Gleich 2 Fragen

  • Hallo Freunde, was Little schreibt ist ein Grund mehr für mich, beim alten Teil zu bleiben. Schließlich habe ich mit meinen bisherigen Motoren eher weit überdurchschnittliche Kilometerleistungen erreicht.


    mike Ich habe doch gar kein echtes Problem mit meiner Elektrik!?


    KJG

  • Das will ich mal hoffen!!! Ich meine, das er nicht Gott ist.
    Was die Erfahrungen angeht, kann er wohl auch mit mir nicht mithalten. Aber, 50 Tkm für einen Trabi-Motor, da denke ich noch garnicht nach.


    KJG

  • War nur ein hypotetisches (und vor allem einfach zu rechnendes :D) Beispiel... :zwinkerer:
    Mein 1. 89er Motor ist z.B. bei ca.50tkm verreckt - den Ölkohle-Tod bei extremer Kurzstrecke! Ohne Sparvergaser währen`s also in diesem Falle mit hoher Wahrscheinlichkeit NOCH WENIGER km geworden... :zwinkerer:

  • Little will sicherlich darauf hinaus, das der Motor ja gemischgekuehlt ist und bei Abmagerung des Kraftstoff-Luft-Gemisches heisser laeuft, was wohl den Verschleiss durchaus foerdert.


    Aber (nun mal meine Erfahrungen): Alle, aber auch wirklich alle! defekten Motoren, die ich bisher zerlegt habe, sind nicht an Ueberhitzung gestorben, sondern den Oelkohletod!!! Und wenn Kolbenklemmer dabei waren, dann nur, weil irgendwelche Lagerreste von der Kurbelwelle durchgemoellert wurden sind.


    Ursachen dafuer gibt es zahlreiche: Zu viel und zu schlechtes Oel, vor allem bei Kurzstrecke, die Laufgarnitur geritten, bis sich "dank" mangelnder Abdichtung zur Kurbelkammer in dieser soviel Oehlkohle angesammelt hatte, dass es die Lager zerrieben hatte.


    Ich kann da jeden nur dringend empfehlen, nicht zu viel Oel beizumischen und vernuenftiges, rueckstandsarm verbrennendes Oel zu verwenden. Auch den rechtzeitigen Wechsel der Laufgarnitur gemaess Werksempfehlung sollte man einhalten. Und welchen Versager man montiert, ist dann eigentlich wurscht, wenngleich das Kostenargument durchaus fuer den Sparvergaser spricht.


    Ach ja: Ich habe gestern eine ganze Kiste mit Blockvergasern geschenkt bekommen. Die ollen Dinger koennte ich eigentlich zersägen und eine Kleinserie mit Einstellvorrichtungen fuer den H1-1 auflegen :grinser:


    Aber vielleicht mach ich da doch lieber die Schautafel über die Entwicklung der Trabant-Versager fuer's Museum draus. Mal sehen...

  • Zitat

    1:70 bis 1:100 mischen, während der Einfahrphase 1:50
    den Sparvergaser 28 H 1-1 nur bei überwiegend Stadtverkehr verwenden, ansonsten einen älteren Vergasertyp einbauen
    "Super" tanken


    Beim Super gehe ich mit, den es senkt die Klingelneigung und reduziert den Verbrauch.
    Aber daß man bei 1:100 mit dem Sparvergaser die Karre zur Sau macht - darüber darf man sich nun wirklich nicht wundern.


    Das Öl ist besser als früher - keine Frage. Aber ein solches Mischungsverhältnis zu empfehlen ist eigentlich unredlich, denn woher weiß ein Little, WELCHES Öl der entsprechende Fahrer tankt?


    Meine Erfahrungen nach etwa 150.000 Trabantkilometern:
    Man tanke genau die Mischung, die das Werk vorschreibt. Man verwende ein teilsynthetisches Öl wie z.B. Addinol MZ 406. Man verwende den Sparvergaser und tanke Super - damit kann man klingelfrei und mit ordentlicher Leistung fahren - sogar mit Hänger. Ich habe selbst damit Umzüge gefahren - mit Hänger, Dachlast, vollem Kofferraum und ohne Klingeln.


