Prototyp P70/311

  • Hallo, ich habe eine Frage zu meinem Unikum!!
    Ich habe vor einigen Jahren etwas von einer gestoppten Fahrzeugentwicklung auf Grundlage eines P70 und 311 gehört.
    Ich
    war sofort interessiert und konnte im tiefsten Westen, in Duisburg
    fündig werden. Ein angenehmer Wetsgote kannte Teile der
    Fahrzeuggeschichte und wollte sich dieses Teil sichern und Aufbauen. Die
    Intuition war aber in erster Linie der schnöde Mamon. Als der avisierte
    Fahrzeugwert, für Ihn nicht die angestrebten Höhen erreichte, sollte er
    weg. Auf verschungenen Wegen habe ich von diesem P70 erfahren und
    konnte ihn erwerben!
    Erst habe ich nur gelächelt und es für einen der
    vielen "Eigenbautypen" gehalten, aber dann habe ich mir ihn genauer
    angesehen und nachgeforscht. Also zum Fahrzeug gibt es einiges zu
    sagen,:Im Laufe der Zeit wurde viel Mist gemacht, wie
    Trabantscheinwerfer und eine Hutze vor dem Faltdach angebaut. Aber dann
    die professionellen Sachen! Die Kotflügel wurden verlängert, ein 311
    Armaturenbrett in Kleinformat hergestellt der Tank verlegt und und und.
    Ein sehr interessantes Fahrzeug, und wie sich rausstellen sollte ein Stück Fahrzeuggeschichte der jungen DDR.
    Vielleicht kann mir jemand noch etwas über diese Entwicklung sagen!!
    Das habe ich schon ermitteln können :


    Fahrgestellnummer 100287 bis 100289


    Von
    1956 bis 1958 wurden im Automobilwerk Zwickau, in Zusammenarbeit mit
    dem Automobilwerk Eisenach, unter der Führung von Herrn Ing. Kurt Lang,
    drei Versuchsmodelle für eine spätere Serienproduktion entwickelt.
    Es sollte eine Symbiose aus P70 und Wartburg 311 entstehen.



    Der Grund war die Knappheit an Tiefziehblechen zum Karossenbau des Wartburg 311.
    Dabei
    wurde das Fahrgestell und der Motor des Wartburg 311 als Grundlage
    genutzt und die Karosse des P70 modifiziert und aufgebaut.
    Dazu wurde unter anderem das 311er Armaturenbrett, die Karosse, Kotflügel, Tank Kühlergrill uvm. … dem P70 angepasst.


    Jedes veränderte Teil wurde in HANDARBEIT hergestellt!


    Herr
    Ing. Kurt Lang (einer der Vater der Karosse aus Phenolharzen und
    Baumwolle, also der Spiritus Rektor des Trabant), Mitglied des
    Wirtschaftsausschusses der Volkskammer der DDR leitete die gesamte
    Entwicklung selbst.
    Im November 1958 wurde die Entwicklung vom
    Mitglied des Politbüro der SED Heinrich Rau, zuständig für Maschinenbau
    und Schwerindustrie, gestoppt und sämtliche Mittel gestrichen.
    Die 3
    Versuchsmodelle sollten auf Anweisung des Politbüros vernichtet werden,
    wurden aber von engagierten Ingeneuren des AWZ versteckt und so
    sichergestellt.



    Nr. 1 - Fahrgestellnummer 100287 - ist 1958 auf dem Gelände des Werkes in Zwickau abgebrannt,
    Nr. 2 - Fahrgestellnummer 100288 - hatte Herr Kurt Lang selbst, wurde jedoch später bei einem Unfall zerstört
    Nr. 3 - Fahrgestellnummer 100289 - konnte ich retten


    Ich
    möchte bitte noch mehr über dieses Kleinod der DDR
    Fahrzeugsentwicklungsgeschichte erfahren und bin für den kleinsten
    Hinweis sehr dankbar!
    Ich hoffe, dass ich es hinbekomme bald Bilder einzustellen.
    Vielen Dank und Grüße aus der Lausitz
    eulaja








    eulaja
    Rostumwandler Beiträge: 1Registriert: Do 24 Jun 2010 23:08:47

  • Das Fahrzeug wurde doch erst kürzlich im Internet zum Kauf offeriert.
    Steht nicht in "Plaste, Blech und Planwirtschaft" `was darüber?

