Beiträge von Marlene

    Deine Probleme hören sich schon mal nach Zündung an, für Angst gibts aber keinen Grund: Mach erstmal die Unterbrecherdose auf und prüfe, ob die 0,4 mm Fühlerlehre leicht saugend bei größtem Abstand zwischen den Kontakten durchgeht. Wenn nicht, nach der Anleitung im WHIMS o.ä. den Kontaktabstand berichtigen. Außerdem die Stromschienen zu den Kondensatoren prüfen, die sollten intakt (brechen gern) und nicht verbogen sein. Ist die Leitung nach "oben" zu den Zündspulen in Ordnung, nicht durchgescheuert? Kann auch nichts am Gehäuse (-deckel) anschlagen? Ist der Filz mit Unterbrecheröl geschmiert und so eingestellt, daß er nur den Nockenberg berührt? Dann mal Motor starten und Kontaktfeuer beobachten, es sollten keine Funken zu sehen sein, sonst dürfte der Kondensator defekt sein. Dann kommt Dein Strobo zum Einsatz: Ggf mit etwas weißer/silberner Farbe die Markierungen auf der Riemenscheibe sichtbar machen und entweder (neuere Motoren) Übereinstimmung mit angegossener Nase vom Unterbrechergehäuse oder (ältere Motoren) mit der Kurbelgehäusetrennfuge beobachten und ggf. durch Verdrehen der Unterbrechergrundplatte einstellen. Mach das auch bei höherer Drehzahl, denn der Fliehkraftversteller "zaubert" da bei Leerlaufdrehzahl gern mal dazwischen (also Helfer am Gaszug ziehen lassen oder Gaszug mittels Einstellschraube am Kühlluftgehäuse etwas rausdrehen. Ist das geschafft, sollte alles wieder klappen, denn die Zündkabel usw. sind ja schon neu. Das Einstellen des Kontaktabstandes ist etwas fummelig, wenn man das zum ersten Mal macht, weil die Exzenterschraube etwas Leergang hat, wenn man zu weit in eine Richtung verstellt hat und wieder zurückdrehen muß. Auch kann sich beim Festziehen der Halteschraube der Abstand nochmal verstellen, also immer nochmal nachkontrollieren.


    Viel Erfolg!
    Marlene


    PS: Man kann natürlich auch Unterbrecher im Alltag fahren, dennoch ist die Elektronikzündung aufgrund ihrer Bauart weniger störanfällig und wartungsfrei. Da Dein Auto auf 12V umgebaut und ohnehin nicht mehr besonders original ist, würde ich an Deiner Stelle auch die EBZA einbauen.

    Die Glührohrzündung ist nicht elektrisch. Und erst recht nicht elektronisch.
    Ansonsten schließe ich mich der Auffassung an, daß ein Zylinder nicht zündet. Weshalb hast Du denn die Kondensatoren getauscht? Unterbrecher sind nun wirklich nicht schwierig: Du brauchst am besten das Zündeinstellgerät mit der Meßuhr und dem Feststeller für den Fliehkraftversteller. Ist das Set vollständig, ist auch ne schöne Anleitung dabei. Ansonsten geht es auch, wenn Du erstmal die Kontakte durch Drehen des Motors auf maximale Öffnung stellst und kontrollierst/sicherstellst, daß der Kontaktabstand 4mm beträgt. Dann kannst Du mit nem Stroboskop die Markierungen bei laufendem Motor anblitzen und schauen, ob der Zündzeitpunkt halbwegs stimmt. Wenn ein Zylinder nicht mitläuft, kann das vom Unterbrecher über Kondensator, Leitungen, Spulen, Stecker und Kerze alles sein. Hier ist dann Prüfen/Tauschen angesagt. Am besten erstmal die Kerze.


    Viel Erfolg!


