Vergasertausch wegen Abrissklingeln und Schieberuckeln

  • Hallo liebe Community,


    nachdem meine 88er Limousine von Tank bis Anschlussnippel am 28H1-1 Vergaser eine quasi neue Kraftstoffanlage erhalten hat, haben sich viele Probleme zum Glück erledigt. Eine Sache nervt allerdings bis heute: konstantes Abrissklingeln zw. 75-90 km/h beim Gaswegnehmen bzw. bei hochtourigen Schaltvorgängen.

    Weiterhin neigt meine Pappe zum starken Schieberuckeln im Teillastbereich, teilweise schon bei 70km/h im vierten Gang.


    Da mein 28H1-1 Vergaser ohnehin nicht mehr der schönste ist (habe aus Unwissenheit zwei Gewinde am Schwimmerkammerdeckel überdreht - Nebenluft könnte also ein Thema sein) und ich noch einen komplett regenerierten 28HB 2-7 Blockvergaser da habe, plane ich nunmehr, den Vergaser entsprechend zu tauschen.


    Nun meine Fragen:


    Hat jemand bereits von Spar- auf Blockvergaser umgerüstet und kann berichten, wie sich der ältere Vergaser ggü. dem Sparvergaser im Fahrbetrieb verhält? (Dass der Verbrauch ansteigt, ist mir bewusst aber auch egal ;))


    Worauf ist beim Austausch zu achten? Ich habe mir den passenden Starterzug, neue Dichtungen + Isolierplatte und zur Sicherheit nochmal zwei Hauptdüsen (115er + 120er) besorgt.


    Muss der Zündzeitpunkt an den anderen Vergaser angepasst werden?


    Vielen Dank für Eure Unterstützung und Ratschläge.

  • Was genau und wie wurde am Blockvergaser regeneriert?


    Der Tausch H1-1 gegen Block ist kein Fortschritt, soviel ist sicher. Der wird ein paar Probleme wie das Abrißklingeln vielleicht durch gnadenlose Überfettung überspielen, aber er wird sie nicht lösen.


    Ich würde den H1-1 einer GR unterziehen lassen, den Motor auf mögliche Fehlerquellen wie Nebenluft untersuchen und diese ggf. beheben, mich bei der Zündeinstellung langsam ans Optimum vortasten usw. und den ordentlich gemachten H1-1 wieder einbauen.

  • vielen Dank für die schnelle Antwort.


    Der Vergaser wurde im Ultraschallbad gereinigt, Düsen teilweise ersetzt oder entsprechend gereinigt, alle Dichtungen erneuert, Schwimmerstand eingestellt.


    Da ich das Abrissklingeln mit Chokeziehen unterbinden kann, vermute ich die Ursache im zu mageren Teillastbetrieb. Die LGS ist bei meinem Vergaser auch nicht mehr verplombt, also wurde da mit sicherheit vorher schon einmal dran rumgefriemelt. Ich habe auch versucht, den Leerlauf an der LGS (und natürlich UGS) etwas fetter zu stellen, aber das Abrissklingeln wird damit nicht beseitigt. Ich vermute daher am ehesten Nebenluft am Schwimmergehäuse.


    Der H1-1 wird auf jeden Fall auch regeniert. Dabei schneide ich auch die Gewinde an der Schwimmerkammer nach, damit's da wieder richtig dicht ist.

  • Hat jemand bereits von Spar- auf Blockvergaser umgerüstet und kann berichten, wie sich der ältere Vergaser ggü. dem Sparvergaser im Fahrbetrieb verhält?

    Nein, ich denke das wird in den 39!!! Jahren seit Einführung des Sparvergasers niemand gemacht haben....... :grinsi: :grinsi: :grinsi:


    Aber Spaß beiseite, bau ran und gut. Da muss man nix beachten.


    ich noch einen komplett regenerierten 28HB 2-7 Blockvergaser da habe


    Der Vergaser wurde im Ultraschallbad gereinigt, Düsen teilweise ersetzt oder entsprechend gereinigt, alle Dichtungen erneuert, Schwimmerstand eingestellt.

    Das ist keine Regeneration!!! Nenn es eine bessere Reinigung. Mehr ist das nicht.

    nochmal zwei Hauptdüsen (115er + 120er) besorgt.

    Original BVF aus der DDR oder Nachbau? Wenn Nachbau, am besten gleich wegschmeißen, da kannste auch die Alten weiter verwenden.


    Dein Gesamtproblem nach deiner Beschreibung, ist offenbar einfach nur ein defekter/verschlissener/verstellter Vergaser.

