So, jetzt muss ich euch erst mal Erzählen, was mir diesen Dienstag passiert ist. Hatte ja eigentlich den TÜV Termin für diesen Tag ausgemacht, aber mit der defekten Bremse wollte ich da eigentlich nicht hin, da die Aussichten auf eine neue Plakette wohl ziemlich schlecht sein dürften.
Also hab ich bei meiner Werkstatt des Vertrauens angerufen, um den Termin abzusagen. Der Werkstattchef meine nur, ich sollte trotzdem vorbei kommen, dass machen wir schon irgendwie und er kenne den TÜV Mann. OK, dachte ich mir, man kennt die Leute ja *grins* und bin mit dem Trabi also am Dienstag zum TÜV. Das Gesicht ging mir aber dort das erste mal runter, als ich merkte dass mein eigentlicher Sachverständiger krank geworden war und so ein Besserwisser vor mir stand, der alles genau betrachten wollte. Also ging’s als erstes zum Bremsentest und mir Tropfte der Schweiß von der Stirn. Das grinsen wurde aber im selben Augenblick wieder größer, als der Tester an der Vorderachse sein OK gab und nach bangen Minuten auch die Hinterachse. Ich wusste ja, dass der Druck der Bremse erst nach längerem drücken absinkt und das halt auch nur gemächlich. Der Typ hatte also nicht bemerkt, dass der Druck langsam nachlässt und für den Tester waren die Werte somit auch OK. Der Prüfer hatte noch nie einen 1.1er gesehen und fing wie blöde an um das Auto zu laufen und überall seine Fingerabdrücke zu hinterlassen.
Dabei machte der sich immer Notizen und ich dachte schon, was will der denn jetzt, das Ding ist fast OK…
Die Tankanlage wurde Kritisch angeschaut und wenn’s nicht Original vom Werk schon so gewesen währe, hätte der es bestimmt bemängelt. Groß wurde die Freude als er mir sagte es sei Rost am Radkasten. Bei dem Wort bekomme ich immer große Augen und dachte schon um Himmelswillen wie jetzt Rost, sollte ich da was übersehen haben? Da zeigte der Typ auf einmal auf den Hilfsträger wo durch einen Steinschlag doch ein 5x5mm großes Stück Unterbodenschutz abgeplatzt war und das Metall darunter etwas vom Flugrost angelaufen war. Am liebsten hätte ich ihn ja in dem Augenblick genommen und die Nase in den Unterbodenschutz gedrückt.. Dann wollte er mir weiß machen, dass meine Domlager etwas Spiel haben. Klar sind halt Gummilager und keine Kugellager, worauf er mir sogar mal Recht gab. Nach langem Bla bla gab es dann endlich die neu Plakette und einen Schein ohne Mängel *grins*. Als ich vom Hof gefahren bin, musste ich nur Lachen, weil sich da plötzlich wieder meine Bremse meldete und das Pedal am Anschlag hing. Penibel sein wollen und sich am Flugrostaufhängen, aber eine def. Bremse bemerkt der nicht.
Na ja, somit hatte die Sache doch noch sein gutes und der Trabi hat erst mal wieder zwei Jahre jetzt seine Ruhe. Das Problem mit der Bremse ist aber nach wie vor.
Ne Werkstatt meinte zu mir es könnte vielleicht noch Luft drin sein, oder Wasser in der Bremsflüssigkeit. Werd ich jetzt auch erstmal Testen, bevor es doch wohl zu der Teuren Variante des Hauptbremszylinders geht. Der Typ wollte mir noch weiß machen es könnte auch der Druckregler sein, aber das denke ich mal nicht, dann müssten ja die Bremsen vorn wenigstens gehen und nur hinten ausfallen oder?
Noch eine zweite Frage, da ich mir gerne einem Originalen wieder Einbauen will, den ich auch schon bei einem Teileanbieter gefunden habe, und diese ja auch jetzt so 16 Jahre alt sein dürften, wie es da mit der Zuverlässigkeit solcher Teile aussieht? Mit Regenerieren des alten Zylinders wird ja wohl nicht viel sein oder? Und die neueren Nachbauten aus Ungern sollen ja auch nicht so der Renner sein, wie mir schon von einigen Berichtet wurde, so dass die Auswahl nicht groß ist. Zu was würdet ihr mir Raten?