Alter KFZ-Fahrer mit Sauerstoffflasche auf'm Rücksitz

  • Hallo liebe Gemeinde,


    Ich war heut bei einem bekannten großen Discounter einkaufen, und habe mich, frech wie ich bin, aufn Behindertenparkplatz gestellt, da ich mich mit meinen Gehhilfen (Knie kaputt) als Behinderter gefühlt habe. Das soll nicht das Thema sein.
    neben mir stand ein VW Polo, sichtlich älterer (steinalter) Herr, schief eingeparkt, sich aus dem Auto quälend. Als ich das Auto im Innern betrachtete, lächelte mich ein durchsichtiger Schlauch an. Nach dem 3. Hinsehen entdeckte ich hinter dem Fahrersitz einen Rucksack mit ner Sauerstoffflasche drin. Am Anderen Ende des Schlauches war eine Art Maske, die lag in der Mittelkonsole.
    Nun frage ich mich, was macht dieser Mensch damit?? Wenn er im fließenden Berufsverkehr keine Luft mehr bekommt, greift er fix zu Maske und schnuffelt n bissl damit es ihm wieder gut geht, und weiterfahren kann? Iss das erlaubt, und muss solchen Leuten nicht der Führerschein entzogen werden, wegen gesundheitlichen Bedenken beim Autofahren? Will jetzt auch keinen auf den Schlips treten, der evtl auch sowas hat, hier im Forum, aber ich würde gern mal eure Meinung hören.
    Gruß Frösi :winker:

    Die Frösi... war das nicht ne Kinder- bzw Jugendzeitschift in der DDR mit lustigen Bastelbögen drin?? :top:
    Anklam 2016: 3.Platz in der Kategorie "Trabant Original Baujahr 79-84"
    und 4. Platz "Trabant 1.1 original"
    stirnfett.de

  • Solange derjenige im Besitz seiner geistigen Kräfte ist, warum nicht.
    Atemnot macht sich rechtzeitig bemerkbar.
    Vielleicht ist das Auto ja das letzte, was ihm noch etwas Mobilität bescheert.
    Welches Knie ist denn kaputt - bzw. hast du einen Automatik? ;) ....
    PS: sind Raucher, die während der Fahrt zur Kippe greifen und inhalieren, besser? ^^

  • Atemnot macht sich rechtzeitig bemerkbar.

    okay, wusst ich noch nicht..

    Welches Knie ist denn kaputt - bzw. hast du einen Automatik? ;) ....

    Kupplungsknie, ist aber schon so wieder zusammen, dass ich 30 Kg belasten kann...also Kupplung treten :)

    PS: sind Raucher, die während der Fahrt zur Kippe greifen und inhalieren, besser? ^^

    Nein, sind sie nicht, War auch mal Raucher, und weiß aus Erfahrung, dass das ganz schön ablenken kann...
    trotzdem sehr merkwürdig, was man so alles sieht auf deutschen Straßen.. :hä:

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  • Wenn die Sauerstoffmaske dafür sorgt, daß der Kollege vernünftig weiterfahren kann, ist mir das nur Recht.


    Allemal besser als all jene Senioren, bei deren Fahrweise man Angstschweißattacken bekommt und die OHNE Sauerstoff munter weiterkalken...ähm... weiterfahren dürfen.


    Das Problem älterer Verkehrsteilnehmer wird mittlerweile auch von Politik, Polizei und Versicherern erkannt - da wird sich in den nächsten Jahren noch einiges tun. Mittlerweile steht die Generation jenseits der 80 in der Unfallstatistik den 18-23jährigen in nichts mehr nach.
    Der Überalterung und der ständig steigenden Lebenserwartung sei Dank. Wir werden durchaus noch erleben, wie man eine DDR-Erfindung wieder einführt: pauschale Gesundheits- und Tauglichkeitstests ab einem gewissen Lebensalter.


    Zu Recht, wie ich finde - wenngleich die Vorstellung sicher alles andere als schön ist, wenn man mir in 40 oder 50 Jahren mitteilt, daß es sich jetzt erledigt hat mit der Gurkerei...

  • Frösi Wie, war mal Raucher? Hab ich was verpaßt? :rolleyes: Immer, wenn du zu uns in die Halle kommst, rauchst du erstmal eine. :thumbup:
    Nicht, daß ich was dagegen hätte, ts,ts ;)

  • BO601... sehr gut aufgepasst...war aber nur so eine zwischendurch..*erwischt* :lach:
    zwigge79.. eben nur in der Halle, nich im Auto, nich zu Haus.. *schon wieder erwischt* :lach:


    Z.B. Fahrzeuge ohne Behindertenausweis auf Behindertenparkplätzen ;)

    darauf hab ich gewartet.. :top:


    gibts denn auch Ausweise für Familien, die auf den Mutter-Kind-Parkplätzen gelten? Dort tummeln sich auch alle Altersschichten umher...und zwar OHNE Kind! :)
    gruß Frösi :winker:

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  • De luxe, ich muß Dir Recht geben.