    Und wie Deluxe sagt, kann man das mit einem anderen Vergaser kompensieren, aber nicht heilen.

    Wie sieht der Rest vom Motor aus? Zustand, Laufleistung usw.?

  • Danke für deine ausführlichen Hinweise.🙂


    Mein Motor hat 55.000 km runter und läuft - abgesehen vom Abrissklingeln - sehr gut. Keine (anderen) auffälligen Geräusche, zieht sauber durch und tourt auch gut ab.


    Der Vergaser war schon beim Kauf ein Thema und deshalb vermute ich auch da die Ursache.


    Die neuen HD sind leider aus Nachproduktion, aber im 28 HB2-7 sind noch die Originalen verbaut - habe mir die HD (115er) auch gerade mal angesehen, die sieht noch gut aus.


    Ich hänge den Blockvergaser am Wochenende dran und berichte anschließend.


    Den Leerlauf stelle ich beim HB2-7 am Drosselklappenanschlag ein, richtig?

  • Ja richtig. 55tkm ist halt auch nicht gerade "frisch vom Band", auch da ist anzunehmen, dass nicht nur der Vergaser schon viel gesehen hat.

  • Sicher, dass der ZZP richtig eingestellt ist (auch auf Zyl. 2) ? :/

    Die 3mm sind wiederum kein Dogma - ich hatte an meinem 88er nach Motorüberholung auch einen vgl.weise rauen Motorlauf incl. Abrisskkingeln. Nach schrittweiser Zurücknahme des ZZP auf 2.7mm war beides beseitigt. Leistungsmäßig war subjektiv keinerlei Einbuße feststellbar.

  • Sicher, dass der ZZP richtig eingestellt ist (auch auf Zyl. 2) ? :/

    Die 3mm sind wiederum kein Dogma - ich hatte an meinem 88er nach Motorüberholung auch einen vgl.weise rauen Motorlauf incl. Abrisskkingeln. Nach schrittweiser Zurücknahme des ZZP auf 2.7mm war beides beseitigt. Leistungsmäßig war subjektiv keinerlei Einbuße feststellbar.

    Sicher bin ich mir da leider nicht, aber das werde ich überprüfen. Über einen rauen Motorlauf kann ich mich hingehen überhaupt nicht beschweren.


    Was vielleicht noch interessant ist: Das Abrissklingeln tritt - wie schon erwähnt - in einem konstanten Drehzahlbereich auf und kann im Teillastbetrieb auch "künstlich" erzeugt werden, in dem ich mit wenig Gas fahre (bei ca. 80 km/h). Wenn ich den Choke leicht ziehe, ist das klingeln sofort weg.

  • Weiterhin neigt meine Pappe zum starken Schieberuckeln im Teillastbereich, teilweise schon bei 70km/h im vierten Gang.

    Schieberuckeln im 4 Gang. Da hat das Trabant Getriebe einen Freilauf, da kann es doch kein Schieberuckeln geben.

    Meine Antwort ist nicht der Weisheit letzter Schluss. :)

  • Schieberuckeln im 4 Gang. Da hat das Trabant Getriebe einen Freilauf, da kann es doch kein Schieberuckeln geben.

    Da hab ich mich wohl etwas ungünstig ausgedrückt. Ich meine eine Art ruckeln/Schieben bei wenig Gas oder niedrigen Drehzahlen.


    Ich vermeide zu 99%, dass der Motor in den Schiebebetrieb fällt.

  • Hi, ich hatte vor einem halben Jahr von Spar auf Block gewechselt und bin zufrieden.

    Plug and Play, nix besonderes.


    Dazu gibt es wie oben bereits geschrieben, verschiedene Meinungen.

    Aber das ist halt so :)


    Ps: 28HB4-1

  • Mein Motor hat 55.000 km runter und läuft - abgesehen vom Abrissklingeln - sehr gut. Keine (anderen) auffälligen Geräusche, zieht sauber durch und tourt auch gut ab.

    Das widerspricht dem was du schreibst das du eine Art ruckeln ab ca. 70km/h hast. Du beschreibst die beiden Extremzustände als gut.

    Ein anderer Vergaser, vor allem die Blockvergaser werden das Problem unter Umständen nur übertünchen.


    Ich würde mich eher um eine Regeneration vom Motor bemühen. 55t Kilometer sind ja auch schon erreicht.

