Hilfe - Rost... wer hätte das gedacht :(

  • Hallo zusammen,


    mangels beheizter Garage und zu geringer Außentemoeraturen konnte ich die letzten Wochen nicht viel am Trabi machen...

    Nun ja, die Dreicklenker hinten und die Achsschenkel vorne wurden gestrahlt und gepulvert, neue Radlager und Buchsen sind verbaut, Querlenker, Hilfsrahmen und Motorverkleidung geschliffen und lackiert.


    So weit, so gut. Allerdings dachte ich mir, dass man die Tage mit halbwegs annehmlichen Temeraturen doch mal dazu nutzen könnte, die vorderen Kotflügel abzumachen. Nur weil von außen tatsächlich kein Rost sichtbar ist, heißt das beim Trabi bekanntlich nichts...


    Nun ja, wass soll ich sagen... ich überlasse das mal den Bildern - die sprechen für sich selbst.


    Ich weiß nur noch nicht so recht, wie ich damit umgehen soll.

    Auf der linken Seite werde ich am Radlauf ein Teil mit einem Stück Viertelschale erneueren. Das Blech, was auf dem Geweih aufgeschweißt ist, werde ich wo Rost ist wohl metallisch blank machen, dann alles mit Owatrol tränken und dann Brantho nitrofest drauf.


    Die rechte Seite macht mir da schon ein par mehr Sorgen...
    Von den A-Säulen-Blechen werde ich unten ein Teil wegnehmen, was neues biegen und einschweißen. Das Teil Bodenblech, was am Geweih ankommt, werde ich raustrennen und mit Karosserieblech erneuern.

    Da ja auch das Einstiegsblech ein Loch zur A-Säule hin hat, werde ich auch hier ein Stück rausschneiden und erneuern. Aber nicht den ganzen Einstieg, sondern nur das, was gammelig ist.


    Soweit mein Plan. Ein professioneller Restaurator schlägt dabei bestimmt die Hände über dem Kopf zusammen, aber das ist mir egal. Es muss zweckdienlich sein. Hohlraumkonservierung kommt nachher mit Fluid Film Liq. - das sollte weiteres Rosten verhindern.


    Nun meine Frage an die Spezialisten:

    Ist mein gedachtes Vorgehen vertretbar? Wie würdet ihr da ran gehen?


    Ich habe nur ein Garage zum basteln, keine ganze Werkstatt und auchh die Ausrüstung ist nicht die einer Kfz-Werkstatt.


    Vielen Dank für konstruktive Vorschläge :thumbup:


    Jan



    Einmal editiert, zuletzt von jan_28 ()

  • Bisher nur Standardreparatur, da kann man noch nicht so richtig viel falsch machen.


    Andererseits wird sowas eben bei uns grundsätzlich (und ggf. nur partiell) gestrahlt um den Rost dort aus den Poren zu bekommen.

  • So in etwa sah es bei mir auch aus. Da das Blech am Steg der A-Säulenbeplankung intakt war, haben wir das Knäckebrot rausgetrett und aus meiner alten Brille passende Blechteile zugeschnitten und eingesetzt. An der Ecke kann man meist auch gut sehen, wie schlecht das hochgelobte Elaskon wirklich ist.


    Wie Mosi schon geschrieben hat, partiell strahlen wenn möglich, ersetzen und nach dem säubern ordentlichen Lackaufbau. Die Konservierung machst Du ja sicher wenn Du mit der Karosserie durch bist.

  • Naja, das Ealskon hat schon gute Arbeit geleistet, auch wenn es nicht das Mittel meiner Wahl wird.


    Als ich die Pappen ab hatte, fand ich an diesen Stellen ca. 5 cm hoch Modder. Wer weiß, wo der Vorbesitzer damit rumgekurvt ist...


    Dafür sieht es noch gut aus.

  • Ich schicke Dir Mal per PN den Link zu meinem Thema, dort sieht man leider ganz gut, das das Elaskon nicht zu den entscheidenden Stellen kommt. Dennoch sieht das alles nicht schlimm aus, jetzt liegt es an dir etwas daraus zu machen.

  • Das Problem beim Elaskon war, das es oft unterrostet wurde. Dennoch hat sein Einsatz am Neuwagen denselbigen zig 1000-fach über Jahre und Jahrzehnte vor elementaren (Durch-)Rostschäden bewahrt hat - insofern es fachgerecht verarbeitet und auch vorschriftsmäßig nachkonserviert wurde).

    Das muss man dem (einstmals - neben der teilweise ebenfalls verwendeten Graphitlösung - eine Monopolstellung einnehmenden) Zeug schon zugestehen. ;)

    @jan_28 : Bist Du sicher, dass da 'untenrum' (an Schwellern und Geweih) nicht noch mehr angegammelt ist? :/

  • Genau, nimm mal einen Spachtel und Heißluftfön und mach an den angrenzenden Stellen den Unterbodenschutz ab. Du wirst staunen wie braun es dort ist. Ich hatte das auch nicht für möglich gehalten das unter dem intakt aussehenden Anstrich überall Rost ist.

  • Limousine oder Kombi?

