf habe gegenüber damals kann ich jetzt nicht sagen.

Bei meinem Alltagsblechauto hatte ich einen Satz Winterreifen, die waren so miserable das sogar die Sommerreifen da besser hafteten.(die große Marke mit M....) Neuer Reifen muss nicht unbedingt guter Reifen sein.

Was macht ihr denn gerade?

Mich über die Reifendiskussion amüsieren, ganz ehrlich finde Ich es nicht so schlimm bei einen Oldtimer, der entsprechend bewegt wird auch die Originale Bereifung zu nutzen, auch wenn viele Einwände bestehen, wegen Haftung, Bremsweg, Tralla-la.

Es viel beunruhigender, mit was für Reifen viele Alltagsfahrer, Transporter, LKW, ja sogar Busse unterwegs sind... Risse, Beulen, kein Profil mehr... Allein bei uns auf Arbeit werden jeden Monat 4-5 Lieferanten das verlassen des Werksgeländes untersagt, da die Fahrzeuge mit unzureichender Bereifung unterwegs sind.

Das Reifenthema kommt doch immer wieder. Und immer wieder stellen wir fest, dass es jeder anders deffiniert und bewertet 🙂

Zitat von Hegautrabi

Gäbe es jetzt irgendwo ein Ungeheuer welches jeden Tag so viele Menschen frisst, das wäre schon längst nicht mehr am Leben. Auf der Straße ist nur der Einzelfall tragisch, der Rest wird ausgeblendet.

Dieses Ungeheuer hat tausend Namen, eins davon ist Ökonomie und so wird es von vielen täglich angebetet.

Ich sehe es erstmal ähnlich, wie Mario-P50K : von grösseren, schwereren und erheblich mehr km abspulenden Fzgn. wie LKW und (Schnell !-) Transportern geht eine deutlich höhere Gefahr aus, als von einem gelegentlich gemächlich zu Treffen cruisenden Oldies. Konkret für Krapproter kann ich die ErFAHRung beisteuern, dass man ihn in einer Kolonne Gleichgesinnter bedenkenlos mitfahren lassen kann, auch mit den alten Schlappen.

Andererseits fahre ich solche alten Rundlinge inzw. selber nicht mehr und werde auch keine mehr aufziehen. Die letzten DDR-Reifen habe ich vor dieser Saison von der Kugel runtergeschmissen, weil sie - scheinbar leichte - Flankenrisse in Felgennähe hatten. Beim Abziehen zeigte sich dann aber, wie substanziell die doch schon waren!

Ergo: bei mir nur noch Heidenau oder Marke, je nach Fzg..

P.S.: auch ein Kumpel ist beim ausgehöhlten Baumstamm inzw. von uralt-rissfrei auf Heidenau umgestiegen- nachdem er mir wiedermal beinahe im QEK eingeparkt wäre, als ich kräftiger Bremsen musste. Das lag allerdings primär eher an zu dichtem Auffahren, als an den zu alten Reifen...

Zitat von fahrgast

Die letzten DDR-Reifen habe ich vor dieser Saison von der Kugel runtergeschmissen, weil sie - scheinbar leichte - Flankenrisse in Felgennähe hatten. Beim Abziehen zeigte sich dann aber, wie substanziell die doch schon waren!

Das ist genau das was ich vorhin gesagt habe, meistens sieht man nur die Spitze vom Eisberg, beim abziehen bekommt man dann einen Schrecken, gerade im flankenbereich

Ja, ich "fahre" 61 Jahre alte Reifen (bin ich sogar stolz drauf 😋), aber speziell diese nur um den Kirchturm, bzw dieses Jahr bin ich gar nicht gefahren. Weil mir nicht nur die Reifen zu schade sind. Ist aber das einzige Auto, wofür ich einen Radsatz Diagonale aus Friedenszeiten zum fahren liegen habe. Lediglich auf'm Lada und 87er (und auch der bekommt mit der 07 P33) fahre ich neue Reifen. Der Rest fährt ganz gut mit der zum Baujahr passenden Friedensware, wovon ich auch noch einiges auf Reserve habe. Nur....das ist alles kein Schrott, sondern fast alles neu bzw von Reserverädern. Und jetzt kommt's, ich mache das seit einem Vierteljahrhundert, ohne dass mich jemand dazu zwingt und jetzt kommt's jaaanz dicke.....mit TÜV Segen, in sämtlichen Gutachten verbrieft.

