Hallo,
habe meinen Trabant noch etwas näher kennengelernt
Gestern hab ich den Vergaser ausgebaut, von außen und innen gereinigt und soweit demontiert, wie es mir sinnvoll erschien. Gut, dass ich einen Kompressor zum Ausblasen habe.
Schwimmerdeckeldichtung und 2x Flanschdichtung habe ich mir im Vorfeld besorgt gehabt.
Die ganze Aktion war einfacher, als gedacht. Den Vergaser bekommt man mit einem kurzen 13er Schlüssel und wenn man die LiMa komplett runterklappt (achtung, Kabel aushängen) sehr gut raus. Das gesamte Gebilde ist dann mechanisch doch recht simpel bzw. wartungsfreundlich aufgebaut, es gab keine Überraschungen in der Hinsicht.
So sah er vorher aus:
[Blockierte Grafik: http://i1193.photobucket.com/albums/aa360/beponebu/Trabant/IMG_2999.jpg]
[Blockierte Grafik: http://i1193.photobucket.com/albums/aa360/beponebu/Trabant/IMG_3001.jpg]
[Blockierte Grafik: http://i1193.photobucket.com/albums/aa360/beponebu/Trabant/IMG_3004.jpg]
[Blockierte Grafik: http://i1193.photobucket.com/albums/aa360/beponebu/Trabant/IMG_3005.jpg]
Habe dann erstmal die Benzin-Flussmenge kontrolliert.
- Ohne Vergaser (direkt am Schlauch): 250ml in 55s
- Mit Schwimmergehäusedeckel durchs Schwimmernadelventil: 250ml in 65s
Der Tank war dabei 3/4 voll, der Tankdeckel aufgeschraubt. Außerdem hab ich neben dem Originalfilter im Benzinhahn noch einen großen, auswaschbaren Zusatzfilter vor dem KVMA-Geber drin. Dieser hat sich bereits bewährt, denn darin hat sich schon einiges an Rost angesammelt. Der Tank ist eben nicht 100% rostfrei.
Denke, mit diesen Zeiten bzw. Durchflussmengen kann man leben. Allerdings mach ich demnächst mal noch den Benzinhahn komplett sauber und setze eine neue Viton-Vierlochdichtung ein.
Bei der Demontage und Reinigung des Vergasers gab es dann doch paar gefundene Fehler.
- Anreicherungsventil defekt: Stößel (der kleine im Ventil) verbogen, Feder gebrochen, Ventil stetig geöffnet. >> Anreicherungsventil zerlegt, Stößel gerichtet, neue Feder eingesetzt, funktioniert wieder. (Gut, wenn man nebenbei Hobby-Uhrmacher ist)
- Zusatzdüse komplett verstopft >> gereinigt, durchgeblasen (dies hob die Wirkung des defekten Anreicherungsventils wieder komplett auf und die Anreicher-Einrichtung war wirkungslos).
- Simmerring neben dem Nocken für den Anreicherungs-Stößel sieht schon arg mitgenommen aus.
- O-Ring auf der Umgemischschraube verhärtet >> wurde ersetzt
Ansonsten alles in Ordnung. Düsenbestückung stimmt mit diversen Dokumenten genau überein. Die CO-Schraube ist noch original mit einer weißen BVF-Plombe verplombt.
Nach der Aktion siehts jetzt so aus:
[Blockierte Grafik: http://i1193.photobucket.com/albums/aa360/beponebu/Trabant/IMG_3006.jpg]
[Blockierte Grafik: http://i1193.photobucket.com/albums/aa360/beponebu/Trabant/IMG_3007.jpg]
[Blockierte Grafik: http://i1193.photobucket.com/albums/aa360/beponebu/Trabant/IMG_3010.jpg]
Der Trabant sprang danach auch wieder gleich an, und tja, dadurch, dass die Anreicher-Einrichtung jetzt auch funktioniert läuft das gute Stück gleich noch ein wenig besser. Anders gesagt, man merkt es schon deutlich. Er dreht wesentlich williger hoch und hat auch spürbar mehr Kraft. Außerdem bringt man jetzt auch mal die letzte Lampe vom Mäusekino zum leuchten
Und: Das Abriss-Klingeln trat gestern gar nicht auf, obwohl ich ihn doch stellenweise ganz schön getrieben habe. Allerdings warens auch 10°C weniger Umgebungstemperatur als letztens. Ich werde das mal noch weiter beobachten.
Jetzt habe ich noch zwei Fragen:
- darf man mit dem Trabant eigentlich E10 fahren, oder nimmt's z.B. der Simmerring der Drosselklappenwelle übel? Habe bis jetzt nur das teure Super getankt (mit Öl 1:50 vermischt, natürlich).
- gibt es für die Drosselklappenwelle mehr als den einen Simmerring neben dem Nocken in der Schwimmerkammer? Würde diesen gerne noch ersetzen.
Danke und Gruß
Benjamin