    Meine Antwort ist nicht der Weisheit letzter Schluss. :)

    3 Mal editiert, zuletzt von hog3-17 ()

  • Ich würde mich eher um eine Regeneration vom Motor bemühen. 55t Kilometer sind ja auch schon erreicht.

    Das Thema steht ohnehin auf meiner Agenda und wäre die "nächste Eskalationsstufe".


    Welche Adresse wäre dafür zu empfehlen? Ideal wäre, wenn im Zuge dessen der H1-1 auch direkt auf dem Prüfstand miteingestellt wird.


    Das widerspricht dem was du schreibst das du eine Art ruckeln ab ca. 70km/h hast. Du beschreibst die beiden Extremzustände als gut.

    Das Ruckeln tritt nur bei ganz schwachem Gasgeben im niedrigtourigen Bereich auf. Beim Durchbeschleunigen oder konstantem Fahrer auf Reisegeschwindigkeit 80-90 km/h habe ich keine Probleme.


    Nervig ist einfach das Ruckeln bei 50-60 km/h, wenn man eine gleichbleibende Gasstellung sucht. Hier wäre sicherlich ein zusätzlicher Freilauf im dritten Gang sinnvoll, wenn man einmal alles neu macht.

    Einmal editiert, zuletzt von olli94suhl () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von olli94suhl mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich hatte in den vergangen Jahrzehnten die Motoren selbst gemacht.

    Mittlerweile ist mein Geldbeutel etwas besser gefüllt und meine letzten 3 Motoren seit 2020 habe ich bei einem alten Bekannten im Hegau erworben.

    Die Getriebe und den Scheibenbremsen Umbausatz gleich dazu.


    Die Motoren waren für 3 verschiedene Fahrzeuge ;) , nicht das hier jemand etwas böses denkt.


    Bin damit sehr zufrieden. Man darf aber nie vergessen, das Material ist 30 Jahre +.

    Meine Antwort ist nicht der Weisheit letzter Schluss. :)

    Einmal editiert, zuletzt von hog3-17 ()

  • olli94suhl


    Ich habe bei meiner Instandsetzung auch auf einen neuen Blockvergaser umgebaut und bin bisher gut damit gefahren. Der 1-1 der drin war wurde zumindest schon einmal zerlegt und im Ultraschallbad gereinigt. Wid es aussieht scheint auch die Drosselklappe kein Spiel zu haben.


    Ein wichtiger Hinweis vor der Montage bei Krümmerheizung. Schau welche Leerlaufgemischschraube verbaut ist, es gibt zwei verschiedene die jeweils eine andere Grundeinstellung nötig machen. Und dann solltest Du bei kaltem Motor schon einmal probieren wie Du mit einem Finger von links und dem ander von rechts (da wird es am lustigsten) hinter der Krümmerheizung und Chokezug an die Schraube kommst.


    Wenn Du nicht aufpasst verbrennst Du den einen links, den anderen rechts oder anders rum. Und mit dicken Handschuhen isg kein durchkommen.

  • Ja, aber was haben diese Informationen mit dem Thema hier zu tun? :hä:


    Ein Hinweis auf jemand der eventuell die anfragten Aufgaben (Vergaser, Motor) fachgerecht machen könnte. :schulterzuck:


    Eine offizielle Adresse wo H1-1 fachgerecht, im Sinne dessen was auch früher Bestandteil einer vollständigen Regeneration war, instandgesetzt werden gibt es nicht, weil niemand mehr über die nötigen Originalersatzteile (Düsen, Drosselklappenwelle usw.) verfügt.

    Hier und da haben Einzelne Restbestände für Kleinserien.

    Alle Anderen machen quasi nur eine "große Wäsche" und/oder verwenden Nachbauteile die den Namen "Teile" oft nicht verdient haben.


    Insofern kann man sich ein paar Youtube Videos von sowas ansehen und dann selber die "große Reinigung" machen.

    Obs was bringt.....wird sich am Ende am Motor zeigen.

    Zumindest sollte man den Vergaser gründlich reinigen (inklu. der Düsen), Schwimmerkammer und Anschraubflansch planen, Drosselklappenkanal ggf. ausbuchsen, neue Dichtungen, O-Ringe usw.


    Schau welche Leerlaufgemischschraube verbaut ist, es gibt zwei verschiedene die jeweils eine andere Grundeinstellung nötig machen.

    Schön wärs..... :grinsi: es gibt fünf Verschiedene. :zwinkerer:

    2 Mal editiert, zuletzt von Tim () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Tim mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ja stimmt. Ich konketisiere, es gibt zwei Winkel.