    Wer gern überfettet fährt, mehr Geld für Kraftstoff ausgibt, mehr Öl verbraucht (durch den höheren Benzinverbrauch), den Motor und den Auspuff voll Ölkohle setzt (ebenfalls duch den höheren Verbrauch) - der nehme einen alten Blockvergaser. Ich bleibe beim H1-1 - es sei denn, es handelt sich um einen originalen Oldtimertrabant. 1:100 und Uraltvergaser sind garantiert nicht die Lösung... :zwinkerer:

  • @ deluxe: nur eine frage, hast du dass, was du schreibst, jemals ausprobiert????


    woher willst du denn also wissen, was NICHT die lösung ist, wenn du es noch nie ausprobiert hast??? :augendreh: :augendreh: :augendreh:


    also ich ziehe es vor, von den dingen zu schreiben, bei denen ich mich auskenne und ich habe ALLE vergaser und ALLE mischungsverhältnisse ausprobiert!

  • Wenn wir beim Erfahrungsaustausch sind.
    Ich hab noch keinen Motor gehabt (den ich selbst gefahren hab ) der am Ölkohletod gestorben ist. Das begründe ich mit der Fahrweise.
    Untertouriges fahren und zu sanftes Behandeln des Motor setzen ihn zu. Der Zweitakter braucht ab und an Drehzahl sonst kann der Prozess der Selbstreingung nicht erfolgen. Beispiel: erst wenn der Auspuff eine Temp von 70 Grad erreicht beginnt der Vorgang des Ausbrennens.


    Bis 1:70 gehe ich mit bei Nadelgelagertem Motor und altem HB Vergasern der vorneweg 8 Liter durchsaugt.


    1:100 empfehle ich aus eigenen Erfahrungen nicht. Das Problem ist nicht das der Motor nicht mehr läuft, aber wenn man sich nach etwa 20 tkm den Motor von innen anschaut sind deutlich stärkere Verschleißspuren festzustellen. Problem ist das der Schmierfilm zu dünn wird und ab und an abreißt.
    Little hast du nach deinen Selbstversuchen den Motor zerlegt und den Verschleiß gemessen?
    Ich konnte etwa 20-30% stärken Verschleiß feststellen gegenüber einem 1:50 gefahrenen Motor( Ich betone deutlich das das meine Erfahrungen sind die sich nicht mit denen anderen decken müssen da hierbei Sprit-und Ölqualität sowie die Motorkonfiguration eine wichtige Rolle spielen.)


    Beim Sportmotor bin ich auch auf 1:100 gegangen, da dieser etwa 15-20 durchgegurgelt hat und da reicht das dann aus um 1:100 zu fahren und noch Reserven zu haben.

  • die 1:100 fahre ich jetzt noch nicht so lang. erst vor wenigen tagen haben wir mit einem trabi die 100 Tkm mit dem originalmotor und den einstellungen wie ich sie empfehle, geschafft und der trabi ist seit 80 Tkm in unserem besitz. mit dem spasversager und anderen fehleinstellungen bleiben diese laufleistungen nur ein traum. das mischungsverhältniss wurde beginnend mit 1:50 stetig gesenkt und der motor wird derzeit mit 1:100 gefahren. Da die 1:100 aber auch noch von einem anderen experten empfohlen werden und die kontrukteure den motor mit diesem mischungsverhältniss erfolgreich getestet haben mach ich mir diesbezüglich keine sorgen. natürlich mach ich den motor nicht alle 10 Tkm auf, aber dafür habe ich ein extrem feines gehör für alle motorgeräusche.
    mit anderen trabis habe ich langjährige test mit mischungsverhältnissen von 1:15 bis 1:80 gefahren und natürlich auch alle anderen einstellungen durchprobiert.


