Hallo,
Ich habe neulich rein aus Interesse einen Versuch im Trabanten mit Alkylatbenzin oder auch bekannt als Gerätebenzin gefahren. Es soll ja immer Leute geben die außergewöhnliches ausprobieren und ein Bericht zur Verwendung in KfZ habe ich nicht gefunden. Also wer es spannend findet ist hier sehr willkommen mal vorbeizulesen.
Ich habe mit fertig gemischtes Zweitatkalkylat von Aspen geholt. Nach kurzer Recherche schien es das günstigste. Bei einem Preis von rund 3 EUR den Liter bie Abnahme von 50 Litern ist günstig allerdings relativ. Wer sich grundsätzlich über Alkylatbenzin informieren möchte nutzte den angegebenen LInk: http://www.motorex.com/Image/s…eitfaden/aspendeutsch.pdf
Kurzgefasst: weniger Russbildung, nahezu keine gifitgen Benzole und Aromaten enthalten die beim Trabi ohne Kat ja hinten teilweise wieder rauskommen. Ein Drittel weniger CO und NOx Emissionen.
Alkylat ist im Gegensatz zu Benzin bei der Raffinierung von Erdöl das entstehende Gas was wieder verflüssigt wird. Es wird empfohlen bei Kleingeräten die oft benutzt werden und man deren Abgasen direkt ausgesetzt ist, zB Kettensegen, Motorrasenmäher.
Trabant 601K 1988, regenerierter Motor ca. 10000km gelaufen. 28H1-1 Vergaser, Trabitronic, sont Verwendung von rauchärmsten Öl (iso-egd)1:50 und Superbenzin.
Geruch: Ich wusste gar nicht dass ein Zweitakter auch ohne Kat nicht stinken muss. Den üblichen Geruch kenn ich gut genug auch von meiner [lexicon]MZ[/lexicon]. Nach ner Fahrt hat man am ganzen Körper nach Zweitaktdeo "gerochen". Mit Alkylat, dass im Übrigen auch so kaum riecht höchstens ein leichter Lösungsmittelgeruch im Gegensatz zu Benzin, riecht es nur minimal und zwar wie verbrannter Spiritus, so eine Art Grillgeruch. Sehr angenehm. Anders ausgedrückt. Hält man einen Lappen vor den Auspuff und wartet einen Tag riecht er quasi nicht mehr. Probiert das mal im Normalzustand. Der GEruch hält sich praktisch ewig.
Ölkohle: Alkylat bildet bei der Verbrennung weniger Rückstände und soll alte sogar entfernen, weshalb eine Vorabkontrolle empfohlen wird damit sich lösenden Kohle keinen Schaden anrichtet. Nun ich hatte vielleicht eine max. 0,5-1mm dünne hellbraune Schicht auf den Kolben. Ich bin ca. 200km mit Alkylat gefahren und die Schicht war fast weg. Insofern scheint Postkugel recht zu behalten wenn er eher an BEnzinkohle als an Ölkohle glaubt.
Kerzenbild: Entsprechend der Ölkohle wurden die Kerzen von rehbraun zu farblos oder besser ohne Ablagerungen.
Leistung: Eine geringfügig geringere Dichte soll eventuell eine Vergasereinstellung notwendig machen. Ich habs nicht getan und es war auch nicht der Rede wert. 110 habe ich dennoch geschafft (sonst waren es vielleicht mal 5 km/h mehr) und das Beschleunigungsverhalten war kaum verändert.
Motorlauf: Hier hätte ich nicht mit so deutlichen Unterschieden gerechnet. Die Leerlaufdrehzahl wurde höher und noch gleichmäßiger. Etwas kernig könnte man sagen. Auch hat er nach Gas geben extrem schnell abgetourt und sich auf seinem sehr ruhigen und Leerlaufniveau gehalten. Beim Benzin braucht er bis er seine konstante Leerlaufdrehzahl erreicht hat mindestens 5 Sekunden(tourt auch gleichmäßig ab). Bei Alkylat stürzte die Drehzahl quasi nach Gaswegnahme(im Freilauf oder ´Leerlauf) innerhalbvon 2 Sekunden bis zum konstanten kernigen Leerlauf ab.
Verbrauch: Bezüglich des Verbrauch war es mir nicht möglich eine genaue Messung durchzuführen allerdings konnte keine signifikante Abweichung festgestellt werden
Das war es auch schon. Ein spanndender und aufgrund der Unterschiede auch lohnender VErsuch war es.
Mit besten Grüßen!