Spürbares (Pleullager-) Spiel beim Drehen der Kurbelwelle: Bedenklich?

  • Hallo zusammen,


    ich will nun gerade mein klöterndes Getriebe austauschen und überlege dabei, ob ich den Motor nicht gleich mit wechsle. Müssen ja eh beide raus... Zur Verfügung stehen stehen zwei Motoren, von denen einer noch ein früher, mutmaßlich noch gleitgelagerter (wenn er noch nicht auf Nadellagerung umgebaut wurde) 600er mit M18-Zylinderköpfen ist, der beim sanften Hin und Herdrehen der Kurbelwelle keinerlei fühlbares Spiel aufweist. Den habe ich mal mit der 500er-Kugel miterworben und wollte ihn eigentlich in Reserve behalten, falls der originale 500er sich nicht mehr 100%ig regenerieren lässt.


    Der andere ist ein gebraucht gekaufter Motor mit Hycomat-Kurbelwelle, den ich eben auch mal sanft drehen wollte. Was aber nicht ging, da mindestens ein Kolben durch die Lagerung etwas festgegangen war. Dabei war sehr schön ein deutlich spür- und höbares Spiel der Pleul- bzw. Kolbenbolzenlagerung feststellbar. Nach Einfüllen von etwas Motorenöl und sanftem Klopfen auf einen Kolben deht sich der Motor nun wieder.


    Hierzu hätte ich nun mal eine Frage: Ist ein Motor, wo sich beim hin und herdrehen der Welle hörbares Spiel zeigt, generell überholungsbedürftig, oder sagt das Spiel nichts aus?


    Mir ist nun nicht an den oft gehörten Aussagen gelegen, nach denen unbekannte Motoren mit gewissen Verschleißsymptomen sicherheitshalber immer gleich komplett überholt werden sollen, denn bekanntlich befindet sich zwischen gebraucht und verschlissen oft noch ein beachtlich breites Spektrum an absolut brauchbarem Material, welches sicher noch eine ganze Weile bedenkenlos Dienst schieben kann, bevor man zu einer Generalüberholung durchstartet. In meiner Frage spielt also eine wirtschaftliche Betrachtungsweise eine besondere Rolle.


    Also: Ist spürbares Spiel ein generelles "Tot"-Kriterium, oder sagt das allein noch nicht viel aus?


    Grüße, Tom

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  • Zitat

    Mir ist nun nicht an den oft gehörten Aussagen gelegen, nach denen unbekannte Motoren mit gewissen Verschleißsymptomen sicherheitshalber immer gleich komplett überholt werden sollen,


    Was erwartest du dann? Die Antworten werden hier nicht anders sein, als in den unzähligen anderen Threads dazu :zwinkerer:


    Zitat

    Ist ein Motor, wo sich beim hin und herdrehen der Welle hörbares Spiel zeigt, generell überholungsbedürftig, oder sagt das Spiel nichts aus?


    Am äußeren Drehen kann man kaum bis wenig aussagen, über das was innen im Motor los ist.
    Du hast daher genau 2 Möglichkeiten:
    - einbauen und fahren
    - Motor öffnen, Teile überprüfen, wieder montieren und fahren


    Alles was man von außen sagen kann, sind mehr Spekulationen, als technisch stichhaltige Aussagen. Außer ein Lagerschaden der Kurbelwelle den man zumeist deutlich hören kann an den klackern der Kugeln, aber auch dabei muß man nicht mal Spiel von außen fühlen. Woher willst du beispielsweise wissen das du Pleuelspiel hast ohne die Zylinder abzunehmen? Kann ja auch das Kolbenbolzenlager sein.......oder oder oder
    Ich habe auch schön desöfteren Motoren zerlegt, begutachtet, ggf. Teile getauscht und wieder zusammengebaut und in meine Alltagsauto gebaut. Ich regeneriere (lasse reg.) auch keine Teile die noch nicht mal ihre halbe Grenznutzungsdauer erreicht haben.
    Wenn der Motor erst zerlegt ist, kann man Welle auf Spiel und Drehschieberstiftverschleiß prüfen. Zylinder kann man vermessen und die Laufbahnen und Kolben beurteilen.
    Danach kann man entscheiden und entsprechend handeln. :top:

  • Wenn ich mal gemäss meiner letzten Erfahrung erzählen darf, dann sage ich nur, lassen laufen bis gar nix mehr geht. Grund. Bei mir macht sich das äussere Wellenlager leicht bemerkbar. Also das an der Limaseite. So nun bin ein Mensch wo anscheinen noch ein gutes Gehör hat, und habe dieses Rattern als Tot für den Motor angesehen. Sprich es wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt das ich schnellstmöglich an einen neuen Motor komme. Der Hintergrund ist, ich fahre über Pfingste ca 1400km mit Qek und habe mich richtig verückt gemacht von wegen liegen zu bleiben.
    Zum Glück war letztes Wochenende ein Kumpel aus dem ostzonalen Ländel bei mir und nahm mir sehr schnell den Wind wieder aus dem Segel. Er schaute auch nach dem Wellenspiel was eigentlich etwas vorhanden war aber nicht bedenklich. "Du spinnst wohl, der läuft noch, das bischen Rattern, da simmer noch bis nach Ungarn und zurück...." Das waren die Bemerkungen. Hab unter anderen noch mit Jürgen telefoniert der mir dann auch sagte ich solle mich nicht verückt machen.
    Fazit: In Zeiten wo viele Verkäufer via Ebucht und Konsorten versuchen sich zu berreichern, und der Käufer meint immer er MUSS ersetzen sollte man wieder anfangen zu denken wie zu Planwirtschafftszeiten wo es nicht viel gab und wenn es etwas gab, dann für schlechte Zeiten in der Garage zu bunkern.
    Kurz und Bündig. Wenn sogar der wo jetzt bei Dir drin ist läuft und nur leichte Macken hat, dann fahr ihn bis er gar nicht mehr geht. tom

  • Was erwartest du dann? Die Antworten werden hier nicht anders sein, als in den unzähligen anderen Threads dazu :zwinkerer:

    War meine Frage ungenau? Moment, ich versuch's noch mal präziser:


    (Gesamtmenge möglicher Antworten) - (aller Antworten, die generell wegen jedem Furz einer Komplett-Regenerierung empfehlen) = gesuchte Antworten.


    Aber ich versuch's nochmal anders, vielleicht hilft das, mein Problem nachzuempfinden:


    Ist fühlbares Spiel stets und immer ein klares Indiz für zu großen Verschleiß, oder hat auch ein brauchbarer Motor fühlbares Spiel? Mir geht es nicht um Mutmaßungen, was die Ursachen dieses Spiels sind, sondern um die Beantwortung der gestellten Frage. Kann doch so schwer nicht sein, jedenfalls für die Motorenleute. Ich ersuche zu vermeiden, für 450,- Ocken plus nicht unerheblicher Transportkosten einen Motor zur Revision zu geben, um dann einen praktisch fast gleich klöternden Motor mit der Anmerkung zurück zu bekommen, das die Dinger eben immer so klappern, weil die eben so waren.


    Grüße, Tom

  • tom
    wie hast du denn Spiel von außen festgestellt? durch hören? da hört man oft was ganz anderes als die Pleuel. Auch sind motoren die ein wenig gestanden haben beim Durchdrehen eh viel leiser als dann nach den ersten 100 km. dann klackerts doch deutlich mehr.


    Alpenossi
    klar sollte man sich nicht verrückt machen. aber immer so lange fahren bis nichts mehr geht? :augendreh: Das sind dann die die in 5 -10 Jahren sich über die teuren Ersatzteile schimpfen werden. wenn du schon was von Planwirtschaft redest. dann sollte man sich auch an die geplanten Tauschintervalle und an die damaligen Geschwindigkeiten und Fahrverhalten halten. Das macht dann heut zu tage nämlich auch keiner. Auch zu Bedenken: zu Zeiten der Planwirtschaft wurden noch Wellen und Zylinder hergestellt. Wird das heute auch noch gemacht? denk mal drüber nach!!!!!! :winker:


    Gruß :2tviper:

    2Stroke, Because one stroke isn't enough and four strokes waste two (many). :grinser:
    Motoren laufen fast immer, nur wie sie gehn ist eine ganz andere Frage. :zwinkerer:
    "...dafür, was wir alles getuned haben, läuft der Motor noch relativ gut..." :grinser:


    Schnellster Zweizylinder-Trabant Anklam 2008

  • Alpenossi: Vielen Dank für Deine Antwort, das ist ja wenigstens mal ein Hinweis, der einem Alt-Wessi wie mir einen "Wink mit dem Zaunpfahl" gibt. :)


    2TViper: Die Motoren sind ausgebaut und liegen einfach auf dem Boden. Ich hab dann am Zahnkranz des Schwungrade angefasst und zart hin und her gedreht. Dabei spürt man dann das Spiel der Pleuel- und Kolbenbolzenlagerung, wo die Drehung ganz leicht ist. Sobald die Kolben mitbewegt werden, geht's schon erheblich schwerer, ist ja normal. Bei den Kurbelwellenlagern ist radial kein spürbares Spiel vorhanden, welches dieses Drehspiel begründen könnte. In welchem Zustand Kolben, Zylinder und Drehschieber sind, kann ich natürlich nicht sagen. Darüber sind mit dieser "Drehspielprüfung von Hand" ja auch keine Aussage zu treffen.


