Wie lager ich am besten Duroplast teile?

  • habe jetzt einen trabi zum ausschlachten und wollte fragen,
    wie ich am besten die duroplastteile lagere, ohne das sie sich verziehen?


    mfg


    dg

  • Hi.
    habe jetzt seit ca. 3 jahren einen Trabant zerlegt, den ich demnächst wieder zusammenbaue. Die Teile hab ich bei mir im trokenen Keller gelagert.
    Hintere kotflügel, Motorhaube und Dach hab ich hochkant gestapelt. Der rest liegt in Regal.
    Eigentlich kann man die Duroteile auch drauß0en in der Witterung liegen lassen, das könnn die locker ab. Verziehen können die Sich eigentlich nicht so stark sind ja auch flexibel :zwinkerer:

  • Hast du ne Ahnung wie sich die Plaste verziehen kann.
    Und gerade in der Witterung und Sonne.


    Am besten kühl und so trocken wies nur geht!
    Ganz wichtig auch bei Rohpappen. Wenn Lack drauf ist ist mit der Verzieherei nicht ganz so schlimm.

  • Da Duroplast ein (wie der Name schon sagt) Duromer ist, brauch man keine Angst haben, dass derartige Kunststoffe jemals ihre Form verlieren.


    Durch die unveränderbare Molekülstruktur die bei der Polymerisation entsteht ist das Duroplast nur sehr bedingt elastisch. Darum könntest Du, wie schon gesagt, die Duroplastteile über lange Zeit sogar unter freiem Himmel lagern ohne das etwas passiert.

  • Das mag ja in deiner Theorie stimmen, aber die Praxis hat mich eines besseren belehrt. :winker:


    Kotflügel Motorhauben aus einer Garage die ein Wellplastedach hat immer Sonne drauf hohe Luftfeuchtigkeit usw. nix davon paste ansatzweise.


    Genauso von nem Dachboden Motorhaube...total verformt.


    usw usw usw ich kann ne Seite mit dem Thema füllen.

  • ja also die kommen in einen garage , die zu ist und troken und naja kalt is es da auch!


    und wie is das einfach hinlegen, hinstellen, hochkant hinstellen etz....??


    mfg dg

  • Naja, jeder soll glauben was er will. Ich halte mich bei soetwas an die Werkstofftechnik und gut ist. Nicht umsonst sind Duromere wegen der Einwegnutzung beim Recycling problematisch. Sie können einfach in keine neue Form gebracht werden. Aber egal...

  • @ MichaH: Die Duroplast-Karosserieteile können sich wirklich verformen, bei den älteren Trabis sogar im eingebauten Zustand (Dach, Motorhaube). Theorie und Praxis stimmen nicht immer überein.

  • Hallo Freunde, ich glaube, ihr habt alle etwas Recht. Wenn Duroplast-Teile vorschriftsmäßig hergestellt werden, dann verzieht sich da nix mehr. Die bleiben ein Leben lang in dieser Form. Leider wurde bei der Herstellung dieser Teile zu DDR-Zeiten aber immer mal wieder geschlampt. Das lag je nach Situation am Plandruck oder an fehlenden Materialien.
    Ich hatte 1996 mal jemanden getroffen, der war damals dort als Lehrfacharbeiter und später als Aufpasser für unsere Vietnamesischen Freunde eingesetzt. Der erzählte mir, dass er sich manchmal selbst gewundert hat, dass die Teile zusammengehalten haben. Die wurden ja "gebacken".


    KJG

  • Das "backen" ist nötig um die Polymerisation (Verkettung der Makromoleküle) herbeizuführen. Anders als bei Thermoplasten bestehen zwischen den Molekülen feste Verbindungsbrücken. Werden diese aufgetrennt wird der Kunststoff zerstört. Und eine Auftrennung ist zwingend nötig bei einer stärkeren Verformung.


    Da es sich ja nicht um Paranormale Vorgänge handelt ist auch die Verformung älterer Duroplast-Teile erklärbar. Einerseits wäre es möglich dass wirklich sehr geschlampt wurde, wie KJG sagt, dass bspw. die Teile noch stark Baumwollhaltig sind und dadurch verformbar oder der Kunststoff ist so gealtert, dass er im Bereich der Verformungen quasi verrottet ist.


    Anders geht es chemisch einfach nicht. Ein andererVertreter der Duromere ist Pertinax und wer schon mal solch ein Gehäuse (bswp. sehr alte Radios) gesehen hat, wird wohl kaum behaupten, dass sich dieser Kunststoff verformen lässt. Er bricht einfach wenn man ihn verformen möchte. Das Gleiche tut Duroplast, wenn auch nicht mit dem bloßem Auge zu sehen, es geht einfach nicht anders!

  • Dann bleib bei deiner Theorie :zwinkerer:


    Erklär mir aber mal wie ich es schaffe einen Kotflügel (neu) über ne Radschale zu zerren die 7cm ausgestellt ist, wo das Duroplaste ja nicht verformbar wäre :top:


    Oder hast mal einen nagelneuen Kotflügel der ewig gelagert hat vorn versucht spannungsfrei anzubauen?


    Die beobachtungen gehen dahin das sich bei Rohpappen die Glatte seite sträkt und die rauhe innenseite sich zusammenzieht.


    Besonders in Verbindung mit Wasser und Feutigkeit wqas die Verformung begünstigt.


    So bekommt man dan auch verformte Pappen wieder hin einweichen und in Form zwingen.


    Schau ma ins andere Forum da hatten wir das Thema mal.

  • Natürlich verziehen sich die Teile, vorzugsweise bei hoher Luftfeuchte. Wers nicht glaubt, der darf sich gern mal ein paar P50 Hauben bei mir anschauen, krumm wie Hulle durch falsch Lagerung...

  • Das hat nichts mit meiner Theorie zu tun, sondern dass ist sind einfach die elementaren Eigenschaften eines Duromers. Du bekommst den Kotflügel wohl kaum spannungsfrei an den Kotflügel. Warum? Weil dieser versucht (egal was Du tust) in seiner eingeprägten Form zu bleiben.


    Wenn das Anfeuchten etwas bringt ist es ja klar, dass es kein 100%iger Kunststoff ist, sondern dass die Baumwollfasern noch erheblichen Einfluss haben. In welchen 100%igen Kunststoff zieht wohl sonst Wasser ein und begünstigt eine Verformung? Das geht weder beim Joghurtbecher, noch bei der Alditüte und schon gar nicht beim Pertinax-Radio...


    Fazit ist für mich, dass die Duroplastteile wohl noch zu viel Baumwollanteile enthalten welche nicht polymerisiert sind und damit Angriffsfläche für Wasser bieten. Ansonsten wäre eine derartige Wirkung wirklich nicht möglich!