    ein argument von deluxe ist allerdings richtig: wenn ich mit dem sparvergaser ein liter weniger verbrauche, spar ich eine menge geld. aber ist das ein argument, wenn die disskussion um die laufzeit des motors geht? fahre ich trabi um geld zu sparen??? NEIN!!! da würde ich mir einen golf kaufen.
    ich will auch mit anhänger oder am berg in jedem drehzahlbereich ohne klingel- und klemmersorgen vollgas geben können und immer das maximum der möglichen 26 ps nutzen können. da wechsel ich meinen motor auch lieber einmal weniger selbst wenn mich das am ende hochgerechnet 200 euro mehr an sprit kostet.

  • Nuja von 10 tkm schrieb ich nix. 20tkm schrieb ich und wollte zum Ausdruck bringen das es sich um Testkilometer handelt. Sicher zerlege ich nicht alle 20 tkm meinen Motor.
    Ich möchte mit meinen Erfahrungen zum Ausdruck bringen das der Verschleiß auf 1:100 höher ist als bei 1:50.



    Little seit 80 tkm. Du müstest jetzt dazusagen wie und über welchen Zeitraum die Zustande kamen. Langstrecke Stadtverkehr usw usw? Mein Kenntnisstand bezüglich der Werkstest mit 1:100 sind, das diese abgebrochen wurden da es zu thermischen Problemen kam und erhöhter Verschleiß festgestellt wurde(bedingt auch durch erhöhte Temp.)
    Ich habe in meinem 1. Trabantjahr ca 70 tkm zurückgelegt mit einem von mir von Grund auf neu aufgebauten Motor.
    Als Basis diente ein Motor der 105 tkm runter hatte. Eine neue KW und die Zylinder geschliffen Rest aufgearbeitet.
    Nach diesen 70tkm gab es einen Defekt durch ein kaputtes KW-Lager auf der Schwungradseite (Zurückzuführen auf kein Öl im Sprit).
    Dieses wurde getauscht und der Motor läuft heute noch wie am ersten Tag. Gefahren würde dieser ausschließlich mit 1:50 von der Tankstelle. Er hatte bei der Öffnung nach 70 tkm keine Ölkohle im Inneren. Die KW zeigt kaum Verschleißspuren und auch kein Lagerspiel (bis auf das kaputte) Die Zylinder waren aber reif für einen Schliff da sich dort Laufspuren befanden die bis in den 1/10 MM Bereich gingen.


    Fakt ist das Motoren der älteren Bauart nach meinen Erfahrungen länger halten. Alles was später kam ist aus Sparmaßnahmen heraus gemacht worden und man hat dabei (wie auch bei anderem) in Kauf genommen das nicht die selben Laufleistungen erzielt werden.
    5B-Motoren mit Standardlager-KW, Masseerleichterten Kolben und H 1-1 Versager mit über 100 tkm(ohne jeglichen Defekt) sind eher selten anzutreffen. Meistens verabschiedet sich vorher die KW bzw eins ihrer Lager.

  • @tim


    Was mich mal interessieren wuerde: WO hast Du bei 1:100 den erhoehten Verschleiss gemessen? Also war die Laufbuchse schon sehr stark verschlissen und was noch/wie?


    Hintergrund: Klaus Pelf experimentiert ja mit den Mozi-Kolben im Mischungsverhaeltnis 1:100 rum. Und hier koennten Vergleichswerte beim Verschleiss hoch interessant sein.

  • Bewegen tut sich das im 1/100 mm Bereich auf der Laubahn und dem Pleul (dort noch weniger).
    Hochgerechnet würde das bedeuten das die Garnitur nichrt bei 60 sondern schon bei 50 tkm fällig ist.
    Aber hier hört man ja das das Material bedenkenlos bis über 100 tkm gefahren wird :top:

  • Nein das obere Nadellager da dort bedingt durch die 1:100 am wenigsten Öl hinkommt. Dort sind es aber nach 20 tkm erst im 1/1000 mm Bereich und da würde es auf den Langzeitversuch ankommen. Es gibt ja 16 verschiedene Gößen und da kann man ja als Basis die kleinsten nehmen so man findet.