    Grüße, Tom

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  • in 90% der Fälle hört man bei diesen Tests die Luft in den Drehschieberlöchern.
    Die luft im Gesamtsystem kann man annähernd mit einer Zündungsmessuhr/Gradscheibe bestimmen.vorher mit Benzin(1:50 oder ölärmer) spülen.
    Ein "einfacher" Verschleißtest der Zylinder kann man mit einem innenmesstaster bestimmen. dazu ist nur das abnehmen de Zylinderköpfe notwendig.


    alles geringer aufwand. aber messen muß man finde ich. sonst kann man zwar schätzen aber im schlimmsten Fall in zwei wochen wieder umbauen.


    Aber warum willst du den vorhandenen Motor tauschen?

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    Einmal editiert, zuletzt von 2TViper ()

  • tom
    Ich weiß nicht so richtig,welche Antworten Du Dir erhoffst?Nur kann ich auch deine Denkweise nicht mehr so richtig nachvollziehen.Einerseits kaufst Du Dir eine programierbare Zündung um Benzin sparen zu wollen,andererseits versuchst Du um alles in der Welt zu verhindern,Dir einen Motor zuzulegen der ordentlich läuft,zuverlässig ist,und ganz nebenbei auch noch Benzin spart.Sorry da komme ich nicht mehr mit. :doof:
    Du bist ja eigendlich auch in einem Alter,wo eine Menge Sachverstand vorrausgesetzt werden kann.Auf Trabantmotoren bezogen,scheint das nicht so recht zuzutreffen!

    Zitat

    Ich ersuche zu vermeiden, für 450,- Ocken plus nicht unerheblicher Transportkosten einen Motor zur Revision zu geben, um dann einen praktisch fast gleich klöternden Motor mit der Anmerkung zurück zu bekommen, das die Dinger eben immer so klappern, weil die eben so waren.

    Wie kommt man denn zu der Einstellung?

    Biete Serienmotoren, Sportmotoren, Rennmotoren, Sport-VSD, Vergaserumbauten, Regenerierung Drehschieberflächen, Gehäusereparaturen, Aluschweißen, Sandstrahlen mit verschied.Material auf Anfrage

  • Die Zylinderköpfe des z.Zt. noch eingebauten Motors musste ich vor einer Weile wegen eines Kerzengewindedefekts austauschen. Dabei war schon aufgefallen, daß deutlicher Zwickelverschleiß fühlbar ist. Eine Messuhr für Zylinder-Innenmaße habe ich leider nicht, aber mir erscheint das Maß jedenfalls grenzwertig. Ferner gibt der Motor seit einiger Zeit ein sonderbares "Turbopfeifen" von sich. Ist nicht schlimm und stört auch nicht wirklich. Ich kenne mich jetzt mit diesem Symptom nicht aus, habe aber gelesen, daß es sich um ein durch Wellendichtringe her vorgerufenes Geräusch handelt könnte. Möglicherweise kündigt sich hier schon das nächste Problem an. Jedenfalls denke ich, das dieser Motor insgesamt wohl schon recht weit am Ende seiner Lebensdauer angekommen und der erste Kandidat für eine Komplettüberholung ist. Das Maß für das Pleul- und Kolbenbolzenlagerspiel habe ich wegen des z.Zt. noch angeflanschten Getriebes noch nicht ermitteln können. Ich baue heute den Antrieb noch komplett aus (eigentlich sollte nur das Getriebe gegen ein regenerierstes getauscht werden) und schaue mir den Motor dann mal genauer an. Danach folgt dann die Entscheidung, ob der alte Motor (zunächst) bleibt, oder der (mutmaßlich) gleitgelagerte eingebaut wird.