    Gruß,
    Marlene

    "Wirklich" genau wird das dann aber nur mit einer zusätzlich angefertigten Skala, die so nah wie möglich an die Riemenscheibe rangeschraubt wird. Irgendwo im Straßenverkehr war so ein Ding mal beschrieben. Im WHIMS ist es glaub auch drin. Und da meine ich: Gerade bei Unterbrechern kann man mal ruhig die Kirche im Dorf lassen. Das ist kein Mikrometerpräzisionsweltraumfahrzeug. Insofern: Hauptsache, der ZZP wird überhaupt mit einem Hilfsmittel eingestellt.

    Ich sehe es pragmatisch: Mit Stroboskop ist jedenfalls besser als ohne alles. Der Vorteil des Stroboskops kommt beim Trabant nicht richtig zum Tragen, weil der keine dynamische Zündzeitpunktverstellung hat. Bei Viertaktern gibt es Fliehkraft-/Unterdruckversteller, deren Wirksamkeit man logischerweise nur bei erhöhter Drehzahl/Unterdruck messen kann, das kann nur das Stroboskop. Der Versteller beim Trabant dient nur für die Verstellung bei Anlaßdrehzahl und ich habe den sogar totgelegt. Der Nachteil des Stroboskops besteht in den Fehlern durch den Blickwinkel: Konstruktionsbedingt sind die Zündpunktmarkierungen am Trabant nicht besonders gut fürs Strobo geeignet. Fazit: Ich ziehe die Einstellung mit Meßuhr vor, Du kannst aber ohne Bedenken mit dem Strobo arbeiten und zumindest kontrollieren, ob es soweit paßt. Aber wenn Dein Auto gut läuft, sollte auch der ZZP stimmen. Wichtig ist die Pflege der Unterbrecher mit geeignetem Öl und die Kontrolle des Unterbrecherabstandes auf 0,4mm. Und wo Du schon 12V hast, könntest Du eigentlich auch auf EBZA umrüsten.


    Gruß,
    Marlene

    Es gab die Gleichstromlima auch für 12V; bei dem ebay- Angebot steht, es sei eine 6V- Lima für den P50, abgebildet ist aber die 12V- Variante.

    Was willst Du machen? Die Dome aufschneiden? Laß das bloß bleiben, Flex lieber die Mutter ab! Es sei denn, Dein Dom ist eh im Eimer. Aber wie gesagt, mit Rostlöser und geeignetem Haltegerät sollte das ohne Gewalt gehen. Du kannst auch mit nem Dremel und Trennscheibe die Mutter soweit ansägen, daß Du sie mit nem Hammer und Durchschläger abkloppen kannst. Wie war das in der Signatur von einem hier: Abfeilen ist leicht, dranfeilen schwierig?

    Na also, Glückwunsch! Und was lernen wir daraus: Bei konsequenter Fehlersuche sind die meisten Probleme in Selbsthilfe lösbar weil selten gravierend. Die Befassung mit der Technik ist das A und O des genußvollen Trabantfahrens.


    Gruß,
    Marlene

    Also ich würde die Spurstangen mit dem Lenkstockhebel erstmal abziehen, dafür geht der vorhandene Abzieher, wenn man die Schraube ganz weit rausdreht. Dann hast Du den Hebel mit den Spurstangen in der Hand und kannst die z.B. auf einer Dornpresse rausdrücken, wenn das überhaupt nötig ist, weil die inneren Gelenke verschlissen sind.


    Den Stoßdämper kriegt man meist auch dadurch lose, daß man mit ner großen Rohrzange die Blechscheibe unter Mutter/Federring faßt und dann die Mutter löst.


    By the way: Ich habe schon vor 30 Jahren in der Schule bloß so Mist wie Körbe flechten oder Laubsägearbeiten gemacht. Es sollte viel mehr geschlossert werden, wer braucht schon nen Körbchen oder sowas. Was glaubt Ihr, weshalb ein Großteil der Bevölkerung seine Winterreifen von der Werkstatt draufziehen läßt?


    Gruß,
    Marlene

    Die haben jetzt nicht ernsthaft das Auto 1 Stunde im Leerlauf "tuckern" lassen? Aber im Ernst: Wenn die Motorerwärmung das Problem wäre, dann hätte er doch vorher im kalten Zustand immer funktionieren müssen. War das denn der Fall?

