Erstaunlich, wie oft der damalige Alltagsgegenstand Trabant hier fotografiert wurde. Das hat absoluten Seltenheitswert.
Es hat sogar den Anschein, als wäre das Auto ihm lieber als seine weibliche Sippe, wenigstens innerhalb der Präsentation dieses Albums.Aber in dieser Zeit war jede fotografische Ablichtung kostbar, man schoss nicht so wild herum wie Modefotografen mit Motordrive im Studio oder die jetzige digitale Selfiesüchtigen. Also war fast jede Drück auf dem Auslöser ein überlegter. Interessant ist dann was aus Matzes Negativen das Album dennoch nicht geschafft hat.
Wenn der Fotograf ein eigene Dunkelkammer hatte, konnte er natürlich lockerer mit seine Ablichtungen sein.
Bei mir besteht den Eindruck, daß die Deutschen eine stärker entwickelte Fotografiekultur hatten als wir Niederländer. Das geht sogar auf den Krieg zurück, in dem jeder zehnte deutsche Soldat ein Kleinbildkamera bei sich hatte...
Meine Eltern dagegen, die liefen bei technische Sachen hoffnungslos hinterher. Sie kauften sich die falsche Sachen und/oder konnten nicht damit umgehen, davon zeugen in den Alben die zahlreiche abgeschnittene Köpfe und Finger vor der Linse.
Dazu diese elende falsche Sparsamkeit. Dann waren da noch sechs unbelichtete Negative im Kamera, und die wurden erst mit Weihnachten geschossen, so daß man erst in Januar die letzte Ferienbilder zu sehen bekam.
Aber am schlimmsten waren die Dia-Vorführungen bei Leuten die so halb professionell fotografierten, und das zeigen wollten. Dann wurden mit viel Gehabe ganze Wohnzimmer zum Kino umgebaut und musste ich als jüngster auf einem unbequemen Kuchenstuhl diese langweilige (denn man bekam alles gezeigt, es wurde nicht selektiert) Sitzungen im Dunkel die ganze Zeit stille sitzen.