Beiträge von Hycomatheizer

    Bitte kein normales Getriebeöl! Bei schon etwas älteren Getrieben (die dürften hier bei den Usern die Mehrzahl sein) läuft dann der Synchronisationsvorgang nicht korrekt ab, da Getriebeöle, insbes. Hypoidöle, "zu gut" schmieren und einen nur schwer zu durchdringenden Film auf die Synchronringe legen (das Oberflächenmaterial entspricht von der Güte und der Rauhtiefe nicht dem Ringmaterial von "West"-getrieben); damit ist der Schaltvorgang deutlich erschwert. Ein vollwertiger Ersatz fürs "originale" HLP68 ist ATF (Öl für Automatikgetriebe), welches man zur Not an jeder Tanke bekommt. Damit ist die Getriebeschmierung sichergestellt und der Synchronisationsvorgang klappt wunderbar. bei allen Einsatz- u. Temperaturbedingungen.

    Hier noch ein Tip, falls HLP 68 nicht bzw. nur schwierig erhältlich sein sollte:
    Ebenfalls hervorragend im 601 - Getriebe geeignet ist überall erhältliches ATF mit DEXRON - Spezifikation (= Öl für Automatikgetriebe). ATF ist im Prinzip auch ein rel. dünnes Hydrauliköl; seine hervorstechendste Eigenschaft ist die über den gesamten Temperatur - Einsatzbereich konstante Viskosität. Es enthält zudem keine Hochleistungsschmierstoffe, die beim Trabant aufgrund der altertümlichen Oberflächenberarbeitung der Synchronringe absolut fehl am Platz wären. Hochleistungsadditive, wie sie jedes Getriebeöl (z.B. GL 4) hat, kleben wie ein undurchdringlicher Film auf den Synchronringen und ein Schalten bei Kälte ist dann nahezu unmöglich, da die Reiboberflächen der Ringe dann nicht mehr durchdrungen werden und der Synchronisationsvorgang nicht bzw. nur sehr erschwert zustande kommt. Ich selbst fahre ATF seit 300.000 km in allen meinen 601ern; da man nicht jeden Monat das Öl wechselt, ist der -geringe- Mehrpreis gegenüber HLP 68 zu verschmerzen und es ist -wie gesagt- sogar an jeder Tanke zu haben.

    Meinen ersten 601 habe ich 1991 vom HB auf einen damals nagelneu vom Ersatzteilvetrieb für 50 (!) DM erstandenen H1-1 umgebaut und bin seitdem mit jeder Pappe, die auf die erste folgte, genauso verfahren (bis heute über 300.000 km). Auf die Idee des Aufweitens der Zusatzdüse bin ich selbst durch Überlegung gekommen, da schon damals häufig über zeitweiliges Vollastklingeln beim H1-1 diskutiert wurde. Da die Düse, wie gesagt, 45/100 mm Seriendurchmesser hat und ein 0,5 mm-Bohrer in jedem Baumarkt zu haben war, habe ich folgende Rechnung aufgestellt: Bei der 45er Düse ergibt sich nach der Formel r² x pi (0,225² x 3,14) eine Querschnittsfläche von 0,159 mm²; bei der 50er Düse (0,25² x 3,14) 0,196 mm²; 0,196 x 100 geteilt durch 0,159 = 123 %, somit ein Zuwachs von 23 %. Genau richtig, wie die Fahrpraxis gezeigt hat! Kann ich also, wie bereits gesagt, nur wärmstens weiterempfehlen!

    Man kanntzer mit relativ einfachen Mitteln 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen (als Nutzer des H1-1) und hat danach den wirklich optimalen Vergaser im 601: Die Zusatzdüse der Vollastanreicherung ist durch Aufbohren mit 0,5mm-Bohrer von 45 auf 50 zu erweitern. Das führt bei Vollast zu einer um 23% vergrößerten Kraftstoff-Durchflußmenge in diesem System. Damit erhält man die maximal mögliche Leistung; eine kraftstoffbeingte Klingelneigung ist absolut ausgeschlossen! Die prinzipbedingten Nachteile der HB-Typen (unnötige Anfettung des Gemischs im Teillastbereich) ist nicht gegeben, d.h., wer sparsam fahren will, z.B. in der Stadt oder bei gemütlicher Landstraßenfahrt, kann dies tun, ohne auf die maximal mögliche Power bei Vollast verzichten zu müssen. Desweiteren setzt sich bei innerer Verunreinigung im H1-1 nie die -erhöht liegende- Hauptdüse zu, sondern allenfalls die Leerlaufdüse, so daß man immer noch gut nach Hause kommt. Bei den HB-Typen verdreckt dagegen stets die am Schwimmerkammerboden liegende Hauptdüse (mit den bekannten Folgen). Wer diese Maßnahme am H1-1 durchgeführt hat, weint dem HB keine Träne mehr nach, wetten!

    Hallo @ boernhord: wie recht Du doch hast! Bin mal gespannt, wann auch der letzte kapiert hat, dass Billigreifen gerade an der Pappe nicht nur eine Gefahr für den Fahrer, sondern für jeden Verkehrsteilnehmer darstellt, der demjenigen gerade begegnet. Glaubt mir, ich weiß ovon ich rede. Habe gerade einen 1 Jahr gefahrenen Satz "Hankook" 145/13 runtergeschmissen. Mann, waren die beschissen! Bremsen und einlenken bei Nässe: katastrophal! Im Kreisverkehr ohne viel Gas konnte man lenken wie man wollte, die Fuhre schob immer geradeaus! Da ich noch etwas an meinem Leben hänge und auch viel beruflich mit der Pappe unterwegs bin, habe ich in den sauren Apfel gebissen und mir für schlappe 230,-€ einen Satz "Goodyear Ultra Grip 7" 165/70 13 auf der Serienfelge angeschafft. Fazit: Pappe wurde zum echten Schienenfahrzeug!!! Der bisher geilste Grip seit 14 Trabijahren bzw. seit 300.000 Pappen-km! Jeder € wars wert!