Ich mache das, weil ich es kann und darf.

Sollte ich wegen der Reifen irgendwann mal eines meiner Autos zerklatschen, dürft ihr wiederkommen und den Zeigefinger schwingen. Bis dahin macht erstmal das, was ich bislang gemacht habe.

Ich bin heute 120 km im 1.1 bei teilweise feuchter Fahrbahn unterwegs gewesen. Nur dass es nicht heisst, ich fahre ja weniger als andere, ich muss es nur auf mehrere KFZ verteilen und ich habe, behaupte ich, ein recht gut trainiertes Popometer, um einschätzen zu können, was ich tue.

Zusätzlich einen Kopf, den ich benutzen kann.

Und nochmal, die beschissensten Reifen fahre ich auf dem Astra, 3 Jahre alt und im Mai neuen TÜV bekommen.

Eine andere Form der Öldiskussion Also, wer sicher gehen will, daß nichts passiert, der sollte schonmal gar nicht Auto fahren. Aber auch mit dem Fahrrad kann man sich und andere schwer verletzen. Und auch als Fußgänger kann man jemanden versehentlich umrennen, der dann mit dem Kopf auf die Bordsteinkante schlägt und einen Schädelbruch erleidet. Hm. Zuhausebleiben? Andererseits: Was ist, wenn man mit 61 Jahre alten Reifen ein unachtsames Kind totfährt, das auf die Straße gelaufen ist? Wird man sich dann nicht fragen, ob man die entscheidenden 50 Zentimeter früher hätte stehen können, wenn man weicheren Gummi unterm Hintern gehabt hätte? Aber wo hört man auf? Bremskraftverstärker, ABS und Scheibenbremse im F8? Tja. Mir haben die Erfahrungen aus wenigen Fahrten mit Altreifen genügt: Ich schätze es für mich so ein, daß man auch mit der alten Trabantbremse durchaus kein größeres Risiko für andere ist, als jedes andere Auto auch. Die Haftung der Uraltreifen indes ist so mies, daß ich ihren Einsatz nicht vertreten möchte, zumal die Heidenauer einen optisch und technisch guten Kompromiß darstellen.

Und genau das tun sie nicht, zumindest nicht optisch und der Originalität entsprechend. Entweder ich mache es richtig, oder lasse es. Ein Anspruch, den nur noch Wenige an sich stellen.

Noch weiter gesponnen dürften viele auch keine billigen Kurbelwellen fahren, falls einem während des Überholvorgangs ein Zapfen aus der Wange bricht. Wo willst du da anfangen und aufhören????

Da ist ein alter aber guter Satz Reifen mit Sicherheit kein Kardinalsfehler.

Wobei die Heidenauer wiederum mit ziemlicher Sicherheit einen längeren Bremsweg und eine schlechtere Nasshaftung haben, als so ziemlich jeder gescheite Radialreifen. Und somit könnten auch damit "die entscheidenden 50cm" (oder mehr...) fehlen, wenn das besagte Kind kommt. Insofern ist die Diskussion müßig...

Nichts anderes wollte ich damit eigentlich sagen: die jeweilige Fahrweise und Aufmerksamkeit ist ggf. entscheidender, als DDR-Pneumant oder Heidenau.

Und nichts anderes hätte ich da auch gesagt, sind wir uns doch da langsam einig.

Die Reifen die ich noch für gut befinde sehen so aus und haben nicht die Spur von Risse.

In dem Zustand findet man die auch nicht mehr oft.

Ist das gesund die so zu verformen?

Das müssen die aushalten können, wenn sie das nicht abkönnen kommen sie auch nicht an mein Auto.

Bei Stahlgürtelreifen sollte man das vielleicht nicht ganz so doll machen. Wenn man über eine Bordkante fährt wird der Reifen genauso beansprucht.

Macht man ja nicht...