    Mach Dir mal den Spaß und stell Dich nur mal in Annaberg im Kaufland an den Bratwurststand und dann genieße das "Parkplatzkino". Da ist schief einparken noch ein kleiner Fisch, das geht bis zum Rammen des auf der anderen Seite parkenden Fahrzeuges. Hab ich selber gesehen, als ein etwa 80 - 85 Jahre alter "Polo" - Fahrer das Auto frontal auf einen gegenüber parkenden "Skoda" knallte, dabei noch 2 Bordsteine übersprang und die Familie auf dem Zebrastreifen neben den Einkaufswagen nur knapp verfehlte. Sein Kommentar als ihn der Familienvater zur Rede stellen wollte:"Die sind alle zu blöd zum Autofahren und Parken!" und ging einkaufen!


    Aber pauschal darf man nicht urteilen, denn zum Beispiel mein Vater fährt mit seinen 77 Lenzen noch eine Honda VT 500 und das nicht gerade langsam.


    Gruß Jürgen

  • Dennoch wird es über kurz oder lang zu pauschalen Lösungen kommen - da bin ich mir sicher. Einzelfallbetrachtung geht ja schlecht bzw. widerspräche dem Gleichbehandlungsgrundsatz.
    Und dann heißt es für alle über 60 wieder aller 2 Jahre zur Untersuchung - oder sogar jährlich, je nach Alter.


    Die Alternative wäre, nur auffällige Verkehrsteilnehmer gesondert zu prüfen.
    Aber dazu muß man sozusagen erst den Unfall haben und kann ihn nicht vorher verhindern - und auch dann wäre der Gleichbehandlungsgrundsatz verletzt, denn auch jüngere bauen Unfälle, müssen aber dann trotzdem nicht zur Alters-MPU. Ich nenne das jetzt mal so, weil's vermutlich auf eine abgespeckte MPU hinauslaufen wird, die wir im Alter regelmäßig über uns ergehen lassen werden (müssen).

  • Generell ist fahren dürfen und fahren können nicht zwangsweise aneinander gekoppelt.


    Und der eine oder andere, der resolut am Hahn dreht, fällt an der Ampel oder wenns langsam geht um, bzw. bekommt das Mopped nicht aufgebockt oder das Auto mangelns Kopfdrehbarkeit nicht mehr in die Garage und bleibt hängen.


    Rentnerschramme heißt sowas.


    Mein Großvater fährt auch noch - mit vernehmlich mehr als 77. Ob das immer gut ist - tja, er bewegt sich nur noch auf bekanntem Terrain, die Schäden beim Einparken etc. sind lange nicht aufgetreten, der eine oder andere Pfahl bzw. das Auto musste jedoch schon dran glauben.


    Es gibt genug alte Kämpen, der der Meinung sind, das ein ´44 auf der Flucht erworbener Schein, der das Führen von Einheits-Kfz genehmigt, als vollwertige Fahrerlaubnis für die nächsten 70 Jahre gilt. Die dann alle 20.000 km zum Kupplungswechsel kommen, weil die permanente Einkuppeldrehzahl bei 3500 liegt. Und deren motorische Fähigkeiten zum Bedienen einer Kupplung nachlassen, weil das alte invalide Bein nicht mehr will..... Das macht mir viel mehr Angst.


    Da stellt sich dann die Frage, ob dies alles schlimmer ist, als ein Neunzehnjähriger, der feststellt, das man zwar immer noch wie mit 16 bechern oder kkiffen kann, mit dem Auto aber debei viel bequemer die entsprechende Tourneé absolvieren kann......

  • :thumbup:
    Trotzdem bleibts ein ernstes Thema.
    Wir mußten Vatern auch den Führerschein mehr oder weniger wegnehmen (krankheitsbedingt), so leid einem das tut. Aber das konnte (und durfte) man sich nicht mehr ankucken. Die Einsicht dazu haben leider die wenigsten Alten dabei. An den Tag, an dem es mich vielleicht mal betrifft, will ich garnicht denken....
    Dann lieber sterben wie mein Großvater und nicht wie der schreiende Beifahrer ..... ;)

  • Da stellt sich dann die Frage, ob dies alles schlimmer ist, als ein Neunzehnjähriger, der feststellt, das man zwar immer noch wie mit 16 bechern oder kkiffen kann, mit dem Auto aber debei viel bequemer die entsprechende Tourneé absolvieren kann......


    Die Fähigkeit zur Selbstreflexion- und einschätzung ist keine Eigenschaft, die man pauschal irgendwelchen Altersklassen zuordnen kann. Es soll -laut vernehmen- tatsächlich 19-jährige geben, die sich eben nicht so verhalten. Und dann gibt es noch Geronten, welche selbst erkennen daß es nicht mehr zum fahren reicht und die Lenklizenz abgeben.