    Wie ich zu der Einstellung komme, nicht gern Geld aus dem Fenster zu werfen? Sorry, aber die Frage verstehe ich nicht. Ich halte vernünftiges Wirtschaften für wichtig, um nicht schon mittelfristig komplett pleite in der Gosse zu landen... :grinser:


    Grüße, Tom

    Einmal editiert, zuletzt von TomR. ()

  • Zitat

    Wie ich zu der Einstellung komme, nicht gern Geld aus dem Fenster zu werfen? Sorry, aber die Frage verstehe ich nicht. Ich halte vernünftiges Wirtschaften für wichtig, um nicht schon mittelfristig komplett pleite in der Gosse zu landen...


    Dann hoffe ich, daß Dir mal vergönnt sei,mit einem ordentl.reg.Motor fahren zu dürfen.Weil schon bei dem sauberen Klang eines reg.Motors kommt man ins schwärmen. :zwinkerer:

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  • Klar, ich bin auch ein ausgesprochener Freund von richtig gemachten Reparaturen. Nur kann ich nicht alles auf ein mal richtig machen, das übersteigt meine Möglichkeiten. Wir haben vier Autos und alle wollen richtig gemacht werden. Daß man da hin und wieder Kompromisse machen muß, weiß doch jeder aus Erfahrung, der selbst schraubt. Oder sollte es eher Erschraubung heißen? Kommt schon noch alles. Für's erste fliegt das klöternde Getriebe erst mal raus und wird durch ein richtig gemachtes ersetzt.


    Ist doch schon mal ein Anfang, oder? :winker:


    Ich danke Euch erstmal für die Tipps und werde berichten, was ich nach Abnahme von Getriebe und Zylinderköpfen vorgefunden habe.


    Grüße, Tom

  • Jeder hört gerne bevorzugt das am besten, was er auch hören möchte weil es ihn bestätigt. Das darf auch bei akut andersliegender Sachlage zutreffen, da die Hoffnung meist zuletzt stirbt.


    Aber um nochmal auf die allegemeine Problematik zurückzukommen:


    Was wird an Motorkomponenten noch hergestellt: nix. (okok, sagen wir mal: die Kolben gibts für stolzes Geld (was bei 60,- fürn Kolben) noch neu.


    Woraus werden momentan Teile zur Motorenwiederherstellung gewonnen: als alten Motoren (dabei ist es leichter Kolben-Zylinderpaarungen zu überholen als bspw. Kurbelwellenhubzapfen anders fomuliert: das Material wird knapper


    Wieviel % der Teile können tatsächlich wiederverwendet werden? Nach Aussage einiger Leute die sich ansatzweise damit auskennen ist je nach Verschleißzustand zwischen 2 und 8 Altwellen zu zerlegen um eine vernünftige regenerierte zu bekommen.


    Woher kommt das Material dafür? Momentan aus Überschußbeständen da mehr Motoren zerlegt als gebaut werden.


    Wie lange geht das noch so: wir werden sehen.... solange es immer noch ein paar schlaue Durchhalter gibt (wie z.B. meinen Nachbarn der mir gerade freudestrahlend erklärt hat, das sein 87er Motor jetzt 135.000 geschafft hat (und vor 3 Wochen unter schauerlichen Tönen verendet ist..... völlig platt, zerfahren und uregenerierbar.... Herzlichen Glückwunsch! :top::top::augendreh:


    Die Kunst ist es (gerade bei 2T) ein Maß zu finden....... aber mal am (Schwungmassen)Rad drehen und einen Spruch machen ist genauso unprofessionell und gottesfürchtig wie schon vor 40 Jahren.


    Dabei helfen sollen eigentlich nur 2 Sachen: Optische Bewertung der Kurbelwelle (speziell der Drehschieberhaltenasen) und ein InTo-Meßgerät samt Bügelmeßschraube für die Zylindergarnitur.


    Alles andere ist wie Wünschelrutengehen..... Zufallstreffer gepaart mit langen Durststrecken......


    Provokationsmodus an: hier soll vermutlich offizell genehmigt werden, diese Semiprofessionelle Spielprüfung als gut durchgehen zu lassen..... es spart Kosten und man kann sich sogar ein ausfallende Messung schönreden.


    Nach dem Trial & Rerror-Prinzip bin ich bis ende der 90er Jahre gefahren..... in Zeiten wo es Trabant geschenkt gab, ein Motor 50,- DM kostete und ich meinen Sprit auf dem Schrottplatz holen konnte, weil die in der Woche mehrere Fässer Gemsich übrig hatten.....


    Mittlerweile ist mir meine Zeit, meine Ersatzteile (ein paar Wellen habe ich für harte zeiten noch liegen.....) und meine Nerven für solch ein Rumgeeier zu schade....


