Standgas Sammelthread

  • Hallöchen,
    Da des Öfteren Fragen rund ums Standgas auftauchen, könnte man sie hier übersichtshalber hier stellen...


    Nun gleich meine Frage. Nach dem Motorwechsel(neuwertig aber eingefahren) haben wir bei TV P50 das Standgas mal grob am kalten Motor eingestellt.
    Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass es etwas höher wird wenn der Motor warm wird, das war jedoch nur minimal.
    Die Frage ist ob ein zu niedriges Standgas schädlich für die Kurbwelle(nlager) ist, bezüglich ruckeln, denn meiner schaukelt einen im Stand schon ordentlich durch.
    Aus geht er nicht, aber teilweise geht nach dem starten, auch im warmen Zustand die Ladekontrolle nicht mehr aus, erst nach kurzem Gastippen. (Drehstrom)
    Normal? Zu niedrig? Darf es ruckeln im Stand?


    Beste Grüße aus Berlin

  • Dreh ihn etwas hoch. Licht an und Kupplung dazu treten. Ich reguliere lieber etwas höher (Winter) fahre aber HB.
    Bei der DS Lima darf die Kontrolle nicht kommen.
    Ruckeln ist nunmal so, aber man kann durch die richtige Einstellung DK/Düsen/Drehzahl einen recht kultivierten LL erreichen.

  • HB2-9E fahre ich...


    Meines ist noch etwas tiefer als bei diesem.
    http://www.youtube.com/watch?v=ml-aMgjWwZI


    Und wie siehts aus mit möglichen Folgeschäden für die KW?


    Danke schon mal :)

  • Der LL bei der Klappermöhre kommt fast hin. Dazu mach aber das Licht an. Bei den Drehstromdingern ist das so eine Sache. Die alten sind da kultivierter zu regulieren.
    PS: KW-Schäden entstehen durch andere Sachen...

  • Wunderbar, das heißt solange er am Leben bleibt, bei eingeschalteten Verbrauchern, die Ladekontrolle nicht leuchtet, ist alles im Lot.


    Danke dir! :)

  • Wenn die Lima aber auch ausgeluscht ist (was mich bei dem Motor nicht wundern würde ;) ) so kann es schon sein, dass sie bei "normalen" Standgas leuchtet (z.B: nach dem Anlassen) und nach einem Gasstoß dann ausgeht.
    Sie sollte aber nach dem ersten Gasstoß im Standgas aus bleiben.


    Wenn du nun im Stand bei ausgelutschter Lima (auch DS) alle möglichen Verbraucher anhast, wie z.B: Licht, Radio, Heckscheibenheizung und und und, so kann es schon sein, das die Ladekontrolle anfängt zu glimmen.


    Vielleicht mal überholen das Teil (Kohlen, reinigen usw) ;)

  • Lime wurde vor ca 3 Monaten gegen eine Regenerierte getauscht. :)


    Danke!



    Ps: Der FRED war bewusst gewählt :rolleyes:

  • Bei einer Drehstromlichtmaschine mit elektronischem Regler gibt's eigentlich keinen Verschleiß, der dazu führt, daß man eine höhere Startdrehzahl als normal benötigt. Entweder die Büchse arbeitet normal oder nicht. Die Startdrehzahl (mit "Startdrehzahl" meine ich die Drehzahl, ab der die Lichtmaschine nach dem Motorstart erstmalig beginnt Strom zu erzeugen und ab dem die Spannung am Lima-Anschluss "D+" 9V überschreitet) hängt in erster Linie davon ab, ob der Regler ausreichend Leistung (Spannung x Strom) von der Ladekontrollampe(!) erhält, von der er der Erregerwicklung einen Teil zuführt, die damit letztlich die Stromerzeugung anstößt. Ist dieser Prozess nach dem Motorstart einmal in Gang gekommen, erhält er sich solange selbsttätig, bis die Motordrehzahl unter eine bestimmte Schwelle gefallen ist, unterhalb derer die Stromerzeugung der Lichtmaschine komplett zusammenbricht.


    Ich erlebe im Umgang mit Drehstrom-Lichtmaschinen (außerhalb der Trabi-Szene) öfter den Fall, daß diese Startdrehzahl sehr hoch liegt (2.500 U/min und darüber), w seine Ursache fast immer in Ladekontrolllämpchen mit zu geringer Leistung hat, oder weil statt Lämpchen LEDs angeschlossen werden, oder weil gar keine Ladekontrolle vorhanden, bzw. die Verbindung dorthin unterbrochen ist. Dann muß der Restmagnetismus im Lima-Läufer (Remanenz) die erste Vorerregung auslösen und das erfordert eben eine hohe Drehzahl.


