Übersteuerneigung im Serienzustand

  • ´n Abeeend,


    mit Rutschen hat das Über- oder Untersteuern erstmal nichts zu tun. Das sind lediglich die Extremfälle, wenn´s (fast) zu spät ist, sprich wenn die Stabilitätsgrenze erreicht ist. Es geht zunächst aber mal nur um das eigenständige Lenken der Achsen unter bestimmten Seitenkräften (Fliehkraft in der Kurve, Seitenwind, ...). Aber wie gesagt, ich werd morgen mal ´nen Spezialisten fragen.


    Viele Grüße, Bernhard ...

  • boernhord
    du gehst hier völlig von Theorie aus.
    Hast du den Elchtest des Trabi gesehen?
    Wenn Ja, würdest du merken das deine Annahmen falsch sind.
    Little hat vollkommen recht, denn der trabi federt nicht gleichmässig auf einer Seite ein. Duch das Gewicht das hauptsächlich auf der Vorderachse(leer) liegt federt der Trabi beim einlenken vorn aussen am meissten ein. Das entlastet wiederum das innen hinten liegende Rad, dadurch schiebt das äussere hintere Rad nach aussen---->Übersteuern.
    Über- und Untersteuern kommt zusätzlich von härte der Achse. Wenn zusätzlich die Hinterachse hart sein sollte im Vergleich zu wenig Gewicht kommt es zusätzlich zum Übersteuern.
    Abhilfe Sturzkorrektur, bessere Gewichtsverteilung(also Bierbauch ganz O.K.), tiefere/härtere Vorderachse und Stabilisatoren währen auch nicht schlecht.
    Was wiederum nicht heisst das die Balance des trabi danach stimmt. Ich hab ca. 3 Winter in das Fahrwerk investiert.


    Gruss 2TViper :2tviper:

    2Stroke, Because one stroke isn't enough and four strokes waste two (many). :grinser:
    Motoren laufen fast immer, nur wie sie gehn ist eine ganz andere Frage. :zwinkerer:
    "...dafür, was wir alles getuned haben, läuft der Motor noch relativ gut..." :grinser:


    Schnellster Zweizylinder-Trabant Anklam 2008

  • bei der härte der hinterachse würde ich nicht zustimmen.


    wenn der mögliche federweg gross ist und auch weich, dann wird das ausfedern der ha und somit die schlechte fahrzeugneigung und der positive sturz, begünstigt.


    bei schlecht oder garnicht ausfedernder ha, bleibt der sturz besser und der trabi kann nicht so stark kippen.


    wie du also schon für vorn beschrieben hast, tiefere und härtere achsen machen das auto stabiler und das kippmoment/lastwechsel viel geringer.

  • Meinte das nur im Verhältnis zum Achgewicht.
    Wenn man Federhärte zu Achsgewicht setzt. kommt die Hinterachse warscheinlich härter weg.
    Ich rede hier von einer Blattfeder hinten. Bei Schraubenfedern sieht es schon anders aus.


    Gruss 2TViper :2tviper:

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  • Tagchen zusammen,


    ich hab heute mal, wie versprochen, mit ´nen Fahrwerksentwickler gequatscht. Um´s vorwegzunehmen ihr hattet recht. Er vermutet bei der Trabiachskonstruktion, dass der Sturz das vordringliche Problem darstellt. Eine Sturzkorrektur bringt einen negativen Sturz beim äußeren Rad in der Kurvenfahrt und damit eine deutlich höhere Seitenkraft. Gleichzeitig verändert sich der Radstand in günstigerer weise.


    Die Vorspuränderung durch den Reifennachlauf fällt bei der Trabi-Achskinematik nicht so stark ins Gewicht.


    Er meinte übrigens - sofern man bei der Achskonstruktion überhaupt noch etwas retten kann (!) - dass man das Eigenlenken durch den gezielten Einbau der Lagergummis mit unterschiedlichen Steifigkeiten an Längs- und Querlenker vermutlich sehr geschickt ändern könnte. Dadurch kann man je nachdem ein unter- oder übersteuerndes Fahrzeug erbasteln, weil dann die Einzelradaufhängungen entsprechend mitlenken.


    Viele Grüße, Bernhard ...