Trabant 601 tourt zu langsam ab

  • Hallo,
    Ich habe vor kurzem die Zylinderkopfdichtungen gewechselt, da es dort etwas rausgesifft hat. Bei der Gelegenheit habe ich auch die Brennräume gereinigt, so gut wie keine Ölkohle war vorhanden. Die Köpfe hab ich dann mit vorgeschriebenen Drehmoment (über Kreuz) festgezogen.
    Weil die Gelegenheit ja schon mal da war, wollte ich dann gleich noch das Standgas neu einstellen, war mir etwas zu fettig.( :doh: ) Blöder Weise bin ich bei der ganzen Sache durcheinander gekommen und find nicht mehr die Einstellung von vorher wieder :/ Also es handelt sich um den HB2-7...
    Er läuft jetzt kalt ziemlich schlecht... sonst konnt ich bei diesen Außentemperaturen den Chocke sofort nach dem Motorstart komplett reinschieben. Jetzt muss man ihn etwas mit dem Gaspedal bei Laune halten, wenn er noch nicht ganz warm ist.
    Und das große Problem ist, dass er jetzt langsam abtourt. Eine Ursache dafür kann ja Falschluft sein. Die Zylinderköpfe sind denke ich mal dicht... den Vergaser hatte ich mal am Flansch und an der DK-Welle mit Bremsreiniger eingesprüht, da hatte sich nichts verändert. Der Krümmer ist auch dicht.


    Der Vergaser ist einwandfrei, hab da nochmal alles überprüft. (bis auf dei Einstellung halt...)


    Meine Vermutung ist, dass ich die Gemischregulierschraube zu weit reingedreht habe und die Drosselklappe mit der Anschlagschraube zu weit geöffnet habe. Meine Theorie ist, dass der Motor sich dann über die zu weit geöffnete Drosselklappe Luft holt, wenn er eigentlich abtouren sollte.
    Macht das so Sinn von der Theorie her? Also Gemischregulierschraube etwas weiter raus und Anschlagschraube auch? Einen Abgastester habe ich leider nicht zur Hand ||


    Ansonsten läuft der Motor 1A. Hat wie gewohnt gut Leistung und die Kerzen sehen gut Rehbraun aus. Kraftstoffniveau, Schwimmer und SNV hab ich vorhin auch nochmal überprüft.


    Vielen Dank :)

  • Deckt sich zumindest mit meinen Erfahrungen. Mageres Leerlaufgemisch kann man bei diesem Vergaser ja recht unerkannt mit der Drosselklappenanschlagschraube kompensieren, nur das langsamere Abtouren verrät es.


    Sehr auffälig ist das übrigens in Kombination mit den alten Fliehkraftverstellern, die im Leerlauf fast auf OT stellen. Der Motor bringt auf diese Weise so wenig Leistung, daß er mageres LL-Gemisch kaum toleriert bzw. man die DK-Schraube unverhältnismäßig weit rausdrehen müßte und es trotzdem sein kann, daß er im LL plötzlich absackt.
    Abhilfe schafft auch dann - man ahnt es - ein Anfetten des LL.

    sapere aude! incipe! (Horaz)
    (bzw. frei nach F. v. Schiller: "Erdreiste Dich zu denken!")

  • Vielen vielen Dank :)
    Dann war ich ja mit meiner Theorie richtig. Verbaut ist eine MBZA, an Fliehkraftverstellern kann es also nicht liegen.

  • Ich bin jetzt endlich dazu gekommen...


    Um es kurz zu machen: Theorie praktisch bestätigt :) Mit etwas fetterem Standgas tourt er jetzt ganz sauber, wie gewohnt ab. Danke für deine Hilfe :thumbup: