P50 Prototyp Frage

  • Und das Loch vorne in der Stoßstange hat meiner Meinung nach einer reingemacht, dass man die mittlere Schraube der Schürze besser anschrauben kann.

  • Ich würde einfach mal gucken, ob da noch Reste der originalen Hinterachsglocken vorhanden sind oder ob sich Spuren finden, daß die Glocken entfernt wurden.


    Mittlerweile ist die Trabant-Historie doch weitestgehend erforscht und dokumentiert wurde sie auch. Von Anfang an war Einzelradaufhängung vorgesehen - von Starrachse war nie die Rede.


    Das hier ist doch ein Beispiel mehr für Basteleien aller Art - und sicherlich kein Grund für schweißnasse Hände oder archäologische Aufregung. ;)
    Loch für die Kurbel - und warum wird die Andrehkurbel 90° versetzt zum Motor eingesteckt? Das Loch hat einfach jemand 'reingeschnitten - aus welchem Grund auch immer. Der tolle 1957er Originalzustand (siehe Museumsschild) besteht zur Hälfte aus 601er-Teilen? ;)


    Jeder kann sich so ein Typeschild basteln...seit wann wird der Hersteller da eingeschlagen statt aufgedruckt?
    Jeder kann sich eine FIN selberbasteln.


    Für mich sieht die Kiste so aus, als hätte jemand zu DDR-Zeiten irgendwoher eine halb oder ganz leere Murmelkarosse bekommen und sich daraus etwas Fahrbares gestrickt. Mit Teilen, an die er eben 'rankam.

  • Und genau so sehe ich's auch - dafür spricht zudem noch die lustige Verlegung der Bremsleitung-HA und deren dilletantische Befestigung und der m.E.n. vom ganz alten Mossi/Sabo (berichtige mich wer wenn's nicht stimmt) stammende Grill :augendreh:




    Ein Volk, das den Wohlstand höher schätzt als die Freiheit, wird am Ende beides verlieren - zuerst den Wohlstand und dann auch die Freiheit
    (Olov Palme)

  • Bevor jemand so einen aufwändigen Umbau macht (ihr müßt mal genau hinkucken) wären selbst unter damaligen Umständen 2...3 Trabantachsen besorgt. Ich sags euch, es steckt mehr dahinter. Soll mich der Blitz beim kacken treffen, wenn es nicht so wär. Ein Umbau aus Mangelwirtschaft ist das nicht, da wurde geklotzt und nicht gekleckert.


    Sollten wir wirklich so dreist behaupten, wir würden alles kennen? Daran glaube ich schon lange nicht mehr ;)


    PS wer kennt z.B. die Geschichte mit dem in den 80er Jahren in Werdau entwickelten und erfolgreich erprobten ABS von euch? Ich hab voriges Jahr einen der ergrauten Entwicklern einen Besuch abgestattet, was glaubt ihr, wurde nebenbei entwickelt und dann in der Versenkung verschwand, incl. sämtlicher Fahrzeuge....müssen Unmengen gewesen sein.

    Einmal editiert, zuletzt von heckman ()

  • Wenn ich nicht völlig falsch informiert bin, hatten schon die Ur-P50 einzeln aufgehängte Dreieckslenker hinten.


    Die Frage ist, warum man dies zugunsten einer Starrachse ausgerechnet an einer Murmelkarosse hätte einbauen sollen. Sicher, in dem Punkt geb ich heckman Recht: es gibt nichts, was es nicht gab. Aber just dieser Umbau erscheint mir schon etwas seltsam...

  • Ich denke hier gibt es genug Möglichkeiten: Entweder es ist wirklich ein Versuchsträger. Der ist zu Zeiten gebaut worden, da gab es noch keinen Kombi. Vielleicht wurde hier für höhere Zuladung experimentiert (Allrad? ned wirklich - aber schöner Gedanke) oder Heckantrieb für das Coupe. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass diese Fahrzeuge den Weg nach draussen fanden. Oder es ist ein Umbau. Was allein in Zwickau an selbstgedengelten Karossen gefahren wurde (ich habe da einen champagnerbeigen 601er vor Augen - heute würde man sagen Compact), da will ich nicht wissen, was da unter der Pappe alles verändert wurde. Da hatte einer Zugang zu russischen Ersatzteilen und hat verbaut, was ging ...