    Ich habe seit 20 Jahren (auch) Autos mit H1-1 und halte ihn für den besten Originalvergaser, den es für den Trabant gibt. Das Problem ist, daß man das ideale Verhältnis von Leerlaufgemischschraube LGS (original mit Plastplombe) und Umgemischschraube UGS finden muß, wie beim Jikov- Vergaser des Wartburg, nur ist die LGS etwas schlecht zugänglich. Ich mache das so: Bringt die UGS keinen befriedigenden Leerlauf, drehe ich die LGS eine halbe bis ganze Umdrehung raus und versuche dann, mit der UGS einen brauchbaren Leerlauf hinzukriegen. Das muß man ggf. mehrmals wiederholen, hat aber bisher immer zu stabilem Leerlauf geführt. Ich kann zu Mikui nix sagen, würde den aber wegen der aufwendigen Umbauten (Krümmerheizung, andere Lima- Halterung) und der fehlenden Originalität nicht haben wollen. Im Moment fahre ich den 1-1 mit einer 115er Hauptdüse, weil das Alltagsauto im kritischen Bereich um 80 km/h stark zum Klingeln neigte und kann mich über Klingeln nicht mehr beschweren.


    Gruß,
    Marlene

    Pertinaxscheibe heißt sie auch und sollte unbedingt zwischen den beiden Dichtungen verbaut sein. Probleme bei warmem Motor können durch Schwimmer (undicht oder falsch eingestellt) oder Nadelventil (undicht) verursacht werden. Elektrodenabstand der Kerzen ist aber 0,6 und nicht 0,4! 0,4 haben die Unterbrecher.


    Gruß,
    Marlene

    Ich verstehe das nicht. Du hast doch schon selbst vermutet, daß es Dreck aus dem Tank ist. Das liegt auch absolut nahe, das ist blankes Metall, wenn der 14 Jahre stand ist der innen so verrostet, daß es nicht nur Deinen Vergaser zusaut, sondern sogar der Durchfluß durch den Hahn stark verringert wird. Das äußert sich in Abtouren des Motors und Leerlaufproblemen. Zumal dann, wenn nach Vergaserwechsel das Problem erstmal besser war, dann aber wieder auftrat, ist das doch ein heißer Tipp. Da hätte ich doch erstmal mit der Lampe in den Tank geschaut, das geht doch fix. Oder hier ein Foto gepostet, der eine oder andere kennt hier rostige Tanks. Undichte Kurbelwellenabdichtung beim Kolbenring ist dagegen nicht besonders wahrscheinlich und würde sich eher in schlechtem Abtouren äußern. Nun gut, jetzt ist er eh beim Exbärden, hoffentlich kann er Dir helfen,


    wünscht
    Marlene

    Gugeln erbringt, daß Tagesgenehmigungen für ausländische Kfz, z.B. Reisebusse und für Wohnmobile erteilt werden können. Vergiß es: Entweder als Rebell reinfahren oder brav draußen bleiben. Ich war schon drin mit dem Wartburg und mir ist nichts passiert. Aber der Nervenkitzel... :)

