Zustand Blattfeder HA Kombi

  • Nachfolgend einige Fotos einer Blattfeder fuer die HA (Kombi), die mir als "Neu" angeboten wurde. Was mich stutzig mach, sind zwei Sachen:


    - die eingenieteten Klammern gehen bei allen Federn, die mir bisher unter die Finger gekommen sind, komplett um das Paket; hier jedoch ist "untenrum frei"

    - ebenfalls finde ich die Staerke der Enden bei den mittleren Lagen irgendwie recht gering, so als ob die schon einiges gelaufen ist; die oberen und unteren Lagen sind von der Stärke her ok.


    Ich vermute, dass es sich um eine zu DDR-Zeiten regenerierte Feder handelt?


    Ich haette dazu gern mal Euer Urteil.


  • Die offenen Klammern gab es in den späteren Baujahren, auch die Enden sehen bei meinem 88er Kombi so aus. ;) Das Aluschild mit Herst.monat und -jahr ist wohl nicht mehr dran?

  • Richtig neue Federn waren nie so schmutzig. Die waren sauber und fettfrei.

    Das Ding ist alles...nur nicht "neu".

    Das sieht auch nicht nach eingeschmiert zur Lagerung aus. Das sähe auch anders aus.


    Wenn du sie zerlegst, wirst du vielleicht besser anhand von alten Scheuerstellen sehen können, ob und wieviel das Teil gelaufen ist.


    Privat oder von einem Händler?

  • Die Enden sind ausgewalzt, nicht verschlissen. Schlussendlich kannst du nur die Höhe messen. Referenzwert hab ich nicht zur Hand, steht aber im RHB.

    Der Knecht muss eilen, der Lord kann reisen.

  • Es könnte sich schon um eine zu Ostzeiten Regenerierte Feder handeln, Ich hatte da auch noch 2 oder 3 Stück, die waren eingefettet "Dunkelbraun und Klebrig" in Wachspapier eingewickelt, diese hier scheint halt durch die Lagerung verschmutzt zu sein.

  • Ja, da ist so klebriges dunkles Zeug drauf, vermutlich Seilfett (Elaskon), wie wirs auf dem Schacht für die Förderseile benutzt haben.


    Eine Aluplakette ist auch am Herzbolzen dran, weiss aber jetzt nicht, was da drauf steht.


    Was mich so wundert, das die Enden der beiden oberen und unteren Lagen "abgeschnitten" sind und die mittleren so dünn werden, und das auch nicht einheitlich. Sieht für mich nicht wie Industriefertigung aus.


    Auch haben einige Lagen so Plastikprömpel zwischen (auf jeder Seite 3)

  • Die Plastikprömpel sollen die Reibung vermindern, solche Federn wurden Teilweise von Hand aufgeschmiedet bei der Regenerierung, je nachdem, wie der Betrieb aufgestellt war. Bei uns bei Bischoff werden solche Federn auch manuell bearbeitet, da sieht das dann auch so aus.


    Die Federlagen werden da auch teilweise in der Stärke verändert, ja nachdem wie die Kennlinie der Feder ist oder sein soll.

  • Meine Kombifeder ist definitiv noch die originale - und da sehen die Enden der "Mittellagen" genauso aus: relativ dünn ausgewalzt (die Lagen mit den "Pröppeln" brauchen das logischerweise nicht). Das war (konkret '88) eben so, neu und ab Werk. Und in über 30 Jahren kann alles mögliche draufgeschmiert worden und verdreckt sein, das ist für mich kein wirklich belastbares Indiz... :/

  • Das die Feder so aussieht wie sie aussieht und damit jünderen Produktionsdatums ist unstrittig.

    Sie ist aber eben relativ sicher nicht neu, im Sinne von werksneu.


    Die sahen m.A. nach nie so aus wie die Gezeigte. Das sind Spuren vom Einsatz dran die auch nicht durchs Lagern entstehen.

    Die wurde mal aufgearbeitet oder ganz einfach aus guten Gebrauchtteilen zusammengesetzt.


    Selbst wenn die jemand neu gekauft und selber zum lagern eingeschmiert hätte sehe die nicht so aus. Da bin ich mir relativ sicher.

    Wenn man die zerlegt und entfettet (ohne Drahtbürste, nur mit Flüssigkeit) wird man das noch deutlicher sehen.

  • So sahen bei meinem Trabant zu Zeiten der DDR die Blattfedern aus, wenn ich sie mit Graphitöl eingesprüht hatte.

    Den Rest Patina besorgte der Straßenstaub.