Hallo,
bakerman:
Ok, bei Motorrad- / Mopedbatterien aus dem Internet hatte ich jetzt
schon paarmal das Pech, dass eine Zelle schon nach 2-3 Jahren aufgegeben hat.
Die vom Händler halten wesentlich länger. Seitdem: Keine Akkus aus dem Internet
mehr, auch wenn er beim Händler einen Zehner mehr kostet.
Steffen:
Die Diskussion finde ich interessant, vielen Punkten stimme ich dir zu.
Der Effekt der Sulfatierung ist mir bekannt, deswegen ist eine pulsierende („dreckig“
gleichgerichtete) Spannung besser beim Laden. Das begünstigt den Sulfat-Abbau.
Was mich beim Gasen interessiert, ob das auch vorteilhalft für eine „Auffrischung“
(Ent-Sulfatierung) der Bleiplatten ist oder eher das poröse Blei aus dem Gitter
rausspült (was natürlich schlecht ist).
Selbstverständlich ist mir bekannt, dass es sich um das Knallgas
handelt. Deswegen hantiert man auch nicht mit offenem Feuer in der Nähe von
ladenden oder frisch geladenen (können noch etwas gasen) Batterien rum, ebenso
wenig im Motorraum des Autos direkt nach einer Fahrt.
Auch an geregelten Ladegeräten gasen die Batterien leicht, die
Elektrolyse findet nunmal statt.
Das hätte ich erwähnen sollen, gasen lassen kann man nur Nassbatterien,
deren Elektrolyt durch destilliertes Wasser ergänzt werden kann, das sagst du
ganz richtig. Ich kaufe ausschließlich solche, da ich auch mindestens einmal im
Jahr die Säuredichte mittels Säureheber einer jeden Zelle kontrolliere. Das gibt,
in Verbindung mit der Klemmenspannung, Aufschluss über den Zustand der Zellen.
Bei manchen Motorrädern braucht man dringend Blei-Gel-Batterien
aufgrund der Lage der Batterie. Hier verbieten sich ungeregelte Ladegeräte von
selbst.
Es ist nunmal so, dass die Batterien an ungeregelten Ladegeräten
zwangsläufig stärker gasen werden. Die „Ladefix“ z.B. haben
Ladeschlussspannungen von tlw. knapp 8V bzw. 16V, wenn der Ladestrom nahezu auf
null gefallen ist. Dies ist auch nicht per Vorwiderstand begrenzbar, da der
Spannungsabfall am Widerstand bei null Strom auch null Spannung beträgt.
Vielleicht kann man über eine Beschaltung mit Parallelwiderstand nachdenken,
damit der Trafo immer eine gewisse Belastung erhält.
Gedächtnis-Auszug aus der BDA vom Ladefix: „Solange laden, bis die
Klemmenspannung über einen Zeitraum von 1h konstant bleibt und die Batterie
lebhaft gast“.
Der max. Ladestrom von 1/10 der Kapazität ist in fast jeder Literatur
propagiert (auch auf dem Beiblatt des gekauften Akkus) und dient, denke ich,
der Schonung des Akkus sowie der Kleinhaltung der Säuretemperatur während des Ladevorgangs.
Bei größeren Batterien kommen die „Ladefix“ ohnehin sehr schnell an ihre
Grenzen und schaffen die 1/10 nicht mal.
Die Soffitte dient einfach ein Stückweit der Strombegrenzung, ist
belastbar, kann an die Klemmen einfach angeklemmt werden und man kann damit
nebenbei optisch die Höhe des Ladestromes kontrollieren. Ihr
Widerstands-Temperatur-Verlauf ist dabei völlig uninteressant, denn mehr Strom
als am Beginn der Ladung wird sie nie „durchlassen“.
Ein ungeregeltes Netzteil mit Gleichrichtung durch nur einer Diode und
mit einem Spannungsregler dahinter erscheint mir sehr sinnvoll.
Gruß
Benjamin