Moin Torge,
ich bin an diesem Wochenende leider schon verplant, hätte mich aber sonst gerne mit Bratwust, gegrilltem Gemüse und alkoholfreiem Bier kaufen lassen.
Ich kann dir auf jeden Fall sagen: Wenn du das noch nie gemacht hast, ist das an einem Wochenende ein sportlicher Plan. Aus Zeitgründen würde ich dir dazu raten, zumindest die äußeren Gelenke der Antriebswellen zusammen zu lassen. Es kann auch so schon bei deinem Vorhaben gut sein, dass du am Montag ohne Auto da stehst, wenn nicht alles "wie am Schnürchen" läuft.
Eigentlich würde ich auch empfehlen, Vergaser und Motorumbau zu trennen. Wenn du aktuell einen Sparvergaser hast, ist das nicht alles "plug & play", der Chokezug hat dann nicht die korrekte Länge. Und ob dein neuer Vergaser funktioniert bzw. eine halbwegs sinnvolle Grundeinstellung hat, ist ja auch nicht klar, oder? Du hast nach deiner Beschreibung zwei Baustellen: Einen Vergaser, der nicht gut funktioniert und dessen Ersatz unbekannt ist und einen Motor, der durch einen regenierten ersetzt werden muss. Beides ohne Vorkenntnisse an 2 Tagen zu machen ist meiner Meinung nach hart. Aber andererseits: Den neuen Motor willst du auch nicht mit deinem jetzigen Vergaser betreiben und ich will dir auch nicht empfehlen zunächst erstmal nur den Vergaser anzugehen, wenn der Motor jeden Moment kaputt geht.
Ich habe Antriebswellen mit Tripode in meinem Trabant. Das letzte Mal habe ich den Motor- & Getriebeausbau in der folgenden Reihenfolge gemacht:
1. Beifahrerseite Rad ab, Bremsleitung am Bremsleitungshalter des Achskörpers ab.
2. Beifahrerseite unteren Querlenker abschrauben und oben die Schraube Vorderachskörper/Blattfeder abschrauben. Den Sicherungssplint, den Spurstangenkopf und die Radnabe habe ich dran gelassen.
3. Manschette Antriebswelle / Getriebe zurückschieben.
4. Ich hatte nun genug Luft, um den Vorderachskörper nach außen zu kippen und die Antriebswelle aus dem Getriebe zu ziehen. Vorsicht: Es bietet sich hier an, eine zweite Person mit Plastiktüte zu haben, die darauf achtet, dass die Tripodenringe nicht abfallen bzw, die Tripodensterne so schnell eintütet, dass zumindest keine Nadel verloren geht, wenn es doch auseinander fällt. (Wenn du alleine bist und das Werkzeug hast, wäre mein Tipp, dass du die Radnabe, den Spurstangenkopf und Sicherungssplint abnimmst und den Achskörper versuchst, ohne Welle zu entnehmen. Anschließend kannst du auch allein die Welle am Getriebe rausziehen und die Tripode eintüten. Vorsicht: Wenn du keinen Schlagschrauber hast, ist das Lösen der Radnabe nicht so ohne. Das geht dann nur mit gutem Werkzeug und großem Hebel, wenn das Auto noch auf dem Boden steht.)
5. Jetzt kann der Motor raus. Ich löse eigentlich immer Motor und Getriebe "im Auto" voneinander. Hier hilft das WHIMS. Das mit der Antriebswelle mache ich vorher, das erleichtet das Hantieren mit dem Motor&Getriebeblock und später muss sie ja eh raus. Sobald der Motor draußen ist (auch hier ist eine zweite Person gut) kann das Getriebe raus, vorsicht wieder bei den Tripoden auf der anderen Seite.
Weil man es schnell vergisst: Beim Zusammenbau bitte die Schrauben an den Silentbuchsen erst dann fest anziehen, wenn das Auto wieder auf den Rädern steht. Falls du die Radnabe ab hattest: Die Bundmutter nach Möglichkeit nicht nochmals verwenden.