    Und selbst wenn Jürgen als Kfz-Meister zu frühreren zeiten göttergleich geschraubt hat, so waren es doch andere Umstände..... unbekannte Motoren sind schlimmer als kaputte..... sie gaukeln Betriebsbereitschaft ohne großen Aufwand vor und waren doch schon früher meist nur 2. Wahl......


    Und da stimme ich Fg zu: wer schonmal nen richtigen regenerierten Motor gefahren ist, wird sich schwer damit tun,. eine ausgelutschtes Glockenspiel zu fahren.... außerdem muß man eine begutachte und noch nicht total fertige Welle wegwerfen..... saubermachen und mit überholten Zylindern weiterfahren geht meist auch (und das sogar ne ganze Weile, eine gereinigte maßhaltige Welle hat deutlich höhere Überlebenschancen)


    PS: gibt es nix mehr außer ebay? Oder anders formuliert: was habt (bzw. hättet) ihr früher ohne ebucht gemacht?


    PS2: war würde man denn machen, wenn die gleiche Symptomatik an einem 5 BMW auftauchen würde?

  • PS2: war würde man denn machen, wenn die gleiche Symptomatik an einem 5 BMW auftauchen würde?

    Falls es sich um einen 25 Jahre alten Fünfer handelt: Im Fünfer-Forum fragen und mit etwas Glück eine weiterhelfende Antwort erhalten. Klar: Auch da gibt's manchmal Leute, die einem erklären, man solle doch zu BMW fahren und einen Austauschmotor einbauen lassen. Ist aber leider sehr teuer und zudem unwirtschaftlich, weshalb das auch praktisch niemand macht. In der Regel baut man sich neue Pleuellagerschalen ein und fährt nochmal 400.000km. Und dann schaut man halt mal...


    Falls es sich um einen neuen Fünfer handelt: Zu BMW fahren und Gewährleistung verlangen.


    Hier aber handelt es sich um einen besseren Rasenmäher, der nicht mal 100.000km ohne Grundsanierung hinkriegt und obendrein nichts wert ist. In meiner lausigen Karre stecken inzwischen sicher 150 Stunden schmutzige Hände und über 2.000,- Euro sauer verdientes Geld. Weder das eine noch das andere sehe ich jemals wieder. Wo fängt denn bei Euch der Bereich an, wo Ihr sagt "Press wech den Scheiss!" ? Ich meine, Aufwand und Ergebnis sollten doch schon in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen. Immer nur nach Lehrbuch und vom Besten geht halt nicht. Auch wenn's noch so wünschenswert wäre.


    Und bitte keine Panik wegen der Kurbelwellen. Es sind sicher noch Zigtausende brauchbare Wellen und Motoren zu haben. Wenn's mal nur noch weltweit zehn gibt, dann überleg ich mir vielleicht, ob ich mir eine anfertigen lasse. Die kostet als handgemachtes Einzelstück vermutlich auch nicht mehr, als mein Trabi bis heute verschluckt hat. Aber dann wäre die Karre wenigstens was wert. :top:


    Grüße, Tom

  • Tag an alle,
    Ich habe mir auch einen guten gebrauchten Motor wieder fitt gemacht !
    mir als Lehrling sind die Preise zu "hoch" für einen Überholten 2T-Motor :schock:
    also habe ich einen Motor in angriff genommen der so ca. 20.000 - 25.000tkm runter hat/hatte,
    der besagte stammte aus einem Scheunentrabant der dort seit 1993 steht und Bj. 87 ist.


    Ich habe also den Motor kommplett auseinander genommen alles gereinigt, Dichtflächen gereinigt und alles entölt bzw. entfettet :zwinkerer:


    Ich habe die Drehschieber gewechselt, neue Nadellager und Bolzen verwendet, Zylinder neu Hohnen lassen und neue Kolbenringe eingesetzt.
    ausserdem habe ich die KW gründlichst gereinigt und die Lager gleich danach großzügig geölt.
    Die beiden äußeren KW-Lager also Schwung und Riemenscheibenseite sind auch neu alle Dichtungen, neue Gehäusedichtungen, neue Drehschieberfedern hat sie bekommen.


    Ein neuer Grümmer, neue Zylinderköpfe, eine neue Kupplung mit Automat, und eine Neue Schwungscheibe sind auch an den Motor gewandert.
    Ich habe zum großenteil die Arbeiten mit Hilfe eines DDR-Motorenbauers durchgeführt..... :afro:


    So und nun ein Paar Bilder davon, fragen werde ich beantworten ......?