    Welches Baujahr?


    Hast du die hinteren Kotflügel und das Dach auch abgenommen?

    Jetzt wo ich tot bin ist alles soviel leichter,
    ihr müsst alle aufstehen und ich schlaf einfach weiter.


    Nicht lange raten, recherchieren! Original-Trabant.de

  • Bist Du sicher, dass da 'untenrum' (an Schwellern und Geweih) nicht noch mehr angegammelt ist? :/

    wenn die Temperaturen es die nächsten Tage zulassen, werde ich mal schauen.

    Innen im Schweller und Geweih selbst sieht's soweit gut aus - jedenfalls was man mit der Endoskopkamera so sehen kann.


    Auf jeden fall ist da reichlich Elaskon-Pampe drin

    Hast du die hinteren Kotflügel und das Dach auch abgenommen

    Noch nicht. Das Dach soll zu jetzigen Zeitpunkt auch nicht ab.

    Limousine oder Kombi?

    Welches Baujahr?

    Limo, 8/89

  • Ich bin für jeden tipp dankbar, wie man die Schewller von innen sauberbekommt.

    Abbauen ist leider nicht möglich...


    Aber bitte nur solche Ratschläge, die sich in einer häuslichen Garage umsetzen lassen. Also nix wie "5 Liter Diesel reinkippen und auswaschen" oder so :rolleyes:

    (Wobei die Idee schon reizvoll klingt ;) )

  • Mit Wärme bekommt man das Elaskon wieder flüssig

    Beim runtermachen vom Unterbodenschutz mit dem Heißluftfön ist auch einiges von den Zeug aus den Hohlräumen rausgelaufen.

  • In der Häuslichen Garage hast du da garnicht so viele Effiziente Möglichkeiten, wie gesagt, mit Wärme kannst du da schon einiges rausgekommen, ansonsten wirklich mit Lösungsmittel auswaschen.

  • Ich habe grad' mal so drüber nachgedacht...

    Wenn ich mittig zwischen den Wagenheberaufnahmen im Innenraum ein kleines Fenster über dem Schweller ins Bodenblech schneide, dann kann ich das aufklappen und die Hohlräume ausräumen.

    Danach wieder zumachen und schweißen.


    Über dem Mittelträger ist ja schon ein Langloch.


    Beim Geweih müsste das ja auch gehen. Da wo die Löcher für die Konservierung sind auftrennen, dann wieder zumachen.


    Fragen über Fragen... :/


    LG, Jan

  • Du bekommst keinen Hohlraum mehr richtig sauber - damit muß man sich abfinden. Man kann in gewissen Grenzen mit Druckluft und Staubsauger gröberes Zeug entfernen, aber sobald da irgendein Hohlraumschutzmittel drin ist, wird man es niemals wieder komplett sauber bekommen. Auch nicht mit Lösemitteln.


    Dann lieber ordentlich nachkonservieren - mit einem vernünftigen Mittel, das ggf. auch dorthin kriecht, wohin Elaskon & Co. niemals gekommen wären oder sich durch schon wieder Rißbildung zurückgezogen haben.

    Eventuell vorhandene Festkörper bleiben darin kleben und richten keinen Schaden an, wenn sie im Hohlraum verbleiben.

  • Bei genügend Konservierung ist die Tieferlegung gleich inklusive 😛

    Spaß beiseite, man kann wie gesagt mit Hitze die dicken Schichten Elaskon wieder flüssig machen und wenn man dann das Auto entsprechend schräg hinstellt rauslaufen lassen. Komplett alles wird man nicht raus bekommen. Aber durch das wieder flüssig machen kriecht das was drinne bleibt auch wieder in den vorhandenen Rost hinein. Dann kommt es halt auf die gute neue Konservierung an. Bodenblech aufschneiden oder ähnliches würde ich sein lassen, machst mehr Schaden als Nutzen.

  • Bekanntlich gibt's ja für jede Lösung das passende Problem ^^ .


    Ich hab' heute mal gegoogelt - ich habe eine Sandstrahlerei gefunden. Die sandstrahlen, behandeln mit Zinkstaub und machen dann eine EP-Grundierung drauf.

    Das ganze für unter 1000 Taler.


    Und das sogar in 2 Etappen. Also erst strahlen und Zinkfarbe.

    Dann abholen und schweißen.

    Dann wieder hinbringen, geschweißte Stellen nachbehandeln und dann grundieren.


    Ich glaube, das mach ich. Dann hält das sehr lange - hoffe ich.


    Und in die Hohlräume soll wie oben schon geschrieben Fluid Film Liq.

    Das kriecht überall hin.

  • Erst verzinken und dann schweißen ist auch keine gute Idee.

  • Erst verzinken und dann schweißen ist auch keine gute Idee.

    Warum nicht? Die geschweißten Stellen werden doch nachbehandelt.


    Die blanke Karosse setzt doch ganz fix Rost an. Dann muss ja vor der Zinkbehandlung wieder gereinigt werden....

    Einmal editiert, zuletzt von jan_28 ()

  • Weil verzinktes schweißen nicht die Freude ist.