Hallo liebes Forum, hallo Postkugel und hallo Jungs von trabiteile.de!
Hier nun mein angedrohter Bericht ueber die Kennfeldzündanlage MBZA-2HR Typ V
Vorgestellt auf trabitronic.de
Vor ab ein kurzes Vorstellen des KfZ, in das die Anlage eingebaut wurde:
601 von '82 auf 12V und EBZA umgerüstet (ist das eigentlich auch schon
abnahmepflichtig gewesen?)
Frisch TÜV, (sonst lohnt das ja nicht) und in der Substanz sehr gut erhalten,
weil vermutlich der Erstbesitzer ein etwas Gleicherer unter Gleichen war und
den Trabanten einige schöne Dinge mit auf den Weg geben konnte wie
Unterbodenschutz, Hohlraum-Versiegelung, Alarmanlage (auf 6V) und einen 12V-
Wandler mit (das Schärfste überhaupt:) einem digitalen Drehzahlmesser!!
Gut, der Drehzahlmesser tut's nicht mehr, aber ich schweife ab.
Nachdem ich am 28.06.06 bestellt hatte, (mehr so ein Spontankauf, denn richtig
nachgedacht habe ich nicht, aber sofort cool gefunden), und einigen irritierenden
E-Mails zwischen trabiteile.de und mir (Sorry, Jungs, ich hätte vorher mal nachsehen
sollen, dass im Zuge der 12V-Umrüstung meine Schrauber-Kraft auch $mv Unterbrecher-
Zündung /dev/null.)
Nachdem ich erstmal die mitgelieferte CD eingeschoben habe, habe ich mir erstmal
das Handbuch (jaja, RTFM) zur Brust genommen.
(An dieser Stelle muss ich anmerken, dass wenn ich dieses Dokument so in die
Hände bekommen hätte, oder im Download-Bereich gefunden hätte, (wo ich denke,
dass es dort hingehört) - ich hätte es sein gelassen.
Man macht das Dokument auf und es schreit einen eine Bombe an
"Gefahr für deinen Schatz, wenn du was falsch machst!"
So etwas finde ich, gehört auf die zweite Seite, vorne vielleicht nur ein Schriftzug
"trabitronic" drauf (Den Schriftzug dann noch als Aufkleber um ihn hinten auf
den Trabanten zu kleben, oder als Reliefschrift in zwei Bohrungen einzustecken...)
Ok, das Dokument selbst hat 28 Seiten, das fand ich umfangreich.)
Gut, also aufgeschlagen, und mal auf die Teileliste geschaut.
Mmh, da fehlt was Wesentliches. Der Drosselklappen-Sensor und der Kabel-Schlauch.
trabiteile.de angerufen, ja so eine Drosselklappen-Sensor liegt hier rum, nein,
eine Kabel-Schlauch nicht, wie der ist dabei? Brauchst du aber eigentlich nicht.
Na schön, noch einen Kondensator nachgeordert, der bei meiner EBZA Installation
nicht dabei war (kann man ja mal beim Montieren vergessen) und das nächsten
Wochenende war um. (Also es war mir nicht möglich die Anlage zu montieren, dafür
war der Kondensator samt Halterung für lau.)
Schrauben tut man ja nicht gerne alleine und vor allem nicht, wenn alles
auseinander gepflückt wird und wieder zusammenkommen soll. So schlimm war
das nicht, die Anleitung war ausführlicher als dann der eigentliche Vorgang.
(Zum Bespiel bei der Demontage des Drosselklappenhebels kann man die Feder mit
einen Stück Blech oder einem Schraubendreher fixieren und den Keilriemen und
Lüfter kann man auch dranlassen.)
Das Montieren ist sehr gut bebildert und beschrieben.
Problematischer wurde es bei der Montage des Halteblechs für den Drosselklappen-Sensor
(nur Typ V). Da musste einiges angepasst werden und ein Seitenschleifer tat gute Dienste.
Nur nicht mehr im montierten Zustand, wo ich meditativ feilend vor meinem Vergaser saß,
weil der Drosselklappenhebel manchmal im Volllastbereich (btw. Volllast mit drei "lll"
und Teillast mit zwei "ll") hängen blieb.
Ganz zu schweigen von der Aussparung für die 12V-Lichtmaschine,
die noch in der 6V-Halterung steckt, aber da kann man ja flexen.
