Tripode-Antrieb: Radlager gebrochen?

  • Die Vorgeschichte: RE: Was macht ihr denn gerade?

    Kurz: Die Achsmutter hat sich gelöst, Rad kam unterwegs ab. Erst mal schnell das Rad wieder 'ran, damit der Wagen rollfähig ist, später am Straßenrand die Achsmutter auf etwas zwischen 160 und 170 Nm angezogen und gesichert . Dann ohne besondere Vorkommnisse oder Nebengeräusche die ± 16 Km nach Heim gefahren.


    Das kleine Pech war daß ich meinen bequemen Vierlochabzieher gerade für einen Klappfixbremse ausgeliehen habe. Mit dem alten massiven Trichter kam ich nicht heran und sah ich nichts, aber mit etwas tricksen mit einem Dreiarmabzieher kam dann auch Bewegung in die erwünschte Richtung. Anfangs fürchtete ich die Welle nur weiter ins Getriebe zu drucken. Aber beim Entspannen des Abziehers, federte es wieder zurück!

    Mit einem massiven Zwischenstück dann ohne große Kräfte durchgezogen bis zum Gewinde-Ende. Dann einen Kuhfuß dazwischen gelöffelt und die Nabe war ab.

    Und dann habe ich erstmal gestaunt.

    Also wenn ich mit meinen untrainierten Ärmchen sowas ab bekomme, ist es erst mal gut daß ich nicht einfach noch weiter damit gefahren bin. Und ob das Radlager vom Unfall oder von der Notreparatur gebrochen ist ändert nichts daran daß es ersetzt werden soll...

    Aber außer, daß ich mein Staunen mit euch teilen will, hoffe ich auch auf ein paar kluge Worte. :/

  • Wenn nicht gebrochen, dann eben zerbrochen...

    Es ist ein Doppellager und jetzt liegt ein Teil daß drinne gehört daneben. Mal sauber gemacht:

    Sowohl am Lager als auch an der Nabe sehe ich Abrieb.

    Erst fürchtete ich noch , die Nabe sei krumm, aber jetzt ist sie aus anderem Grund nicht wiederverwendbar.

    Ich muß Gewalt anwenden um diesen Lagerring von die Nabe ab zu schieben.

  • Das ist ein Kompaktlager mit geteiltem Innenring da ist nichts gebrochen.

    Hier einmal zusammen, einmal zerlegt:



    Das der äußere Innenring bei der Demontage der Nabe auf dieser stecken bleibt ist nicht unüblich.

    Das hängt mit den Toleranzen der Passung zusammen.

    Wenn kein Schaden am Lager sichtbar ist, etwas Fett ran und Nabe mit samt Innenring wieder aufstecken und festziehen.

    Wenn sich der Ring leicht von der Nabe abziehen lässt, dann kann man den auch vorher wieder ins Lager drücken und dann die Nabe montieren.


    Wenn da jetzt Abrieb oder dergleichen ist, dann halt austauschen das komplette Lager.

  • Wo die Nabe glatt sein soll, sind tiefe Kratzer drin (dritte Bild), der Ring läßt sich nicht abschieben. Und auch der Kugelbahn vom Lager sieht m.E. ausgeleiert aus.

  • Das auf der Nabe dürften erstmal die Spuren vom Hin- und Herwandern der (losen) Nabe im Lager sein - das müsstest Du nach dem Entfernen des Lagerinnenringes erstmal richtig sauber machen, um den Zustand zu beurteilen.

    Das Lager dürfte laut den Fotos /den Fressspuren auf dem Lagerinnenring wohl Schrott sein.

  • Ja, würd ich auch sagen, sieht nicht so schön aus.

    Das Lager ist fertig, OK, neu machen und gut ist. Aber daß die Nabe solche Spuren hat... ist da womöglich die Innenseite vom Radlager noch schlimmer beieinander und hat auf der Nabe gefressen?

    Auch daß die Achsmutter sich lockert ist seltsam... ist da mal was mächtig heiß geworden?


    Jedenfalls: Innenring von der Nabe ziehen und mit neuem Lager begutachten, wie das auf der Nabe und im Achskörper sitzt. Und wenn das unauffällig ist, dann wieder alles zusammen. Die Nabe sollte trotz Kampfspuren noch brauchbar sein.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Die Achsmutter hat sich unterwegs gelöst, da konnte die Nabe frei bewegen. Sie ist dann mitsamt Rad in der Kurve allmählich hinausgeschoben und hat den Lagerinnenring schief belastet und sich da rein gefressen.

    Bei der Notreparatur auf der Fahrbahn ließ sich die Nabe nicht ganz auf die Achse schieben, ich konnte mit den Fingern die Bundmutter gerade ausreichend Gewinde geben, damit wir rollen und lenken konnten. Da war also schon Fraß. Zehn Meter weiter dann ins Gras abgestellt, und ein 32er Nuß herbeigeholt, ohne all zu viel Mühe festgeratscht, mit ± 165Nm angezogen und gesichert und ohne Radkappe nach Hause gefahren.


    Apropos Bundmutter, es sieht so aus, als gäbe es die nur noch in SW30:

    Hofmuller sw30 €3,20

    TW SW30 3,90

    Bundmutter Danzer SW32? 4,30

    Buntmutter Reich 3,90

    Febi 03810

    Trebes SW30 4,19

    Trabiteile SW30 3,-

    Sausewind SW30 4,10

    Autodoc SW30 €1,56

  • Die Nabe würde Ich so nicht mehr verbauen, das Lager muß sowieso neu, das alles sieht eher so aus, das es schon eine ganze weile nicht mehr wirklich fest war.

  • Die Achsmuttern in SW30 sind Ersatzteile von Ford/PSA und zum Teil auch für unter 1€ zu bekommen.

    Dumm, dass in vielen Betrieben nur nach Ersatzteilnummer oder "Achsmutter für XYZ" gearbeitet wird. Manche Händler schreiben das Gewinde dazu: M20×1,5.