Beiträge von V603

    Also. Wenn ich in den vielen Jahren EINS gelernt habe, dann ist es, dass man nicht versuchen sollte, solche Verbindungen ohne das entsprechende Werkzeug zu lösen.
    Mißachtung führt zu Schrott und Tränen. Wer das akzeptiert, darf zu mehr oder weniger großen Hammern greifen.

    Da wirst Du ganz schnell den Bereich der Spekulation betreten. Es gibt unglaublich viele Faktoren, die Verschleiß und Beschädigung der Wälzlager beeinflussen. Zeige einen Hersteller von Wälzlagern mal einen Trabantmotor und frage ihn, wie lange seine Lager darin halten. Die reißen die Augen auf, lachen und winken ab.
    Wenn Du mal in der Situation bist, einen aus der Serienproduktion stammenden Motor nach 30tkm zu zerlegen, schau Dir bitte mal die Lager an. Wenn Du eins reinigst und fettfrei drehst, wirst Du erschüttert sein, welche Geräusche die verursachen. Nach der Laufzeit sind die eigentlich schon am Ende. Sie erfüllen Ihre Aufgabe noch, aber schön ist etwas anderes.

    @TVP50 Das ist durchaus interessant. Mir sind schon Lager 014010 mit den gefalzten Käfigen aufgefallen, wo die Falzung nicht ganz geschlossen war. Ob das nun eine fehlerhafte Produktion war oder der Anfang vom Ende des Lagers, weiß ich freilich nicht. Aber die zerfallenden Käfige sind nun einmal ein häufiger Ausfallgrund.

    Ich habe jetzt auf die Schnelle nur ein behandeltes vorderes Gewinde gefunden. Insgesamt habe ich wohl 4 oder 5 gemacht.
    Auf die Idee bin ich gekommen, weil ich mal eine Gehäuse von jemanden bekommen habe, der es hat regenerieren lassen. Da war das Teil aus Stahl. Als ich das Gehäuse dann noch einmal gewaschen habe, ist es natürlich gerostet. Da habe ich es durch Alu ersetzt.

    Und trotzdem ist es manchmal zum ko…n. Die Schrauben sind schon nur relativ weich. Aber das Alu eben deutlich weicher.

    Einen Aluschweißer haben auch nicht alle in der örtlichen Verwandschaft.
    Eine weitere Möglichkeit, die ich für mich entdeckt habe: Ich bohre auf und schneide ein Gewinde M10. Ich habe ein Stück 10'er Rund aus Alu. Darauf schneide ich ein Stück Gewinde und drehe es kräftig in das Loch. Was übersteht, wird abgesägt und mit der Feile geglättet. Jetzt kann wieder ein passendes Loch mit M5-Gewinde eingebracht werden.

    Ihr könnt jemanden, der einfach seinen Spaß mit dem Trabi haben möchte und sich (vielleicht) etwas mehr mit der Technik auseinandersetzt oder auch ans Schrauben wagt, keinen Vorwurf machen, dass er sich bei einem landläufig bekannten Händler einen regenerierten Motor kauft. Jeder Anbieter wird an irgend einer Stelle mal Zugeständnisse machen (müssen). Selbst bei einem "Premium"-Anbieter habe ich schon Details entdeckt, wo man sagen kann: Wie kann man nur?
    Einen vierstelligen Preis finde ich grundsätzlich nicht ungerechtfertigt. Jeder, der sich mit den Details einer nicht zuletzt auch optischen Aufarbeitung befasst hat, weiß welcher Aufwand damit verbunden ist. Wohl kaum einer wünscht sich für sich eine 3-Stunden-Regenerierung.
    Wenn ich nicht selbst in der Lage wäre, mir einen schönen Motor zu montieren, würde ich mir wahrscheinlich auch eher hier über das Forum jemanden suchen. Da fallen mir zwei/drei Leute ein, zu denen ich ausreichend Vertrauen hätte, auch wenn ich nur wenige davon persönlich kenne.