    Ich persönlich habe mir jedenfalls vorgenommen daß ich den Führerschein abgebe, wenn ich merke daß es nicht mehr geht. Mit Sauerstoffflasche fahren kommt bei mir jedenfalls nicht in die Tüte. Lustiges Landleben hin oder her, wenn man nur will kann man selbst in der Wallachei 'rumkommen. Hilfseinrichtungen, Pflegedienste, Taxis oder zur Not Söhnchen, irgendwas geht immer.


    Aber solange wie die Leute bei mir im Auto einpennen, während ich mit 170 über die Bahn kachel, sehe ich noch keinen Handlungsbedarf. :grinser:

    Spaß mit Hanf :rolleyes:


    Gruß,
    Trabiwurstaffblonkelgungradieschenaffenaffprivatsauna601sdeluxe

  • Gleichheitsgrundsatz....


    Ich wäre dafür, daß jeder, der einen Führerschein irgendwann erworben hat, sagen wir mal alle 5 Jahre zu einer Nachprüfung muss. (Begrenzung der Gültigkeit)
    Ich als beruflich fahrender muss das in wesentlich gestraffter Form. MPU ( wegen Personenbeförderung), EU- Schulung (BkQuG), oder auch ADR, Hebepass...
    Ständig ändern sich Gesätze, auch die STVO. Wer in den 60er oder 70ern fahren gelernt hat, ist heute lange nicht mehr auf der Höhe des Geschehens. Und die Verkehrsdichte nimmt weiter zu...
    Hinzu kommt eine medizinische Untersuchung, die bestimmt auch einige jugendliche, autofahrende Kiffer und Alkoholiker selektieren würde, würde mit Sicherheit mehr Ruhe und Sicherheit in den Straßenverkehr bringen.


    Dann wären alle wieder gleich behandelt und der Gedanke an den Führerscheinverlust bei der nächsten Überprüfung ließe den einen oder anderen sicherlich gesünder leben.


    Als ich letztens meinen Schwiegervater auf diese Problematik ansprach (ü-80), meinte die Schwiegermutter.... wir gehen! Dann hörte ich ein viertel Jahr nix mehr von ihnen..... :S

    Wenn irgendein Teil in einer Maschine falsch eingebaut werden kann, so wird sich immer jemand finden, der dies auch tut.
    - 5. Murphysches Gesetz -

  • Zumindest regelmäßige Pflicht-Nachschulungen wären überlegenswert. Kraftfahrerschulung wie früher halt.


    Leider läuft sowas in Deutschland grundsätzlich darauf hinaus, daß privat organisierte Schulungseinrichtungen die Gebühren monopolistisch festsetzen und man sich dann dumm und dusselig zahlt, weil man es sich ja nicht aussuchen kann und man keine Wahl hat.
    Wenn man die Preisentwicklung allein bei den DEKRA-Führerscheinprüfungen betrachtet - es ist ein Graus.

  • "Ich persönlich habe mir jedenfalls vorgenommen daß ich den Führerschein abgebe, wenn ich merke daß es nicht mehr geht."


    So so, es geht doch nix über ne gesunde Selbstreflektion... ;)


    Wer das Fahren bei gewissen Geschwindigkeiten als Index für die eigene Handlungsfähigkeit zugrunde legt, ist generell verdächtig..... :S


    Gleichheitsgrundsatz gefällt mir im Prinzip auch. Die Frage ist nur, ob sowas überhaupt politisch durchsetzbar wäre - die einen würden sich auzsgegrenzt fühlen, die anderen würden versuchen sich freitzukaufen und die dritten sagen, sie hätten davon nix gewusst.


    Da ist ein Staat mit einer milden Diktatur im Vorteil......

    Wozu Ventile? 0,6 EDS Hemi


    Seine Freunde nennen ihn Mossi, die Anderen sprechen nur vom "dicken Typ mit der Zigarre".


    www.trabant-original.de

    Einmal editiert, zuletzt von Mossi ()

  • :2Kumpels: Ach Mossi! Du musst den noch nicht abgeben, so schlecht fährst du doch gar nicht :hau:

  • Ich denke, dass in Zeiten, in denen Autos mit unter 100 PS als Kleinwagen an
    gesehen werden und man bei einer Verweildauer von länger als einer Sekunde an einer umschaltenden Ampel angehupt wird, sollte es Pflicht sein, seine Fahrfertigkeiten regelmäßig unter Beweis zu stellen. Das hat nichts mit Eingriff in die Privatsphaere oder Selbstbestimmung zu tun, sondern mit Schutz der Allgemeinheit. Und das ist Pflicht des Staates. Egal ob Demokratie odet Diktatur.

    Man muss viel Geschmack haben, um dem seines Zeitalters zu entgehen.
    (Simon-Théodore Jouffroy)