Trabant Schwimmt - Schwammiges fahrverhalten

  • Guten morgen.


    ich fahre nun noch nicht so lange Trabant und bin bisher auch keinen anderen, außer meinen gefahren.
    meiner fährt sich etwas schwammig, als würde man ein boot fahren. bei nässe natürlich stärker.
    ich habe leichtes spiel im lenkrad bereich.


    Spurstangenköpfe sind neu, spur wurde neu eingestellt. Luftdruck ca .1,8 BAR Radial-Reifen
    ist das bei euch auch so?

  • Hallo,


    was hast du in Fahrwerkstechnischer Hinsicht schon geprüft?


    Ich würde folgendes tun:
    - ggf. vorhandenes Spiel Vorderachse beseitigen (Schwenklager, Radlager etc. pp.)
    - Spiel Lenkgetriebe beseitigen (Exzenterbuchse, Axialschräubchen)
    - Festigkeit Geweih prüfen, wenn hier Schwächungen, Risse oder gar Durchrostungen sind, leidet die Verwindungssteifigkeit zur Vorderachse (Hilfsrahmen) hin
    - HA Gummis und Radlager prüfen


    Wenn das alles i. O. ist, muss nicht nur die Spur geprüft werden sondern auch Sturz und ggf. sogar Radstand . Sollte es hier Abweichungen rechts und links geben, schwimmt der Wagen auch. Korrigiert werden kann dies vorn durch leichtes Verrücken und verschieben der Blattfeder.

  • @cobain86 wo hast du die Spur einstellen lassen? Nicht etwa bei ATU?

  • Je nach Reifengröße empfinde ich 1,8Bar beim Trabant aber auch als schwammig. 145er Radial fahre ich inzwischen mit 2,4Bar. Größere Reifen gingen auch mit weniger Druck noch gut.


    Gruß, Felix

  • Die radialen in Originalmaßen fahre ich mit 1,4-1,6 und kann nichts schwammiges feststellen ?!



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Oben steht ja, das die Spur neu eingestellt wurde, demnach gehe Ich mal davon aus, das Fahrwerktechnisch alles vorher überprüft wurde und somit in Ordnung ist, ein leichtes spiel am Lenkrad von max. 5mm ist eigentlich unkritisch wenn es mehr ist nachstellen. Meine Frage war ja, von wen wurde die Spur eingestellt, der Hinweis ob ATU war nicht ohne Grund.


    Bei 145er ist 1.8 bar ausreichend.

  • Ok, Grundeinstellung mache Ich auch mit dem Spurmaß, jedoch bin Ich der Meinung, das man es doch vernünftig einstellen lassen sollte. Wenn nur ein Wert nicht wirklich passt, macht sich das sehr bemerkbar auf das gesamte Fahrverhalten, wie es bei ATU üblich war/ist "Wir stellen immer so ein, das sind die Werksvorgaben, die haben wir so im System", das vorgehen war bis jetzt bei mindestens 10 Filialen gleich.

  • Gerade bei Lenkgetrieben, die schon eine gewisse Laufzeit hinter sich haben, darf man nicht nur nach Spiel einstellen. Es kann passieren, dass sich bei genauerer Betrachtung eine gewisse Schwergängigkeit einstellt. Eventuell auch nur an einigen Stellen. Im Lenkbereich dieser Schwergängigkeit wird das Fahrzeug dann schnell (gefühlt) unlenkbar.
    Dann sollte man unbedingt über einen Austausch nachdenken.

  • Die originalen 145er Pneumant sind in den Flanken viel steifer als aktuelle Reifen. Deshalb Stimmen die Angaben in der BA meiner Meinung nach, für heutige Gummis nicht mehr.
    Das merkt man auch deutlich im "Polterverhalten" der alten. Aktuelle Reifen sind da deutlich leiser.

  • Hallo,


    dann werde ich auf 1,8bar erhöhen.



    Gruß
    Benjamin

    Fährt und schraubt gern *Simson S50B1* *Schwalbe KR51/1* *Trabant 601 LX '88* *Lada Niva 1700*

  • Exakt die gleiche Beobachtung habe ich auch gemacht. Bei 145ern habe ich 2,4Bar als guten Reifendruck ermittelt. Alles unter 2Bar fand ich eindeutig zu schwammig. Schau doch einfach, dass sich der Reifen unten nicht stark ausbeult. Dann liegst du schon ganz gut.


    Gruß, Felix

  • 2,4 bar bei einen 145er Reifen ist aber schon arg hoch

  • Ergänzend sei bemerkt, dass der Reifendruck ja auch immer an den Beladungszustand des Fahrzeugs angepasst sein sollte. Am voll beladenen Wohnwagen (modifiziertes Trabant-Fahrwerk, 580kg Achslast) habe ich mit 145er Reifen aus aktueller Produktion ebenfalls 2,4 bar als sinnvollen Reifendruck ermittelt. Früher mit Diagonalreifen genügten so ca. 2 bis allerhöchstens 2,2 bar. Für ein leeres Trabi-Heck im normalen Straßeneinsatz wäre das jedoch zu viel.


    Ein gutes Hilfsmittel zur Einschätzung des passenden Reifendrucks ist übrigens die Erwärmung des Reifens im Betrieb. Wenn ich auf Urlaubstour bin, fasse ich bei einem Zwischenstop als erstes die Reifen an. Sind sie so heiß, dass man sie kaum noch anfassen kann, ist das ein Zeichen für zu wenig Luftdruck (es sind ja keine Rundstrecken-Rennsemmeln). Bleiben sie bei sommerlichen Temperaturen nahezu kalt, ist hat man es mit dem Aufpumpen vermutlich übertrieben. Was ich hoffentlich nicht extra erwähnen muss: Der tatsächliche Druck wird natürlich nur am kalten Reifen gemessen.


    Gruß Steffen

    Früher fuhr ich 6V, weil ich musste. Heute tu ichs, weil ich kann.