    Wenn der Leerlauf so niedrig ist, daß die Ladekontrolle manchmal zu leuchten beginnt (die Lima also aus der Energieerzeugung "herausfällt"), ist er entweder zu niedrig eingestellt, oder die Übersetzung zwischen Kurbelwelle und Lima ist zu klein. Ich weiß jetzt nicht, ob es bei den Trabant-Drehstrom-Limas unterschiedliche Riemenscheibendurchmesser gibt, aber hier könnte der Fehler zumindest theoretisch liegen. Meist dürfte aber einfach die Leerlaufdrehzahl zu tief eingestellt sein. Also höher drehen. Heckman hat natürlich Recht, wenn er empfiehlt, zur Leerlaufeinstellung das Fahrlicht einzuschalten. Durch die zusätzliche Lastabnahme der Lima von der Kurbelwelle sinkt der Leerlauf nämlich merklich ab. Ich mache gleich noch die heizbare Heckscheibe und die Warnblinkanlage mit an, damit sich in jedem Fall ein stabiler Leerlauf einstellt.


    Grüße, Tom

  • Klingt mir etwas hoch, speziell wo Du die ganzen Stromfresser eingeschaltet hast. Vermutlich steigt der Leerlauf noch um einiges, wenn die Verbraucher aus sind.


    Aber besser Leerlauf etwas hoch, als daß die Lima oder der Motor abstirbt.


    Grüße, Tom

  • Minimal steigt die Drehzahl, aber kaum merkbar.
    Bei Minusgraden ist es aber schon normal, dass man nach dem Kaltstart an den ersten Ampel bei Licht und Bremslicht hin und wieder aufs Gas tippen muss. Oder?


    Danke und beste Grüße aus Berlin

  • Denke schon. Bis die Maschine so etwa 40-50°C erreicht hat, muß man etwas nachhelfen. Ich fahre mit Choke von Gelände, schalte in den zweiten und schiebe den Choke wieder rein, biege rechts ab und fahre dann rund 700m einen kleinen Berg hoch. Wenn ich dann dort stehe und warte bis die Straße zum abbiegen frei ist, läuft mein Motörchen auch bei unter Null schon sicher ohne extra Gas zu geben.


    Grüße, Tom

  • Ok, bei mir ists bisl unpratischer. Fahre aus der Parklücke, und nie weiter als 50-100m. Ausgegangen ist er noch nicht, aber er rumpelt dann ordentlich rum :)

  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade meinen Motor gegen einen regenerierten aus Döllnitz getauscht. Heute bin ich die ersten 10 km mit dem Motor gefahren, alles läuft wunderbar, leider bekomme ich das Standgas aber nicht in den Griff.


    Ich habe einen 1-1 er Sparvergaser verbaut, mit diesem ist der Trabi mit dem alten Motor wunderbar gefahren, direkte Gasannahme, kaum Schieberuckeln, kein klingeln.


    Ich habe den Motor heute ca. 5 km warm gefahren (Stadtverkehr), dann an einem ruhigen Plätzchen angehalten und wollte mit der UGS den Leerlauf einstellen, aber selbst bei komplett herausgedrehter UGS (bis man hört, das Nebenluft gezogen wird!) bekomme ich die Drehzahl nicht merklich erhöht. Wenn der O-Ring der UGS so gerade noch Kontakt zum Vergaser hat, bleibt der Motor zwar an, aber die Drehzahl ist selbst ohne eingeschaltete Verbraucher definitiv zu niedrig.


    Ich habe mich dann entschlossen, erstmal wieder zurück in die Garage zu fahren und mir hier im Forum Rat zu holen, bevor ich wie wild am Vergaser herummache.


    Die Kerzen waren neu, habe diese mal herausgedreht, die sind schwarz wie die Nacht. Beim drehen des Motors von Hand (ohne Kerzen) kamen mir aus den Kerzenlöchern kleine schwarze Rußwölkchen entgegen. Das bedeutet doch eingentlich zu viel Sprit oder zu wenig Luft, oder? Leider wohnen wir mitten in der Stadt, in meinen ersten 10 km mit dem neuen Motor habe ich natürlich einige Zeit an roten Ampeln verbracht und den Motor mit ganz leicht gezogenem Choke bei Laune gehalten.



