servus...
kurze Abhandlung zur Geschichte meines Ossiris (Trabant 601, Bj.'88):
im September 2006 von einer Kollegin geschenkt bekommen, die ihn
ihrerseits zum 25. Geburtstag von ihrer Schwester geschenkt bekam. (das
war dann schon so 4 bis 5 Jahre her.)
mit dem Anlasser lief denn auch schon alsbald der Motor, die Bremsen wurden bei ATU wieder gängig gemacht (dabei die Bremsbeläge
wild
verteilt, die kurzen vorne links), noch ein paar Schweiß-Arbeiten (in
doppelten Sinne des Wortes... ), Vollabnahme beim TÜV und
glücklicherweise waren die Papiere beim Vorbesitzer wieder aufgetaucht.
im Oktober dann aber schon vorläufiger Stillstand wegen eines festgelaufenen Pleuels.
erster Motorwechsel im März, wobei mein Kadett beim Holen des Ersatzmotors das Zeitliche segnete...
dieser
Motor war eigentlich immer schon relativ laut und machte
zwischenzeitlich auch immer wieder mal komische Geräusche, die mich an
die Zeiten erinnerten, als wir Spielkarten an unsere Fahrräder
klemmten, um sie von den Speichen streicheln zu lassen.
erst durch die Mitfahrt in einem anderen Trabant wuchs in mir die Überzeugung, dass das vielleicht doch nicht normal ist...
habe
diesen Ersatzmotor letztens also wieder getauscht, nachdem die
Kurbelwelle "das Lied vom Tod" nicht mehr sang sondern nur noch
röchelte...
der neue schnurrt jetzt wie ein Kätzchen, hat
sogar was Turbinenartiges. mit dem Abzug bin ich noch nicht ganz
zufrieden, aber den Vergaser könnte ich mal auseinandernehmen und
reinigen und die Zündung mal abblitzen.
nachdem der erste Motor
sich mit festgefahrenem Pleuel gar nicht mehr drehen ließ (dafür waren
Kolben und Zylinder noch top in Schuss), hatte
ich
einfach den nächstbesten Motor, der her ging, "reingekloppt". (durch
das plötzliche Dahinscheiden meines Kadetts blieb mir auch kaum eine
andere Wahl...)
habe jetzt also diesen ersten Tauschmotor mal zerlegt...
(mittlerweile wusste ich ja auch, dass sich hinter der Schwungscheibe ein Ring verbirgt, den man vor dem Trennen der
KuWeG-Hälften klugerweise entfernen sollte
- nachdem die untere Schale des ersten Motors aber ohnehin einige Abbrüche hatte, hielt sich der Verlust doch in Grenzen... )
Kolben und Zylinder sind beide böse verrieft (denke mal, ohne Vollsynth wäre da gar nichts mehr gelaufen... )
nach
dem Abnehmen der Schwungscheibe dann die Erklärung für "shake, rattle
and roll": die Kugeln des Kugellagers hatten sich - der Schwerkraft
folgend - zu einem konspirativen Treffen versammelt.
was mich aber noch mehr verwunderte war, dass ich das KuLa jetzt schon sehen konnte.
dass
der Simmerring, den ich davor vermutet hätte, nicht mehr richtig fit
ist, damit hatte ich ja eigentlich schon fest gerechnet.
(Ölverlust zwischen Kupplung und Getriebe und im Getriebe fehlte eigentlich kein Öl.)
ein
verschlissener Simmerring hätte darüber hinaus auch mangelnde
Schmierung, - daraus resultierend - erhöhten Verschleiß von Kolben und
Zylinder und damit auch nachlassende Kompression erklärt (zuletzt 6 und 8 bar gegenüber "knapp 10" des jetztigen Motors).
jetzt fragen ich mal in die Runde: kommt das öfter vor, dass sowas vergessen wird?
(immerhin
waren die Schrauben mit gut 180Nm festgezogen, was doch eigentlich für
eine sorgfältige Behandlung auf einer Werkbank spricht...)