  • So wie der Kollege vor mir habe ich es gemeint. Und das halte ich auch für empfehlenswert. Und ich mache meinen Kram bspw. auch mit Tim zusammeen auf, mir fehlt allein erfahrung bei der Motorseziererei und auch das nötige Meßwerkzeug......


    Ich wollte damit sagen: ohne Kontrolle ist alles Spekulation und man wird für sowas in den unpassendsten Situationen bestraft.....


    Hier aber handelt es sich um einen besseren Rasenmäher, der nicht mal 100.000km ohne Grundsanierung hinkriegt und obendrein nichts wert ist. In meiner lausigen Karre stecken inzwischen sicher 150 Stunden schmutzige Hände und über 2.000,- Euro sauer verdientes Geld. Weder das eine noch das andere sehe ich jemals wieder. Wo fängt denn bei Euch der Bereich an, wo Ihr sagt "Press wech den Scheiss!"


    Ich formuliere es mal so: ich (und auch einige andere hier) bin an einer Stelle angekommen wo das Versenken von (auch hier sauer verdientem) Geld in einem besseren Rasenmäher anderen Devisen folgt als matsch fan. Heißt: ich überlege mir im Regelfall vorher mit welchem Aufwand ich wohin will. Die wilden Basteljahre zum Erhalten und Verbrauchen sind bei mir vorbei (nicht ohne entsprechendes Lehrgeld gezahlt zu haben).


    Der Wechpressbereich ist in dem Sinne nicht mehr da.... ich habe was Ausgangsbasis und Endergebnis angeht sehr klare Vorstellungen. Sicherlich weicht das Eine oder Andere ab..... aber wirtschaftliche Erwägungen spielen primär keine Rolle.... sonst hätte ich scherlich statt der jüngeren nur ältere Fahrzeug mit ordentlich Chrom und reichlich Wert im Gutachten.


    Außer etwas Arbeit und einem klaren Endergebnis (ggf. der Inanspruchnahme einer Kaffeekasseneinzahlung zum Ausmessen) hält einen wohl nix davon ab das Glockenspiel mit einem gemachten Getriebe zu kombinieren.......



    PS: füretwas weniger 150h und 2000,- € habe ich den hier von hier:


    [Blockierte Grafik: http://www.blitzer-fotos.de/daniel/biberbraun1.JPG]


    nach hier transferiert:


    [Blockierte Grafik: http://www.blitzer-fotos.de/daniel/biberbraun31.JPG]


    Da muß ja bei dir mittlerweile ne mordsmäßige Perle stehen.......

  • Tag an alle,
    neue Nadellager und Bolzen verwendet
    Ich habe zum großenteil die Arbeiten mit Hilfe eines DDR-Motorenbauers durchgeführt..... :afro:


    erster aussage bedeutet :schock::schock::schock::schock::schock::schock: und im zweifel eine Defekte Welle


    wer hat denn die Nadellager ausgesucht? wieviel Auswahl an Nadellagern hattst du?


    tom
    bei dir weiß ich echt nicht was ich sagen soll. deine aussagen hier im Forum treiben einem teilweise die Tränen in die Augen. wie FG sehe ich hier ein eine Diskrepanz zwischen deinen Taten und deinen Aussagen, mit Realismus hat das nichts zu tun.
    Aber um deine Frage zu beantworten. ich würde meine Karre/Rasenmäher nicht für 100.000 Euro(in Worten einhunderttausend) verkaufen geschweige denn verschrotten. :augendreh:
    ich empfehle dir ein Rasenmäher forum wenn du keine Wertschätzung für die einfache Technik hast. aber auch da wirst du Enthusiasten finden die tausende Euro ausgeben um den perfekten Schnitt zu bekommen.
    Ein Trabant scheint das falsche Fahrzeug für dich zu sein. schon mal Informiert wie die wartungspläne sind bevor du so einen Stuß (100.000km)schreibst bzw hast du dich vor dem Kauf auch informiert? es gibt durchaus Trabant die haben bestimmt schon 300-500.000km abgespult. aber bei denen stimmt eben Wartung und Pflege. Ein Trabant ist extrem Wartungsfreundlich ,wenn einmal alles stimmt kann man fast ewig fahren. Mit Wartung Pflege statt Kinkerlitzchen einzubauen oder Kinkerlitzchen auszuprobieren. :doof:


    Gruß 2TViper :2tviper:

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  • Zitat

    War meine Frage ungenau? Moment, ich versuch's noch mal präziser


    Mich stört etwas die Art und Weise bei dir :dududu:


    Was soll dieser agressive Unterton. Ich will dir nur helfen :top: Ich bilde mir ein nach gut 15 Jahren Trabantschrauberei dir einigermaßen passende Antworten geben zu können.


