Hallo,
bin seit zwei Wochen stolzer Pappenbesitzer. Hab einen 601 deluxe, Baujahr 1974, 6V-Anlage.
Nun war das so ...
Wohne in Schwerin, habe ihn aus Rostock gekauft und auf eigener Achse abgeholt (ca. 95 km). Schon beim Starten (Zündung, Anlasser kurbelt sehr gut) in Rostock habe ich bemerkt, dass der Trabser oft erst nach ca. 3 bis 7 Sekunden Kurbeln angesprungen ist. Wir haben es erstmal auf die (nicht mehr sooo jungen) Zündkerzen oder die etwas brustschwache Batterie geschoben. Nach Hause bin ich dann sehr gut durchgefahren, alles schön und gut.
Nur als ich ihn dann vor der Haustür abgestellt hatte und nach 5 Minuten wieder losfahren wollte, war das bekannte Problem wieder da, und diesmal sprang er gar nicht mehr an ... gekurbelt, gekurbelt, gekurbelt, aber nix. Habe ihn dann angeschoben (bzw. anschieben lassen ;)), und er ist dann auch angesprungen. Bei den nächsten zwei, drei Starts ging es dann auch besser!
Beim vierten Mal aber wieder nicht. Habe dann die Zündkerzen mal draußen gehabt, den Elektrodenabstand von etwa 0,55 auf 0,4 mm verringert, dann ging er auch wieder recht gut an, sogar mehrfach hintereinander!
Soo, aber inzwischen helfen ihm beim Anspringen weder Kerzen, noch gute Worte. Die 6V-Batterie war inzwischen ziemlich runter, also habe ich sie mal komplett neu aufgeladen, was auch super geklappt hat. Außerdem kaufte ich neue Zündkerzen (die guten Isolator M14-225 natürlich), aber ... Nix, keine Verbesserung. Ich kann den Anlasser kurbeln lassen, wie ich will, er geht gar nicht mehr an. Auch Anschieben bringt inzwischen rein gar nichts mehr, außer Wadenschmerzen.
Habe also mal die wichtigsten Komponenten gecheckt ...
- Die Kabel zu den Zündspulen und von ihnen weggehend sitzen alle gut und fest (habe sie auch mal abgeschraubt usw., aber die Kontakte waren okay),
- Die Zündkerzen ... Wie gesagt, weder mit "alt", noch mit neu klappt es,
- Die Schwimmerkammer des Vergasers gecheckt ... Schwimmer okay, Düse okay, keine Auffälligkeiten,
- Batterie ist wie gesagt im Moment voll aufgeladen und der Anlasser kurbelt mit voller Power,
Heute wollte ich dann mal mit einem netten älteren Herrn, der damals auch selbst viel an Trabis gebastelt hat, die Unterbrecheranlage überprüfen, ob dort vielleicht die Unterbrecherkontakte verstellt sind oder so, aber siehe da ... Unten kommt ja nicht mal Saft an, obwohl die Zündung an ist! Kein Funken, wenn man die Kontakte anhebt, nüscht.
Und an dem Punkt beginnt eigentlich das derzeit wahre Problem, denn ich bin irgendwie leicht am Ende mit meinem Latein, der gute Herr übrigens auch. Womöglich ist ein Kabel (vom Zündschloss weggehend?) gebrochen, das vorher immer noch einigermaßen zusammenhielt (könnte erklären, dass er erst nach längerer Zeit angesprungen ist)?
Habe mal vom Pluspol der Batterie ein Kabel an den 15er-Anschluss der ersten Zündspule verlegt, Zündung angemacht, und schon war (freilich) unten am Unterbrecher auch Strom, denn wenn ich mit einem Schraubenzieher die Kontakte angehoben habe, kam der gesuchte Funke. Zwar ist er trotzdem nicht angesprungen, aber immerhin scheint ja irgendwie der Saft nicht bis zu den Unterbrechern zu gelangen.
Tja, was soll ich nun tun? Irgendwie bin ich reichlich ratlos, aber natürlich nicht am Verzagen! Hat jemand schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt es konkrete Tipps bzw. Stellen, wo ich nachschauen könnte, ob alles okay ist?
Wollte den schönen Trabser eigentlich die Tage anmelden und ein paar unvergessliche Sommerausfahrten unternehmen, nur wenn ich ihn jetzt nichtmal anbekomme?
Freue mich auf Eure Antworten, Tipps, Erfahrungen usw.! Danke dafür im Voraus!
Wenn jemand echt Ahnung hat und aus dem Raum Schwerin kommt ... vielleicht mag sich das ja auch mal jemand anschauen. Ich gebe natürlich auf Wunsch ein Bier aus ... oder auch zwei.
Ansonsten danke ich auch für alle "Online-Tipps"!