    Solche ausgebohrten Pleuel mit eingesetztem Lagerring habe ich auch. Mir fehlt der Glaube, dass die im Video gezeigten besser sind.


    Ich habe gerade gesehen ...

    Was sollte ich dann Deiner Meinung nach tun? Ich werde keine Details zu Personen oder meinen Verhältnissen zu ihnen öffentlich breittreten. Wenn ich das wollte, hätte ich mich beim Gesichtsbuch angemeldet.

    Das defekte 014010 hätte ich gern mal als neues gesehen. Die Entwicklung von DKF hatte ja das Ziel, mit größeren Kugeln die Tragzahl zu erhöhen. Bei dem Lager auf dem Bild wurde einfach der der Innenring mit kleinerem Innendurchmesser gefertigt. Ein großer Aufwand, wenn es speziell für diesen Einsatzzweck erfolgte. Da ist die Verwendung eines 6009N mit zusätzlichem Innenring einfacher realisierbar.

    Leider kennen wir das ursprüngliche Radialspiel nicht. Ich habe schon Wellen gesehen, wo versucht wurde, vorhandene 6009N C2 aufzubrauchen. Der Fahrer hatte es wahrscheinlich etwas länger versucht. Da war das Lager kurz vor dem Schmelzpunkt. Einfach alles schwarz und blau.

    Übrigens haben auch die aktuell produzierten Mittellager diesen Unterschied zu denen von DKF aus der DDR: die Kugeln sind kleiner. Aber es sind mehr und die Käfige sind genietet.

    Der Motor wird laufen. Aber das wäre er auch, wenn Du nichts gemacht hättest.

    Wenn Du die Flächen wirklich planen willst, brauchst Du ein Werkzeug, das sich unter Druck nicht auflöst. Mit dem Schleifpapier kannst Du nur die Kanten der Krater abrunden. Auch die Bindung der Schleifkörper am Papier ist zu gering.

    Ich habe da Leute gesehen, die präsentieren auch so eine Technologie. Wie viele Wochen am Stück läuft eigentlich dieser Klapperatismuss, bis ein Zehntel runter ist? Und: wie kommt man eigentlich auf die Idee anzunehmen, es wäre eine plane Fläche entstanden?

    Ich hatte vor einiger Zeit hier jemanden mit einer "Sportwelle", wo sich ein Nadellager im Pleuelfuß nach 2tkm mit Geräusch verabschiedet hat. Auf den ersten Blick war der Käfig kaputt. Doch der Innenring war auch kaputt. Das ist vergleichbar mit einem beschädigten Hupzapfen. Doch der Innenring lässt sich ersetzen.

    Es ist ja nicht so, dass die Wellen erst kaputt gehen, seit die mittleren Hauptlager als Rillenkugelllager realisiert wurden. Zerlegte Pleuellager gab es selbst am P50. Am schlimmste sind wohl die regenerierten Hubzapfen.

    Viele derer sehen nach einigen 10tkm aus, wie die Mittelstücke der alten Wellen mit den tollen Rollenlagern. Nämlich gruselig.

    Nehmt mal ein Rillenkugellager der Kurbelwelle nach 20tkm, wascht es aus und dreht es. So wie das rappelt und rasselt, ist es ein Wunder, dass manche Motoren 100tkm geschafft haben.

    Unser übernächste Nachbar ist mit einem sündhaft teuren Rassekater eingezogen. Das Tier kannte vorher nur eine Wohnung in der Stadt.

    Dann haben sie den "Fehler" gemacht und haben den Kater Sonntag Nachmittag zum Kaffee mit auf die neue Terasse genommen. Danach hat der Kater jeden Tag die Arrangements in der Nähe der Fenster zerlegt. Er hat den Ausgang gesucht.

    Der Tierarzt hat dann sehr gestaunt, dass der Kater täglich raus darf.