Nachladen bitte monatlich. Egal, wie weit bis dahin die Selbstentladung fortgeschritten ist.
Größere Abstände zwischen den Ladevorgängen würden ja den gemeinhin gefürchteten Effekt der "Sulfatierung" begünstigen.
Dieser Effekt beschreibt folgenden Vorgang:
Das durch die Entladung des Akkus (Egal ob durch Belastung oder Selbstentladung) entstehende Bleisulfat verbindet sich zu immer größeren Kristallen die immer weniger reaktiv werden. D.h. Diese Kristalle reagieren nicht mehr einfach so unter Anlegen einer Spannung zu Blei und Bleioxid, wie beim normalen Ladevorgang.
So, nun zur Spannung: Die Klemmenspannung an der Batterie sollte während des Ladevorgangs nie 2,4V pro Zelle (bei 20°C) übersteigen. Bei 3 Zellen (6V) sind das 7,2 V bei 6 Zellen (12V) 14,4V. Darüber fängt sie an zu gasen, darunter gast normalerweise keine Batterie messbar (Temperatur beachten! Ca. -5mV/K pro Zelle!). Der Gaserei muss ich doch hoffentlich nicht hinzufügen, dass es sich dabei um reines H2O2 (Knallgas) handelt! Hinzu kommt ja auch noch, dass es bei modernen "wartungsfreien" Batterien unmöglich ist, den Elektrolytverlust auszugleichen. Ergo: niemals gasend laden!
Dann noch etwas zum Ladestrom. Sollte man den wirklich auf 1/10C beschränken? Meine Meinung: Nein... bis vielleicht begrenzt.
Sobald der Ladezustand der Batterie mehr als 50% beträgt, wird die Batterie selbst den Ladestrom regeln, sofern die Ladespannung 2,4V Pro Zelle (14,4V) nicht übersteigt. Bei einem schlechteren Ladezustand regelt die Batterie natürlich (bei ebenfalls konstanter Spannung) genau so,
der Strom könnte dabei natürlich zwischenzeitlich viel höher werden, was die Batterie aber normalerweise überhaupt nicht stört. Normalerweise wird der maximale Ladestrom von der Leistungsfähigkeit des Ladegeräts (oder der Lichtmaschine) begrenzt. Auch letzteres macht der Batterie in der Regel nichts aus, so lange die Ladespannung stimmt.
Zur Strombegrenzung ist die Schaltung eines Vorwiderstandes sicherlich nicht unklug. Ob eine Glühlampe (bzw. Sofitte) für diesen Zweck sinnvoll ist, erscheint mir jedoch fragwürdig. Der Temperaturkoeffizient ist aus meiner Sicht eher kontraproduktiv.
(Falls ich mich irre: bitte berichtigt mich!!)
Die Beste Lösung aus meiner Sicht für ein unstabilisiertes Netzteil ohne weitere Hilfsmittel: Wenig Leistung; ständige Beobachtung!
Nochwas: Aus der Leerlaufspannung kann man normalerweise keinen Rückschluss auf den Ladezustand eines Bleiakkus ziehen. Beispiel: Eine meiner Batterien ist bei 12,4V Leerlauf schon fast tiefentladen (bei stärkerer Belastung bricht die Spannung zusammen), bei vielen Autobatterien kann man bei 12,3 V noch von einem vielleicht mittelmäßigen Ladezustand ausgehen.
Jedoch soll die Batterie zur Minimierung aller Alterungs-Einflüsse stets in einem guten bis sehr guten Ladezustand gehalten werden.
Gruß Steffen