(Beim nächsten Mal fliegt die Halterung dann mal endgültig raus!)
Ein seltsamer Anblick bot sich bei der Einstellung der Zündzeitpunkte.
Da stand dann ein Laptop neben dem Trabi und ein Diagnose-Interface im Motorraum.
Beim zünftigen Schrauben wird es ja schnell spät und so um 01:30 h sollte man
nicht mehr nach 8mm vor OT suchen, wenn man schon völlig genervt ist.
Auf einem uralt Toshiba mit Win2000, weil da nämlich noch eine R-232-Schnittstelle
dran war, wurde die Software installiert. Natürlich lief das Betriebssystem nicht
stabil und der Rechner vergaß manchmal aus dem Ruhezustand aufzuwachen, oder das
Display .. ach, egal. Zusätzliche Fehlerquellen will man ja nicht zwingend haben, oder?
All' Morgen ist ganz frisch und neu: Aber erstmal frühstücken und einigen,
welcher Zylinder denn jetzt I ist und welcher II, also grün oder weiß.
Nachdem das durchgekaspert war klappte es auch mit 8mm vor OT. Oder 7,5 mm bei II.
Schnell noch den Drosselklappen-Sensor justiert, fertig -> auf zur Probefahrt.
Ja, was soll man sagen... Man wird schaltfaul!
der Dritte reicht auf einmal viel länger.Man kann sogar cruisen!
(Also im untertourigen Bereich fahren, ohne dass er absäuft.)
Ein Must für alle Cabrio-Umbauten!!
Ein leichtes "Diesel-Feeling" stellte sich ein, leicht bergab stehen und Anfahren
im Zweiten! Anlassen und er kommt auf der ersten Zündung!
Das einzige, was einen erinnert Zweitakter zu fahren ist, dass er schieberuckelt.-
War halt noch Känguruh-Benzin im Tank.
Die ersten Testfahrten waren erfreulich und ernüchternd.
Manchmal setzte die Zündung aus und der ausgelesene Fehlerspeicher konnte mir
auch nicht weiter helfen.
Dafür aber der Meister selbst! Via E-Mail mit einer response time von etwa sechs
Stunden. Ausführlich und professionell waren seine Antworten.
Und natürlich zielführend: ein kleiner Wackelkontakt an einem Kabelschuh in an
der Geberplatine war der Grund für das Aussetzen. Puuh, bei der Montage nichts
falsch gemacht.
Am meisten Freude hat der Programm-Ablaufplan für die Erstinbetriebnahme gemacht.
Man sieht, dass hier ein Informatiker am Werke war
Die Idee eine Kennfeldzündanlage für ein KfZ auf den Markt zu werfen, das
schon seit zwölf Jahren nicht mehr produziert wird verdient Hochachtung.
Aber in der Welt von Technik-(und Kontroll-)Freaks vielleicht genau das Richtige!
Wenn man mit dem Diagnosestecker ein Display ansteuern könnte, dass vielleicht
so in den Aschenbecher passt (Ja, ich bin Nichtraucher) wo z.B. die Drehzahl
angezeigt wird, oder Geschwindigkeit und Momentanverbrauch (mit zusätzlichen
Sensoren) - ich würde mir das sofort zulegen!
Aber noch bin ich nicht soweit, die Zulassung nach §21 muss noch erfolgen.
Das darf im Westen nur der TÜV (und nicht die Dekra, wie im Osten) und der
TÜV in Mettmann hat auch nur einen Vollsachverständigen, der grade nicht da war.
Angekündigt (gedroht?) wurde mir eine Fahrt nach Köln, weil man nur da die Instrumente
hätte, um eine Einzelabnahme (EMV) durchzuführen. (Abgerechnet wird nach Aufwand.)
Mal sehen, was der Vollsachverständige am Montag dazu meint, und ich um
die Fahrt nach Köln drumrum komme.
Es ist ja schon so, dass das als zusätzliche Kosten mit kalkuliert werden muss,
ich hoffe mal nicht in die Regionen von ldm-tuning.de zu kommen
(hat das Dingen eigentlich eine ABE oder TE?).
Fortsetzung folgt.
Merke: Sofort geht schon mal gar nichts. Erst recht nicht bei Vorkasse.