  • Kann man denn nicht mal Fotos vom Wagenboden, vom Innenraum her machen? Wenn da gefrickelt wurde müsste man das doch sehen?


    Ansonsten könnte ich mir die Starrachse auch für nen möglichen Lieferwagen auf Trabant Basis gut vorstellen - will aber auch noch nicht so recht dran glauben. ;)

  • Also meiner Meinung nach hat das nix mit ab Werk zu tun.


    Die FIN sieht mir sehr nach Ersatzkarosse aus, aber keine Werkskarosse.


    Das X sollte für den Bezirk Karl-Marx-Stadt stehen und die Nummer ist halt fortlaufend vergeben von der Polizei des jeweiligen Kreises.


    Warum und wieso und vor allem wann da eine Werkstatt da ne andere Hinterachse reingezimmert hat, weiß der Geier.


    Die Achse muß nicht unbedingt bauzeitgleich wie die Ersatzkarosse sein.

    Wenn ich einen See seh, brauch ich kein Meer mehr. :winker:

  • Und was mir nicht das erste Mal unterkommt: Wieso ingnoriert man bewußt krampfhaft vorhandene Angaben des Fahrzeugs?


    Wenn die FIN mit 117 endet, warum ist es dann das 17te Fahrzeug?


    Hatte das schonmal bei dem bekannten Nullserienfahrzeug in Küstennähe, FIN war irgendwas bei 8XX. Da wurde behauptet, die 8 steht für Nullserie. Und im Himmel is Jahrmarkt.

    Wenn ich einen See seh, brauch ich kein Meer mehr. :winker:

  • Also ich werde die Tage mal versuchen etwas Licht ins Dunkle zu bringen und mal ein paar Bilder mehr vom Unterboden machen bzw. welche vom Innenraum. Wie gesagt die Anfrage zum Fahrzeugbrief läuft noch, hoffe mal der ist noch vorhanden bzw. der Besitzer zeigt ihn auch. In dem Museum stehen ja viele Leihgaben, da muss erst mal der eigentliche Besitzer gefragt werden.

  • Du brauchst nur mal nach eingeschlagenen Nummern im Motorhauben/Heckklappengestell nachsehen.


    Im Radkasten steht die auch, aber mitunter schwerer zu finden...

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  • Wer sagt denn, dass da immer das 601er-Antriebspaket eingebaut war? Wer sagt denn, dass es sich um einen Versuchsträger des VEB Sachsenring gehandelt haben muss? Porsche hat die Technik des 928 in einer Manta-Karosse erprobt...


    Überdenken wir mal folgendes Szenario: Das Auto wird für Versuchsfahrten mit irgendwelchen marken- und modellfremden Baugruppen verwendet, die nach Ende der Erprobung natürlich nicht an die Öffentlichkeit kommen dürfen. Das Auto wird verkauft, vorher ausgebeint, und nur die Hinterachse bleibt drin. Möglich oder nicht? Man hört immer wieder von besonderen autohistorischen Entdeckungen, die sich nach kurzer Zeit als (in Liebhaberkreisen) bereits bekannt erweisen – nur ist keiner der Sache nachgegangen, weil irgendwann jemand ganz laut "kann überhaupt nicht sein!!" gerufen hat.


    Ich halte es wie heckman: eine Geschichte kann nie als vollständig erforscht gelten, auch nicht die des Trabant. So viel sollten wir eigentlich aus der Kraftfahrzeuggeschichte gelernt haben ^^
    Entscheidend ist nur, dass man neutral und objektiv an die Sache herangeht...!

  • Szenario hin oder her.


    Fakt ist, das hier das 17te Fahrzeug der Nullserie von 1957 ausgestellt und als solches ausgewiesen wird.


    Es ist weder das 17te, noch von 57.


    Es hat sich wohl 1960 irgendjemand mit irgendwelchen Fremdeinbauten bespaßt, ändert aber nix daran.


    Welche Fahrgestellnummer dafür ihr Leben lassen mußte möchte ich lieber nicht wissen.

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