Wenn ich so drüber nachdenk - ich glaub das ist alles viel einfacher
Der Mensch scheint Feindbilder - oder besser irgendwen der an irgendwas Schuld hat - zu brauchen.
Den sucht man sich, und findet ihn meißt auch. Das muß auch garnicht immer der Gleiche sein, sondern immer so wie es grad passt.
Nehmen wir zb das Lohngefälle zwischen ost und west:
Erstmal ist es so, das dieses Gefälle garnicht so groß ist wie immer behauptet wird. Tatsache ist, das es teilweise deutliche Unterschiede im Lohngefüge zwischen strukturstarken und -schwachen Regionen gibt. Tatsache ist ebenfalls, das man auch heute noch weite Teile des Osten eher zu den strukturschwächeren Gegenden unserer Republik zählen muß. Müßig zu überlegen warum das denn so ist.
Wie auch immer, vereinfacht kann man im Schnitt also schon sagen, der Arbeitnehmer verdient im Osten weniger, teilweise deutlich weniger.
Das gefällt den Menschen im Osten verständlicherweise nich, Schuld ist die Wiedervereinigung oder gar die "feidliche Übernahme".
Das gefällt den Menschen im Westen aber genausowenig, machen die Ossis den Wessis doch die Preise kaputt. Kann man aber garnich wirklich drüber meckern, weil machen die Jobs nich "billige" Ossis, machens noch billigere Arbeitskräfte noch weiter aus dem Osten - oder die ganze Firma zieht gleich ganz dahin.
Egal wie mans dreht und wendet, wünschenswert wäre doch wenn man anstatt Deutsche gegen Deutsche besser gemeinsam an einem Strick ziehen würde - wie auch immer das aussehen mag. Ein erster Schritt wäre vielleicht mit den gegenseitigen Schuldzuweisungen und diesem "wir sind die guten - nein wir"aufzuhören.
Denn eins ist doch klar: Keiner von uns hier hat Deutschland einst geteilt und keiner hats wieder zusammengebastelt. Das sind Begebenheiten die wir einfach mal so hinnehmen müssen - ob wir wollen oder nich. Und solange wir uns unternander "bekriegen" reiben sich die "wirklichen Schuldigen an all unseren Problemen" die Hände
Und wenn man mal objektiv aktuell so schaut:
DIe SU ist bereits zerbrochen, im Amiland kriselts, in ganz Europa sieht mehr oder weniger überal gleich aus - und all das liegt garantiert nicht an der Wiedervereinigung Deutschlands. Da müssen wir durch, wir alle. Ob wir das nu wollen oder nich. Und ob uns das Spass macht oder ob das irgendwem gefällt interessiert die vielzitierte Sau nu mal so garnich.
Einfach aus dem größten Mist das Beste machen - und genau das ist es vielleicht, was Ossis und Wessis von heute von den Ossis von damals lernen können
Und von den Wessis von damals können wir vielleicht lernen, das man nich jeden Scheiß kritiklos hinnehmen muß und das wenns hart auf hart kommt die Demokratie in der wir leben die ein oder andere "Notbremse" bereithält, die wir Bürger bedienen können. Volksbegehren und letztendlich Volksentscheid zB - weiß doch heute kaum noch wer das es sowas gibt
Und nich verzagen wenn sich kein sofortiger Erfolg einstellt. So könnte man heute zB sagen, das dieser ganze Atomkraft-Nein Danke Kram von damals nix gebracht hat, gibt ja Atomkraftwerke. Aber wer weiß wo wir heute wären wenn man damals alles kritiklos hingenommen hätte.
Na und 89, vor öffnung der Mauer, hat das Volk der [lexicon]DDR[/lexicon] durch seinen Protest auch so einiges bewegt - wenn auch aus Sicht einiger was in die falsche Richtung
Chrom