Beiträge von Deluxe

    Jepp, und zwar exakt 10 Jahre und 4 Monate, ohne daß auch nur an einer einzigen Stelle der Pappteile irgend'was wieder 'runtergekommen wäre.


    Aber das gilt natürlich nur für die Grundierung, die wir seit x Jahren benutzen und kann nicht auf alle Grundierungen angewendet werden. Wir nehmen DP 40 von PPG. Offiziell ist es Füller - und den schmeißen wir als Grundierung und Füller in einem direkt auf die rohe Karosse, das funktioniert seit vielen Jahren bestens, zumal das Ergebnis nach Schleifen und Lackieren mit LKW-Lack dem DDR-Lackfinish recht nahe kommt...


    Aber wie gesagt:
    Ich kann weder garantieren, daß es bei anderen Anwendern mit dem selben Zeug auch funzt noch kann ich sagen, ob es mit Material anderer Hersteller geht. Bei uns funktioniert das, weil der Lackierer mit dem Zeug aufgewachsen ist, sich damit auskennt und weiß, wie und was er zu tun hat.

    Wir können es ertragen.


    Aber wir dürfen es auch schade finden.


    Und ich persönlich habe schon immer meine Nöte mit solchen medienintensiven Großprojekten, bei denen man die Autos, denen man den ganzen Rummel erst zumutet und dann die Publicity zu verdanken hat, am Ende ins Nirvana schickt. Das gibts ja bei vielen Projekten dieser Art - und manchmal beschlich mich schon der Eindruck, daß es für die Rückfahrt einfach nicht gereicht hat: technisch, nervlich, finanziell.


    Wenn ich solche Touren fahren würde, wäre mir am wichtigsten, DAS Auto wieder mit heimzubringen und mich ein Leben lang daran zu erfreuen, es mit DEM Auto damals geschafft zu haben.


    Aber das ist meine Privatmeinung - ich bin in solchen Dingen eben sentimental und häng an meinen Autos...so wie an guten Freunden, die man ja auch nach dem gemeinsamen bestandenen Abenteuer nicht plötzlich in die Wüste schickt.


    Sollte ich eines Tages z.B. den Mut und das Geld haben, die Transkontinentale bis nach Wladiwostock zu fahren, werde ich mich vor allen anderen Vorbereitungen nur um eins kümmern: um den Dampfer, der mich und meinen Trabant von da hinten wieder ins Diesseits befördert. Zurückfahren per Achse würde ich sicher auch nicht - schon, weil nach der Hinfahrt eine Vollrestaurierung des Fahrzeugs nötig sein wird. Aber dort stehen lassen? Auf keinen Fall - ich käme mir lebenslang vor wie einer, der seine Kinder im Wald aussetzt. Oder so ähnlich jedenfalls.


    Fairerweise muß man aber auch sagen, daß es ein Unterschied ist, ob man


    a.) seit -zig Jahren Trabant fährt und seine Autos beisammen hat wie seine Kinder, sie kennt wie die eigene Westentasche und schon einiges mit ihnen erlebt hat
    oder
    b.) sich für ein solches Ereignis erstmal einen Trabant zulegt und unvoreingenommen und emotional völlig unbelastet damit losfährt.

    Irrtum...
    Gerade bei den alten DDR-Lacken passiert da allerhand.


    Ich bin nun gerade am vierten oder fünften Trabant, den wir unter professionellen Bedingungen (Ausrüstung, Verbrauchsmaterial, Lacke, Kabine etc.pp.) aber in Eigenregie lackieren. Und es gibt nur ein Fazit: runter mit den Altanstrichen - runter bis auf die blanke, rote Pappe. Und selbst dann gibt es noch ein gewisses Restrisiko, das bleibt...


    Übrigens gibts sogar schlechte Erfahrungen mit diversen Kunststoffprimern auf den Duroplast-Teilen - wir nehmen keine mehr.

    Motorraumbilder sind vom Zustand her sicher erschreckend


    Naja, optisch gibts da zwar noch zu tun - aber auch im Motorraum paßt eigentlich alles zum Baujahr. :thumbup:
    Das Rostproblem im Batteriebereich allerdings ist nicht zu unterschätzen. So, wie es da blüht, wird das ein Fall für den Strahler - und es ist nicht sicher, daß hinterher noch alles da ist. Da solltest Du 'rangehen - es wird nicht besser.

