Motorproblem

  • Am WE zickte mein Kleiner auf einer längeren Autobahnfahrt rum, plötzliche Leistungseinbrüche und Fehlzündungen. Nachdem ich eine abgesoffene Zündkerze trockenlegte, ging es zunächst weiter, aber die Leistung ließ kontinuierlich nach.
    Zündkabel und Spulen sind nach Überprüfung mit einem Multimeter scheinbar in Ordnung.
    Zylinderkopfdichtungen habe ich gewechselt, waren allerdings nicht defekt.Die Schrauben am Auspuffkrümmer waren ein wenig lose, aber auch hier kein richtiger Fehler.
    Nach dem Zusammenbau lief der Motor wieder wie ein Neuer. :lach:
    Allerdings gab es bei der Probefahrt zwischendurch ein häßliches Geräusch. An ein mechanisches Problem glaube ich nicht, da sonst bei starker Belastung was zu hören sein müßte. Das war so ein Schnarren, wie beim Sägen von Metalltafeln, wenn man diese nicht richtig fixiert hat.
    Ein definitiver Fehler wäre mir lieber gewesen, da ich auf die Zuverlässigkeit des Trabis angewiesen bin. :verwirrter:
    Könnte es sich dabei um unkontrollierte Zündungen handeln? :hä:
    Habt ihr noch Ideen dazu ?

  • Da hatte ich alles schön festgezurrt, obwohl ich das nicht ganz ausschließen möchte.
    Das Geräusch ist ja nur sporalisch mal zu hören,
    deshalb wird es schwierig zu lokalisieren sein.
    Eine Drehzahlabhängigkeit konnte ich dabei nicht beobachten.

  • Einen sich auflösenden Lagerkäfig der KW kannst du ausschließen (würde an der Kerze hässliche Einschläge hinterlassen), oder?
    Sowas klingt ziemlich böse, wenn ein Stück Lagerkäfig in den Brennraum kommt. Kann für Fehlzündung usw. verantwortlich sein, ist aber eigentlich eine recht offensichtliche Geschichte, weswegen ich das bei dir eigentlich ausschließen möchte.
    Wie sah denn die abgesoffene Zündkerze aus?
    Multimeterprüfung ist zwar schön, aber hast du probehalber mal 'nen anderen Zündkerzenstecker montiert bzw. die Leitung gewechselt? (Obwohl das alles das böse Schnarren eigentlich nicht erklären würde).
    Viel Erfolg bei der Fehlersuche!


    Gruß, Jabberwockey

  • die leistung, das manchmal auftretende geräusch, die zündkerze würde mich auch als erstes mal auf die kurbelwelle tippen lassen (lagerschaden).


    das muss keineswegs offensichtlich sein.


    das muss bei dir jetzt nicht der fehler sein, solltest du aber mal näher untersuchen oder auch nur weiter beobachten und dir schon mal ein ersatzmotor zurechtlegen... :top:

  • Ganz geöffnet habe ich den Motor noch nicht, bisher waren nur die Köpfe runter.
    Die abgesoffene Kerze war einfach ein wenig schwarz und nass, so dass kein Zündfunke mehr möglich war.
    Die Leistungslöcher traten dermassen abrupt auf, dass es durchaus an der Zündung liegen könnte.
    Aufgrund der sonst guten Leistungsabgabe denke ich mal weniger an einen Kurbelwellenschaden.
    Würde sich ein defekter Lagerkäfig sich nicht in höherem Kolbenspiel äussern ? Das habe ich nämlich beim Durchdrehen nicht bemerkt.
    Mein letzter Kurbelwellenschaden hat im ganzen Motor für reichlich Späne gesorgt, das konnte ich aber auch nicht feststellen.
    Innerhalb des Brennraums , also auch die Kolbenböden sehen ausgesprochen gesund aus.
    Der Einfachheit halber tausche ich dann erstmal die Zündkabel und beobachte das mal weiterhin.
    Das Geräusch ist nur gelegentlich im Teillastbereich aufgetreten,
    müsste es bei einer defekten Kurbelwelle nicht auch bei maximaler Belastung scheppern ?
    Das Ganze ist mir ein Rätsel, aber nach 38000 km sollte eine KW, noch dazu eine originale von 1988, gerade mal eingefahren sein.
    Wäre schade, wenn ich meinen letzten Ersatzmotor schon jetzt brauche ... :heul:

  • Naja, zumindest einen sich auflösenden Lagerkäfig solltest du so ausschließen können. Der würde von Zeit zu Zeit nach oben wandern, dort Einschläge verursachen, den Kontaktabstand der Kerze verringern und auf jedem Fall bei runtergenommenen Köpfen offensichtlich sein.
    Du hast übrigens mehrere KW-Lager mit Käfig (ungeteiltes Mittellager vorausgesetzt), so dass ich denke, dass man einen aufgelösten Lagerkäfig von Hand nicht unbedingt spüren müsste.Fakt ist aber, dass wenn sich ein Käfig auflöst, das Spiel der anderen Lager auch schon durchaus höher sein kann ... ;) ... also tippen wir erstmal weiterhin auf die Zündung ... ;) ...
    Hast du spaßeshalber mal die Blackbox getauscht?
    Nebenluft, Kompression, Drehschieber sind okay?
    Hast du Kolbenring- oder Simmerringabdichtung?