    Weißt Du, ich hatte von Anfang an Probleme mit der Gewährleistungsidee, hab ich ja anderswo schon geschrieben. Im Grunde habt Ihr beide, Dein Händler und Du, Euch der Illusion hingegeben, daß ein 25 Jahre altes Auto, das 14 Jahre gestanden hat, mit vertretbaren Kosten gewerblich wieder so hingebracht werden kann, daß alles klappt. Das wird nix, bei ldm wars glaub ich, daß man für eine "Komplettrestauration" 15.000,00 EUR verlangen würde; nur mal als Denkanstoß. Was ich damit sagen will: Du hast Dir einen Instandhaltungsrückstau angeschafft, nun mußt Du SELBST Hand anlegen, denn nur dann weißt Du und können wir beurteilen, was eigentlich genau gemacht wurde. Eine zu geringe Leerlaufdrehzahl liegt in der Regel an falsch eingestelltem oder verschmutztem Vergaser. Wenn das Auto erstmal ordentlich lief und nun plötzlich auch mit Drehen an der UGS nicht mehr in Schwung zu bringen ist, würde ich bei einem regenerierten Vergaser auf Schmutz im Leerlaufsystem tippen. Warum er allerdings ausgeht, wenn Du die Drehzahl per Gaszug erhöhst und die Kupplung trittst, ist mir unklar: Durch das Treten der Kupplung bremst Du den Motor minimal, nimmst ihm aber das Getriebe als zusätzliche "Schwungmasse" weg, so daß er bei der ohnehin niedrigen Drehzahl einfach stehenbleibt. Das dürfte aber bei entsprechend hohen Drehzahlen nicht passieren. Mach doch mal davon auch ein Video. Ansonsten bleibt Dir nichts übrig, als das Kraftstoffsystem zu prüfen und zu reinigen, angefangen vom Belüftungsloch im Tankdeckel über den Tank selbst (Taschenlampe), Tanksiebe, Benzinhahn, Mäusekinogeber, Vergaser. Hier mal den Deckel abschrauben, in einen Meßbecher legen und prüfen, ob mindestens 250 ml/min Durchfluß gegeben sind. Und dann müssen die Düsen eben raus und mit Druckluft durchgeblasen werden. Am Ende sollte alles wieder gehen, jedenfalls ist es völlig inakzeptabel, daß das Auto so niedrigen Leerlauf hat und beim Kupplungstreten ausgeht, das kann Dir jeder Trabantfahrer hier bestätigen. Ein weiterer Rat: Vielleicht findet sich hier wer aus Deiner Ecke, der sich Dein Auto mal ansieht, wenn Du nett fragst. Der Trabant braucht Zuwendung, die dankt er Dir aber dann mit dem schönen Gefühl, das Problem in den Griff bekommen zu haben und mit beachtlicher Zuverlässigkeit. Schau Dir mal öölys Thread in der Kaufberatungsecke an, der hatte es am Anfang auch nicht leicht und ist nun glücklich. In diesem Sinne: Ran an den Feind, das klappt schon!


    Gruß,
    Marlene

    Dein Leerlauf ist schon sehr niedrig. Stell halt den Vergaser selbst ein. Im Prinzip müßte es reichen, wenn Du die Attrappe rausnimmst, am Vergaser oben links die dicke Schraube ein paar Umdrehungen rausdrehst und mal schaust, obs hilft. Außerdem mit Abblendlicht an einstellen. Wenns nicht hilft, melde Dich wieder.


    Viel Erfolg,
    Marlene

    Gratuliere zum Neuwagen! Und nicht vergessen, nach 500-1000 km zur 1. Garantiedurchsicht!


    Allzeit gute Fahrt!


    wünscht
    Marlene


    PS: Der "Pleitegeier" gehört wirklich nicht an das schöne Auto. Auch wenn so ne Restaurierung nicht billig ist... Lieber den schönen Aufkleber "Sicherheit durch Freundlichkeit"


    Wie "man" das macht, ist wahrscheinlich Ansichtssache. Jedenfalls 70 bergauf mit Vollgas im 4. fahre ich nicht, sondern halt 60-65 mit 3/4 Gas im 3. Du hast bloß 26 PS und weniger Hubraum als eine Sprudelflasche, da ist nix mit schaltfaul fahren. Wobei, die Westbleche klingeln an mancher Steigung auch erbärmlich, was man als Fußgänger hört, bloß die Fahrer hörens nicht, weil zu gut gedämmt ;) Generell bringt es nichts, einfach nur aufs Pedal zu latschen, die Füllung muß bedarfsgerecht dosiert werden. Ich fahre bei den neueren Trabis fast nur bis zum Druckpunkt des Pedals, das reicht eigentlich immer aus. Ist halt schwer zu beschreiben...


    Gruß,
    Marlene