    Also muß ich eigentlich gegenfragen. Was verstehst du an meiner Antwort nicht? Oder past sie nur nicht in dein Konzept/deine Planung/deine Möglichkeiten?


    Ich wiederhole mich nur, aber genau das trifft es doch:

    Zitat

    Am äußeren Drehen kann man kaum bis wenig aussagen, über das was innen im Motor los ist.
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    - einbauen und fahren
    - Motor öffnen, Teile überprüfen, wieder montieren und fahren


    Was gefällt dir daran nicht? Hab ich irgendwo geschrieben: du must alles austauschen und ersetzen/regenerieren?
    Ich brauche auch nicht mutmaßen! Ich würde keine 20 Min brauchen dann hab ich deinen Motor draußen, nach weiteren 20 Min ist er vollständig zerlegt und nach nochmal 20 min hab ich ihn vermessen, so das ich schlußendlich nach einer guten Stunde sagen kann was man machen muß und was nicht. Die nötigen Werkzeuge und Meßmittel die man nicht hat kann man sich auch sehr günstig zusammenkaufen. Mit Sicherheit bedeutend günstiger als futuristische, nicht zwingend zum Fahrbetrieb erforderliche, Zündanlagen! Und beim Trabant bedarf es da garnicht so vieler Hilfs-/Meßmittel.


    Und mit genau solchen Aussagen:

    Zitat

    Hier aber handelt es sich um einen besseren Rasenmäher, der nicht mal 100.000km ohne Grundsanierung hinkriegt und obendrein nichts wert ist. In meiner lausigen Karre stecken inzwischen sicher 150 Stunden schmutzige Hände und über 2.000,- Euro sauer verdientes Geld


    schaffst du dir hier nicht unbedingt Freunde :dududu:


    Und viele hier und gerade die sogenannten "Alten" haben sich ein Fahrzeug (oder mehrere), den Trabant, zum Freund genommen und schauen dabei nicht unbedingt auf die Kosten, die sowieso in keinem Verhältnis zum Gegenwert stehen.
    Und auch Aussagen wie "keine 100tkm ohne Grundsanierung" entbehren jeglicher Realität. Yves hats angedeutet, wie lange ein Trabant problemlos fahren kann. Und dabei brauch er nicht ständig grundsaniert zu werden.


    Du solltest vielleicht deinen Trabant einer Grundsanierung unterziehen und ich schwöre dir, danach wirst du auch nicht viel oder viel weniger an Instandhaltungskosten und Aufwand haben, wie an jedem anderen Auto auch. Eher sogar weniger und viel günstiger. :top: Vermutlich hast du auch nur ein sehr ausgelutschtes Exemplar erwischt. Sowas ist aber selten Hoffnungslos. Nur wenn du am Herz sparen tust, tja dann hilft auch der beste Schrittmacher wenig :zwinkerer:

  • meßmittel kann man auch borgen wenn man es nicht all zu oft benötigt. hab ich anfangs auch gemacht. mitlerweile hab ich alles ganz günstig aus konkursmasse gekauft. aber eben auch nur weil ich es ständig brauche.


    @tim
    gerade solche Satze hier bringen mich zum Kochen:"Und bitte keine Panik wegen der Kurbelwellen." und sich dann wegen Regenerationskosten beschweren. das ist so etwas von an der Realität vorbei. :augendreh:


    tom
    weist du was ne regenerierte trabantwelle kostet? weist du was vergleichbare Hirth oder Rotaxwellen kosten?
    du überschätzt die Menge der regenerirfähigen Wellen. Selbst "Werksneue" Wellen die seit 20 oder mehr Jahren in ölpapier laggen sind schon ausgemustert worden, weil untauglich wegen Zapfenschaden. woher nimmst du deine Informationen ist das mal eben aus dem Bauch heraus? wenn nichts mehr regeneriert werden kann steigen die Preise Sprunghaft an. auf neu produktionskosten. dich interessiert das ja dann sicher nicht mehr dein rasenmäher steht dann bestimmt in der Presse wenn dann eine Welle 2500Euro kostet. Ich habe keine Null zu viel eingegeben!

