Neues / altes Thema Zieht beim Bremsen nach links!

  • Hallo Leute,


    mein Trabant zieht beim Bremsen je nach Bremsdruck stärker oder schwächer nach links.


    Jetzt werdet ihr sagen, dann sieh dir mal die rechte Bremse an der [lexicon]VA[/lexicon] an.
    Da ist bestimmt einer der Radbremszylinder undicht oder die Beläge sind runter.
    Das kann natürlich sein.


    Jetzt frage ich mich, ob es möglich ist(weil man beim Wechsel die Leitungen o.A. beschädigt, Dichtflächen und und und) oder Sinn macht nur auf der rechten Seite die Radbremszylinder oder Beläge zu
    wechseln?

  • Richtig, immer paarweise. Fraglich ist mir auch, was da beschädigt werden sollte. Hab das schon bei vielen Pappen gemacht. Wenn deine Leitungen so abgeraucht sind, solltest du ohnehin über eine Erneuerung nachdenken.

  • Hi,


    wenn ein Radbremszylinder undicht ist, reicht prinzipiell der Austausch dieses einzelnen Zylinders aus, wenn ein baugleicher (mit gleichem Kolbendurchmesser) eingesetzt wird. Allerdings empfiehlt es sich, auch nach der Ursache der Undichtigkeit zu fanden. Meist liegt Lochfraß an der Zylinderwand vor, weshalb die Gummimanschette nicht mehr ausreichend abdichten kann. Lochfraß entsteht durch Wasser im System, sprich überalterte Bremsflüssigkeit (Na? Nicht alle zwei Jahre gewechselt?). Daher liegt bei einem undichten Radbremszylinder der Verdacht nahe, daß auch die anderen [lexicon]RBZ[/lexicon] in Kürze wegen Korrosion undicht werden. Also prüft man konsequenterweise alle sechs (vier vorn, zwei hinten). Auch der Hauptbremszylinder kann Schaden genommen haben, so daß vorsichtige Naturen auch diesen zerlegen und auf Korrosion untersuchen. Bremsbeläge die mit Bremsflüssigkeit in Kontakt gekommen sind müssen erneuert werden. Hier empfiehlt sich in der Tat stets der beidseitige Wechsel, damit beide Seiten gleich gute Bremswirkungen erzielen.


    Das Lösen der Bremsleitungen von den Radbremszylinder kann durchaus zum Problem werden, wenn die Schrauben stark festgerostet sind, was leider oft der Fall ist. Da man nur mit Maulschlüsseln um die Leitungsschrauben herumgreifen kann, ist die Gefahr des "Vergriesgnaddelns" vom Schraubensechskant sehr hoch. Ich probiere einmal kurz, ob sich die Schrauben leicht lösen lassen und falls nicht, heize ich die Gewinde kurz mit dem Schweißbrenner auf und sprühe etwas WD40 auf die heißen Schrauben. Dann lösen sie sich in fast allen Fällen spielend leicht. Wer keinen Schweißbrenner zur Verfügung hat, nimmt besser gleich die Grippzange, um die Sechskante zu schonen.


    Grüße, Tom

  • Mir persönlich ist das noch nicht so passiert, dass es Undichtigkeiten am Bremszylinder gegeben hat, weil ich noch nie an den Bremsen meiner
    Pappe gewerkelt habe.
    Ich habe nur von diesen undichten Stellen hier im Board gelesen.
    Soll wohl an den Leitungen stattgefunden haben?


    Dummerweise kann man davon ausgehen, dass die Bremsflüssigkeit schon länger als zwei Jahre im System ist.


    Ich werde mal sehen ob ich am WE erst einmal den Fehler auf der rechten Seite finde.
    Dann werden die defekten Komponenten paarweise getauscht.


    Ich werde berichten.

  • Tom hat vollkommen Recht. [lexicon]RBZ[/lexicon] reicht das Tauschen des Defekten und die Kontrolle der Restlichen. Den Rest hat er auch sehr gut erklärt.


    Einzige Anmerkung, es gibt Profiwerkzeug zum lösen der Bremsleitungen und Entlüftungsschrauben, wobei man bei den Entlüftungsschrauben auch meist ne Nuss nehmen kann.
    So ein offener extra verstärkter Ringschlüssel (siehe Bild, gibts auch mit Sechskant) kostet von ner guten Firma (Hazet, Gedore) um die 10-15€ und ist eine Investition die sich lohnt, besonders wenn man länger Trabi fährt, oder mehrere hat (natürlich auch andere Fahrzeuge).
    Wenn man mit solchen Schlüsseln es schafft überzurutschen, dann würde auch mit ner Zange, die Überwurfschraube, abreissen. :zwinkerer: Ausgehend natürlich davon, das der Sechskant der Schraube noch gut erhalten ist.
    Ich hab sowas und kanns empfehlen.
    [Blockierte Grafik: http://www.hazet24.de/images/hz025206.jpg]