  • Das stimmt mich Hoffnungsvoll fuer die Mozi-Versuche. Denn wenn das obere Lager etwas kuehler laeuft als beim Serienmotor, duerfte dann der Verschleiss mit etwas Glueck noch geringer ausfallen.


    Hoffen wir mal, das es gelingt. Denn mit 1:100 duerften auch im Stadtverkehr kaum noch Probleme mit Oelkohle auftreten, von der Kostenersparniss und der Verringerung der Klingelneigung ganz zu schweigen.

  • Zitat

    ich will auch mit anhänger oder am berg in jedem drehzahlbereich ohne klingel- und klemmersorgen vollgas geben können und immer das maximum der möglichen 26 ps nutzen können


    Genau! Und das hat bei mir bisher immer mit H1-1 und 1:50 geklappt.


    Weißte was mich an der pauschalen Mischungsempfehlung als einziges(!) stört? Daß Du 1:100 empfiehlst oder auch etwas mehr Öl, aber nicht weißt, welches Öl die Leute benutzen.
    Könnte ja sein, daß einer auf die Idee kommt, das mal mit billigstem Tschechenöl zu probieren, weil dort auf der Flasche "Trabi" steht und auch einer abgebildet ist. Und das geht garantiert schief... :zwinkerer:


    Die leidige H1-1-Diskussion kommt auch immer mal wieder auf. Und ich sage nur eins:
    Man kann ihn sicher schlechtrechnen, wenn man will. Und wahrscheinlich gehts auch andersrum und man kann ihn sich gutrechnen. Ich halte mich lieber an Fahrerfahrungen. Und die sind in meinem Falle nicht die schlechtesten. Niedriger Verbrauch, kein Klingeln, ordentliche Leistung. Und ich weiß auch, daß ich mit diesen Erfahrungen nicht ganz allein dastehe... :zwinkerer:


    Und noch eine kleine Erfahrung zwecks Austausch:
    Habe kürzlich mal einen Motor geöffnet, der bisher 30.000km mit normalem Mineralöl gefahren wurde und nun etwa 3000km mit MZ 406 im Verhältnis 1:50 lief. Ergebnis: im Brennraum eine harte Ölkohleschicht wie man sie kennt untendrunter und darüber ein leicht abwischbarer dunkler Film. Nach gründlicher Brennraumreinigung wird sich bei der nächsten Kontrolle zeigen, ob bei ausschließlicher MZ 406 Nutzung auch nur noch der leichte Film entsteht.
    Am Kolbenboden das gleiche Bild.

  • Zitat

    Original von Deluxe
    [QUOTE]Weißte was mich an der pauschalen Mischungsempfehlung als einziges(!) stört? Daß Du 1:100 empfiehlst oder auch etwas mehr Öl, aber nicht weißt, welches Öl die Leute benutzen.
    Könnte ja sein, daß einer auf die Idee kommt, das mal mit billigstem Tschechenöl zu probieren, weil dort auf der Flasche "Trabi" steht und auch einer abgebildet ist. Und das geht garantiert schief... :zwinkerer:


    absolut richtig!!! :top:


    ...aber wer lesen kann ist klar im vorteil. :augendreh:

  • Aber immerhin haben die Tschechen ihr Mischoel im letzten Jahr verbessert. Das M2T von denen ist jetzt API-TB.


    Auf meiner vor 2 Jahren gekaufte Mixflasche (die Flasche ist eigentlich das Beste an dem Oel) steht noch API-TA. Auch die Farbe des Oels ist jetzt etwas heller.


    Trotzdem wuerde ich das Zeug nach meinem heutigen Kenntnisstand nur noch in der groessten Not verwenden, zumal der Preis dafuer an einer tschechischen Tanke kaum geringer ist als hierzulande fuer das MZ406 beim Praktiker.