    Folgende Rahmendaten zu meinem Fahrzeug:

    • Vergaser 28 H 1-1
    • neuer Motor aus Döllnitz mit komplett neuer Kupplung von Manfred netterweise schon vormontiert!
    • Zündung auf 3 mm v OT eingestellt (hat auch der Manni schon für mich erledigt ;-))
    • Vergaser lief am alten Motor top, auch den Leerlauf konnte ich dort ohne Probleme einstellen
    • einzige Änderung am Vergaser: SNV und Schwimmer gewechselt, mittels Glasmethode aber auf 26+1 mm eingestellt (Deckeldichtung und Flanschdichtungen alle neu!).
    • Kerzen neu
    • Luftfilter (Serie) neu
    • Motor zieht ansonsten sehr gut (schone Ihn natürlich noch ein wenig!) und lässt sich von Hand ohne Kerzen butterweich durchdrehen
    • O-Ring der UGS ok, UGS verstellt sich nicht durch Vibration
    • Kerzentyp Isolator Spezial


    Kann ich eine Verstopfung des Leerlaufsystems ausschliessen, weil in geringem Masse eine Regulierung des Standgases möglich ist?


    Sollte ich jetzt über die (noch verplomte!) Leerlaufregulierschraube einstellen?


    Motor läuft zu fett, oder ist das Kerzenbild wegen des Stadtverkehrs bei erst 10 km noch nicht aussagekräftig genug?


    Vielen Dank für Eure Hilfe
    Lars

  • Fahr erstmal. Ein neuer Motor dreht sich anfangs schwerer, das bessert sich mit jedem Kilometer.

  • Türlich hat Heckman recht, gibt aber einen Trick um die ersten Kilometer auch mit nem Sparvergaser streßfrei zu gestalten.


    Man liest immer wieder, das einige Leute denken, man müsse das Standgas beim Sparvergaser über den Gaszug einstellen. Völliger Quatsch, auch beim H muß der Gaszug ein paar mm Spiel haben.


    Damit kannst du aber das Standgas etwas höher drehen, wie gesagt, nur die ersten Kilometer und nicht als dauerhafte Einstellung...


    Chrom

  • Danke, ich werde dann einfach erstmal eine weitere Strecke in Angriff nehmen!


    Kann man ungefähr sagen, nach wie vielen km ich das Einstellen des Standgases wieder versuchen sollte?

  • Hallo Leute,


    bin heute knapp 100 km gefahren und das Standgas ist definitiv besser geworden aber immer noch zu niedrig.


    Folgendes habe ich aber beobachten können:


    Wenn ich vom Gas gehe, tourt der Motor normal ab und läuft mit seeeehhhhr niedriger Drehzahl weiter. Dabei zeigt die KMVA aber relativ lang (ca 2-5 Sekunden) noch eine grüne LED an. Dann (nicht immer, aber doch recht häufig) geht die zweite, manchmal auch noch die dritte LED kurz an, erst danach gehen alle LEDs aus. Wohlgemerkt: Ich gebe dabei kein Gas und auch der Choke ist nicht gezogen!


    Ausserdem fühlt es sich bei höheren Geschwindigkeiten so an, als würde der Motor zu wenig Sprit bekommen, da die Leistung ab 70-80 km/h jäh abnimmt, man merkt aber immer ganz kurz, dass der Trabs noch weiter will und kann, in der nächsten Sekunde fehlt ihm da aber immer Leistung.


    Da es jetzt zu dunkel ist, werde ich die Tage den Deckel der Schwimmerkammer noch einmal abnehmen und das Kraftstoffniveau dort prüfen, obwohl ich es vorher mit der Glasmethode auf 26 - 1 mm eingestellt hatte...


    Nun meine Frage an die Sparvergaser-Experten:


    kann es durch falsches Kraftstoffniveau zu den beschriebenen Verhaltensweisen kommen (schlechtes Standgas, fehlende Leistung bei höheren Drehzahlen)?


    Deutet das nicht auf einen zu niedrigen Niveaustand hin?


    SNV, Schwimmer und Deckeldichtung sind alle neu (vom Internet-Teile-Händler)...


    Vielen Dank für Eure Hilfe
    Lars


    P.S.: ich habe die ganze Stadt nach einer Hohlschraube und einem Schlauchnippel abgesucht, damit ich das Kraftstoffniveau bei montiertem Deckel messen kann, doch überall die gleiche Antwort: "So was haben wir nicht..." Kann mir jemand sagen, wo ich die Teile herbekomme???


    Vielen Dank!

  • bei dermassen schwarzen kerzen musst du wohl doch an die "verplombte" schraube. die verbrauchsanzeige arbeitet normal? das kleine runde ding unten links. das schwimmerniveau mit messlehre-siehe buch-eingestellt sollte funktionieren. würde erstmal eine tankfüllung fahren und weitersehen-vieles ergibt sich von selbst. die düsenbestückung entspricht den vorgegebenen werten? benzinleitung/hahn nicht verschmutzt?