    Ich kenne die Theorien der Lesbarkeit - und empfinde es selbst dennoch ganz anders. Mir fällt das Lesen im Blocksastz viel leichter, als bei diesen zerupften, zappeligen Rändern.
    Frag mich nicht , warum - ist einfach so.

    Wenn sich die Einstiege schon beulen, ist es 5 nach 12...
    Der Rost kommt von innen - da heißt es klempnern, und zwar richtig.


    Die Plasteleisten sind wirklich kein Fortschritt in puncto Rostschutz gewesen.


    Aber:
    Erstens gehört in den Schweller ein gut kriechfähiges Konservierungsmittel. Das kriecht in die Schweißnaht wo die Bleche von Schweller und Einstiegsleiste zusammengepunktet sind. Irgensdwann sollte es auch austtreten - bei mir tut es das. Und nein, weder DDR-Elaskon noch Baumarkt-Dosenbrühe kann das leisten. Ist einfach so.


    Zweitens nimmt man die Plasteleiste bei der Wäsche oder zum Trocknen regelmäßig ab, sodaß sich dort keine Staunässe- und Drecknester drin bilden. Und ich pinsle die Leisten innen immer mit einem Hauch Korrosionsschutzfett ein - das wirkt ebenfalls Wunder.


    Drittens gehört die intakte Lackoberfläche der Einstiege zu den wichtigen Bereichen bei der regelmäßigen Lackpflege: wachsen, wachsen, wachsen. Das schützt von oben.


    Mehr kann man nicht machen - aber so kann man sein Blech ewig erhalten.

    Achso... ^^


    Ähm - da sind nicht noch Kabel drin, sondern schon...
    Wer schonmal versucht hat, beim Kombi den Kabelstrang fürs Heck bei montiertem Dach einzuziehen, der weiß, warum ich das vorher gemacht habe. Als das Dach ab war - da ging es relativ (!) bequem, das dicke, textilummantelte Gerät zwischen den Doppelblechen hinterzuziehen.


    Die Kabelei ist eingewickelt. ;)

    ist es beim Trabbi auch so, dass es Saisonpreise gibt, wie bei den Mopeds? (also Herbst und Winter sinken die Preise, im Frühjahr steigen sie)


    Im Großen und Ganzen eigentlich nicht. Die Preise verändern sich - wenn überhaupt - nach oben wie überall, aber nicht jahreszeitenabhängig.


    Es ist nur so, daß im Winter keine Treffen und daher auch fast keine Teilemärkte stattfinden - von wenigen speziellen Winterteilemärkten wie Oldtema & Co. mal abgesehen. Deshalb ist man im Winter noch mehr auf die hauptberuflichen Onlinehändler angewiesen - weswegen es Glücksgriffe und Teilemarktschnäppchen auf privaten Anhängern im Winter eben weniger gibt.

    Das mit den Pistolen würde ich so pauschal nicht unterschreiben - es gibt erstaunlich gute auch im Billigsegment. Für den Hobbyschrauber und Gelegenheits-Kleinkramlackierer allemal. Für hauptberufliche Decklackspritzerei sicher weniger...

    Aber warum?


    Wo liegt das Problem, nach Originalvorbild maßgenau nachzufertigen? Mir ist die miese Qualität all dieser neu produzierten Gummiteile in unserem Hightech-Zeitalter irgendwie doch nicht ganz einleuchtend. ?(

    Wenn man sie hinterher nicht mehr braucht, sicher... ;)


    Nee - auf keine Fall, das würde die glatte Oberfläche zerstören und die rauhe Faserstruktur freilegen. Das wird nie wieder glatt und lackierbar.


    Und solange die Pappen dran sind, kann man die wirklich entscheidenden Blechpartien auch gar nicht strahlen, weil man gar nicht 'rankommt. Die größten Rostherde sitzen ja hinter den Pappen - dort wo Kunststoffteile und Blech aufeinanderliegen.


    Das heißt: eine Karosse mit Beplankung zu strahlen ist nicht nur schlecht für die Pappen, sondern auch sinn- und wirkungslos gegen Rost.