Hallo zusammen,
Eigentlich wollte ich dieses Thema hoch holen, um eine Frage zu stellen. Prinzipiell konnte ich sie mir inzwischen aber selbst beantworten. Das ist eine längere Geschichte. Die eigentliche Frage werde ich weiter unten stellen. Wer nicht an der Historie interessiert ist: Bitte scrollen, ich werde das weiter unten entsprechend hervorheben.
Zur Geschichte:
Mein 77er wurde 2017 maßgeblich durch den Einsatz eines ehemaligen Forenmitgliedes (Herr J. L. aus S. bei F.) Das ging damals sehr flott, Meist kam ich mir vor wie bei Hase und Igel; Kaum war mir eine Aufgabe übertragen worden, schon hieß es "ich bin schon fertig, hab ich doch selbst gemacht"... Ich hatte also gar keine Chance genauer hin zu schauen. Ist auch egal, Ohne den Kollegen wäre das Ganze undenkbar gewesen. Für diesen Einsatz bin ich nach wie vor dankbar. Das schreibe ich hier so deutlich, weil der Kollege ab und an noch mitliest, und nach wie vor meine Wertschätzung hat. Zur Sache tut das eigentlich recht wenig.
Nun zu derselben: Im Sommer 2017 hatte ich gelegentlich das Problem, dass der (regenerierte) Anlasser nicht mal ein leises Klicken von sich gab. Das genauer zu untersuchen fehlte mir die Zeit, Im Verdacht stand der Zündanlassschalter.
2018 habe ich dann den Vorderwagen komplett zerlegt, Motorraum renoviert, Fahrschemel mit neu ausgebuchster VA und allem drum und dran extern vormontiert usw, usf... Allerdings den selben Anlasser wieder verbaut. Den (leider zu unrecht) verdächtigten Zündanlassschalter hatte ich natürlich gegen einen neuen ersetzt.
Bis Sommer 2022 funktionierte das Ganze dann unauffällig. Dann gings wieder los. Als nächstes stand die angelötete Flachsteckfahne am Kontakt 50 des Zugmagneten in Verdacht. Das Ding war so ein wenig beweglich, und nach den ersten Rütteln gings auch wieder. Fand ich sowieso merkwürdig denn original hätte da ein geschraubter Klemmanschluss rangehört.
Beim nächsten Ausfall half kein Schüttteln und kein Klopfen. Beim Startversuch fiel mir jedoch auf, dass die Ladekontrolleuchte deutlich dunkler wurde, also irgend ein Strom die Batterie zusätzlich belastete. Ein Überbrücken von 30 nach 50 direkt am Magnetschalter ergab einen heftigen Funkenflug beim Kontaktschluss, aber sonst keinen Mucks. Also nächster Verdacht: Schleichender Windungsschluss im Zugmagnet...
Nachdem das die einzigen Ausfälle der Saison 2022 waren, und die ersten nach 5 Jahren, hielt sich der Leidensdruck in Grenzen...
... und es blieben auch die einzigen Ausfälle bis vor 2 Wochen: Ab da hatte ich gleich mehrere pro Tag.
Ich habe mir nun vom Versandhändler einen regenerierten Anlasser gekauft, zusätzlich noch einen 6V Zugmagneten, um den "alten" (eigentlich ebenfalls regenerierten) Anlasser in Ruhe prüfen und fit machen zu können.
Nun wird es schwierig, den Übergang hin zu bekommen. Eigentlich ging es mir beim Hervorkramen des Themas darum, Fragen zur Prüfung des Zugmagneten zu klären. Und ein wenig hab ich das auch.. Denn: Ich hatte die ganze Zeit einen 12V-Zugmagneten verbaut!!! Und mich wundert jetzt noch, warum das Ding überhaupt so selten ausfiel...
Die Ausfälle gab es nur bei sommerlichen Außentemperaturen und betriebswarmer Maschine nach Standzeiten von mehreren Minuten oder längerem Betrieb im Stop and Go.
In einem 6V Auto einen 6V Anlasser mit 12V Zugmagent funktioniert nicht.
In meinem Fall: Funktioniert eventuell, aber nur im Winter zuverlässig
Hier die eigentliche Frage
Ist es normal, dass die Zugkraft des Magnetschalters ohne Anlassergehäuse nicht ausreicht, um überhaupt die Kraft der Rückstellfeder des Zugankers zu überwinden? Auf Grund der hohen Ströme ist das gar nicht so einfach experimentell nachzustellen.
Fakt ist: 2 verschiedene Solo-Magnetschalter konnte ich mit 2 parallel geschalteten Labormessstrippen nicht dazu überreden, die Federkraft zu überwinden (wenn ich mit dem Finger nachhalf schon), im Anlassergehäuse reichten aber schon einfache Labormessstrippen, um den ganzen Mechanismus mit ordentlich Wums einspuren zu lassen.
Ihr wisst nicht, wie glücklich mich eure Zustimmung zu dieser These machen würde.
Zudem würde sie nämlich auch die Ausfallszenarien des 12V Zugmagneten bei 6V erklären. Denn allen von mir geschriebenen Szenarien dürfte ein erhöhter Wärmeeintrag in Richtung Anlassergehäuse vorangegangen sein, und der magnetische Fluss ist ja auch bekanntermaßen wärmeempfindlich...
So, Feuer Frei. Jedes Feedback ist mir recht.
Gruß Steffen
PS: Für den regenerierten Anlasser musste ich natürlich ordentlich Pfand bezahlen. Den kann bzw. will ich leider nicht so richtig einlösen, da der 2017 regenerierte Anlasser mit dem nun richtigen Magnetschalter ebenfalls fit sein dürfte.
Hätte jemand einen defekten Anlasser zum Einsenden? Ich hätte den 12V Magnetschalter plus einen Teil des Altteilpfandes zu bieten...