    Gruß, Jabberwockey

  • Mechanische Einwirkungen konnte ich nicht beobachten, also kein übertriebenes Spiel, keine Riefen, Späne, etc. Das Durchdrehen des Motors macht auch einen gesunden Eindruck.
    Welche Möglichkeit habe ich, um die Drehschieber im eingebautem Zustand zu überprüfen ?
    An Nebenluft glaube ich da weniger, denn der Motor tourt vernünftig ab, und die volle Leistung steht bei niedriger Klingelneigung zur Verfügung.
    Um die Art der Motorabdichtung habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht, bei einem Originalmotor von 1988 vermute ich jedoch eine Kolbenringabdichtung, dessen Hauptaufgabe allerdings der Korrosionsschutz des Motors zu sein scheint, also alles im grünen Bereich. :grinser:


    Zündbox / Kabel und so´n Zeugs habe ich an Bord und versuche dann im Fehlerfall, ob es dran lag. Das ist immer das Elend an Fehlern, die nicht immer auftreten.


    Gestreng nach dem Motto, daß an Trabis nichts Wildes kaputtgeht, habe ich mal eine These aufgestellt, was so passiert sein könnte:
    Wegen mangelnder Kompression setzte halbseitig die Zündung aus.(Zuerst die Leistungslöcher, dann bis zum definitiven Absaufen der Zündkerze.)
    Dabei könnte eine größere Menge unverbranntes Gemisch in den Auspuff gelangt sein.
    Nach dem Austausch der Zylinderkopfdichtungen (obwohl nicht offensichtlich defekt) stimmte die Kompression wieder (auf einmal wieder volle Leistung ohne Zündaussetzer) und bei einer Fahrt mit hoher Belastung (3 Leute im Auto, Autobahnfahrt) entzündete sich das Gerümpel im Auspuff (das häßliche Geräusch).


    Bitte korrigiert mich, falls da irgendwas unschlüssig ist !


    Seit ca. 80 km läuft die Sache, als wäre nie was gewesen, aber ein mulmiges Gefühl bleibt. :verwirrter:

  • Hmmm. Na denne ... ;) ...
    Naja, Drehschieber möchte ich einfach mal ausschließen. Wirklich viel kann an denen nicht kaputt gehen.
    Dass sich die Federn "verabschieden", wäre recht ungewöhnlichlich.
    Ansonsten können die Drehschieber bzw. deren Aufnahmen "ausnudeln" (entweder werden die Bohrungen zu Langlöcher oder die Stifte auf der KW schlagen aus oder beides), aber ich denke, das würde zu permanenten Fehlern führen. Habe da aber noch keine eigene Erfahrung mit.
    Tja, ich würde sagen, erstmal langfristig beobachten und dann weitersehen.
    Um die Frehschieber zu begutachten, müssen wenigstens die Füsse runter, und ob man - ohne den restlichen Motor zu demontieren - dann wirklich Fehleranalyse betreiben kann, weiß ich nicht (weil halt noch nicht testen müssen ... ;) ... )
    Hast du mal den Hallgeber angeschaut? Evtl. ein Kabel locker oder korrodiert?


    Gruß, Jabberwockey

  • Na erst einmal herzlichen Dank an euch alle, so eine kollektive Fehlersuche hat was für sich, da kommen Ideen zusammen, wo man als
    Einzelner beginnt zu verzweifeln !
    Konstruktionsbedingt würde ich die Drehschieber als unkritisch einstufen.
    Die Motoren, die ich bis jetzt offen hatte, wiesen die beschriebenen möglichen Fehler nicht auf.
    Die Zündung könnte schon dafür verantwortlich sein, denn Elektronik und nur zeitweise auftretende Fehler passen recht gut zueinander ...
    Rein optisch sind Hallgeber sowie Kontakte fast wie neu. Durch Bewegung des Kabels läßt sich der Fehler nicht reproduzieren.
    Bisher ist aber auch im Fahrbetrieb nichts wieder aufgetreten.
    Bei meiner Glückssträhne, die ich zur Zeit habe, bleibe ich erst bei mitternachtlichem Schneetreiben fernab jeglicher Zivilisation stehen ...