  • Völlig unrealistischer Preis...zumal die Mär vom "Wartburg Versuchswagen" so nicht stimmt. Es waren einfach drei P70, in die man probehalber den Dreizylinder eingebaut hat, was dank DKW-Rahmen ja kein großes Problem war.


    2000,-€ und keinen Cent mehr...würde ich einfach mal grob als "Wert" beziffern. Zustand grottenschlecht, alle P70-Schwachstellen sind komplett zu machen. Na, und den ollen Dreizylinder nebst Getriebe wiederzubeleben ist ja nun kein Hexenwerk, also am Ende auch nichts, was diesen Mondpreis rechtfertigt.


    Jemand der ordentlich schweißen kann ist durchaus in der Lage, aus jedem P70- oder F8-Rahmen etwas zu machen, was den Dreizylinder aufnehmen kann...oder auch den 1.3er...ganz nach Wunsch. ^^


    Lustig ist es sicher...am gesten getunt: Papp70 mit 'nem 50PS-353er...leider ist der Effekt gleich Null, weil kein Mensch mehr den P70 kennt. :thumbup:

  • Nee, nee. Da hat noch einer so ne Kiste, hat die an die alten Bilder vom TE angepasst und der Faulheit halber seinen Text auch gleich kopiert. :thumbup:


    So spielt das Leben, mal kurz Aufmerksamkeit erhaschen und dann damit das Angebot etwas verbreiten.

    Matt ist das neue Hochglanz
    Zwei Zylinder, zwei Takte und ein Mikuni: da geht was! :thumbup:

  • Wartburg Armaturenbrett im Kleinformat? Für mich sieht das ganz genauso aus.

    Herr gib Regen und Sonnenschein, für Reuß - Greiz, Schleiz und Lobenstein,
    und woll'n die annern auch was haam, so soll'n 'se es dir selber saa'n!

  • Hallo, hier ist der geldgierige Spinner mit seinem Schwindel P70!!!
    Ich konnte ja nicht ahnen, wie schnell man so be,- und verurteilt wird im Forum, aber gut zu wissen.
    Ich will etwas richtigstellen,:
    Ich will diesen P70 nicht verkaufen, ich will mehr über diese Entwicklungen erfahren.
    Es ist eben nicht so, dass einfach mal ein F9 Motor implantiert wurde. Es steckte, auf Nachfrage im Zwickauer Museeum mehr dahinter als nur Spinnerei und Spielerei von irgendwelchen Fummlern!
    Ich danke euch trotzdem.
    Werde mal sehen wo ich noch fündig werde.
    Schönen Herrentag

  • Da hat einer was ausgegraben und gut. Es gab/gibt eine Hülle von Versuchsmustern in der Richtung, wovon auch noch ein Großteil exstiert. Und wenn nicht, auch nicht schlimm. So ist die Zeit. Aber was herum kommt hier eher nicht.
    Nichts gegen dich eulaja, aber wer soll dir hier dazu was sagen.

  • Kleiner Hinweis, da hab ich mal was im Fahrzeuglexikon geschrieben, nennt sich P 70 - 900. Basis war hier das F 9 Fahrgestell (bzw P 311 mit dem 100 mm kürzeren F 9 Rahmen) mit im Vorbau geänderter P 70 Karosse.


    Übrigens, die Öldruckbremse war im F 8 / P 70 problemlos nachrüstbar, da die entsprechenden Teile des IFA F 9 bzw Wartburg 311 bis 1958 (Schwenklager, Hinterachse) ohne große Änderungen paßten. Nur das Widerlager des HBZ mußte am Rahmen angeschweißt werden.


    Eine Genehmigung des Umbaues durch das KTA der DDR war erteilt.

  • Gestern in Hartmannsdorf ist dieses Fahrzeug an mir vorbei gefahren.
    Ich muss wieder bei dir klauen WL13, schuldigung:
    [Blockierte Grafik: http://www.wl13.de/Hartmannsdorf_2015/images/IMG_7740.jpg]
    Ich hatte kurz wagenradgroße Augen als ich die Felgen und den Abstand vom vorderen Radhaus zur Front sah.