  • Ich vertrete auch die Meinung. Wer lange Ruhe haben will, entweder alles oder gar nichts. Als "junger, wilder" wollte ich nicht drauf hören und habe jetzt schätzungsweise 3 Monate Tag ein Tag aus nur mit den Bremsen gekämpft. Hier was undicht, dort ein quitschen. Jetzt hab ich alle alten Teile raus geschmissen, und alles durch Neuteile ersetzt. Nun kann man das was er macht auch bremsen nennen. Wenn ein [lexicon]RBZ[/lexicon] hin ist, werden die anderen auch bald kommen, versprech ich dir.


    Grüße aus den Bergen

  • Prinzipiell sehe ich das ja auch so.


    Auf der anderen Seite ist es ja auch immer eine Frage des Geldes.
    Wenn man alles wechseln will(also nicht ganz- weil ohne HBZ) dann ist man auch schnell mal bei 200,- Piepen.


    Deshalb würde ich mein Engagement erst einmal auf die [lexicon]VA[/lexicon] legen wollen.


    Was auch oft sehr schlecht gehen soll ist wohl das Abziehen der Bremstrommel.
    Ich habe zwar so einen Glockenabzieher, aber leider noch nie damit gearbeitet.

  • Aus wirtschaftlcihen Gründen würd ichs einfach ein mal richtig machen, von mir aus auch nur die [lexicon]VA[/lexicon], aber dann auch da eben richtig.
    d.h. Trommeln, Beläge und [lexicon]RBZ[/lexicon] komplett neu, evtl auch gleich die Nachsteller mit machen.
    Klar kostet das ertsmal Gled, aber jede weiter kleine Undichtigkeit an nem andren [lexicon]RBZ[/lexicon] kostet dich dann auch gleich wieder mind. 30€, da du den defekten Zylinder ersetzen musst und dann auch gleich die Beläge. Das ganze Spiel 4 mal machen?
    Macht keinen Sinn...
    Und auch neue Trommeln machen imho Sinn, da leben auch die Beläge deutlich länger...


    MfG Björn

  • Bzgl Trommeln abziehen. Ich machs bei meinem 89er immer ohne Abzieher. Achsstumpfmutter runter, aufbocken, Füße gegen den Ramen und einmal gräftig am Rad gezogen, fettisch :)

  • Hi,


    ob man bei Defekten an der Bremse immer sofort alles austauscht, oder nur das, was gerade defekt ist, hängt ja auch sehr davon ab, ob kurz- oder mittelfristig weitere Defekte zu erwarten sind. Logisch, daß man nach 25 Jahren in einem konstruktiven Rundumschlag alles ein mal erneuert. In 25 Jahre alte Radbremszylinder gucke ich nicht rein, die schmeiss ich raus. Aber danach sieht die Sache anders aus: Ich hab beispielsweise im Oktober 08 die Bremsen vorn und hinten komplett mit Neuteilen instand gesetzt, aber schon im Juli 09 süppte es vorn links aus dem oberen [lexicon]RBZ[/lexicon] wieder ganz leicht raus. Soll "man" nun wieder gleich alles wechseln? Die Notwendigkeit dafür sehe ich ehrlich gesagt nicht, da der Rest wohl kaum auch schon kaputt sein wird. Also da muß man schon etwas abwägen.


    Grüße, Tom

  • Moin Leute!


    Schön, dass ihr so ausführlich eure Meinung zu meiner Problematik sagt.


    Ich muss ehrlich gestehen, dass ich den Wechsel der gesamten Trommel noch gar nicht auf der Zitter hatte.
    Wenn ich mir die Onlineshops so ansehe, dann werden da so RepKits mit Leitungen und diversen Schrauben und Zylindern und Belägen angeboten.


    Was kann man denn da überhaupt nehmen.
    Was ist mit dem ganzen Kram aus Ungarn oder den Sachen Made in EU???

  • Jetzt mal abgesehen davon, dass deine Aussage nichts zu Qualität der Sachen aus Ungarn macht und
    Ungarn seit 2004 EU- Mitglied ist, habe ich diese Formulierung noch in diversen Onlineshops gefunden.


    Und deshalb habe ich die Frage so gestellt.

  • Das sollte nur ein kleiner Tip für die sein, die denken "Hergestellt in der EU" würde bedeuten es handelt sich nicht um Ungarnware!
    Wieso fragst du nicht den Händler, was "Hergestellt in der EU" bedeutet? Mit fällt da spontan die Auspuffanlage von trabantwelt.de ein.


    Wissen hat eine wunderbare Eigenschaft: Es verdoppelt sich, wenn man es teilt.