Augen auf beim Motorkauf...

Gebrauchte Motoren zu beurteilen, ist nicht so einfach. Wenn er sich durchdrehen läßt, ist
das zwar schon eine Grundvoraussetzung, aber noch kein Garant für die Funktion.
Die Sache mit dem Widerstand ist so:
Die Verdichtung beim Trabi-Motor ist nicht die allerhöchste, da ist es normal, wenn er sich von Hand über den Totpunkt drehen lassen kann.
Ist die Kompression zu schwach, könnte entweder die Zylinderkopfdichtung defekt sein, oder es ist etwas Ernstes mit Kolben, Zylinder oder Kolbenringen.
Auf jeden Fall würde ich die Zylinderköpfe abnehmen,
das erlaubt einen Blick auf die Laufflächen, die schonungslos alle Fehler offenlegen. Dies ist DIE Gelegenheit, die Ölkohle zu entfernen. Hierbei kannst Du dann die Kolbenböden kontrollieren, ob´s am Rand ausgefranst aussieht. Selbst wenn hier alles in Ordnung ist, muß der Motor noch nicht zur Elite gehören.
Die Erfahrung habe ich selbst mal gemacht, ich habe in Bautzen einen Motor gekauft, der offensichtlich in Ordnung war, habe aber erst nach dem Einbau festgestellt, daß ein Kurbelwewllenlager defekt war.

Das waren 300 DM in den Gulli geworfen, ich kann Dir nur raten, entweder extrem billig einzukaufen, Motoren noch vor dem Ausbau zu testen, oder gleich einen regenerierten Motor zu kaufen.
Vor Reparaturlösungen aus Ungarn (Kurbelwellen und Kolben/Zylinder) kann ich auch nur wärmstens abraten !
Sowas habe ich bisher in guter Qualität beim 2-Takter Erfurt gekauft, da die keine nachgemachten Teile verkaufen.

Unrevidiert, unbekannt und einfach so aus Schrott ausgebaut würde ich sagen sind 100E genug.

Wenn man es dann ordentlich regenerieren will wird es nämlich schon mal 200 für KW und 120 für Zylinder/Kolben kosten oder so was.

Na ja ich will dem Little nicht auf den Schlips treten, aber wer regeneriert diese Motoren für 400E? Viele solche kommen eben auch aus Massenquellen aus wer weiss wo. Nur was soll man da tun? Eben probieren und wenn es nicht geht selber was dran schrauben.
Habe gerade eine regenerierte KW verbaut, die Lager sind made in hungary. Soll nicht sehr viel aushalten wurde mir berichtet. Kostet aber so um die 200E.
Der Satz Lager für die KW kostet wenn man es noch findet original 100E. Wenn man was von SKF oder kaufen kann kommt es wohl so an die 150E. Dann muss man noch jemanden finden der es hier für 50E zerlegt, reinigt und wieder zusammnepresst, alles auswuchtet etc.

Also wenn ich den Aufwand so rechne, müsste ein absolut richtig regenerierter Motor, mit neuen Lagern korrekter Qualität und alles richtig zusammengesetzt schon so um die 700-800E kosten.

Da wir es ja eben nicht zahlen wollen, und die Händler es uns ja so einfach machen und es uns vor die Tür stellen, haben wir es zwar fast zum Nulltarif, aber eben nicht so perfekt wie es eigentlich sein sollte.

Ich bin gerade dabei mal versuchen eine Kurbelwelle mit allen Lagern aus Quellen wie SKF oder FAG bei einem Fachbetrieb in Schweiz aufzubereiten. Nur haben die mir schon im voraus gesagt dass es so um 400E und mehr kosten wird.

Dann stellt sich die Frage: soll ich einnen guten Motor haben oder 6 billige?

Habe den letzten den zerlegt habe angeschaut. War 'regeneriert'. Ist noch gelaufen, Lager etwas Spiel gehabt aber sonst nicht so schlimm. Nur als ich die Zylinder abgenommen habe, sah ich dass an einem Kolben ein Ring über den Schloss verdreht war. So was kann einem Bastler wie mir zwar passieren, aber nicht einer komerziellen Werkstatt.

auweija, wenn ich die preise bei euch so höre, wird einem ja ganz schummrich. bei uns ist das zum glück nicht so teuer. vielleicht solltet ihr in den "neueren bundesländern" mal rumschauen. über die clubs müsste doch was zu realisieren sein.
achten sollte man beim kauf auch auf klackergeräusche beim handdrehen am riemenrad der kurdelwelle. das mittellager ist beim trabi nur ein "reiblager" und wird im laufe der zeit ausgewaschen. dann rasselt es auch beim motorlauf.
puh,sonst haben alle anderen schon so alles erzählt...

Kolben und Zyl. kosten jetzt 120 Euro??? hab damals noch 120DM für bezahlt... alles Verbrecher

@ Little: Auf welchem technischen Stand sind die regenerierten Motoren?
Entsprechen sie der Serie ab 1984?
Ich würds halt gern mal wissen.
DANKE

Also, seitdem ich mir letztens meine alten Motor auseinandergebaut, mit neuer KW, Kolben + Zylinder, Drehschieber usw. versehen habe, möchte ich nichts anderes mehr fahren.
Zum einen: Hoher Erfahrungswert.
Zum anderen: Ich weiß, was ich gemacht habe.
Ich weiß, dass dauerelastische Dichtmasse verwedet wurde, ich weiß, dass die KW ok war, usw.
Werde mich demnächst mal dran begeben und die ganzen Motoren unbekannter Herkunft, die noch so in den Ecken liegen, auseinandernehmen und mit den ordentlichen Teilen was zusammenbauen.
Zumindest kann man dann definitiv beurteilen, wieviel Spiel die KW hat, man weiss, das keine Fressstellen an Kolben und Zylindern sind usw ... nebenbei ist's auch das preiswerteste. Man muss nur Spass am basteln haben ...

genau wie Jabberwockey hab ich´s auch gemacht, was nützt mir ein Motor vom Schrott, der sich gut anhört, und mir nach 100 km festgeht - vielleicht noch irgendwo in der Pampas - neenee, selbst geregnet ist selbst geregnet ... ähhh regeneriert...

Da emphielt jemand die eigenen Motoren nicht?
Sehr vertrauenserweckend.
Gibt es denn auf die Dinger Garantie.
Eigentlich sollten Motoreninstandsetzer gerade heute ordentliche Motoren zusammenschustern können.
Den Trabimotor werden die wohl kaum als anspruchsvoll betrachten, bei dem was die sonst noch für Maschinen auf den Tsch bekommen.
Gute Intstandsetzer haben Prüfstände und anderes Zeugs. Da sollte eigentlich nichts groß schiefgehen.

@Little

Alex ist nicht gleich Alexxx

www.trabi.tk