    2Stroke, Because one stroke isn't enough and four strokes waste two (many). :grinser:
    Motoren laufen fast immer, nur wie sie gehn ist eine ganz andere Frage. :zwinkerer:
    "...dafür, was wir alles getuned haben, läuft der Motor noch relativ gut..." :grinser:


    Schnellster Zweizylinder-Trabant Anklam 2008

    Einmal editiert, zuletzt von 2TViper ()

  • Wenn mir einer 1.500,- Euro für Frederick böte, also dann würde ich vermutlich zu sabbern beginnen und einschlagen. In Euren Augen muß sich das natürlich lesen wie eine unerhöhrte Illyoalität; StaSi-Verhör, Parteiausschluß, Zwangsausreise ins revanchistisch-imperialistische Feindland. :beleidigt:


    [lexicon]A[/lexicon] n d e r e r s e i t s :


    Also andererseits fahre ich seit Oktober 2008 gegen alle sich mir bietenden Widerstände den 601er. Jeden Tag und ganz egal, ob die Strecke weit ist oder der Waschvollautomat nur bei ausgebautem Beifahrersitz in den undichten Rasenmäher passt. Je weiter und skurriler, desto besser. Ich find's geil und brauche meine tägliche Dosis Trabant. Wohin ich auch fahre, Frederick ist immer dabei. Manchmal zwänge ich mich sogar ohne die Not einer Reise in sein Inneres, auf eine Zigarillolänge und 10 Minuten FFN in Mono. Mein Partner bei E28-Teile.de hat ob der Größe der Auspuffwolke längst aufgehört, die Nase darüber zu rümpfen, wenn ich mal wieder mit dem Frederickschen Knatterhocker zu ihm unterwegs bin, statt standesgemäß im 535i anzureisen. Aber all das hat nicht zwangsläufig zur Folge, daß ich wie besessen alles Geld was ich zu fassen kriege in diesen ostdeutschen Scheisshaufen (<--- bitte das Wort merken, damit man sich beim Aufregen auch ordentlich darauf beziehen kann... :blabla: ) versenke.


    Der aufmerksame und nicht komplett vernagelte Leser sollte spätestens jetzt begriffen haben, daß ich meinen Trabi toll finde und ihn auch supersupergern fahre, daß ich ihm Namen gebe, Vergaser und Zündung küsse, daß ich Geld reinstecke und endlose Stunden, aber mir die Scheisskarre bisweilen mit ihren Zicken auch schon mal gehörig auf den Sack geht! Alles in einem Satz unterzubringen bedeutet nicht zwingend, an einer schweren Psychose zu leiden. Man darf die Asphaltblase auch mal durch den Kakao ziehen - ist ja auch nur ein Mensch. Oder so...


    Womit ich zum wirklich erschütternden Teil dieses Postings käme:

    Frederick ist tot!

    Er verstarb heute überraschend gegen 15.10 Uhr nach längerer Krankheit (fortgeschrittener Zwickelverschleiß in Verbindung mit Drehschieberrheumatismus und Pleuellagerausschlag). Ergo: Getriebe platt, Motor fertig, aus die Maus! Tom fährt jetzt:fahrrad:und Ihr habt endlich Ruhe.


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    Neenee, sooo schnell geht das natürlich nicht. Denn erstens ist mir das Weserbergland zu hügelig zum Fahrradfahren und zweitens was soll ich mit der antriebslosen Leerkarosse hier auf dem Hof anfangen? Also kommt da jetzt der gleitgelagerte 600er-Ersatzmotor für die Kugel rein. Kurbelwelle, Pleuel und Kolbenbolzenlagerung erfreuen sich gester Gesundheit, allerdings ist beim Zusammenbau mit 41Nm feist ein Zylinderkopfanker ausgerissen. Sechs, setzen! Aber was ein echter Ossi ist, der gibt sich in solchen Fällen mit tiefer eingeschraubtem Bolzen und superfester Loctite-Gewindesicherung zufrieden. Motor mit 1-1er-Vergaser, 12V-Lima, Heizungskrümmer und Lüfterrad, sowie das neue Getriebe sind schon eingezogen und warten auf die Implantation in den - aus Sicht des Motors - modernen Wagen. Mal sehen, ob ich als ehemaliger 1:100-Freund mit 1:33 klarkomme. Den Abverkauf vormals überschüssigen Synthetiköls muß ich nun aber notgedrungen wegen forcierten Eigenbedarfs einstellen.


    Da kann man mal sehen, was passiert, wenn man nur mal eben das Getriebe wechseln will und dazu eine Frage ins Forum stellt. Schon ist der eben noch brauchbare Motor komplett am Ende. :gruebel:


    Grüße, Tom