Ich habe mir mal meine DDS Sammlung aus den 70ern durchgeblättert zu dem Thema Batterien (glaub '74 oder '76 war da besonders viel drüber zu lesen).
Dort wird die Lebensdauer der Batterien ebenfalls moniert und das ganze Thema analytisch behandelt.
Es geht jedenfalls hervor, dass man mit ca. 4 Jahren rechnen darf, wenn die Pflege stimmt und der Regler entsprechend der Einsatzbedingungen des Fahrzeugs korrekt arbeitet (es wurde so beispielsweise auch empfohlen, bei Langstreckenfahrzeugen den Regler zu modifizieren, damit die Ladespannung niedriger ist).
Sehr interessant fand ich insbesondere, dass damals auch bei den DDR Batterien anscheinend nach 4 Jahren der Lebenszyklus als beendet zu betrachten war, Und auch interessant fand ich, was an weiteren Pflegemöglichkeiten genannt wird (da fallen Begriffe wie "Wasserladung" etc.).
Zu meinen Erfahrungen
Ich habe sowohl im Trabant 600 als auch F8 jeweils einen 6 Volt Akku mit 84 Ah drin. Leider weiß ich den Hersteller nicht. Beide Akkus habe ich über Famo in Dresden (Südhöhe) geholt, da ein Freund von mir dort arbeitet, Das Gehäuse ist aus schwarzem Plastmaterial, optisch jedoch wie die DDR Gummiblöcke gehalten.
Das Alter der Batterie im Trabi beträgt nun ca. 4,5 Jahre, und die im F8 ca. 2,5 Jahre.
Pflege: Über den Winter bleiben die Batterien ganz normal eingebaut. Ich lade diese mit meinem elektronischen Bosch Autmatikladegerät C3 ca. aller 4-8 Wochen (im Winter) bzw. 2 - 3 Monate (im Sommer) für etwa 7 Tage nach (dieses Ladegerät schaltet, wenn die Schlussspannung erreicht ist, auf Erhaltungsladung). Den Säurestand überprüfe ich aller 6 Monate (mind. 1 cm über den Platten, max. 1,5 cm) und fülle ggf. mit dest., Wasser nach. Die Säuredichte prüfe ich nicht mangels Aräometer. Die gemessene maximale Reglerspannung beider Fahrzeuge beträgt ca. 7,6 - 7,8 Volt bei vollgeladenem Akku und ohne Licht (was eigentlich nach heutigen Richtlinien ja zu viel wäre, aber ich trau mich da auch nicht wirklich ran).
Die Fahrzeuge werden wenig bewegt (jeweils nur 500 bis 1000 Km/a). Die Ruhespannung nach ca. 1 Woche Nichtbenutzung beträgt bei beiden Akkus 6,3 - 6,4 Volt, also ein recht guter Wert.
Bei beiden Fahrzeugen ist die Stromaufnahme während des Anlassvorgangs allerdings auch eher unterdruchschnittlich, da der Trabi noch Alukabel hat und und der F8 ja sowieso wegen der Dynastart weniger Anlassleistung zieht. Die Leistung reicht aber bei beiden Fahrzeugen trotzdem aus, um immer sicher anzulassen.
Vielleicht ist es gerade diese geringere Leistungsentnahme, die den Akku insbesondere auch im Trabi schont, denn ich kann subjektiv (Anlassdrehzahl) und auch messtechnisch (Ruhespannung, Säurestand) bisher absolut keine Veränderungen bzw. Alterungseinbußen feststellen.